Evangelisches Diozesanmuseum Fresach

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Evangelisches Diozesanmuseum (fruheres Toleranzbethaus)

Das Evangelische Diozesanmuseum in der Karntner Gemeinde Fresach ist eine Gedenkstatte fur die Geschichte des Protestantismus in Karnten und ganz Osterreich . Es verbindet seine Ausstellung im altesten und nunmehr einzig original erhaltenen Toleranzbethaus mit einem anlasslich der Karntner Landesausstellung 2011 ?500 Jahre Protestantismus in Karnten“ errichteten Ausstellungsgebaude, das mit dem Landesbaupreis 2011 ausgezeichnet wurde. [1] Das Gebaude steht unter Denkmalschutz ( Listeneintrag ).

Toleranzbethaus [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die evangelische Gemeinde Fresach wurde 1782, ein Jahr nach dem Toleranzpatent Kaiser Joseph II. , wiedergegrundet. Sie war damit Ende des Jahres eine von sechs Karntner Gemeinden, die die Bedingungen des Patents erfullten (mindestens 500 Personen oder 100 Familien). [2] 1784 konnte das Bethaus eingeweiht werden. Wie gefordert liegt es abseits der Straße, ohne Turm und Glocken, mit kleinen Fenstern und Eingang von der Hinterseite. Kirchenbanke wurden von den Gemeindegliedern selbst gezimmert. Der Bedeutung der Predigt im Protestantismus entsprechend wurde die Kanzel in der zentralen Achse des Gebaudes uber dem Altar eingebaut ( Kanzelaltar ). Das Gebaude ist einzigartig, weil es als altestes und einziges von ehemals 50 osterreichischen Bethausern im Originalzustand erhalten ist. Das Haus war in Funktion bis 1951, als man die neue evangelische Kirche oberhalb des Hauses bauen konnte. Das zugehorige Pfarrhaus vom Ende des 18. Jahrhunderts steht ebenfalls unter Denkmalschutz. Die Pfarrei nutzte das Gebaude fur den Aufbau einer Sammlung von Zeugnissen zur Geschichte der verfolgten Protestanten in der Diozese Karnten und Osttirol , die bald durch ihr Bekanntwerden als Evangelisches Diozesanmuseum Exponate aus ganz Osterreich aufnehmen konnte. Langjahriger Leiter war nach seiner Pensionierung der Bischof Oskar Sakrausky , der die Sammlung auch begrundet hatte. Die historische Buchsammlung von 850 Werken wurde ins Handbuch der historischen Buchbestande aufgenommen. [3] Neben diesen Buchern zeigt das Museum liturgische Gegenstande, Bilder, Medaillen, Ubersichtstafeln, Photographien, Archivalien und Briefe.

Neues Museumsgebaude [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Anlasslich der Landesausstellung wurde Bethaus und Pfarrhaus umfassend renoviert und dazu ein Ausstellungs- und Veranstaltungsgebaude gebaut. Architekt war Bernhard Marte , ein Architekt der Neuen Vorarlberger Bauschule . Der Spatenstich fand im April 2010 statt. Die Eroffnung war im Mai 2011. Von den Kosten von 4,2 Millionen Euro trug das Bundesland Karnten 80 % und die Kommunalgemeinde 400.000 Euro.

Trager des Museums ist der Verein fur evangelische Glaubensuberlieferung in Karnten .

Einbindung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Museum will als Statte der Toleranz in die Region wirken. Es ist auch Station auf dem evangelischen Pilgerweg Weg des Buches , der von Passau bis Arnoldstein an der slowenischen Grenze geht und an den Bucherschmuggel der Evangelischen zur Zeit der Gegenreformation erinnert. [4]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Evangelisches Diozesanmuseum Fresach  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Neues Museumsgebaude erhalt den Landesbaupreis 2011 (Zugriff April 2012).
  2. Alexander Hanisch-Wolfram: Auf den Spuren der Protestanten in Karnten , Verlag Johannes Heyn, Klagenfurth 2010, S. 22 f.
  3. Beschreibung der Sammlung bei Fabian (U. Gottingen).
  4. Weg des Buches . (Link repariert Februar 2016)

Koordinaten: 46° 42′ 44,6″  N , 13° 41′ 16,9″  O