Carl
Thaddaus Damm
, auch Thadaus Damm (*
16. Oktober
1775
in
Karlsbad
; †
17. Februar
1826
in
Prag
) war ein Beamter wahrend der
Habsburgermonarchie
.
Thaddaus Damm war das vierte Kind des Karlsbader
Messerschmieds
Carl Damm und dessen Ehefrau Anna (geb. Polz).
Aus finanziellen Grunden konnten seine Eltern ihm erst zu Ostern 1789 gestatten, sich zu einem Studium an der
Universitat Prag
zu
immatrikulieren
. Zur Vorbereitung auf das Studium erhielt er in Prag Privatunterricht durch Anton Folkl, der spater als Professor fur
Astronomie
und
Mathematik
an die
Universitat Lissabon
berufen wurde. Nach einem achtmonatigen Unterricht in lateinischer Sprache bestand er bei den Professoren des dortigen Altstadter
Gymnasiums
die Prufung, sodass er in dem Schuljahr 1789/1790 an der Schule aufgenommen wurde.
Nach Beendigung des Gymnasiums studierte er von 1794 bis 1796 Philosophie und darauf bis 1800 Rechtswissenschaften an der Universitat Prag; nebenbei horte er die Vorlesungen von Franz Anton Leonard Herget (1741?1800) sowie
Karl Heinrich Seibt
und erlernte weitere auslandische Sprachkenntnisse. In seiner Freizeit zeichnete er und fertigte Tischler- und Drechslerarbeiten, die er dann auch verkaufte.
Er begann 1801 als
Konzept-Praktikant
im
Elboger
Kreisamt
, 1802 wurde er Konzept-Praktikant beim dortigen
Gubernium
; 1805
[1]
kehrte er als Kreissekretar zum Kreisamt Elbogen zuruck.
1807 erfolgte seine Ernennung zum dritten Kreiskommissar in
Saaz
; in dieser Funktion wurde ihm 1808 fur einige Monate die Fuhrung der
Polizeiinspektion
in Franzensbrunn (auch
Franzensbad
) ubertragen. Kurz darauf wurde er Politischer Kommissar, und ihm wurde die Organisation der
Landwehr
im
Saazer Kreis
ubertragen; nach seinem Vorschlag wurde seine Organisation der Landwehr zum Muster fur die anderen Landwehren aufgestellt.
Er wurde 1812 zum zweiten Kreiskommissar ernannt und kam als solcher 1813 in die
Festung Theresienstadt
, wo er die Leitung des Naturalien-Transports zum Belagerungskorps von
Dresden
(siehe auch
Schlacht um Dresden
) ubertragen bekam. In dieser Zeit wurde er bestohlen und verlor hierbei nicht nur sein privates Vermogen, sondern auch die ihm anvertrauten offentlichen Gelder. Obwohl der Tater gefasst werden konnte und die Tat gestand, war ein großer Teil der Gelder bereits verschwunden. Hierauf erhielt er von verschiedener Seite Hilfe, und die kaiserliche Kasse erhielt von einigen Personlichkeiten Geld zugesandt, dazu boten die Einwohner des Wohnortes des Taters einen großeren Teil des verschwundenen Geldes als Geschenk an. Als
Kaiser
Franz II.
hiervon Kenntnis erhielt, erließ dieser die Forderung und ordnete die Ruckzahlung des verschwundenen Betrages durch die Regierung an.
Nachdem Thaddaus Damm mehrmals russische Kolonnen durch
Bohmen
gefuhrt hatte, wurde er 1815 als Gouvernementsrat in das
Gouvernement
Dijon
nach
Frankreich
berufen. Nachdem er aus Frankreich zuruckgekehrt war, wurde er als untergeordneter osterreichischer Vermittlungskommissar an die Kommission abgeordnet, die die Grenzberichtigung zwischen
Preußen
und
Sachsen
(siehe auch
Teilung des Konigreiches Sachsen
) regelte. Von hier kam er 1816 als zweiter Kreiskommissar nach Elbogen zuruck und erhielt fur mehrere Monate die Leitung des
Elbogener Kreises
.
Im Juni 1816 wurde er als erster Kreiskommissar fur das
Hausruckviertel
in
Osterreich ob der Ens
befordert, bevor er 1820 als bohmischer Gubernialrat nach Prag versetzt wurde; 1821 wurde er zum Wirklichen Gubernialrat befordert
[2]
.
Aufgrund seiner Verdienste fur die Versorgung des Belagerungskorps in Dresden bekam Thaddaus Damm 1815 das silberne
Zivil-Ehrenkreuz
von Kaiser Franz II. verliehen
[3]
.
- ↑
Annalen der osterreichischen Literatur, hrsg. von einer Gesellschaft innlandischer Gelehrten
. Anton Doll, 1805 (
google.de
[abgerufen am 11. Mai 2022]).
- ↑
Kaiserlich koniglicher Schematismus fur das Konigreich Bohmen
. Schonfeld, 1821 (
google.de
[abgerufen am 11. Mai 2022]).
- ↑
Erneuerte vaterlandische Blatter fur den osterreichischen Kaiserstaat
. Strauß, 1815 (
google.de
[abgerufen am 11. Mai 2022]).