Die
Triple Entente
(auch:
Tripel-Entente
, kurz:
Entente
, von
franzosisch
entente
[
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] ?Einvernehmen“, ?Vereinbarung“, ?Absprache“) war ein informelles Bundnis zwischen dem
Vereinigten Konigreich
,
Frankreich
und
Russland
. Sie entstand auf Basis der
Franzosisch-Russischen Allianz
von 1894. Großbritannien (damals unter Premierminister
Arthur Balfour
) und Frankreich (damals unter Staatsprasident
Emile Loubet
) legten 1904 ihre Interessengegensatze bei (
Entente cordiale
); Großbritannien (damals unter Premierminister
Henry Campbell-Bannerman
) und das
Kaiserreich Russland
(unter
Nikolaus II.
) schlossen 1907 den
Vertrag von Sankt Petersburg
.
Da außer dem franzosisch-russischen Bundnis keine weitergehenden bindenden Verpflichtungen bestanden, war die Wirkmachtigkeit der Triple Entente zunachst eher beschrankt. Vielmehr entstand durch informelle Militarabsprachen in Deutschland die Befurchtung einer ?
Einkreisung
“, was die politische Entwicklung bis zum
Ersten Weltkrieg
beeinflusste.
In der Geschichte verankert ist die Bedeutung der Triple Entente als kriegsentscheidende Koalition im Ersten Weltkrieg. Ihre Gegner waren die
Mittelmachte
, von denen das
Deutsche Kaiserreich
und die
Habsburgermonarchie
Osterreich-Ungarn
die wichtigsten Verbundeten waren. Das
Militarbundnis
der Triple Entente basierte auf dem
Pakt von London
, der am 5. September 1914 (etwa einen Monat nach Kriegsbeginn) geschlossen wurde.
Vor dem Kriegseintritt war die Triple Entente in der Außenpolitik ein Defensiv-Bundnis, wie auch der
Dreibund
.
[1]
Vorkriegsallianzen in Europa bis 1914.
!
Triple Entente: Vereinigtes Konigreich, Frankreich und Russland (mit Besitzungen)
!
Dreibund
: Deutsches Reich, Osterreich-Ungarn und Italien
[2]
Die Welt im August 1914.
!
Triple Entente und Serbien und
!
Besitzungen der Triple Entente
!
Mittelmachte und
!
deren Besitzungen
Weitere Verbundete der Entente siehe unter
Beteiligte am Ersten Weltkrieg
.
Die USA (Kriegserklarung an Deutschland am 6. April 1917) legten Wert darauf, nur eine
assoziierte Macht
zu sein. Prasident
Woodrow Wilson
wollte so eine Sonderrolle der USA begrunden, die ihm potentiell eine Vermittlerrolle ermoglichen sollte. Ausdruck dieser Rolle war auch, dass die USA zunachst nur Deutschland den Krieg erklarten, nicht Deutschlands Verbundeten.
[3]
Erst am 7. Dezember 1917 folgte, nach dem Zusammenbruch der italienischen Front am Isonzo, auch die Kriegserklarung an
Osterreich-Ungarn
.
Nach der
Oktoberrevolution
1917 wurde zwischen Deutschland und
Sowjetrussland
zunachst im Dezember 1917 ein
Waffenstillstand
und am 3. Marz 1918 der
Friedensvertrag von Brest-Litowsk
geschlossen. Damit war der Erste Weltkrieg an der
Ostfront
beendet und die Situation veranderte sich: Aus Verbundeten wurden Feinde. So landeten bereits drei Tage spater britische Truppen auf russischem Territorium. Es folgten weitere
Invasionen
franzosischer, amerikanischer, japanischer und griechischer Truppen in verschiedenen Regionen des ehemaligen Russlands zur Unterstutzung der
Weißen Armee
bei der
Restauration
und zur Wahrung bzw. Erweiterung von
Einflussspharen
.
Wichtiger fur die Fortdauer des
Russischen Burgerkriegs
waren allerdings die massiven Lieferungen und Hilfsleistungen der Entente an die weißen Truppen in
Sibirien
und Sudrussland (Ukraine).
Winston Churchill
schrieb in einem
Memorandum
vom 15. September 1919, England hatte 1919 fur die weißen Truppen in Russland die enorme Summe von 100 Millionen Pfund ausgegeben und Frankreich im selben Jahr zwischen 30 und 40 Millionen Pfund,
[4]
nach damaligem Wert gewaltige Summen. Die militarische Unterstutzung erfolgte bis 1922 und endete mit einem Debakel. Sie trug dazu bei, die beiden
Pariastaaten
Deutschland und Sowjetrussland nach dem Kriegsende einander anzunahern (
Vertrag von Rapallo
1922).
Siehe dazu auch:
Intervention der Entente-Machte
im Russischen Burgerkrieg
- Edward E. McCullough:
How the First World War Began: The Triple Entente and the Coming of the Great War of 1914?1918.
Black Rose Press, Montreal 1998,
ISBN 1-55164-141-0
.
- Fiona K. Tomaszewski:
A Great Russia: Russia and the Triple Entente, 1905?1914.
Greenwood Publishing, 2002,
ISBN 0-275-97366-2
.
- Patricia A. Weitsman:
Dangerous Alliances: Proponents of Peace, Weapons of War.
Stanford University Press, 2004,
ISBN 978-0-8047-4866-7
.
- ↑
Adolf Gasser
:
Preussischer Militargeist und Kriegsentfesselung 1914.
Basel / Frankfurt am Main 1985.
- ↑
Das Konigreich Italien gehorte bis 1915 zum Dreibund mit Deutschland und Osterreich-Ungarn, trat aber 1914 nicht in den Krieg ein. Stattdessen erklarte Italien 1915 seinem vormaligen Bundnispartner Osterreich-Ungarn den Krieg.
- ↑
Alexander Sedlmaier:
Deutschlandbilder und Deutschlandpolitik: Studien zur Wilson-Administration (1913?1921)
(Band 51 von HMRG Beihefte, Historische Mitteilungen im Auftrage der Ranke-Gesellschaft). 2003,
ISBN 978-3-515-08124-5
, S. 75?76 (
online
).
- ↑
Winston Churchill:
The World Crisis. The Aftermath
. London 1929, Band 4, S. 256 (
Zitat online
).