Tilla Durieux
, eigentlich
Ottilie Helene Angela Godeffroy
, (*
18. August
1880
in
Wien
; †
21. Februar
1971
in
Berlin-Dahlem
) war eine
osterreichische
Schauspielerin
und
Horspielsprecherin
.
Tilla Durieux war die Tochter des Chemieprofessors
Richard Godeffroy
und seiner Ehefrau, der ungarischen Pianistin Adelheid Ottilie Augustine Godeffroy, geborene Hrdlicka.
[1]
Sie wechselte nach dem Volksschulabschluss auf die offentliche Burgerschule im 9. Wiener Gemeindebezirk. Getauft wurde sie in der evangelischen Pfarrgemeinde Augsburger Bekenntnis in Wien.
[2]
[3]
Ihre Schauspielausbildung absolvierte sie in Wien. Da die Mutter die Berufswahl der Tochter ablehnte ? der Vater war bereits 1895 verstorben ?, nahm sie spater als Kunstlernamen
Durieux
an, abgeleitet von
du Rieux
, dem Geburtsnamen ihrer Großmutter vaterlicherseits.
Sie debutierte 1902 in
Olmutz
, wechselte dann nach
Breslau
und war von 1903 bis 1911 am
Deutschen Theater
in
Berlin
engagiert. Hier spielte sie Lady Milford in
Kabale und Liebe
(1903), Kunigunde in
Das Kathchen von Heilbronn
(1905), Rhodope in
Friedrich Hebbels
Gyges und sein Ring
(1907), die Titelfigur in Hebbels
Judith
(1909) und Jokaste in
Konig Odipus
(1910), engagierte sich aber auch als Sprecherin beispielsweise im
Neuen Club
von
Kurt Hiller
. Am
Theater am Schiffbauerdamm
spielte sie 1903 die Salome in
Oskar Wildes
gleichnamigen Stuck, abwechselnd mit
Gertrud Eysoldt
. Diese Rolle wurde ihr großer Durchbruch als Schauspielerin und als Portratmodell.
Im Jahr 1907 begann Durieux zusammen mit dem Kulturpolitiker,
SPD
-Mitglied und spateren Musikpadagogen
Leo Kestenberg
an vielen ihrer probefreien Sonntage in die damaligen Vororte Berlins (wie in den Park
Hasenheide
in Neukolln) zu fahren und dort bei Arbeiter-Matineen und -Versammlungen Werke von
Johann Wolfgang von Goethe
,
Friedrich Schiller
,
Richard Dehmel
,
Georg Herwegh
oder
Adelbert von Chamisso
zu lesen, klassische Musik zu spielen oder Melodramen aufzufuhren. Diese Darbietungen wurden erst durch den Beginn des Ersten Weltkrieges unterbrochen.
[4]
Von 1911 bis 1914 trat sie am Berliner
Lessingtheater
auf, ab 1915 am Koniglichen Schauspielhaus sowie von 1919 an am
Staatstheater
. Wichtige Rollen hier waren unter anderem die Grafin Werdenfels in
Frank Wedekinds
Der Marquis von Keith
(1920) und die Titelrolle in seinem Drama
Franziska
(1924/25, auch in Wien). In Berlin lud sie die Gebruder
Karl
und
Robert Walser
sowie Frank Wedekind und dessen Frau an einem Weihnachtsfest gemeinsam mit ihrem spateren Ehemann, dem deutschen
Verleger
,
Kunsthandler
und
Galeristen
Paul Cassirer
, in ihre Wohnung ein.
[5]
Außerdem arrangierte ihr Mann Portratsitzung mit namhaften Kunstlern und Fotografen ihrer Zeit.
Im Mai 1919 unterstutzte und versteckte sie (angeblich in ihrem Kleiderschrank) den Schriftsteller
Ernst Toller
, der als einer der fuhrenden Protagonisten der
Munchner Raterepublik
wegen Hochverrats gesucht wurde. Durieux, die sich zu der Zeit in der Munchner Klinik von
Ferdinand Sauerbruch
, den sie und Paul Cassirer bereits im Rahmen kultureller Veranstaltungen kennengelernt
[6]
hatten, in arztlicher Behandlung befand, versorgte Toller auf seiner Flucht zunachst mit finanziellen Mitteln und sagte weitere Hilfe zu.
[7]
1927 war sie an der Finanzierung der
Piscator-Buhne
beteiligt und trat auch unter der Regie von
Erwin Piscator
auf. Im Berlin der
Goldenen Zwanziger Jahre
kam sie mit ebenfalls beruhmten Berliner Personlichkeiten wie der Gesellschaftsfotografin
Frieda Riess
in Kontakt. 1933 verließ sie Deutschland nach der
Machtergreifung
der Nationalsozialisten zusammen mit ihrem judischen Ehemann
Ludwig Katzenellenbogen
; sie floh nach
Ascona
, wo sie mit
Victoria Wolff
in Kontakt stand.
[8]
Gastspiele in Prag, Zurich, Skandinavien, Wien, Zagreb und Belgrad folgten. Sie spielte am
Theater in der Josefstadt
in Wien.
Doch war die Schweiz kein sicherer Aufenthaltsort mehr. Das zeitlich begrenzte Visum war abgelaufen. Nach Deutschland konnten sie nicht zuruck, um ein neues zu beantragen. Auch ein schnell beschaffter honduranischer Pass schutzte nur bedingt, denn Durieux‘ Mann wurde steckbrieflich gesucht. Von Ausweisung bedroht, floh das Paar 1934 nach
Zagreb
in
Kroatien
. Die Durieux kannte die Stadt durch Gastspiele und ihren Großvater Hrdlicka, der dort Jura studierte. Und sie lernte dort die Grafin Zlata Lubienski (?1969) kennen, eine entfernte Verwandte, die eine enge Freundin wurde und deren Villa in der Jurjevska ulica Nr. 27 bis 1955 ihr Zuhause war.
Doch erstmal sanierte sie ein Hotel im italienischen Abbazia (heute
Opatija
, Kroatien), das ihr Mann 1936 als Teilhaber ubernommen hatte, und brachte es in Schwung. 1935/1936 trat sie in
Straßburg
,
Moravska-Ostrava
und Prag auf. Ein Gastspiel mit dem
Ibsen
-Stuck
Gespenster
, in dem
Ernst Deutsch
den Ostwald spielte, fuhrte sie nach Wien und
Budapest
. 1936/1937 war sie Dozentin am
Mozarteum
in
Salzburg
. 1937 stellte sie in
Prag
in
Macbeth
die Lady Macbeth dar. In Wien gastierte sie als Wassilissa in
Gorkis
Nachtasyl
,
Albert Bassermann
gab den Luka. In Prag trat sie in dem Stuck
Die Mutter
von
Karel ?apek
auf.
1938 wurde in Italien die Lage fur Juden gefahrlich. Uber die Schweiz, Paris und Prag fluchtete sie mit ihrem Mann zuruck nach Zagreb.
Wahrend Tilla Durieux versuchte, in
Belgrad
fur beide ein Visum
zur Emigration in die USA
zu bekommen, wurde sie vom deutschen Bombenangriff und Uberfall auf Belgrad im April 1941 uberrascht und so von ihrem Mann getrennt, der 1941 von der
Gestapo
in
Thessaloniki
verhaftet und ins
KZ Sachsenhausen
verschleppt wurde.
[9]
1944 beteiligte Tilla Durieux sich nach eigener Aussage an der ?
Roten Hilfe
“ fur die Partisanen unter
Josip Broz Tito
.
[10]
[11]
Die Villa Lubienski wurde ein Anlaufpunkt fur die Partisanen. Im Schlafzimmer der Durieux war die Kasse der Roten Hilfe versteckt. Sie betrieb eine Kaninchenzucht, um zur Lebensmittelversorgung der Hausbewohner beizutragen und vergrub im Garten Flaschen, in denen sie Geheimdokumente fur die Partisanen verbarg.
Nach Kriegsende nahte sie Kostume fur ein privat von Vlado Habunek (1906?1994) gegrundetes Puppentheater. Das Puppentheater wurde als staatliches Puppentheater ?Vjesnik“ weitergefuhrt. Tilla Durieux behielt ihre Beschaftigung und nahm die jugoslawische Staatsangehorigkeit an.
1946 wurde in
Luzern
ihr Theaterstuck
Zagreb 1945
aufgefuhrt. In der Villa Lubienski inszenierten die Freundinnen eine Kunstausstellung, die sie fur das Publikum offneten. Der Journalist Peter Hahn beschrieb die Villa 2005 so: ?Das Haus, eine zweistockige italienische Turmvilla aus dem spaten 19. Jahrhundert, scheint die Zeit unbeschadet uberstanden zu haben. Alles ist wie auf dem alten Foto im Museum, der Balkon im ersten Stock, das fein gearbeitete Gitter, im Parterre die drei Flugelturen zur Gartenterrasse, selbst die Fensterladen am Turm waren erhalten. Villa und Park der Grafin Lubienski stehen, ..., inzwischen unter Denkmalschutz.“
[12]
1952 kehrte sie erstmals nach Deutschland zuruck und gastierte an Theatern in Berlin,
Hamburg
und
Munster
. Sie pendelte zwischen Zagreb und Berlin. 1954 veroffentlichte sie in West-Berlin ihre in Zagreb geschriebenen Memoiren. 1955 kehrte sie endgultig nach Berlin zuruck.
Spate Rollen waren die Pfortnerin in
Traumspiel
(1955 in Berlin und 1963 in Hamburg), Mutter in
Max Frischs
Die Chinesische Mauer
(1955 in Berlin und 1963 in Hamburg) und Peitho in
Gerhart Hauptmanns
Atriden
(1962, Regie: Erwin Piscator). 1967 spielte sie an den
Stadtischen Buhnen Munster
die deutsche Erstauffuhrung von
Marguerite Duras
’ Stuck
Ganze Tage in den Baumen
, mit dem sie anschließend auf Tournee ging.
Durieux starb 1971 an einer
Sepsis
nach der operativen Versorgung einer
Oberschenkelhalsfraktur
im
Oskar-Helene-Krankenhaus
und wurde ? nach der
Kremierung
im
Krematorium Wilmersdorf
? neben ihrem zweiten Ehemann Paul Cassirer auf dem landeseigenen
Waldfriedhof Heerstraße
im
Bezirk Charlottenburg
(heutiger Ortsteil
Berlin-Westend
) beigesetzt. Der Grabstein, der viel spater von einem Bewunderer gespendet wurde, tragt auch einen
Professorentitel
, den Tilla Durieux in Salzburg am
Mozarteum
kurzzeitig innegehabt hatte.
[13]
Sie selber hatte auf diesen Namenszusatz jedoch nie Wert gelegt. Das Todesdatum ist auf dem Grabstein mit 21. Januar 1971 angegeben, sie starb jedoch am 21. Februar 1971, dem 100. Geburtstag von Paul Cassirer.
[14]
Auf Beschluss des
Berliner Senats
ist die letzte Ruhestatte von Tilla Durieux auf dem Friedhof Heerstraße (Grablage: 5-C-4) seit 1971 als
Ehrengrab des Landes Berlin
gewidmet. Die Widmung wurde zuletzt im August 2021 um die inzwischen ubliche Frist von zwanzig Jahren verlangert.
[15]
Tilla Durieux war von 1903 bis 1905 in erster Ehe mit dem Maler
Eugen Spiro
verheiratet.
[16]
Ab 1905 war sie mit dem Kunsthandler
Paul Cassirer
liiert
[17]
und ab 1910 verheiratet.
[18]
1926 starb Cassirer an den Folgen eines Suizidversuchs, den er wahrend einer von Tilla Durieux beantragten Scheidungsverhandlung begangen hatte. Der Verhandlung vorausgegangen waren nach Durieux’ Angaben zahlreiche von Cassirer gegen sie gestreute Verleumdungen.
[19]
1930 heiratete sie in dritter Ehe den Unternehmer
Ludwig Katzenellenbogen
(1877?1944), mit dem sie 1933 aus Deutschland floh. 1941 wurde Katzenellenbogen in
Thessaloniki
verhaftet und in das
KZ Sachsenhausen
deportiert.
[20]
[21]
Er starb 1944 in Berlin.
Anlasslich ihres 65-jahrigen Buhnen
jubilaums
stiftete sie 1967 den
Tilla-Durieux-Schmuck
, der alle zehn Jahre an eine hervorragende Vertreterin der deutschen oder der osterreichischen Schauspielkunst verliehen wird. Es handelt sich dabei um ein
Collier
aus 32 in
Platin
gefassten
Zirkonen
. Die
Art-deco
-Arbeit war vermutlich ein Geschenk Paul Cassirers an seine Frau.
Ausschlaggebend bei der Suche nach einer Preistragerin ist das Votum der aktuellen Tragerin des Schmuckes, die Schirmherrschaft hat die
Akademie der Kunste
in Berlin. Bislang wurden folgende Schauspielerinnen geehrt:
Die
Akademie der Kunste Berlin
verfugt uber ein Tilla-Duriex-Archiv mit Rollenbuchern, Rollen- und Szenenfotos uber ihre kunstlerische Tatigkeit, Programmheften und Programmzetteln, Kritiken, Vortragsmanuskripten, Erinnerungen an Zagreb 1945; Fremdmanuskripten, Texten, Artikeln uber Tilla Durieux, Korrespondenz in Einzelstucken, biografischen Unterlagen: Reisepassen, Unterlagen zur Entschadigung als Opfer des Nationalsozialismus, Zeugnissen, Vertragen, Portrat- und Privatfotos und einer Sammlung von Presse und Druckschriften zur Person, Gesprachen und Interviews.
[24]
2023 erwarb die Akademie der Kunste mit Unterstutzung der Kulturstiftung der Lander unbekannte Teile aus dem Nachlass. Es handelt sich um Briefe, Manuskripte und Fotos sowie ein Manuskript ihrer Memoiren
Eine tur steht offen
.
[25]
- 1970:
?Weißt Du noch …“ Tilla Durieux im Gesprach mit Herbert Ihering und Rolf Ludwig.
VEB Deutsche Schallplatten, Berlin 1967 (Litera. 8 60 118)
- 1965:
Tilla Durieux ? Szenen und Monologe
. Deutsche Grammophon (Literarisches Archiv. 43 074)
- 1968:
Tilla Durieux: erzahltes Leben ; ein Selbstportrat
. Deutsche Grammophon (Biographische Reihe. LPM 18 732)
1987 wurde an ihrem Wohnhaus Bleibtreustraße 15 in
Berlin-Charlottenburg
eine
Berliner Gedenktafel
angebracht.
Nahe dem
Potsdamer Platz
in Berlin wurde ihr 2003 der
Tilla-Durieux-Park
gewidmet.
[27]
- Eine Tur fallt ins Schloß. Roman.
Horen, Berlin-Grunewald 1928.
- Eine Tur steht offen. Erinnerungen.
Herbig, Berlin-Grunewald 1954 (entstanden 1944).
- Meine ersten neunzig Jahre. Erinnerungen.
Herbig, Munchen 1971,
ISBN 3-7766-0562-6
- Wilhelm Biermann:
Tilla Durieux
, Gedichte. Berlin 1925
- Tilla Durieux
. In: Sigrid Bauschinger:
Die Cassirers
. Beck, Munchen 2015, S. 327?359
ISBN 978-3-406-67714-4
- Renate Mohrmann:
Tilla Durieux und Paul Cassirer. Buhnengluck und Liebestod.
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 1997,
ISBN 3 87134 246 7
- Joachim Werner Preuss (Hrsg.):
Tilla Durieux. Portrat der Schauspielerin. Deutung und Dokumentation
. Berlin 1965
- Melanie Ruff:
Tilla Durieux
.
[28]
- Spomenka ?timec
:
Tilla
. Roman. Edistudio, Pisa 2002,
ISBN 88-7036-071-7
(in
Esperanto
).
- Kay Weniger
:
‘Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …’. Lexikon der aus Deutschland und Osterreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtubersicht.
ACABUS-Verlag, Hamburg 2011,
ISBN 978-3-86282-049-8
, S. 144 f.
- Peter Hahn:
Auf den Spuren von Tilla Durieux in Zagreb. Die Hoffnung ist ein Mittelding zwischen Flugel und Fallschirm.
In: Frankfurter Allgemeine, 3. Marz 2005.
- Astrid Pohl:
Salome auf der Flucht. Tilla Durieux und das Exil deutschsprachiger Schauspielerinnen in der Schweiz.
In:
Flucht durch Europa. Schauspielerinnen im Exil 1933-1945
, AUGEN-BLICK, 33, MARBURGER HEFTE ZUR MEDIENWISSENSCHAFT. Eine Veroffentlichung des Instituts fur Neuere deutsche Literatur und Medien im Fachbereich 09 der
Philipps-Universitat-Marburg
.
Marburg
2002, S. 71?107.
- Hertha Kratzer
:
Tilla Durieux. Die hassliche Diva
. In:
Alles, was ich wollte, war Freiheit. Außergewohnliche Osterreicherinnen der Moderne
. Styria premium, Graz 2015.
Tilla Durieux gilt als die meistportratierte Frau ihrer Zeit.
[29]
- 1905:
Eugen Spiro
, Portrat mit Hund
- 1907:
Olaf Gulbransson
, Portrat, Haus-
Gulbransson
,
Tegernsee
- 1907:
Max Slevogt
, Portrat als Salome,
Stadtmuseum Zagreb
und Portrat zu Cleopatra
- 1908:
Lovis Corinth
, Portrat als spanische Tanzerin, Privatbesitz
- 1910:
Oskar Kokoschka
, Bildnis,
[30]
[31]
Museum Ludwig
, Koln; 2013 restituiert an die Erben
Alfred Flechtheims
- 1910:
Julie Wolfthorn
, Portrat, Stiftung Archiv
Akademie der Kunste, Berlin
- 1912:
Max Oppenheimer
, Bildnis,
Leopold Museum
, Wien
- 1914:
Pierre-Auguste Renoir
, Portrat, Metropolitan Museum of Art, New York
- 1913:
Franz von Stuck
, Portrat als Circe,
Nationalgalerie Berlin
- 1921: Max Slevogt, Bildnis als Weib des Potiphar,
Landesmuseum Mainz
- Tilla
? Theaterstuck von
Christoph Hein
(* 1944). Inhalt: Die 90-Jahrige lasst am Abend ihrer Ernennung zur Staatsschauspielerin ihr Leben Revue passieren. Bei der Premiere am 2. November 2012 im Deutschen Theater Berlin spielte
Inge Keller
(1923?2017) die Rolle der Tilla.
- Tilla ? Oper von Christoph Hein (Text) und Oscar Strasnoy (* 1970, Musik). Premiere im Oktober 2016 an der
Berliner Staatsoper
mit Maria Husmann als Tilla Durieux, Josephine Renelt als junge Tilla und Martin Gerke als Paul Cassirer.
[34]
- Tilla-Durieux-Zimmer im Stadtmuseum von Zagreb, Opati?ka-Straße 20. Bei einem Besuch sah der Journalist Peter Hahn 2005 hier ein Portrat von Tilla Durieux aus dem Jahr 1907 ?als Salome in Max Reinhardts Inszenierung fur die Kammerspiele des Deutschen Theaters“ von Max Slevogt, ?eine Buste, die Ernst Barlach 1912 von ihr gefertigt hatte“ und Chagalls ?Girl with Bird ? in love“, entstanden 1926/27 in Paris. Zur Entstehung der Ausstellung schrieb er: ?Im Jahre 1982 unterschrieb im Gebaude des kroatischen Abgeordnetenhauses (
Sabor
) Frau
Erika Danhoff
die Urkunde uber die Schenkung eines Teiles dieser Sammlung. Bei dieser Gelegenheit sagte sie: ?Meine große Freundin und Mutter im kunstlerischen Sinne, Tilla Durieux, liebte Ihre Stadt. Sie liebte Zagreb, das durch die vielen Jahre auch ihre Stadt war. Sie fuhlte sich auch spater an diese Stadt gebunden. Deshalb bin ich uberzeugt, daß sie sehr erfreut ware, auf diese Weise dauernd in dieser Stadt anwesend zu sein.‘ Eine Kommission des Museums der Stadt Zagreb ubernahm dankend den geschenkten Teil der Kunstsammlung, insgesamt neunzehn Kunstgegenstande.“
[35]
Tilla Durieux durfte seinerzeit ihre Kunstsammlung nicht mit nach Deutschland nehmen. Erst ihre Erbin erhielt einen Teil der Sammlung zuruck.
- 2006:
Im Schneckenhaus: Tilla Durieux in Zagreb
. Museum Charlottenburg-Wilmersdorf. An der Vernissage nahm eine offizielle Delegation mit dem Burgermeister der Stadt Zagreb
Milan Bandic
teil.
- Oktober 2022 bis Februar 2023
Tilla Durieux: Eine Jahrhundertzeugin und ihre Rollen.
Leopold-Museum
, Wien (in Zusammenarbeit mit dem Georg-Kolbe-Museum, Berlin)
- ↑
Tilla Durieux:
Meine ersten neunzig Jahre.
Rowohlt Taschenbuch, Reinbek 1976, S. 10 ff.
- ↑
Abschrift des Taufscheines (gleichzeitig Geburtsurkunde), Notariell beglaubigt in Berlin am 7. September 1933, Akademie der Kunste Berlin (AdK), Tilla-Durieux-Archiv (TDA) Sign. 102, zitiert nach: Melanie Ruff,
Tilla Durieux: Selbstbilder und Images der Schauspielerin
[Diplomarbeit], Universitat Wien. Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultat, BetreuerIn: Johanna Gehmacher, (2007), s.
core.ac.uk
(PDF; 929 kB)
- ↑
Am 31. Mai 1928 trat sie in die katholische Kirche uber, vgl. dazu: Sigrid Bauschinger,
Die Cassirers
, Munchen, Beck 2015, S. 347,
ISBN 978-3-406-67714-4
- ↑
Tilla Durieux:
Meine ersten neunzig Jahre.
Rowohlt Taschenbuch, Reinbek 1976, S. 79 f.
- ↑
Robert Walser ? Portrait und Erinnerungen
, ab 12:37
(2012 auf dem Youtubekanal
Text und Buhne
veroffentlicht, abgerufen am 14. September 2016)
- ↑
Ferdinand Sauerbruch,
Hans Rudolf Berndorff
:
Das war mein Leben.
Kindler & Schiermeyer, Bad Worishofen 1951; zitiert: Lizenzausgabe fur Bertelsmann Lesering, Gutersloh 1956, S. 235 und 252.
- ↑
Michaela Karl:
Auf der Flucht ? Die Jagd nach Ernst Toller
(online auf www.literaturportal-bayern.de, abgerufen am 14. September 2014)
- ↑
Tilla Durieux
auf ticinarte.ch.
- ↑
Tilla Durieux:
Meine ersten neunzig Jahre.
Herbig, Munchen 1971, S. 349?365.
- ↑
Tilla Durieux:
Meine ersten neunzig Jahre.
Rowohlt Taschenbuch, Reinbek 1976, S. 256 ff.
- ↑
balkanpeace.org
- ↑
Peter Hahn: Auf den Spuren von Tilla Durieux in Zagreb. Die Hoffnung ist ein Mittelding zwischen Flugel und Fallschirm. In: Frankfurter Allgemeine, 3. Marz 2005.
- ↑
Das Grab von Tilla Durieux
auf knerger.de.
- ↑
Bernd Oertwig
:
Beruhmte Tote leben ewig. Berliner Schicksale.
Verlag fur Berlin-Brandenburg, Berlin 2019,
ISBN 978-3-947215-58-4
,
S.
240
.
- ↑
Ehrengrabstatten des Landes Berlin (Stand: August 2021)
(PDF, 2,3 MB), S. 16. Auf: Webseite der
Senatsverwaltung fur Umwelt, Verkehr und Klimaschutz
. Abgerufen am 14. Oktober 2021.
Anerkennung, Verlangerung und Nichtverlangerung von Grabstatten als Ehrengrabstatten des Landes Berlin
(PDF, 196 kB). Abgeordnetenhaus Berlin, Drucksache 18/3959 vom 4. August 2021, S. 3. Abgerufen am 14. Oktober 2021.
- ↑
Tilla Durieux:
Meine ersten neunzig Jahre.
Herbig, Munchen 1971, S. 67 und 87.
- ↑
Tilla Durieux:
Meine ersten neunzig Jahre,
S. 87?90.
- ↑
Paul Cassirer war der Auftraggeber (und Finanzier) der Portrats von Tilla Durieux, die in der Zeit ihrer Ehe entstanden waren.
- ↑
Tilla Durieux:
Meine ersten neunzig Jahre.
Herbig, Munchen 1971, S. 312?314.
- ↑
simplicissimus.info
- ↑
Ein Schuss ins Herz
.
In:
Welt am Sonntag
- ↑
Die Schauspielerin Judith Hofmann erhalt den Tilla-Durieux-Schmuck.
Abgerufen am 22. Mai 2023
.
- ↑
Thalia Theater: Gabriela Maria Schmeide erhalt Tilla-Durieux-Schmuck - WELT.
24. Februar 2021,
abgerufen am 22. Mai 2023
.
- ↑
Tilla-Durieux-Archiv
der Akademie der Kunste Berlin
- ↑
Akademie der Kunste erwirbt Teilnachlass von Tilla Durieux.
Meldung in der nachtkritik.de
- ↑
Berliner Zeitung
, 11. Oktober 1970, S. 4.
- ↑
Tilla-Durieux-Park.
In:
Straßennamenlexikon des
Luisenstadtischen Bildungsvereins
(beim
Kaupert
)
- ↑
Diplomarbeit.
Universitat Wien. Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultat, BetreuerIn: Johanna Gehmacher, (2007)
- ↑
Verena Perlhefter:
?andere halten sich Rennpferde …“ Tilla Durieux ? Schauspielerin und meistportraitierte Frau ihrer Zeit
. Belvedere, Band 12. Wien 2006, S. 32?45, 95?101.
- ↑
Flechtheim, seine Erben und die Frage der Restitution
.
In:
FAZ
, 9. April 2013.
- ↑
Empfehlung der Beratenden Kommission
(
Memento
des
Originals
vom 5. Marz 2016 im
Internet Archive
)
Info:
Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß
Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.lostart.de
(PDF; 93 kB)
Lost Art
Koordinierungsstelle vom 9. April 2013.
- ↑
Belvedere, Wien
,
Inv.-Nr. 2070
(
Memento
vom 25. Marz 2016 im
Internet Archive
)
- ↑
Spielen und Traumen, Tilla Durieux. Mit 5 Radierungen u. 1 Lithogr. von
Emil Orlik
, Verlag der Galerie Flechtheim, 1922.
- ↑
Udo Badelt:
Comeback an der Berliner Staatsoper: Erdloch und Donnergott. Tilla Durieux feiert ihr ?Comeback“ in der Werkstatt der Staatsoper: Komponist Oscar Strasnoy und Autor Christoph Hein haben ihre neue Oper vorgestellt.
In: Tagesspiegel vom 2. Oktober 2016.
- ↑
Peter Hahn:
Auf den Spuren von Tilla Durieux in Zagreb. Die Hoffnung ist ein Mittelding zwischen Flugel und Fallschirm.
In: Frankfurter Allgemeine, 3. Marz 2005.
- ↑
Tilla Durieux : Georg Kolbe Museum.
Abgerufen am 9. Juni 2023
.