Tom Koenigs
(
Thomas Carl Joerge Koenigs;
*
25. Januar
1944
in Damm,
Pommern
) ist ein
deutscher
Politiker
und war Bundestagsabgeordneter der Fraktion
Bundnis 90/Die Grunen
. Er war ordentliches Mitglied im Unterausschuss Vereinte Nationen, Internationale Organisationen und Globalisierung. Koenigs war ab November 2013 menschenrechtspolitischer Sprecher der Fraktion Bundnis 90/Die Grunen.
[1]
Von 1997 bis 1999 war Koenigs zusammen mit
Sabine Giesa
Landesvorstandssprecher von
Bundnis 90/Die Grunen Hessen
.
Koenigs entstammt einer
Kolner
Bankiersfamilie
. Nach seinem altsprachlichen Abitur auf dem
Hinterzartener
Internat Schule
Birklehof
und einer Banklehre in
Duren
leistete Koenigs seinen
Grundwehrdienst
; nachtraglich
verweigerte er noch den Kriegsdienst
. An der
Freien Universitat Berlin
studierte er
Betriebswirtschaftslehre
, spater in
Frankfurt am Main
. Dort beteiligte er sich an der
Studentenbewegung
und nahm an Hausbesetzungen und Straßenkampfen teil. In dem Zusammenhang soll Koenigs Anfang der 1970er Jahre in der maßgeblich von
Joschka Fischer
organisierten
Putzgruppe
aktiv gewesen sein
[2]
. Nach seinem Studium arbeitete er eineinhalb Jahre im Schichtbetrieb als
Schweißer
bei
Opel
.
[3]
[4]
1973 schenkte er sein Erbe dem
Vietcong
und
chilenischen
Widerstandskampfern, nach seinen Angaben ?irgendwas zwischen 500.000 und funf Millionen Mark“. Er arbeitete dann als Buchhandler.
[4]
Bei der
Landtagswahl in Hessen 1983
kandidierte er im
Wahlkreis Frankfurt am Main I
, wo er 6,1 % der Stimmen erhielt. Koenigs war von 1993 bis 1997
Stadtkammerer
und von 1989 bis 1999
Dezernent
fur Umwelt, Energie und Brandschutz der Stadt
Frankfurt am Main
. Als Umweltdezernent war Koenigs 1991 in leitender Funktion maßgeblich an der Einrichtung des
Frankfurter Grungurtels
beteiligt, dessen Verwirklichung er ruckblickend als seinen großten politischen Erfolg betrachtet.
[5]
Anschließend wurde er fur die
Vereinten Nationen
tatig. Als stellvertretender Sonderbeauftragter des
UN-Generalsekretars
im
Kosovo
war er fur den Aufbau der ortlichen Zivilverwaltung zustandig. 2002 wurde Koenigs als Sonderbeauftragter nach
Guatemala
geschickt, um als Leiter der
UN-Friedenssicherungsmission
MINUGUA
die Einhaltung des Friedensabkommens durch die ehemaligen Burgerkriegsparteien zu uberwachen.
2005 wechselte er als
Beauftragter der Bundesregierung fur Menschenrechtspolitik und Humanitare Hilfe
ins
Auswartige Amt
.
Von Februar 2006 bis 2007 war er Sonderbeauftragter der UN fur die
United Nations Assistance Mission in Afghanistan
(UNAMA).
Am 11. April 2008 wurde Koenigs in den Vorstand von
UNICEF Deutschland
gewahlt.
Im November 2016 ubernahm Koenigs eine funfjahrige Burgschaft fur die legale Einreise eines syrischen Kriegsfluchtlings im Rahmen der Initiative der
Fluchtlingspaten Syrien
.
[6]
Seine besondere Vorliebe gilt der lateinamerikanischen Literatur, insbesondere dem Schriftsteller
Gabriel Garcia Marquez
und Kolumbien. Einer seiner Sohne ist in Kolumbien geboren. Der Ex-Politiker spricht fließend Spanisch und hat einige Kolumnen von Marquez ins Deutsche ubersetzt und publiziert.
[7]
Koenigs ist Vater dreier erwachsener Kinder. Sein Bruder
Wolf Koenigs
ist Bauforscher und Denkmalpfleger.
Am 28. Marz 2009 wahlte ihn die Landesmitgliederversammlung von Bundnis 90/Die Grunen auf Platz 4 der hessischen Landesliste zur Bundestagswahl 2009. Bei der Wahl zum
17. Deutschen Bundestag
am 27. September 2009 gelang ihm der Einzug in den Deutschen Bundestag, ebenso bei der Wahl zum
18. Deutschen Bundestag
am 22. September 2013.
Im 18. Bundestag war Koenigs Obmann seiner Fraktion im Ausschuss fur Menschenrechte und humanitare Hilfe und Ordentliches Mitglied des Unterausschusses Vereinte Nationen, internationale Organisationen und Globalisierung.
[8]
Koenigs war von 2009 bis 2013 Vorsitzender des Ausschusses fur Menschenrechte und humanitare Hilfe und Ordentliches Mitglied im
Verteidigungsausschuss
.
[1]
Fur die Zeit von 2010 bis 2014 wurde er vom Bundestag in die
Parlamentarische Versammlung des Europarates
entsandt.
[9]
Koenigs kundigte 2017 an, nicht erneut fur die
Bundestagswahl 2017
als Abgeordneter zu kandidieren.
[10]
?Wir brauchen auch neue Ideen“, sagte der damals 73-jahrige Koenigs.
[4]
- Machen wir Frieden oder haben wir Krieg? Auf UN-Mission in Afghanistan
. Klaus Wagenbach, Berlin 2011,
ISBN 978-3-8031-3637-4
.
[11]
- ↑
a
b
Mitglieder des Bundestages, Biografien, 18. Bundestag
(
Memento
vom 18. Oktober 2014 im
Internet Archive
)
Bundestag
, online, abgerufen am 28. September 2014
- ↑
Lexikon: Putzgruppe
(
Memento
des
Originals
vom 17. September 2014 im
Internet Archive
)
Info:
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Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.berliner-zeitung.de
berliner-zeitung.de, abgerufen am 23. Dezember 2016
- ↑
Lisa Nienhaus, Christian Siedenbiedel:
Besuch am Fließband: Als Opel noch revolutionar war
. In:
Frankfurter Allgemeine Zeitung
. 25. Marz 2009,
ISSN
0174-4909
(
faz.net
[abgerufen am 4. August 2017]).
- ↑
a
b
c
Frankfurter Rundschau: Nicht immer freiwillig. Ausscheidende Bundestagsabgeordnete 2017. S. 6, 4. August 2017
- ↑
?Ich habe den GrunGurtel nicht erfunden, aber durchgesetzt.“
? Interview mit Tom Koenigs in: Stadt Frankfurt am Main, Dezernat fur Umwelt, Gesundheit und Personal (Hrsg.):
20 Jahre GrunGurtel Frankfurt ? Menschen, Daten und Projekte ? 1991?2011.
Festschrift, 82 Seiten, broschiert. S. 6
- ↑
Bericht uber Koenigs’ Engagement
auf der Webseite der
Fluchtlingspaten Syrien
, abgerufen am 14. November 2016
- ↑
Tom Koenigs im Gesprach
, Deutschlandfunk Kultur, erschienen und abgerufen am 10. Januar 2019.
- ↑
Mitglieder des Unterausschusses Vereinte Nationen, internationale Organisationen und Globalisierung ? 18. Bundestag
(
Memento
vom 29. November 2014 im
Internet Archive
)
Bundestag
, online, abgerufen am 28. September 2014
- ↑
Mr Tom KOENIGS
bei der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (englisch).
- ↑
Der Bundestag verliert viele bekannte Gesichter
, Neue Osnabrucker Zeitung am 23. Juni 2017
- ↑
Rezension
von
Nils Minkmar