Die
Tennisweltrangliste
, fur die Herren herausgegeben von der
ATP
und fur die Damen von der
WTA
, ist eine nach dem gleichen Konzept erstellte
Weltrangliste
im
Tennis
. Fur sie werden bei den Herren die bei den besten 18 (in wenigen Fallen 19) Tennisturnieren erspielten Punkte aus den vergangenen 52 Wochen addiert und daraus wochentlich die jeweilige Position bestimmt. Bei den Damen werden die Ergebnisse der besten 16 Turniere verwendet.
Die Weltrangliste spielt bei den meisten Tennisturnieren eine wichtige Rolle. Von ihr hangt ab, an welcher Position der jeweilige Spieler ?gesetzt“ wird. Die Setzliste wiederum legt fest, welche Spieler wann gegeneinander antreten. Mit ihr wird unter anderem gewahrleistet, dass die besten Spieler nicht schon in den ersten Runden aufeinandertreffen.
Bis 2008 wurde bei der Herren-Weltrangliste zwischen zwei Modellen unterschieden. Zum einen gab es das
Champions Race
, das zu Beginn der Saison 2000 eingefuhrt, ab 2006 eingeschrankt (s. u.) und mit Ablauf der Saison 2008 eingestellt wurde; zum anderen das auch noch heute fortgefuhrte Entry-System, die Berechnungsmethode der alten Weltrangliste. Beide Listen wurden parallel gefuhrt, wobei die Bedeutung der beiden Additionsverfahren auch unter Experten umstritten war.
In der Saison 1973 wurde das ATP-Ranking eingefuhrt, bei dem die Resultate der jeweils zuruckliegenden 52 Wochen in die Wertung eingehen. Nach der Einfuhrung des Champions Race (Resultate der bisherigen Saison) wurde das System beibehalten, weil es gerade zu Beginn der Saison eher ein aussagekraftiges Bild uber die tatsachlichen Krafteverhaltnisse im Herrentennis gibt. Aus diesem Grund dient es auch als Basis der Setzliste bei allen Turnieren. Unter der Bezeichnung
Entry-System
wurde diese Weltrangliste zwischen 2000 und 2005 parallel zum
Champions Race
gefuhrt. Seit der Saison 2006 gilt das Entry-System wieder als offizielle Weltrangliste der ATP und erhielt die neue Bezeichnung ?ATP-Ranking“.
Mit der Saison 2009 wurde die Punkteverteilung in der Weltrangliste verandert. Die Punktezahl fur Turniersiege bei
Grand-Slam-
und
Masters-Series-Turnieren
wurde verdoppelt, wahrend die fur kleinere Turniere nur in geringerem Ausmaß angehoben wurde. Auch wurde die Punktezahl fur das Erreichen der aufeinander folgenden Turnierrunden nicht gleichmaßig erhoht; vielmehr ist das Erreichen der nachsthoheren Runde (Achtelfinale, Viertelfinale usw.) durch eine relativ hohere Punktezahl heutzutage starker gewichtet.
Fur jeden Spieler gehen bis zu 19 Turnierergebnisse in die Wertung ein. Diese Ergebnisse sind auf die folgende Art und Weise festgelegt:
- die
vier Punktresultate aus den
Grand-Slam-Turnieren
. Nimmt ein Spieler, aus welchem Grund auch immer, an einem oder mehreren Grand-Slam-Turnieren nicht teil, so werden ihm hierfur 0 Punkte notiert. Er kann also ein Grand-Slam-Turnier (A-Turnier) nicht durch ein beliebiges Turnier ersetzen. Dies gilt auch fur den Fall, dass er wegen Verletzung oder Krankheit nicht antreten kann. Fur das ATP-Ranking wird dies trotzdem wie ein gespieltes Turnier gewertet.
- die
acht Punktresultate aus den
Masters-1000-Turnieren
(B-Turniere). Eigentlich gibt es neun B-Turniere, aber das
Turnier von Monte Carlo
wird in diesem Zusammenhang wie ein C-Turnier behandelt. Auch hier gilt: Tritt ein Spieler, egal aus welchem Grund, zu einem B-Turnier nicht an, werden ihm hierfur 0 Punkte notiert. Er kann also ein versaumtes B-Turnier nicht durch ein C-, D- oder E-Turnier ersetzen.
- die
sechs besten Punktresultate aus C- (500er-Serie,
Masters 1000 Monte Carlo
), D- (250er-Serie), E- (Challenger-Serie) und F-Turnieren (Future-Serie)
. Fur die Spieler, die zum Ende der Vorsaison zu den Besten 30 der Weltrangliste gehorten, gibt es dabei eine Sonderregel: vier C-Turniere mussen in der folgenden Saison absolviert werden (aber nicht unbedingt in die Wertung eingehen), von denen mindestens eines nach den
US Open
gespielt sein muss. Nimmt ein Top-30-Spieler an keinem C-Turnier nach den US Open teil, werden ihm einmal 0 Punkte angerechnet. Hat er innerhalb der letzten 52 Wochen insgesamt weniger als vier C-Turniere gespielt, so werden ihm ebenfalls fur jedes fehlende Turnier 0 Punkte notiert.
- als mogliches
zusatzliches 19. Ergebnis
werden die erreichten Punkte bei den saisonabschließenden
ATP Finals
angerechnet.
Als Maximalpunktzahl kann ein Spieler somit 21.000 Punkte (Grand Slams: 4x2000, ATP Finals: 1500, Masters: 9x1000, C-Turniere 5x500) erreichen. Die hochste Punktzahl, die ein Spieler in der ATP-Weltrangliste erreichte, waren 16.950 Punkte;
Novak đokovi?
erreichte diese Bestmarke am 6. Juni 2016.
Sollte allerdings ein Spieler aufgrund seiner zu niedrigen Weltranglistenposition an einem der zwolf Pflichtturniere (vier Grand-Slam- (A) und acht Masters-Turniere (B)) nicht teilnehmen, kann ein anderes Turnier in die Wertung eingebracht werden. Wenn er aber bei einem dieser Pflichtturniere im Hauptfeld (Main Draw) steht ? ob durch direkte Qualifikation uber die Weltranglistenposition, als Qualifikant, als Lucky Loser oder uber eine Wildcard ? fließt das Ergebnis bei diesem Turnier automatisch in die Wertung ein, auch wenn eine Verletzung die Teilnahme verhindert.
Eine weitere Ausnahme betrifft Spieler, die zu Beginn einer neuen Saison
a) mehr als 600 Spiele in ihrer Karriere bestritten haben,
b) mindestens 12 Saisons absolviert haben,
c) mindestens 31 Jahre alt sind.
Fur jedes der drei erfullten Kriterien darf der Spieler auf die Teilnahme bei einem (also max. drei) B-Turnier verzichten, ohne dafur 0 Punkte zu erhalten. Das fehlende Ergebnis darf er durch ein anderes Turnierergebnis (C- bis F-Turniere) ersetzen.
Hat ein gesetzter Spieler in der ersten Runde ein Freilos und verliert dann in der zweiten Runde, werden ihm fur dieses Turnier keine Punkte gutgeschrieben. Ebenso verhalt es sich bei Wildcard-Spielern bei Grand-Slam- bzw. Masters-Series-Turnieren (dort gibt es schon fur ein Erstrunden-Aus Weltranglistenpunkte): sie erhalten nur Weltranglistenpunkte, wenn sie die zweite Runde erreichen.
In den Jahren 2009 bis 2015 wurden auch Weltranglistenpunkte fur Siege in Davis-Cup-Partien (C-) vergeben. Insgesamt konnte ein Spieler dadurch im Saisonverlauf bis zu 625 Punkte gewinnen. So wurden fur jeden Matcherfolg in der ersten Runde 40 Punkte, im Viertelfinale 65 Punkte, im Halbfinale 70 und im Finale 75 Punkte gutgeschrieben. Diese Punkte wurden aber nur fur Matches gutgeschrieben, die noch fur die Gesamtentscheidung der Davis-Cup-Partie relevant waren. Fur so genannte
dead rubber
, also Spiele, die noch ausgetragen werden, obwohl die Davis-Cup-Partie insgesamt bereits entschieden ist, gab es keine Punkte. Gewann ein Spieler alle moglichen acht Partien im Saisonverlauf, erhielt er (neben den regularen 500 Punkten fur die Matcherfolge) auch noch einen zusatzlichen Bonus in Hohe von 125 Punkten. Fur Spieler, die nur sieben Matches fur sich entschieden, aber mit ihrem Team den
Davis Cup
gewannen, gab es einen geringeren Bonus von 75 Punkten.
Einen Teilnahmebonus in Hohe von zehn Punkten gab es fur Spieler, die in der ersten Turnierrunde kein
live match
(also Spiele mit Relevanz fur das Gesamtergebnis) fur sich entscheiden konnten. Auch in der Playoff-Runde wurden Weltranglistenpunkte vergeben. Fur den ersten Sieg gab es funf Punkte, fur den zweiten Sieg zusatzliche zehn Punkte.
Ließ ein Spieler eine Runde aus, so erhielt er in der nachsten Runde die Punktezahl, die in der vorherigen vergeben worden ware. So erhielt bspw. ein Spieler, der nur das Viertelfinale fur seine Nation bestritt, fur einen Sieg dort 40 statt 65 Punkte. Bei einer Teilnahme am Halbfinale wurde er dort dann 65 statt 70 Punkte pro Sieg erhalten. Als Sonderfall wurde gewertet, wenn ein Spieler entweder die erste Runde oder das Viertelfinale ausließ und anschließend Halbfinale und Finale bestreitet; dann erhielt er fur das Halbfinale nur die Punkte, die er fur einen Viertelfinalsieg bekommen hatte, im Finale dann aber die volle Punktzahl.
2009 bis 2012 wurden außerdem auch fur den
World Team Cup
in Dusseldorf Weltranglistenpunkte vergeben, um die direkt vor den
French Open
stattfindende Veranstaltung fur die Top-Spieler attraktiver zu gestalten. Dabei erhielt die Nr. 1 der Mannschaft max. 250 Punkte (je 35 fur einen Sieg in den drei Gruppenspielen sowie 95 Punkte fur einen Sieg im Finale und zusatzlich 50 Bonuspunkte, wenn er alle vier Matches und die Mannschaft auch den WTC gewann) und die Nr. 2 der Mannschaft max. 175 Punkte (25 Punkte fur Gruppenspiele, 50 Punkte furs Finale, 50 Bonuspunkte). Im Doppel wurde bei der Punktevergabe dabei unterschieden, ob das Match noch Einfluss auf den Ausgang des ?Landerkampfs“ hatte (max. 250 Punkte: 35/95/50) oder nicht (max. 50 Punkte: 10/20/-).
Turnierkategorie
|
Gesamtsumme
Preisgeld
|
S
|
F
|
HF
|
VF
|
AF
|
R3
|
R2
|
R1
|
Zusatzliche
Qualifikationspunkte
|
Q
|
q2
|
q1
|
Grand Slam
(A)
|
|
2000
|
1200
|
720
|
360
|
180
|
90
|
45
|
10
|
25
|
16
|
8
|
ATP Finals
(B+)
|
|
max.
1500
|
200 fur jeden Gruppenspielsieg (drei Matches)
+400 fur den Halbfinalsieg, +500 fur den Finalsieg
|
ATP Tour Masters 1000
(B)
|
|
1000
|
600
|
360
|
180
|
90
|
45
|
10 (25)
|
(10)
|
25 (16)*
|
16 (8)*
|
|
Olympische Spiele (B-)
|
|
750
|
450
|
340 (3.)
270 (4.)
|
135
|
70
|
35
|
5
|
|
ATP Tour 500
(C)
|
|
500
|
300
|
180
|
90
|
45
|
(20)
|
|
20 (10)*
|
10 (4)*
|
|
ATP Tour 250
(D)
|
|
250
|
150
|
90
|
45
|
20
|
(10)
|
|
12 (5)*
|
6 (3)*
|
Davis Cup
(C-)
|
|
+75 fur 7 Siege
+50 fur 8. Sieg
|
75/Sieg
|
70/Sieg
|
65/Sieg
|
40/Sieg
10/Niederl.
|
Relegation: 5 fur einen Sieg,
15 fur zwei Siege
|
ATP Challenger Tour 125
|
150.000 $ +H
|
125
|
75
|
45
|
25
|
10
|
|
5
|
|
ATP Challenger Tour 110
|
150.000 $
|
110
|
65
|
40
|
20
|
9
|
|
5
|
|
ATP Challenger Tour 100
|
125.000 $
|
100
|
60
|
35
|
18
|
8
|
|
5
|
|
ATP Challenger Tour 90
|
100.000 $
|
90
|
55
|
33
|
17
|
8
|
|
5
|
|
ATP Challenger Tour 80
|
75.000 $
|
80
|
48
|
29
|
15
|
7
|
|
3
|
|
ATP Challenger Tour 50
|
50.000 $
|
50
|
30
|
15
|
7
|
4
|
|
1
|
|
ITF World Tennis Tour
|
25.000 $ +H
|
20
|
12
|
6
|
3
|
1
|
|
ITF World Tennis Tour
|
25.000 $
|
20
|
12
|
6
|
3
|
1
|
|
ITF World Tennis Tour
|
15.000 $ +H
|
10
|
6
|
4
|
2
|
1
|
|
ITF World Tennis Tour
|
15.000 $
|
10
|
6
|
4
|
2
|
1
|
|
- Erklarung Kopfzeile: S = Sieger; F = Finalist; HF = Halbfinale erreicht; VF = Viertelfinale; AF = Achtelfinale; R3 = Runde 3 usw.; Q = Sieger der letzten Qualifikationsrunde; q2 = Verlierer der letzten Qualifikationsrunde; q1 = Verlierer der vorletzten Qualifikationsrunde
- +H = Turniere, die zusatzlich zum Preisgeld die Unterkunft fur die Spieler tragen, werden in die jeweils nachsthohere Preisgeldkategorie gestuft
- (*): Qualifikationsboni werden auf den Wert in Klammern reduziert, wenn die Teilnehmerzahl im Hauptfeld der Turniere mehr als 56 (Masters 1000) oder 32 (World Tour 500 & 250) betragt
- (**): Im Doppel werden Ranglistenpunkte bei Future-Turnieren erst ab dem Halbfinale vergeben
- (#): Punkte furs Achtelfinale 2016 um 1 erhoht und Punkte fur die Qualifikation um 2 gesenkt
- (##): Hospitality 2016 erganzt und Punkte von der hoheren Kategorie ubernommen
Turnierkategorie
|
Gesamtsumme
Preisgeld
|
S
|
F
|
HF
|
VF
|
AF
|
R3
|
R2
|
R1
|
Zusatzliche
Qualifikationspunkte
|
Grand Slam
(A)
|
|
1000
|
700
|
450
|
250
|
150
|
75
|
35
|
5
|
15
|
Tennis Masters Cup
(B+)
|
|
max.
750
|
100 fur jeden Gruppenspielsieg (drei Matches)
+200 fur den Halbfinalsieg, +250 fur den Finalsieg
|
Tennis Masters Series
(B)
|
|
500
|
350
|
225
|
125
|
75
|
35
|
5 (15)
|
(5)
|
15*
|
Olympische Spiele (B-)
|
|
400
|
280
|
205 (3.)
155 (4.)
|
100
|
50
|
25
|
5
|
|
International Series Gold
(C)
|
1.000.000 $ +H
|
300
|
210
|
135
|
75
|
25
|
15
|
5
|
|
10*
|
International Series Gold
(C)
|
1.000.000 $
|
250
|
175
|
110
|
60
|
25
|
15
|
5
|
|
10*
|
International Series (C)
|
800.000 $ +H
|
250
|
175
|
110
|
60
|
25
|
15
|
5
|
|
10*
|
International Series (C)
|
800.000 $
|
225
|
155
|
100
|
55
|
20
|
10
|
5
|
|
10*
|
International Series (D)
|
600.000 $
|
200
|
140
|
90
|
50
|
15
|
5
|
|
5
|
International Series (D)
|
400.000 $
|
175
|
120
|
75
|
40
|
15
|
5
|
|
5
|
Challenger (E)
|
150.000 $ +H
|
100
|
70
|
45
|
23
|
10
|
2
|
|
3
|
Challenger (E)
|
150.000 $
|
90
|
63
|
40
|
21
|
9
|
1
|
|
3
|
Challenger (E)
|
125.000 $
|
80
|
56
|
36
|
19
|
8
|
1
|
|
3
|
Challenger (E)
|
100.000 $
|
70
|
49
|
31
|
16
|
7
|
1
|
|
3
|
Challenger (E)
|
75.000 $
|
60
|
42
|
27
|
14
|
6
|
1
|
|
3
|
Challenger (E)
|
50.000 $
|
55
|
38
|
24
|
13
|
5
|
1
|
|
2
|
Challenger (E)
|
37.500 $
|
50
|
35
|
22
|
12
|
5
|
1
|
|
2
|
Futures (F)
|
15.000 $ +H
|
24
|
16
|
8
|
4
|
1
|
|
Futures (F)
|
15.000 $
|
18
|
12
|
6
|
3
|
1
|
|
Futures (F)
|
10.000 $
|
12
|
8
|
4
|
2
|
1
|
|
- Erklarung Kopfzeile: S = Sieger; F = Finalist; HF = Halbfinalist; VF = Viertelfinale; AF = Achtelfinale; R3 = Runde 3 usw.
- +H = Turniere, die zusatzlich zum Preisgeld die Unterkunft fur die Spieler tragen, werden in die jeweils nachsthohere Preisgeldkategorie gestuft
- (*): Qualifikationsbonus wird auf funf Punkte reduziert, wenn die Teilnehmerzahl im Hauptfeld der Turniere 32 (International Series) bzw. 64 (Masters Series) betragt.
Das Champions Race wurde von der
ATP
vor allem aus Marketinggrunden eingefuhrt, um ein auch fur Gelegenheitszuschauer leichter verstandliches Weltranglistensystem zu haben. Es erinnerte bspw. an Wertungen wie in der
Formel 1
. Alle Spieler begannen jede Saison bei 0 Punkten und bekamen fur ihre Ergebnisse eine bestimmte Punktezahl gutgeschrieben. Diese richtete sich nach der Kategorie und dem Preisgeld des Turniers. Am meisten Punkte erhielt der Sieger eines
Grand-Slam-Turniers
(200), danach folgte der Sieg bei einem Turnier der
Masters Series
(100) und dann die kleineren Turniere der International Series (35-60). Der unterlegene Finalist erhielt eine geringere Punktezahl (140/70/24-42) usw. Zusatzliche Bonuspunkte gab es fur Spieler, die uber die Qualifikation das Hauptfeld erreicht hatten. Insgesamt konnten nur 18 Turniere in diese Wertung einfließen (die vier Grand-Slam-Turniere, die neun Masters-Series-Turniere sowie die funf besten Wertungen aus anderen Turnieren). Die ersten acht Platze im Champions Race ermoglichten dann die Teilnahme am
Tennis Masters Cup
, der Tennisweltmeisterschaft am Ende jeder Saison. Befand sich einer der vier Grand-Slam-Sieger nicht unter den
Top 8
(aber unter den 20 Besten) der Weltrangliste, konnte er dennoch an dem Turnier teilnehmen ? außer ihm waren dann nur noch die sieben Besten der Rangliste qualifiziert. Auch fur die Spiele beim Masters Cup gab es Race-Punkte, so dass fur die acht qualifizierten Spieler der Cup ein zusatzliches 19. Turnier war.
Maximal (außer Qualifikationsbonus) konnte ein Spieler also 2.150 Punkte im Champions-Race erreichen (800 Punkte uber Grand-Slam-Turniere, 900 Punkte uber die Masters-Series, 300 Punkte uber die zusatzlichen Turniere, sowie 150 Punkte fur den Masters-Cup). Dieser Zahl am nachsten kam
Roger Federer
, als er in der Saison 2006 1.674 Punkte zu Buche stehen hatte.
Zur Saison 2006 reagierte die ATP auf die immer wieder neu formulierte Kritik am Champions Race und stellte dessen Stellenwert zuruck. Das Klassement wurde zwar fortgefuhrt, aber erst mit den Turnieren ab den US Open als Qualifikationsrangliste fur den Masters Cup in den Vordergrund gestellt.
Mit der Saison 2009 wurde das ?Race“ im Rahmen der Einfuhrung der
ATP Tour
und der Umstellung der Weltrangliste eingestellt. Dem (ursprunglichen) ATP Race ahnliche Wertungen, die zu Jahresbeginn mit Punktestand Null beginnen, werden im Einzel und fur Doppelteams aber weiterhin parallel zur Weltrangliste gefuhrt; nach diesen Wertungen bestimmt sich die Qualifikation fur die
ATP Finals
. Die Wertigkeit der einzelnen Turniere bei der Punktevergabe ist dort mit der des ATP Ranking identisch.
Punktevergabe ? Aufschlusselung
Turnierkategorie
|
Gesamtsumme
Preisgeld
|
S
|
F
|
HF
|
VF
|
AF
|
R3
|
R2
|
R1
|
Zusatzliche
Qualifikationspunkte
|
Grand Slam
(A)
|
|
200
|
140
|
90
|
50
|
30
|
15
|
7
|
1
|
3
|
Tennis Masters Cup
(B+)
|
|
max.
150
|
20 fur jeden Gruppenspielsieg (drei Matches)
+40 fur den Halbfinalsieg, +50 fur den Finalsieg
|
Tennis
Masters Series
(B)
|
|
100
|
70
|
45
|
25
|
15
|
7
|
1 (4)
|
(1)
|
3*
|
International Series Gold (C)
|
1.000.000 $
|
60
|
42
|
27
|
15
|
5
|
3
|
|
|
2*
|
International Series Gold (C)
|
800.000 $
|
50
|
35
|
22
|
12
|
5
|
3
|
|
|
2*
|
International Series (C)
|
1.000.000 $
|
50
|
35
|
22
|
12
|
5
|
3
|
|
|
2*
|
International Series (C)
|
800.000 $
|
45
|
31
|
20
|
11
|
4
|
2
|
|
|
2*
|
International Series (D)
|
600.000 $
|
40
|
28
|
18
|
10
|
3 (4)
|
(2)
|
|
|
1
|
International Series (D)
|
400.000 $
|
35
|
24
|
15
|
8
|
3
|
|
|
1
|
(*) Die Qualifikationsboni werden auf einen Punkt reduziert, wenn sich die Teilnehmerzahl im Hauptfeld der Turniere uber 32 (International Series) bzw. 64 (Masters Series) belauft.
Die WTA erstellt seit Ende 1975 wochentlich eine Weltrangliste. Diese erscheint wahrend der Saison immer zu Wochenbeginn, die Montage wahrend der großen zweiwochigen Veranstaltungen (Grand-Slam-Turniere, Indian Wells und Miami) ausgenommen. Sie umfasst jeweils die Turniere der vergangenen 52 Wochen, wobei fur jede Spielerin maximal die 16 punktbesten Ergebnisse (Doppel: 11) unter Berucksichtigung folgender Kriterien gewertet werden:
- Fur jede Spielerin, die sich fur das Hauptfeld der verpflichtenden Turniere (Kategorie: Premier Mandatory), der Grand-Slam-Turniere und der WTA-Meisterschaften qualifiziert, zahlen diese Veranstaltungen zu den besten 16 (11) Ergebnissen.
- Fur jede Top-20-Spielerin zahlen zwei Turniere der Kategorie Premier 5 zu den besten 16 (11) Ergebnissen.
Voraussetzung, um in der Weltrangliste gefuhrt zu werden, ist ein Mindestalter von 14 Jahren sowie die Teilnahme an mindestens drei Turnieren. 2006 veranderte die WTA ihr Ranking-System: seither werden bei Turnieren nur noch Punkte fur die jeweils erreichte Runde vergeben (siehe untenstehende Tabelle). Zuvor erhielt eine Spielerin fur jeden Sieg zusatzliche Bonuspunkte (
?quality points“
), abhangig von der Weltranglistenposition der Gegnerin. Der von
Justine Henin
gehaltene Rekord von 7.626 Punkten war noch nach dem alten System zustande gekommen.
Das
Race to the Championships
bei den Damen ist das Pendant zum
Champions Race
der Herren. Auch diese Rangliste beginnt jede Saison wieder bei Null und erfasst die Ergebnisse der Spielerinnen im Kalenderjahr. Die bei den Turnieren erzielten Punkte werden addiert ? im Gegensatz zum normalen WTA-Ranking gibt es allerdings keine Beschrankung hinsichtlich der Anzahl Turniere, die in die Wertung eingehen. Zum Ende der Saison haben sich die acht besten Spielerinnen dieser Wertung fur die
WTA Championships
Anfang November qualifiziert. Anders als die ATP verwendet die WTA je Turnier fur beide Ranglisten dieselbe Punkte-Bewertung.
- Premier Events (entsprechen den alten Tier-1- und -2-Events, unterteilt in 3 Unterklassen: Premier Mandatory, Premier 5 und Premier)
- International Events (30 Turniere, entsprechen den alten Tier-3- und -4-Events)
- ITF-Turniere verschiedener Kategorien
Liste der Punkte fur WTA- und ITF-Turniere (seit 2014)
[
Bearbeiten
|
Quelltext bearbeiten
]
Die erste Tabelle zeigt einen Uberblick uber die Punkteverteilung fur das Erreichen der jeweiligen Turnierrunde in den Einzelkonkurrenzen. Die Spalte ?Gesamtes Preisgeld“ nennt das bei einer Veranstaltung dieser Kategorie ausgeschuttete Mindest-Gesamtpreisgeld. Die zweite Tabelle gilt fur Doppelkonkurrenzen.
Turnierkategorie
|
Spielerinnen im Hauptfeld
|
Gesamtes Preisgeld
|
S
|
F
|
HF
|
VF
|
AF
|
R32
|
R64
|
R128
|
QLFR
|
Q3
|
Q2
|
Q1
|
Grand Slam (A)
|
128
|
uneinheitlich
|
2000
|
1300
|
780
|
430
|
240
|
130
|
70
|
10
|
40
|
30
|
20
|
2
|
WTA Championships (B+)
|
8
|
6.500.000 $
|
max. 1500
|
max. 1080
|
(250 fur jedes gewonnene und 125 fur jedes verlorene Round-Robin-Spiel, 330 furs gewonnene Halbfinale, 420 furs gewonnene Endspiel)
|
Premier Mandatory (B)
|
96 bzw. 64
|
1
|
1000
|
650
|
390
|
215
|
120
|
65
|
35
5
|
10
|
30
|
?
|
20
|
2
|
Premier 5 (B)
|
56
|
2
|
900
|
585
|
350
|
190
|
105
|
60
|
1
|
?
|
30
|
22
6
|
15
|
1
|
Olympische Spiele (B-)
|
64
|
0 $
|
685
|
470
|
340/260
|
175
|
95
|
55
|
1
|
?
|
?
|
?
|
?
|
?
|
Premier (C)
|
56 bzw. 32
|
3
|
470
|
305
|
185
|
100
|
55
|
30
7
|
1
|
?
|
25
|
18
7
|
13
|
1
|
WTA Tournament of Champions (D+)
|
8
|
750.000 $
|
max. 375
|
max. 255
|
(60 fur jedes gewonnene und 25 fur jedes verlorene Round-Robin-Spiel, 75 fur den Halbfinalsieg und 120 fur den Sieg im Endspiel)
|
International (D)
|
56 bzw. 32
|
250.000 $
|
280
|
180
|
110
|
60
|
30
|
1
|
-
|
?
|
18
|
14
8
|
10
|
1
|
125.000 $ + H
4
(E)
|
32
|
125.000 $
|
160
|
95
|
57
|
29
|
15
|
1
|
?
|
?
|
6
|
?
|
4
|
1
|
ITF 100.000 $ + H
4
(E)
|
32
|
100.000 $
|
150
|
90
|
55
|
28
|
14
|
1
|
?
|
?
|
6
|
4
|
1
|
?
|
ITF 100.000 $ (E)
|
32
|
100.000 $
|
140
|
85
|
50
|
25
|
13
|
1
|
?
|
?
|
6
|
4
|
1
|
?
|
ITF 75.000 $ + H
4
(E)
|
32
|
75.000 $
|
130
|
80
|
48
|
24
|
12
|
1
|
?
|
?
|
5
|
3
|
1
|
?
|
ITF 75.000 $ (E)
|
32
|
75.000 $
|
115
|
70
|
42
|
21
|
10
|
1
|
?
|
?
|
5
|
3
|
1
|
?
|
ITF 50.000 $ + H
4
(E)
|
32
|
50.000 $
|
100
|
60
|
36
|
18
|
9
|
1
|
?
|
?
|
5
|
3
|
1
|
?
|
ITF 50.000 $ (E)
|
32
|
50.000 $
|
80
|
48
|
29
|
15
|
8
|
1
|
?
|
?
|
5
|
3
|
1
|
?
|
ITF 25.000 $ + H
4
(E)
|
32
|
25.000 $
|
60
|
36
|
22
|
11
|
6
|
1
|
?
|
?
|
2
|
?
|
?
|
?
|
ITF 25.000 $ (E)
|
32
|
25.000 $
|
50
|
30
|
18
|
9
|
5
|
1
|
?
|
?
|
1
|
?
|
?
|
?
|
ITF 15.000 $ (F)
|
32
|
15.000 $
|
25
|
15
|
9
|
5
|
1
|
0
|
?
|
?
|
?
|
?
|
?
|
?
|
ITF 10.000 $ (F)
|
32
|
10.000 $
|
12
|
7
|
4
|
2
|
1
|
0
|
?
|
?
|
?
|
?
|
?
|
?
|
- 1
5.427.105 $: Indian Wells, Miami, Peking; 4.231.877 €: Madrid
- 2
2.440.070 $: Doha, Rom, Montreal/Toronto, Cincinnati, Wuhan
- 3
2 Mio. $: Dubai; 1 Mio. $: Brisbane; 710.000 $: Sydney, Paris, Charleston, Stuttgart, Birmingham, Eastbourne, Stanford, New Haven, Carlsbad, Tokio, Moskau
- 4
Hospitality
- 5
entfallt in Madrid und Peking wegen 64er-Hauptfeld
- 6
nur bei 64er-Qualifikationsfeldern, ansonsten 20 Punkte fur Q2
- 7
nur bei 56er-Hauptfeldern
- 8
nur bei 32er-Qualifikationsfeldern, ansonsten 12 Punkte fur Q2
Turnierkategorie
|
Paare im Hauptfeld
|
S
|
F
|
HF
|
VF
|
AF
|
R32
|
R64
|
QLFR
|
Grand Slam (A)
|
64
|
2000
|
1300
|
780
|
430
|
240
|
130
|
10
|
40
|
WTA Championships (B+)
|
4
|
1500
|
1050
|
690
|
?
|
?
|
?
|
?
|
?
|
Premier Mandatory (B)
|
32 bzw. 28
|
1000
|
650
|
390
|
215
|
120
|
10
|
?
|
?
|
Premier 5 (B)
|
32 bzw. 28
|
900
|
585
|
350
|
190
|
105
1
|
1
|
?
|
?
|
Olympische Spiele (B-)
|
64
|
685
|
470
|
340/260
|
175
|
95
|
55
|
1
|
?
|
Premier (C)
|
16
|
470
|
305
|
185
|
100
|
1
|
?
|
?
|
?
|
International (D)
|
16
|
280
|
180
|
110
|
60
|
1
|
?
|
?
|
?
|
125.000 $ + H (E)
|
16
|
160
|
95
|
57
|
29
|
1
|
?
|
?
|
?
|
ITF 100.000 $ + H (E)
|
16
|
150
|
90
|
55
|
28
|
1
|
?
|
?
|
?
|
ITF 100.000 $ (E)
|
16
|
140
|
85
|
50
|
25
|
1
|
?
|
?
|
?
|
ITF 75.000 $ + H (E)
|
16
|
130
|
80
|
48
|
24
|
1
|
?
|
?
|
?
|
ITF 75.000 $ (E)
|
16
|
115
|
70
|
42
|
21
|
1
|
?
|
?
|
?
|
ITF 50.000 $ + H (E)
|
16
|
100
|
60
|
36
|
18
|
1
|
?
|
?
|
?
|
ITF 50.000 $ (E)
|
16
|
80
|
48
|
29
|
15
|
1
|
?
|
?
|
?
|
ITF 25.000 $ + H (E)
|
16
|
60
|
36
|
22
|
11
|
1
|
?
|
?
|
?
|
ITF 25.000 $ (E)
|
16
|
50
|
30
|
18
|
9
|
1
|
?
|
?
|
?
|
ITF 15.000 $ (F)
|
16
|
25
|
15
|
9
|
5
|
0
|
?
|
?
|
?
|
ITF 10.000 $ (F)
|
16
|
12
|
7
|
4
|
2
|
0
|
?
|
?
|
-
|
1
nur bei 28er-Hauptfeldern