Thaddaus Damm

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Carl Thaddaus Damm , auch Thadaus Damm (* 16. Oktober 1775 in Karlsbad ; † 17. Februar 1826 in Prag ) war ein Beamter wahrend der Habsburgermonarchie .

Thaddaus Damm war das vierte Kind des Karlsbader Messerschmieds Carl Damm und dessen Ehefrau Anna (geb. Polz).

Aus finanziellen Grunden konnten seine Eltern ihm erst zu Ostern 1789 gestatten, sich zu einem Studium an der Universitat Prag zu immatrikulieren . Zur Vorbereitung auf das Studium erhielt er in Prag Privatunterricht durch Anton Folkl, der spater als Professor fur Astronomie und Mathematik an die Universitat Lissabon berufen wurde. Nach einem achtmonatigen Unterricht in lateinischer Sprache bestand er bei den Professoren des dortigen Altstadter Gymnasiums die Prufung, sodass er in dem Schuljahr 1789/1790 an der Schule aufgenommen wurde.

Nach Beendigung des Gymnasiums studierte er von 1794 bis 1796 Philosophie und darauf bis 1800 Rechtswissenschaften an der Universitat Prag; nebenbei horte er die Vorlesungen von Franz Anton Leonard Herget (1741?1800) sowie Karl Heinrich Seibt und erlernte weitere auslandische Sprachkenntnisse. In seiner Freizeit zeichnete er und fertigte Tischler- und Drechslerarbeiten, die er dann auch verkaufte.

Er begann 1801 als Konzept-Praktikant im Elboger Kreisamt , 1802 wurde er Konzept-Praktikant beim dortigen Gubernium ; 1805 [1] kehrte er als Kreissekretar zum Kreisamt Elbogen zuruck.

1807 erfolgte seine Ernennung zum dritten Kreiskommissar in Saaz ; in dieser Funktion wurde ihm 1808 fur einige Monate die Fuhrung der Polizeiinspektion in Franzensbrunn (auch Franzensbad ) ubertragen. Kurz darauf wurde er Politischer Kommissar, und ihm wurde die Organisation der Landwehr im Saazer Kreis ubertragen; nach seinem Vorschlag wurde seine Organisation der Landwehr zum Muster fur die anderen Landwehren aufgestellt.

Er wurde 1812 zum zweiten Kreiskommissar ernannt und kam als solcher 1813 in die Festung Theresienstadt , wo er die Leitung des Naturalien-Transports zum Belagerungskorps von Dresden (siehe auch Schlacht um Dresden ) ubertragen bekam. In dieser Zeit wurde er bestohlen und verlor hierbei nicht nur sein privates Vermogen, sondern auch die ihm anvertrauten offentlichen Gelder. Obwohl der Tater gefasst werden konnte und die Tat gestand, war ein großer Teil der Gelder bereits verschwunden. Hierauf erhielt er von verschiedener Seite Hilfe, und die kaiserliche Kasse erhielt von einigen Personlichkeiten Geld zugesandt, dazu boten die Einwohner des Wohnortes des Taters einen großeren Teil des verschwundenen Geldes als Geschenk an. Als Kaiser Franz II. hiervon Kenntnis erhielt, erließ dieser die Forderung und ordnete die Ruckzahlung des verschwundenen Betrages durch die Regierung an.

Nachdem Thaddaus Damm mehrmals russische Kolonnen durch Bohmen gefuhrt hatte, wurde er 1815 als Gouvernementsrat in das Gouvernement Dijon nach Frankreich berufen. Nachdem er aus Frankreich zuruckgekehrt war, wurde er als untergeordneter osterreichischer Vermittlungskommissar an die Kommission abgeordnet, die die Grenzberichtigung zwischen Preußen und Sachsen (siehe auch Teilung des Konigreiches Sachsen ) regelte. Von hier kam er 1816 als zweiter Kreiskommissar nach Elbogen zuruck und erhielt fur mehrere Monate die Leitung des Elbogener Kreises .

Im Juni 1816 wurde er als erster Kreiskommissar fur das Hausruckviertel in Osterreich ob der Ens befordert, bevor er 1820 als bohmischer Gubernialrat nach Prag versetzt wurde; 1821 wurde er zum Wirklichen Gubernialrat befordert [2] .

Ehrungen und Auszeichnungen

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Aufgrund seiner Verdienste fur die Versorgung des Belagerungskorps in Dresden bekam Thaddaus Damm 1815 das silberne Zivil-Ehrenkreuz von Kaiser Franz II. verliehen [3] .

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. Annalen der osterreichischen Literatur, hrsg. von einer Gesellschaft innlandischer Gelehrten . Anton Doll, 1805 ( google.de [abgerufen am 11. Mai 2022]).
  2. Kaiserlich koniglicher Schematismus fur das Konigreich Bohmen . Schonfeld, 1821 ( google.de [abgerufen am 11. Mai 2022]).
  3. Erneuerte vaterlandische Blatter fur den osterreichischen Kaiserstaat . Strauß, 1815 ( google.de [abgerufen am 11. Mai 2022]).