Theophylakt I. von Tusculum
(* vor 864; † 924/925) war romischer Senator und Konsul.
Theophylakt war der Sohn des
Gregorius Nomenclator
(erwahnt um 875?885), dessen Vater wiederum um 826 als
Nomenclator Theophylaktus
erwahnt ist.
Erstmals 901 urkundlich erwahnt als
Pfalzrichter
Kaiser
Ludwigs III.
, trat Theophylakt I. bei der Ruckkehr des Papstes
Sergius III.
, moglicherweise einer seiner Verwandten, in den Jahren 903/04 in Erscheinung. Als papstlicher
vestararius
(Finanzverwalter) und
magister militum
(Militarbefehlshaber) war er seitdem Anfuhrer des stadtromischen Adels mit großem Einfluss auf die papstliche Politik, vor allem durch seine Frau
Theodora I. von Tusculum
und seine Tochter
Marozia
. Letzterer schrieb
Liutprand von Cremona
eine Beziehung zu Papst Sergius III. zu, aus der der spatere Papst
Johannes XI.
hervorgegangen sei. Seit 905 trug Theophylakt auch die Titel
dux
und
senator Romanorum
(Senator der Romer).
Nach dem Tode Papst Sergius’ III. forderte er eine Allianz Papst
Johannes’ X.
mit den sudlichen Nachbarn gegen die
Araber
, die immer wieder die italienische Kuste bedrohten. Im August 915 schlug ein von ihm und seinem Schwiegersohn
Alberich I.
von Spoleto befehligtes Heer die Araber bei Garigliano. Theophylakts Verdienst ist die Konsolidierung der Verhaltnisse in
Mittelitalien
. Einige Zeugnisse heben zudem seine und seiner Familie Bemuhungen um eine religiose Erneuerung hervor. Auf Theophylakt fuhrten die
Tuskulaner
ihre Herkunft zuruck.