Theophylakt I. von Tusculum

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Theophylakt I. von Tusculum (* vor 864; † 924/925) war romischer Senator und Konsul.

Theophylakt war der Sohn des Gregorius Nomenclator (erwahnt um 875?885), dessen Vater wiederum um 826 als Nomenclator Theophylaktus erwahnt ist.

Erstmals 901 urkundlich erwahnt als Pfalzrichter Kaiser Ludwigs III. , trat Theophylakt I. bei der Ruckkehr des Papstes Sergius III. , moglicherweise einer seiner Verwandten, in den Jahren 903/04 in Erscheinung. Als papstlicher vestararius (Finanzverwalter) und magister militum (Militarbefehlshaber) war er seitdem Anfuhrer des stadtromischen Adels mit großem Einfluss auf die papstliche Politik, vor allem durch seine Frau Theodora I. von Tusculum und seine Tochter Marozia . Letzterer schrieb Liutprand von Cremona eine Beziehung zu Papst Sergius III. zu, aus der der spatere Papst Johannes XI. hervorgegangen sei. Seit 905 trug Theophylakt auch die Titel dux und senator Romanorum (Senator der Romer).

Nach dem Tode Papst Sergius’ III. forderte er eine Allianz Papst Johannes’ X. mit den sudlichen Nachbarn gegen die Araber , die immer wieder die italienische Kuste bedrohten. Im August 915 schlug ein von ihm und seinem Schwiegersohn Alberich I. von Spoleto befehligtes Heer die Araber bei Garigliano. Theophylakts Verdienst ist die Konsolidierung der Verhaltnisse in Mittelitalien . Einige Zeugnisse heben zudem seine und seiner Familie Bemuhungen um eine religiose Erneuerung hervor. Auf Theophylakt fuhrten die Tuskulaner ihre Herkunft zuruck.