Technische Universitat Riga
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Grundung
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1958 (1862)
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Tragerschaft
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staatlich
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Ort
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Riga
,
Lettland
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Rektor
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Leon?ds Ribickis
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Studierende
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14322
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Mitarbeiter
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ca. 1.200
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Website
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www.rtu.lv
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Die
Technische Universitat Riga
(
lettisch
R?gas Tehnisk? universit?te
, kurz
RTU
) ist eine staatliche
technische Universitat
in der lettischen Hauptstadt
Riga
. Sie umfasst acht Fakultaten.
Rigaer Kaufleute und deutschbaltische Korperschaften initiierten ein polytechnisches Institut in Riga. Nachdem Zar
Alexander II.
im Mai 1861 die Erlaubnis gegeben hatte, wurde es nach dem Vorbild mitteleuropaischer Technischer Hochschulen errichtet und am 2. Oktober 1862 als
Polytechnikum zu Riga
(
lettisch
R?gas Politehnisk? augstskola
) eroffnet. Mit einer Vorschule wurde es von den Deutsch-Balten bis 1896 als private deutsche Technische Hochschule unterhalten. Erst am 25. April 1875 wurde seitens der Staatsregierung eine Jahressubvention von 10.000 Rubel bewilligt.
[4]
Das Polytechnikum umfasste neben vier technischen Fakultaten (Architektur, Ingenieurwesen, Maschineningenieurwesen, Chemie) auch eine landwirtschaftliche und eine kommerzielle Fakultat. Die ersten Dozenten kamen aus Deutschland, der Schweiz und Osterreich-Ungarn. Die Unterrichtssprache war
Deutsch
. Die Studentenzahl wuchs zwischen 1863 und 1869 von sechzehn auf neunzig Horer. 1869 bezog das Polytechnikum ein neues Gebaude. Da es in Russland an Technischen Hochschulen fehlte, waren viele Studenten ? insbesondere aus den
Ostseegouvernements
? zum Studium an die
Eidgenossische Technische Hochschule Zurich
, die
TH Karlsruhe
, die
TH Dresden
und die
TH Hannover
gegangen. Das sollte geandert werden. Am 1. Januar 1874 fuhrte Zar Alexander die Allgemeine Wehrpflicht ein. Jetzt mussten alle Manner ab dem 21. Lebensjahr funfzehn Jahre dienen, sechs in der
Kaiserlich Russischen Armee
und neun in der
Reserve
. Fur Absolventen der russischen Hochschule, die studieren wollten, betrug die Dienstzeit aber nur sechs Monate. Dieser Unterschied fuhrte zu einem deutlichen Anstieg der Studentenzahlen. Zu Beginn des Studienjahres 1874/75 immatrikulierten sich 59 Studenten, die Gesamtstudentenschaft umfasste 201 Mitglieder.
[4]
Unter den Studenten waren zahlreiche Juden, da es am Polytechnikum ? im Unterschied zu fast allen anderen Hochschulen des
Russischen Kaiserreiches
? keine
Quotenregelung
gab, um den Anteil der judischen Studenten zu begrenzen.
[5]
Das Polytechnikum entschied stattdessen nach Leistung uber die Aufnahme.
Im Zuge des Bemuhens und eine
Russifizierung
der Ostseegouvernements verstaatlichte Zar Nikolaus die Hochschule durch
Dekret
vom 6. Mai 1896. Von 1896 bis 1918 hieß sie
Polytechnisches Institut Riga
(
R?gas Politehniskais instit?ts
? RPI).
[6]
Die Zahl der Studenten nahm weiterhin zu und belief sich 1913/14 auf 2088 Studenten. 1918/19 hieß das Polytechnikum
Baltische Technische Hochschule
(
Baltijas Tehnisk? augstskola
).
Im Jahre 1919 wurde die Hochschule als
Technische Fakultat
der nach der neugewonnenen Unabhangigkeit gegrundeten
Hochschule Lettlands
(
Latvijas Augstskola
, seit 1923:
Universitat Lettlands
) eingegliedert. Am 1. September 1958 wurden deren technische Fakultaten wieder ausgegliedert und zur selbstandigen
Universitat
erhoben.
[6]
Von 1958 bis 1983 hieß sie
Polytechnisches Institut Riga
, bevor sie in
Polytechnisches Arv?ds-Pel?e-Institut Riga
(
Arv?da Pel?es v?rd? nosauktais R?gas politehniskais instit?ts
) umbenannt wurde. Mitte der 1970er Jahre wurde die Hochschule zur großten Hochschule in der
Lettischen Sozialistischen Sowjetrepublik
. Seit Marz 1990 heißt sie
Technische Universitat Riga
. Am 23. April 1992 wurde ein studentisches Parlament gegrundet. Es ist die alteste studentische Selbstverwaltung in Lettland.
Kurz nach Grundung der Hochschule wurde am 13. November 1865 in Riga als erste Korporation die
Fraternitas Baltica
gestiftet. Nichtkorporierte bildeten den Wildenverband. Dieser schloss sich mit der Fraternitas Baltica im Allgemeinen Polytechniker-Convent zusammen. Seine Verfassung und Statuten sind der Allgemeine Polytechniker-Comment (A!P!C!), der mit wenigen Anderungen bis in die 1920er Jahre gultig war. Alle Korporationsstudenten mussten ihn vor dem Eintritt in die von ihnen gewahlte Verbindung ebenso garantieren wie ?Wilde“, die satisfaktionsfahig sein wollten. Entsprechend dem deutschen Ehrenkodex enthielt der A!P!C! eine Ehrengerichts-Ordnung und Bestimmungen uber die strafrechtlichen Normen eines Burschengerichtes (B!G!). Der Direktor und das Kuratorium des Polytechnikums akzeptierten den
Comment
sofort. Letztlich fehlte aber die Genehmigung durch den Zaren, die
Farben
offentlich zu tragen. Am 12. September 1868, fast drei Jahre nach dem ersten Gesuch, wurde sie vom Minister in St. Petersburg verweigert. Erst am 18. Februar 1877 bestatigte der Zar die Korporationen.
[4]
Die Fraternitas Baltica hatte in ihren ersten Jahren einen doppelten Kampf zu bestehen. Zum einen kampfte sie um die Anerkennung des Polytechnikums als eine der Universitat gleichberechtigten Hochschule, zum anderen um ihre Anerkennung als eine den
Dorpater
Verbindungen gleichwertige Korporation. Erst im Dezember 1873 wurde ein Kartell zwischen den Chargierten-Conventen in Dorpat und Riga abgeschlossen. Angehorige beider Hochschulen waren danach verpflichtet, sich
Satisfaktion
zu geben und bei Ehrenhandeln einem Schiedsgericht zu unterwerfen. Mit
Verruf
Bestrafte mussten dem jeweils anderen Chargierten-Convent (C!C!) unter Angabe des Grundes angezeigt werden. Von Beginn an war die Fraternitas Baltica offen fur Studenten aller baltischen Provinzen, aber auch fur nach Riga kommende
Polen
. 1869 fuhrten interne Zwistigkeiten zum Austritt einiger Deutscher und der meisten Polen. Aus Zwietracht sollte Eintracht werden. Deshalb gaben sie der am 29. November 1869 gestifteten neuen Verbindung den Namen
Concordia Rigensis
. Ihr polnischer Einschlag verlor sich bald. Sie wurde eine betont deutsche Korporation, die am Polytechnikum eine besondere Aufgabe erfullte, namlich die Gewinnung
Russlanddeutscher
fur das Deutschtum. Erst nach der Grundung
Lettlands
(1918) wurde die Concordia betont ?baltisch“. Beide Korporationen lagen anfangs in erbitterter Fehde. Die ?Balten“ wussten die ?Wilden“ an sich zu binden, so dass beide Gruppierungen den Concorden geschlossen gegenuberstanden. Da tauchte im April 1875 das Gerucht auf, eine dritte Korporation wolle sich am Polytechnikum bilden. Das kam nicht von ungefahr. Einige 1874 aus dem Deutschen Reich nach Riga gekommene Studenten hatten einen
Coetus
von Auslandern gebildet. Auf sie wirkte manches am Rigaschen Burschenleben und Brauchtum als befremdlich. Als besonders ?krass“ wurde die Erziehung der
Fuchse
empfunden. Man erkannte die Notwendigkeit einer dritten Korporation.
[4]
Es entstand das
Corps Rubonia
. Heute ist der
Prasidenkonvent
im Umbruch.
- Fakultat fur Architektur und Stadtplanung
- Fakultat fur Hoch- und Tiefbau
- Fakultat fur Informatik und Informationstechnik
- Fakultat fur Elektrotechnik und Telekommunikation
- Fakultat fur Technik und Wirtschaft
- Fakultat fur Werkstoffwissenschaft und Angewandte Chemie
- Fakultat fur Energie- und Elektrotechnik
- Fakultat fur Verkehrs- und Maschinenbau
- Außeruniversitare Abteilung
- Institut fur Geisteswissenschaften
- Institut fur Sprachen
- Institut fur Luftfahrt
- Institut fur Werkstoffe und Strukturen
- Fernbildungs Studierzentrum
- FernUniversitat Hagen Studienzentrum Riga
- Zentrum fur Umweltgestaltung
- Lettischer Technologiepark
- Arvids Upesleja-Grants
- Gunars Birkerts
- Gundars Kenins-Kings
- Juris Soikans
- Janis Bubenko
- Andris Palejs
- Reinhards Vitols
- James Kenney
- Heribert J.Oel
- Heinrich Hellmann
- Anatolijs Netusils
- Talis Millers
- Algirdas Matukonis
- Stephen Dunnett
- Henri Muller-Malek
- Guntis Bole
- Valdis Jakobsons
- Anders Flodstrom
- Juris Ekmanis
- John Middleton
- Rudolf Taurit
- Andrzej Bledzki
- Janis Bubenko junior
- Juris Binde
- Francesco Profumo
- Ivars Kalvi??
- Kjell Gunnar Hoff
- Olli Antero Seppanen
- Edv?ns Ved?js
- Rik W. DeDoncker
- Eberhard Blumel
- Franco Milano
- Vytautas Mila?ius
- ?ris ??gurs
- Rik W. DeDoncker
Alphabetisch geordnet
- George Armitstead
(1847?1912), Ingenieur, Stadthaupt von Riga
- Engelbert Arnold
(1856?1911), Schweizer Elektroingenieur
- Gustav Cohn
(1840?1919), deutscher Nationalokonom
- Michail Ossipowitsch Doliwo-Dobrowolski
(1862?1919), polnisch-russischer Ingenieur
- Carl Friedrich Glasenapp
(1847?1915), Dozent fur Sprach- und Literaturwissenschaften (1898?1912), Wagnerforscher
- Bernhard von Hollander
(1856?1937), deutschbaltischer Historiker, Dozent der Handelsgeographie (1886?1898)
- Woldemar von Knieriem
(1849?1935) deutschbaltischer Agrarwissenschaftler (1880?1919)
- Etienne Laspeyres
(1834?1913), deutscher Nationalokonom und Statistiker
- Lidija Karlowna Lepin
(1891?1985), russisch-sowjetische Physikochemikerin
- Leonidas Lewicki
(1840?1907), osterreichisch-deutscher Maschinenbauingenieur
- Ignacy Mo?cicki
(1867?1946), polnischer Wissenschaftler und Politiker, polnischer Staatsprasident von 1926 bis 1939
- Georg Noltein
(1854?1936), deutsch-baltisch-russisch-lettischer Eisenbahningenieur und Hochschullehrer
- Wilhelm Ostwald
(1853?1932), deutschbaltischer Chemiker, Nobelpreistrager fur Chemie (1909) und Philosoph
- Wilhelm Ritter
(1847?1906), Schweizer Bauingenieur
- Philipp Schweinfurth
(1887?1954), deutschbaltischer Kunsthistoriker
- August Toepler
(1836?1912), deutscher Physiker
- Paul Walden
(1863?1957), russisch-lettisch-deutscher Chemiker und Wissenschaftshistoriker
- Bruno Abakanowicz
(1852?1900), polnischer Mathematiker
- Władysław Anders
(1892?1970), polnischer General und Politiker
- Bernhard Bielenstein
(1877?1959), deutschbaltischer Architekt
- Michail Ossipowitsch Doliwo-Dobrowolski
(1862?1919) russischer Ingenieur, Erfinder des
Asynchronmotors
- Rudolf Gundlach
(1892?1957), polnischer Ingenieur, Erfinder und Panzerkonstrukteur
- Wilhelm Klumberg
(1886?1942), deutschbaltischer Staatswissenschaftler, Grunder des
Herder-Instituts Riga
- Ignacy Mo?cicki
(1867?1946), Prasident Polens
- Alfred Rosenberg
(1893?1946), Studium der Architektur (1910?1918), NS-Chefideologe
- Eduard O’Rourke
(1876?1943), erster Bischof von Danzig
- Inga Skuji?a
(* 1971), lettische Diplomatin, Botschafterin in Deutschland
- Eduard Tschunkur
(1874?1946), deutscher Industriechemiker
- Paul Walden
(1863?1957), lettisch-deutscher Chemiker
- Friedrich Zander
(1887?1933), Erfinder und Raketenbauer
- Points of excellence
, Riga Technical University 2016.
- ↑
https://www.rtu.lv/en/university/history
- ↑
https://www.rtu.lv/en/university/rectors-welcome
- ↑
Jahr 2018
https://www.rtu.lv/en/university/facts-and-figures/number-of-students
- ↑
a
b
c
d
Paul Georg Lankisch
:
Rubonia ? Geschichte eines Corps in Riga
. Einst und Jetzt, Jahrbuch des Vereins fur corpsstudentische Geschichtsforschung, Bd. 63 (2018), S. 185?258.
- ↑
Mar?ers Vestermanis
:
Juden in Riga. Auf den Spuren des Lebens und Wirkens einer ermordeten Minderheit
. 3. verbesserte und erweiterte Ausgabe in deutscher Sprache. Edition Temmen, Bremen 1995,
ISBN 3-86108-263-2
, S. 32.
- ↑
a
b
R?gas Tehnisk? universit?te:
V?sture
(Geschichte der Technischen Universitat Riga), abgerufen am 14. Juni 2018 (lettisch).
Universitaten in Lettland
56.94713
24.10514
Koordinaten:
56° 56′ 49,7″
N
,
24° 6′ 18,5″
O