Thomas Palaiologos
(
lateinisch
Thomas Paleologus
deutsch
Thomas Palaologos
; *
1409
/10 in
Konstantinopel
; †
12. Mai
1465
in
Rom
) war von 1428 bis 1460
Despot
von
Morea
bzw. ab 1432
Furst von Achaia
, nach 1453 im Westen als Kaiser von Konstantinopel anerkannt.
Thomas war der jungste Sohn des Kaisers
Manuel II.
von
Byzanz
aus der Familie der
Palaiologen
und
Helena Draga?
, der Tochter des serbischen Fursten
Konstantin Draga?
.
1417/1418 ging er nach
Mystras
und regierte ab 1428 dort als Despot gemeinsam mit seinen Brudern
Theodor II.
,
Konstantin XI.
(1449?1453 letzter byzantinischer Kaiser) und
Demetrios
(ab 1449).
1430 wurde er nach Morea geschickt, um seinen Brudern zu helfen. Dort heiratete er Katharina
Zaccaria
(* 1411, † 1462 auf
Korfu
), die Tochter und Erbin von Centurione Zaccharia, des letzten frankischen Fursten von Achaia und Creusa
Tocco
und erhielt aus den vormaligen Landereien ihrer Familie ein
Leibgedinge
.
[1]
Seit der bemuht glanzvollen Feier der ost-westlichen Kircheneinheit in der Hagia Sophia am 12. Dezember 1452 herrschte volle Kommuniongemeinschaft zwischen den Kirchen und Konstantinopel und Rom. Nach der
Eroberung Konstantinopels
im Jahre 1453 setzte er im Gegensatz zu seinem
osmanenfreundlichen
Bruder und Mitherrscher Demetrios auf westliche Unterstutzung und floh daher nach der osmanischen Eroberung von
Morea
mit Familie und Hofstaat 1460 nach Italien und uber Ancona 1462 nach Rom. Mit sich fuhrte er das Kopf-Reliquiar des Apostel Andreas aus Patras. Die Ankunft der Reliquien, gedeutet als Empfang des Fluchtlings Andreas durch seinen Bruder Petrus, wurde in Rom durch Papst
Pius II.
mit einer der aufwendigsten Inszenierungen der Liturgiegeschichte gefeiert.
[2]
Die Erziehung der Kinder des im Westen als ?Imperator Constantinopolitanus“ anerkannten byzantinischen Thronpratendenten Thomas Palaiologos wurde
Bessarion
anvertraut. Der Kardinal ließ sie Griechisch lernen, aber hinsichtlich des Gottesdienstes lateinisch sozialisieren.
[3]
Aus der Vereinigung mit Caterina Zaccaria († 1462), Tochter des
Fursten von Acaia
,
Centurione II. Zaccaria
aus der
genuesischen
Patrizier-Dynastie der
Zaccaria
[4]
, gingen folgende Kinder hervor:
- Helena Palaiologina
(ca. 1430?1474), heiratete 1446 in
Smederevo
Lazar Brankovi?
,
serbischer Despot
; die Tochter Jerina Brankovi? heiratete
Gjon Kastrioti II.
, Sohn des
Georg Kastriota, genannt Skanderbeg
, und
Donika Kastrioti
.
[5]
- Zoe Sophia Palaiologina
(† 1503), heiratete 1472
Iwan III.
, den
Großfursten von Moskau
- Andreas Palaiologos
(* 1453 auf der
Morea
; † 1502), war von 1465 bis zu seinem Tod Titular-Kaiser von Byzanz und Titular-Despot von Morea;
[6]
- Manuel Palaiologos
(1455?1516), ab 1476 in osman. Diensten, heiratete Malkhatoun Zulkadr von
Kappadokien
- Silvia Ronchey:
Malatesta/Palaeologhi. Un’alleanza dinastica per rifondare Bisanzio
, In: Byzantinische Zeitschrift 93 (2000) 521?567.
- ↑
Steven Runciman:
Die Eroberung von Konstantinopel 1453
. C. H. Beck, Munchen 2007,
ISBN 978-3-406-02528-0
,
S.
53
(
eingeschrankte Vorschau
in der Google-Buchsuche).
- ↑
Beschreibung: Pius II., Commentarii 8,1?3 (Enea Silvio Piccolomini Papa Pio II, I commentarii. Cur. Luigi Totaro. 2. Milano 2008, 1498?1557); vgl. Silvia Ronchey:
Andrea, il rifondatore di Bisanzio. Implicazioni ideologiche del ricevimento a Roma della testa del patrono della chiesa ortodossa nella settimana santa del 1462
. In:
Dopo le due cadute di Costantinopoli (1204, 1453)
. Eredi ideologici di Bisanzio. Atti del Convegno Internazionale di Studi (Venezia, 4?5 dicembre 2006). Cur. Marina Koumanoudi ? Chryssa Maltezou. Venezia 2008, S. 259?272.
- ↑
Anweisungen Bessarions v. J. 1465 an den Erzieher der Kinder: Spyridon Lampros:
Τρε?? ?πιστολα? το? καρδιναλ?ου Βησσαρ?ωνο?
. In: Ν?ο? ?Ελληνομν?μων 5 (1908) 19?39, hier 20?28; Patrologia Graeca 161, 677?686.
- ↑
Luka Petanovi?:
Elena: l'ultima imperatrice bizantina
. Editoriale Jaca Book SpA, Mailand 2006,
ISBN 88-16-43518-6
,
S.
137
(italienisch,
eingeschrankte Vorschau
in der Google-Buchsuche).
- ↑
Castriota von Albanien.
Abgerufen am 20. Februar 2018
(englisch).
- ↑
Libro d'Oro di Melita.
Archiviert vom
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(nicht mehr online verfugbar) am
14. Juli 2013
;
abgerufen am 20. Februar 2018
(englisch).
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