Tabu

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Die drei weisen Affen als Symbol des Tabus

Ein Tabu beruht auf einem stillschweigend praktizierten gesellschaftlichen Regelwerk bzw. einer kulturell uberformten Ubereinkunft, die bestimmte Verhaltensweisen auf elementare Weise gebietet oder verbietet. Tabus sind unhinterfragt, strikt, bedingungslos, sie sind universell und ubiquitar , sie sind mithin Bestandteil einer funktionierenden menschlichen Gesellschaft . Dabei bleiben Tabus als soziale Normen unausgesprochen oder werden allenfalls durch indirekte Thematisierung (z. B. Ironie) oder beredtes Schweigen angedeutet: Insofern ist das mit Tabu Belegte jeglicher rationalen Begrundung und Kritik entzogen. Gerade auf Grund ihres stillschweigenden, impliziten Charakters unterscheiden sich Tabus von den ausdrucklichen Verboten mit formalen Strafen aus dem Bereich kodifizierter Gesetze. [1] Nahezu alle Lebewesen, Gegenstande oder Situationen, die ins menschliche Blickfeld rucken, konnen tabuisiert werden. Tabus konnen sich beziehen auf Worter, Dinge (z. B. Nahrungstabu ), Handlungen (z. B. Inzesttabu ), Konfliktthemen, auf Pflanzen und Tiere, auf die Nutzung von Ressourcen (siehe Tapu ), auf einzelne Menschen oder soziale Gruppen .

Die Begriffe 'Tabu' und Political Correctness haben eine Schnittmenge; sie sind nicht leicht voneinander abzugrenzen. [2]

Wortherkunft [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Tabu als Schild: ?Durchgang verboten“ in Bora Bora

Der Begriff ?Tabu“ stammt aus dem Sprachraum Polynesiens und ist aus dem Wort ? tapu [3] abgeleitet. Tabu als Begriff fand Anfang des 20. Jahrhunderts weitgehend Eingang in die deutsche Sprache, und zwar sowohl als Adjektiv (?etwas ist tabu“) als auch als Substantiv (?etwas ist ein Tabu“). Als Eigenschaftswort bezeichnet tabu einen Zustand, der mit ?unverletzlich“, ?heilig“, ?unberuhrbar“ beschrieben werden kann: Tabuisierte Dinge ? so die religiose Vorstellung der Polynesier ? mussten streng gemieden werden, da sie gefahrliche Krafte besaßen. Auf den Tonga -Inseln bedeutet tabu oder tapu ursprunglich ?unter Verbot stehend“, ?nicht erlaubt“. In seinem heutigen Gebrauch heißt das Wort auf Tonga ?heilig“, ?geheiligt“, aber durchaus auch in dem Sinn von ?eingeschrankt“ oder ?durch Sitte und Gesetz geschutzt“. Beispielsweise wird die Hauptinsel des Konigreiches Tonga Tongatapu genannt, was hier eher ?heiliger Suden“ bedeutet als ?verbotener Suden“. Auf Timor gibt es mit ? Lulik “ ein vergleichbares Konzept.

Bereits Ende des 18. Jahrhunderts brachte der mit James Cook umherreisende Georg Forster das Wort tapu = Gebot zu meiden nach Europa. Als der englische Forscher und Seefahrer Cook 1777 Tonga entdeckte, nannte er den Archipel ?die freundlichen Inseln“. Uber die Bewohner Tongas schrieb er:

?Keiner von ihnen wollte sich hinsetzen oder auch nur ein Stuck von irgend etwas essen ... Als ich mein Erstaunen zeigte, erklarten sie, sie seien alle tabu: Dieses Wort habe eine sehr komplexe Bedeutung: Aber es heiße im allgemeinen, dass etwas verboten sei. Wenn etwas nicht gegessen und benutzt werden darf, sagen sie, das ist tabu. [4]

Andere Quellen fuhren den Ausdruck auf das auch in der Fidschi -Sprache existierende Wort tabu zuruck. Laut Auskunft einiger Einwohner der Salomon-Inseln existiere auch in ihrer Sprache das Wort tabu (ausgesprochen ?tam-bu“), was ?heilig“ bedeutet. Das Wort bezieht sich auf Orte im Busch, wo heilige Geister wohnen. Gewohnlich ist eine solche Stelle markiert mit einem Gegenstand, einer großen Muschel oder einem geschnitzten Stein. Solche Gegenden durfen so lange nicht gestort oder betreten werden, bis eine Erlosungs-Zeremonie stattfindet. Bei den Mono Alu (Shortland, Salomon-Inseln) bezieht sich tabu auf diejenigen Totemtiere, die von den Clanmitgliedern nicht verspeist werden durfen. [5]

Begriffsdefinitionen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Original-Broschur des Erstdrucks 1913

Eine Definition des Tabu-Begriffs gab Sigmund Freud in seinem grundlegenden Werk Totem und Tabu :

?Die Tabuverbote entbehren jeder Begrundung, sie sind unbekannter Herkunft; fur uns unverstandlich, erscheinen sie jenen selbstverstandlich, die unter ihrer Herrschaft leben.“ [6]

Und weiter:

?≫Wer ein Tabu ubertreten hat, der ist dadurch selbst tabu geworden ...≪ Gewisse Gefahren, die aus der Verletzung eines Tabu entstehen, konnen durch Bußhandlungen und Reinigungszeremonien beschworen werden.“

? Sigmund Freud : Totem und Tabu [7]

Entsprechend ist ein Tabu etwas zutiefst Verbotenes, steht aber auch fur etwas Unausgesprochenes, ja Unaussprechliches, das weit uber eine Einschrankung durch vernunftige Verhaltensformen ( Sitte oder Gesetz ) hinausgehen kann. Wir haben es vielmehr zu tun mit Scheubarkeitsschranken, die aus vorrationalen, instinktiven und/oder religiosen Haltungen des Abscheus oder auch der Ehrfurcht herruhren: Ursachlich aus einer Haltung heraus, die in einem einzigen, mit Tabu belegten Objekt zwei scheinbar gegensatzliche Aspekte, das extrem Reine und Heilige ebenso wie das Unreine bzw. das zu Meidende, gleichermaßen wahrnimmt. Jedenfalls zeigt sich eine fundamental empfundene Distanznahme, die ? aus oft konkret erlebten kollektiven Erfahrungen der Gefahrdung heraus ? kulturell vermittelt wird (vgl. Essbares ? nicht Essbares, Rituale um Geburt, Hochzeit, Krankheit, Sterben und Tod). Tabuistischem Verhalten am nachsten kommt vielleicht der ins Lateinische ubersetzte Ausspruch Jesu Noli me tangere nach der Auferstehung an Maria Magdalena (Evangelium nach Johannes 20,17), er heißt ubersetzt ?Ruhre mich nicht an“ oder ?Beruhre mich nicht“: Hier geht es um die Reinheit des Jenseitigen oder auch des mit dem Sterben Kontaminierten, aber zugleich auch des Geheiligten einerseits und um den Schutz der Diesseitigen vor dem Numinosum andererseits. Tabu ist immer in der Wechselseitigkeit ambivalenter Bezuge zu sehen. Tabuistisches Verhalten entspricht den kulturell erworbenen Techniken der Uberbruckung einer gesamtgesellschaftlich wahrgenommenen Spannung zwischen Begrenzung und Grenzuberschreitung.

Wer in einer Welt von Verboten lebt, deren Sinn rational nachvollziehbar ist (z. B. Verbot der Euthanasie oder der Wahrung der Totenruhe ), dem mag es schwer fallen, Normen als sinnvoll hinzunehmen, die einem unausgesprochenen, vorrationalen Bereich entstammen, also Tabus sind. Faktisch ist das mit ? Mana “ versehene Objekt oder Lebewesen unbegreiflich und unangreifbar. Vermutlich ist es ganz zentral der mit dem Stigma ? Sterben “ und ? Tod “ versehene Mensch, der ursachlich allgemeines Tabu-Empfinden auslost ? eine Haltung, die sich sekundar auf andere, als befremdlich erscheinende Lebewesen oder Dinge erstreckt. Aufgrund seiner Ahnlichkeit mit den noch Lebenden wird der plotzlich unwiderruflich andersartig gewordene Leichnam in allen Kulturen als das tabu-trachtigste Phanomen uberhaupt erlebt, zeigt er doch mit seiner Korperlichkeit Reste seiner anthropomorphen Existenz, aber zugleich bereits Gefahrdung durch Zerfall und Verganglichkeit auf. Der verstorbene Mensch ist tabu schlechthin. Vermutlich entspricht tabuistisches Empfinden ? ebenso wie auch das Bedurfnis nach Religiositat und Gesetzmaßigkeit ? einem Bollwerk gegen ein existenziell wahrgenommenes Chaos: Tabus sollen magischen Schutz bieten gegen jeglichen Einbruch in bestehende und lebenserhaltende Ordnung. Sterben und die Sterblichkeit zeigen existenzielle Gefahrdung auf, Totsein ist das Tabu par excellence. Der Tote selbst ist, da er sich nicht vernehmen lasst, auch nicht ansprechbar, horbar, sichtbar, beruhrbar. Nach vorrationaler Logik ist es darum auch ?unmoglich“, den Tod anzusprechen, zu sehen, zu horen, greifen, oder in anderer Weise haptisch die ?andere Welt“ zu erkennen. Unerlaubte Kontaktaufnahme mit dem Verstorbenen kame einem Ubergriff in die Welt des ?Ganz Anderen“ und ?Numinosen“ ( Rudolf Otto ), des Heiligen, des Jenseitigen usw. gleich, in eine Anderswelt also, welche zwar die Welt der Lebenden ubermachtig beeinflusst, welche aber die Menschen normalerweise nicht tangieren durfen: Moglicherweise unkontrollierbare magisch wirkende Machte mussen gebannt bleiben. Analog zu einem streng ritualisierten Verhalten gegenuber Verstorbenen sind es darum die Sprach-, Sicht-, Handlungs- und Beruhrungstabus, die den unterschiedlichsten Lebensthemen anhaften, wenn sie nur den Geruch einer Storung des kulturspezifischen Lebensrhythmus vermitteln.

Tabu-Verhalten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kennzeichnend fur Tabu-Verhalten sind folgende Merkmale:

  1. Ausloser fur tabuistische Vorkehrungsmaßnahmen ist ein Spektrum von Wahrnehmungen, das von Ehrfurcht und Scheu uber Angst und Panik bis hin zum Ekel reichen kann.
  2. Aufgrund dieses sehr existenziell erfahrenen Erlebens stehen Tabus in engem Zusammenhang mit Korperlichkeit und Sinneswahrnehmung. Entsprechend unterscheidet die volkskundliche / ethnologische Forschung zwischen Sprech-, Sicht-, Beruhrungs- und Handlungstabus.
  3. Tabus beruhen auf gesellschaftlich ? uberwiegend nonverbal ? vereinbartem Verhalten und funktionieren auch nur im synergetischen Erleben einer Bezugsgruppe.
  4. Tabus schranken den Aktionsradius der Individuen einer von entsprechenden Verhaltensnormen betroffenen Gesellschaft ein ? sowohl in ?logischer“ als auch in ?unlogischer“ Weise.
  5. Tabus ?wirken“ durch kollektiv empfundene (Glaubens-)Energien. Das mit ?mana“ versehene Objekt, ob Lebewesen oder Gegenstand, wirkt zauberisch: Tabuistisches Verhalten wird als Schutz- und als Abwehrzauber zugleich erlebt.

?Tabu“ und ?Mana“, beides Bezeichnungen aus dem polynesischen Sprachraum, sind zwei Bezugsgroßen, die, ahnlich wie Aktion und Re-Aktion, nicht voneinander zu trennen sind: ? Mana “ ist das sich verselbstandigende, Distanz-Verhalten auslosende Stigma (eines Lebewesens, eines Objekts, eines Zustandes), ?Tabu“ ist die entsprechende Distanznahme.

Gesamtgesellschaftliches Tabu-Verhalten manifestiert sich in Korrelation zu tiefer liegenden Glaubensschichten, die sich aus eher angstbesetzten, magischen, animistischen oder damonischen Vorstellungen heraus ergeben: Mit Tabu belegte Handlungen unterliegen stillschweigenden Ubereinkunften, die tiefer in das allgemeine Verhalten eingreifen als sprachlich sanktionierte Verhaltenscodices von Gesetz und offiziell vermittelter Religion. Jenseits des kodifizierten Rechts gewahrleisten Tabus eine nahezu maximale Ubereinstimmung auf einer bestimmten Ebene des Verhaltens und Handelns einer sozialen Gruppe; dennoch ermoglichen sie einigen Wenigen, die sozusagen uber die Einhaltung von Tabus ?wachen“, enormen Einfluss: Das sind in der Regel mit besonderer charismatischer Kompetenz versehene, oft eigens ernannte oder geweihte, sakrosankte und jedenfalls mit der Wirkung von Ritualen vertraute Personen ( Zauberer , Medizinmanner , Priesterinnen , Belegarzte, Chefarzte, Kaiserinnen, Staatsoberhaupter u. a. m.). Tabus stabilisieren das Machtgefuge einer Gesellschaft, indem sie mit der existenziell empfundenen Strafangst ihre Angehorigen manipuliert. Tabus sind ubiquitar: Tatsachlich existiert keine Gesellschaft ohne Tabus.

Ethnologie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In der Vorstellungswelt etlicher indigener Volksgruppen (beispielsweise in Polynesien) gelten die Person des Stammesfuhrers, aber auch Begrabnisplatze, Kultstatten, manche Naturschauplatze etc. als ?tabu“. In Ozeanien ist der tabuisierte Bereich mit Mana , also mit ?magischer Energie“ behaftet. ?Tabus“ und ?Mana“ sind Qualitaten, die nicht nur unsichtbar existent sind, sondern auch wirken, ja sogar extrem wirksam sein konnen.

Tabu konnen grundsatzlich Personen, Lebewesen, Dinge und auch jede beliebige ? mit entsprechenden Glaubensvorstellungen behaftete ? Ortlichkeit sein: ein Baum, eine verlassene Wohnung, ja ein einzelnes Besitzstuck: Diese Bereiche sind vor Annaherung, Beruhrung oder Wegnahme zu schutzen . Aus kollektiv wahrgenommenem, tabuistischem Empfinden heraus entstehen magische Schutzrituale: Solchermaßen stigmatisierte (mit ?mana“ behaftete) Bereiche werden in Polynesien zum Beispiel mit einem einfachen Faden umgrenzt oder eingebunden. Die Angehorigen der gleichen Ethnie sind uberzeugt, dass bei Verletzung dieses Fadens alle Ubel, die der Knotenschurzer hineingeknupft hatte, uber solchen ? Schadenzauber “ unfehlbar auf sie fallen wurden.

Tabuvorstellungen erzeugen solche und auch eine Vielzahl anderer Sicherungsmaßnahmen bei den verschiedensten Volkern uberall auf der Welt: Man denke nur an die verschiedensten Praktiken aus ?weißer“ oder ?schwarzer“ Magie , in Anlehnung daran an den in Westafrika und den Nachfahren der Sklaven in der Karibik sehr lebendigen ? Voodoo-Zauber “.

Weitere Beispiele: Tabus konnen sich auch auf bestimmte Nahrungsmittel beziehen, dergestalt, dass es zum Beispiel einer Sippe nicht erlaubt ist, ihr Totemtier zu jagen oder zu essen. Marginalisierte Gruppen kannten daruber hinaus haufig etliche ethnoreligios begrundete Jagdtabus , die dafur sorgen sollten, die Wildbestande zu schonen. Sehr weitreichend galt das zum Beispiel fur die Ache Paraguays. [8] In Afrika existieren spezielle, teils sehr weitreichende Nahrungstabus fur schwangere Frauen, in abgeschwachter Form findet es sich in allen Gesellschaften . Diese konnen zum Beispiel wie die judischen Speisegesetze oder das Fasten ( Ramadan , Passionszeit , Verbot von Schweinefleisch in Judentum und Islam ) religios motiviert sein, sich aber auch an beliebigen Traditionen und ethischen wie moralischen Einflussfaktoren orientieren. In Deutschland ist das Verspeisen von Hunde- und Katzenfleisch weitgehend tabu, in der Volksrepublik China dagegen der Verzehr von Kaninchen und in Nordamerika wiederum der Genuss von Pferdefleisch . Unter ein in nahezu allen Gesellschaften umfassendes Tabu fallt auch der Kannibalismus oder auch das Inzesttabu .

In polynesischen , aber auch anderen Gesellschaften kann es ein Tabu sein, den Namen der angeheirateten Verwandten oder kurzlich Verstorbener auszusprechen. Fur die volkskundliche / ethnologische Forschung handelt es sich dann um ein Sprechverbot (wie es rund um den Erdball haufig auch in Volkserzahlungen ? Sagen und Marchen ? erscheint), daneben gibt es auch Sichttabus, Beruhrungstabus und Handlungstabus. Festzustellen ist der auffallend korperliche Bezug von Tabus, speziell auch die Sinnesorgane betreffend. Tatsachlich sind Tabus sinnlich-konkret reprasentiert, sie außern sich uber alle Wahrnehmungskanale (sehen, horen, fuhlen, schmecken und riechen).

Gesellschaftliche Veranderungen werden haufig durch Tabubruch erzeugt: Jede Revolution hat ihre Tabus brechenden Protagonisten und Martyrer. Die verbale Missachtung von Tabus dient in vielen Kulturen als Anknupfungspunkt fur Witze und Schimpfworter : Die unubliche, direkte Erwahnung eines Tabus erzeugt erzahlerisch wirksame Spannung in der Zuhorerschaft. Tabubruche konnen Angste durchbrechen und den Tabugegenstand entmystifizieren . Manche Marchen enthalten die Botschaft, dass Helden durch das Ubertreten von Verboten zwar in Gefahr geraten, diese aber meist erfolgreich uberstehen.

Soziologie, Sozialpsychologie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Begriff ?Tabu“ ist aus soziologischer und sozialpsychologischer Sicht von besonderer Bedeutung. Tabus schutzen ein Thema vor dem Diskurs in einer Gruppe , Gemeinschaft oder Gesellschaft: ?Daruber spricht man nicht!“. Dem Thema wird kein Platz, kein ?Ort“ im offentlichen ?Raum“ des Bezugssystems gewahrt, es kommt in der offentlichen Meinung nicht vor.

Je mehr Mitglieder des Bezugssystems sich an dieser Form der Ausgrenzung eines Themas beteiligen, desto mehr ? Macht “ hat das Tabu uber den Einzelnen. Kollektive Verdrangungsmechanismen werden wirksam (?Das darfst du noch nicht einmal denken!“). Diese starke emotionale Aufladung ist der Grund dafur, dass ?die direkte Erwahnung eines Tabus eine Spannung im Zuhorer erzeugt“ (siehe oben).

Gemeinsame Tabus stabilisieren die Bezugssysteme von Menschen, insbesondere aufgrund ihrer gemeinschaftlich erfahrenen emotionalen Aufladung. Mitglieder, die einen Tabubruch wagen, sind daher in der Regel schweren Sanktionen bis hin zum Ausschluss aus der Gemeinschaft ausgesetzt. Andererseits entlasten diese gesellschaftlich ausgegrenzten Personen sozusagen ? pars pro toto “ die Gesamtgesellschaft, sie machen ihre ?dunkle“ Seite deutlich und stellen sich als ein von der Bezugsgruppe immer wieder gewolltes, ja notwendiges ? Opfer “ zur Verfugung: In ihren zugewiesenen Rollen als Martyrer, als Außenseiter usw., der nun seinerseits tabuisiert wird: Das Opferlamm , das die Schuld der Menschheit tragt ? ein nicht nur biblisches Menschheitsthema. Wenn allerdings der Zusammenhalt des Bezugssystems aus anderen Grunden gefahrdet ist, werden wiederholte Tabubruche die Gruppe nicht mehr stabilisieren, sondern die Ubertretungen machen das Bezugssystem unglaubwurdig und beschleunigen seinen Niedergang.

Tabubruch gilt in der Regel als verabscheuungswurdig. Doch sind Tabus und gesetzliche Vorschriften nicht immer identisch. Einige Tabu-Handlungen oder tabuistische Gebrauche sind gesetzlich verboten und Ubertretungen fuhren dann zu schweren Strafen.

Tabuthemen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Als ?Tabuthema“ wird ein Thema bezeichnet, das nicht oder nur eingeschrankt offentlich thematisiert wird. Oft handelt es sich dabei um Gebiete, die wunde Punkte einer Gesellschaft beruhren. Auch wenn heute in westlichen Landern vielfach von einer ?Gesellschaft ohne Tabus“ gesprochen wird, gibt es auch hier, wie in jeder Gesellschaft Tabuthemen, die insbesondere bestimmte Zustande der Korperlichkeit ansprechen, z. B. Sexualitat , Pubertat , Krankheit , Stuhlgang und Intimreinigung , Alter und Tod . [9] Ein bedeutender Tabu-Bereich in manchen westlichen Gesellschaften sind die eigenen, personlichen oder finanziellen Verhaltnisse. In manchen Landern, in denen die Heirat zwischen Cousinen und Cousins verbreitet ist, ist es tabu, uber Folgen fur Kinder aus solchen Verbindungen ( Erbkrankheiten ) zu reden. [10]

Tabus gibt es in den verschiedensten Bereichen wie beispielsweise der Nahrung ( Nahrungstabu ), der Sprache ( Sprachtabu oder Euphemismus ) oder mit einem Tabu belegte Areale ( Tabuzone ). Im Bereich der Politik gibt es Standpunkte, die tabu sind wie beispielsweise die Diskriminierung von Minderheiten. Politische Korrektheit nennt man einen Sprachgebrauch (z. B. Wortwahl), der durch eine besondere Sensibilisierung gegenuber Minderheiten gekennzeichnet ist und sich der Anti- Diskriminierung verpflichtet fuhlt.

Ein Fauxpas (franzosisch fur ?Fehltritt“) ahnelt einem Tabubruch.

Ein Tabu ist etwas anderes als ein No-Go oder ein ausdruckliches Verbot .

Eine Ubersicht von modernen Tabuthemen stellte die Wochenzeitung Die Zeit im April 2010 in einem ausfuhrlichen Artikel zusammen. [11]

Beispiele nach Landern [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Deutschland [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bundesrepublik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Die Diskussion um die Legitimitat der Kirchensteuer in der sakularen deutschen Republik galt bis in die 1990er-Jahre hinein als ein politisches Tabu. [17] Spatestens seit 1969 begann dieses Tabu zu wanken. [18]

DDR [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Frankreich [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • In Frankreich , speziell im franzosischen Staatsapparat, galt es lange als tabu, von ? Algerienkrieg “ (Guerre d’Algerie) zu sprechen. Dieser fand von 1954 bis 1962 statt und endete mit einem Sieg der Algerier gegen Frankreich, das Algerien lange Zeit als Kolonialmacht besetzt hatte. Vielmehr sprach man euphemistisch von ?evenements d’Algerie“ (etwa: Ereignisse in Algerien). Am 18. Oktober 1999 wurde ein Gesetz verabschiedet, das den Terminus ?Guerre d’Algerie‘ offiziell erlaubt. [20] Eine nennenswerte gesellschaftliche Debatte uber den massiven systematischen Einsatz von Folter , illegalen Hinrichtungen und weiteren franzosischen Kriegsverbrechen an Algeriern wahrend dieses Krieges (siehe dazu Franzosische Doktrin ) fand erst in den Jahren 2000 bis 2002 statt. [21]

Norwegen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • In Norwegen war es von 1945 bis etwa 1980 tabu, daruber zu sprechen, wie Norweger nach dem Zweiten Weltkrieg mit uber 10.000 Tyskerbarn (Kindern zwischen deutschstammigen Besatzungssoldaten und Norwegerinnen) und ihren Muttern seit 1945 umgegangen waren. Etwa 8.000 dieser Besatzungskinder wurden im Rahmen des Lebensborn -Programmes gezeugt und geboren.

Osterreich [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Auch in osterreichischen Institutionen bestand dieses Tabu. Zum Beispiel machte die OBB ( Osterreichische Bundesbahnen ) erst im Juni 2012 die erste Ausstellung zu diesem Thema (Titel: Verdrangte Jahre ? Eisenbahn und Nationalsozialismus in Osterreich 1938?1945 ). [23] [24]
  • Bundeskanzler Franz Vranitzky trug maßgeblich zur Auflosung dieses Tabus bei: Am 8. Juli 1991 nahm er im Nationalrat die positive Einschatzung der ?ordentlichen Beschaftigungspolitik“ des Nationalsozialismus durch den Karntner Landeshauptmann und FPO-Vorsitzenden Jorg Haider zum Anlass fur eine ausfuhrliche Reflexion uber die Rolle Osterreichs im veranderten Europa vor dem Hintergrund der Geschichte. [25]
  • Am 9. Juni 1993 hielt Vranitzky anlasslich seiner Israel-Reise eine Rede an der Hebraischen Universitat Jerusalem und bat die Opfer der osterreichischen Tater im Namen der Republik um Verzeihung. [22]
  • Am 15. November 1994 hielt Bundesprasident Thomas Klestil als erster Prasident der Republik Osterreich eine Rede vor der Knesset, in der er von einem ?schweren Erbe der Geschichte, zu dem auch wir Osterreicher uns bekennen mussen“ spricht.
  • 1998 setzte die Republik Osterreich eine Historikerkommission ein. Sie legte am 24. Februar 2003 ihren Abschlussbericht vor.
  • Am 26. Oktober 2000 wurde das von Simon Wiesenthal initiierte Holocaust-Denkmal am Judenplatz in Wien eroffnet.

Sowjetunion [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Syrien [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Turkei [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • In der Turkei ist es immer noch tabu und war es lange Zeit strafbar, uber den Volkermord an den Armeniern (Anfang des 20. Jahrhunderts) zu sprechen. Zwar werden die entsprechenden Ereignisse selbst im Wesentlichen nicht abgestritten, wohl aber vehement, dass sie in der Gesamtheit Volkermord waren.

USA [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • In den USA taucht in keinem Lebenslauf eines Staatsbediensteten, in keinem Bewerbungsverfahren die Information auf, welche Konfession ein Bewerber hat. Es ist fur den Arbeitgeber tabu, danach zu fragen, und fur den Bewerber, diese Information zu geben, denn Religion ist Privatsache (Naheres hier ). ?… das Thematisierungsverbot ist Amerikas Rezept, um den Anschein zu wahren, dass wirklich keine Rolle spielt, was gemaß dem Anspruch des sakularen Staats keine Rolle spielen darf.“ [28]

Beispiele nach Themen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Beschneidung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Stephan J. Kramer (Generalsekretar des Zentralrates der Juden in Deutschland und Leiter des Berliner Buros des European Jewish Congress) sagte im Oktober 2012, die Beschneidung von mannlichen Neugeborenen am achten Tag nach ihrer Geburt durfe kein Tabu im Judentum sein. [29]

Kartelle, Kartellgebaude [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Wirtschaftskartelle verboten und kriminalisiert. Vorher waren diese unternehmerischen Zusammenschlusse legal und offentlich erkennbar gewesen. Besonders in den 1930er und fruhen 1940er Jahren waren sie sogar Instrumente staatlicher Wirtschaftspolitik gewesen. Die (tatsachlich schadlichen) heutigen Fruhstuckskartelle , die verschwiegen arbeiten (mussen) und vor allem die Preise hochtreiben, wurden bedenkenlos mit ihren nutzlicheren Vorgangern, die Absatz und Produktion vielfaltig rationalisiert hatten, in einen Topf geworfen. Uber Kartelle allgemein soll nicht positiv gesprochen werden; der herrschende Umgang mit Kartellen gilt kritischen Historikern als ?Ungereimtheit“ bis hin zu ?Rufmord“. [30] Auffallig ist, dass die zum Teil stattlichen Gebaude von fruheren Groß-Kartellen, meist Syndikaten mit gemeinsamer Absatzverwaltung, in keinem Fall wegen ihrer besonderen Herkunft unter Denkmalschutz gestellt wurden. Das Essener Ruhrkohlehaus wurde stillschweigend abgerissen; das Walzstahlhaus und der Stahlhof in Dusseldorf stehen zwar unter Denkmalschutz, aber ohne eine erlauternde Ausschilderung als ehemalige Kartellgebaude.

Prostitution [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Fur viele Prostituierte ist es ein Tabu, ihrem privaten Umfeld zu sagen, dass sie als Prostituierte arbeiten. Fur Eltern von Prostituierten kann es ein Tabu sein, anderen zu sagen, womit ihre Tochter [31] oder ihr Sohn den Lebensunterhalt verdient. Auch Freier bekennen sich in der Regel nicht dazu, den Dienst von Prostituierten in Anspruch zu nehmen; dies gilt im besonderen Maße innerhalb der Partnerschaft. [32] In zweifacher Hinsicht tabubehaftet ist das Thema Prostitution im Kontext korperlicher Behinderung und altersbedingter Einschrankungen. [33] [34] Alternative Begriffe wie Surrogatpartnerschaft , Sexualbegleitung oder Sexualassistenz konnen als Ansatze verstanden werden, Sexarbeit in diesem Bereich positiv zu besetzen und außerhalb des Tabubereichs zu etablieren.

Theaterskandale [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Viele Theaterskandale gelten als solche, weil sie an gesellschaftliche, moralische, religiose oder kunstlerische Tabus ruhren. Es kommt dabei zu Missfallenskundgebungen, Protesten oder sogar Tatlichkeiten im Zuschauerraum , gelegentlich auch zu Zeitungskampagnen oder politischen Konsequenzen bis hin zu Zensur oder Verbot.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Gundolf Kruger, Ulrich Menter, Jutta Steffen-Schrade (Hrsg.): TABU?! Verborgene Krafte ? Geheimes Wissen. Imhof Verlag, 2012, ISBN 978-3-86568-864-4 .
  • Gerd-Klaus Kaltenbrunner (Hrsg.): ?Der Innere Zensor“. Neue und alte Tabus in unserer Gesellschaft. Herder, Freiburg u. a. 1977, ISBN 3-451-09522-X .
  • Sigmund Freud : Totem und Tabu . (1912?1913).
  • Anja Hesse, Hans-Joachim Behr, Alexander Schwarz, Annette Boldt-Stulzebach (Hrsg.): Tabu: Uber den gesellschaftlichen Umgang mit Ekel und Scham. (= Braunschweiger kulturwissenschaftliche Studien. Veroffentlichungen des Fachbereichs Kultur der Stadt Braunschweig. ) Band 1. Kulturverlag Kadmos, Berlin 2009.
  • Rudolf Hoberg : Der Neger, das Fraulein und der Schwule. Uber Tabuisierungen und Enttabuisierungen in der deutschen Gegenwartssprache. In: Der Sprachdienst, Heft 5?6, September?Dezember 2019, S. 210?220.
  • Hartmut Kraft: Tabu. Magie und soziale Wirklichkeit . Walter, Dusseldorf u. a. 2004, ISBN 3-530-42177-4 .
  • Ursula Reutner : Sprache und Tabu. Interpretationen zu franzosischen und italienischen Euphemismen. (= Zeitschrift fur romanische Philologie, Beihefte zur Zeitschrift fur romanische Philologie . Band 346). Niemeyer, Tubingen 2009, ISBN 978-3-484-52346-3 .
  • Lutz Rohrich : Tabus in Brauchen, Sagen und Marchen. In: Lutz Rohrich (Hrsg.): Sage und Marchen. Erzahlforschung heute . Herder, Freiburg im Breisgau u. a. 1976, ISBN 3-451-17599-1 , S. 125?142.
  • Franz Steiner : Taboo. Cohen and West, London 1956
  • Ute Strobel (Strobel-Dettmer): Tote und Tabu. Zu Kulturgeschichte und Vorstellungswelten in den damonologischen Sagen . (volkskundl. Magisterarbeit). Freiburg 1976.
  • Hutton Webster: Taboo. A Sociological Study. Stanford University Press 1942 ( archive.org )

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Wiktionary: Tabu  ? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen
Wikiquote: Tabu  ? Zitate

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Tabubegriff. Kulturwissenschaftliche Fakultat. Europa-Universitat Viadrina Frankfurt (Oder), archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 19. Dezember 2013 ; abgerufen am 8. September 2019 .   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.kuwi.europa-uni.de
  2. Vgl. z.B: Matthias Dusini , Thomas Edlinger: In Anfuhrungszeichen ? Glanz und Elend der Political Correctness . Suhrkamp, Berlin 2012, ISBN 978-3-518-12645-5 . ( Rezension In: Die Zeit . 8. September 2012).
  3. vgl. auch hawaiisch kapu . In: Hawaiian Dictionaries .
  4. The Three Voyages of Captain James Cook Round the World. ..., Band V, London 1821, 348
  5. G. C. Wheeler : Sketch of the Totemism and Religion of the People of the Islands in the Bougainville Straits (Western Solomon Islands) . (= Archiv fur Religionwissenschaft. 15). Leipzig/ Berlin 1912, S. 24?58, 321?358.
  6. Sigmund Freud: ?Totem und Tabu“, Hamburg 2014, 29
  7. Sigmund Freud: Totem und Tabu. Das Tabu und die Ambivalenz der Gefuhlsregungen . In: Projekt Gutenberg-DE . 1913 ( projekt-gutenberg.org [abgerufen am 9. September 2021] Basierend auf Studienausgabe. S. Fischer, Frankfurt am Main 1974).
  8. Heiko Feser: Die Huaorani auf den Wegen ins neue Jahrtausend. Ethnologische Studien Bd. 35, Institut fur Volkerkunde der Albert-Ludwigs-Universitat Freiburg, veroffentlicht bei LIT Verlag, Munster, 2000, ISBN 3-8258-5215-6 . S. 359?361.
  9. Torsten Junge: Todestabuisierungen. In: Verboten, Verschwiegen, Ungehorig. Ein Blick auf Tabus und Tabubruche. Logos Verlag, Berlin 2010.
  10. Cousinenheirat - Risiko fur Kinder. In: rp-online.de
  11. Was man in Deutschland NICHT sagen darf. In: Die Zeit. 15. April 2010.
  12. Frank-Walter Steinmeier in der Zeit : "Tabubruche durfen sich nicht auszahlen", 27. September 2017
  13. Bodo Ramelow im ARD: "Die ganze Welt hat den Tabubruch in Thuringen gesehen" bei Maischberger "13. Februar 2020
  14. Linken-Parteichef Riexinger: ?FDP und CDU werden zum Steigbugelhalter der rechtsextremen AfD“. Westdeutsche Zeitung , abgerufen am 5. Februar 2020 .
  15. Robert Habeck im ZDF : "Uber Rechtsaußen an die Macht ? Tabubruch in Thuringen", " maybrit illner ", 6. Februar 2020
  16. Zentralrat der Juden ?entsetzt“ uber Ministerprasidentenwahl in Thuringen. Der Tagesspiegel , abgerufen am 5. Februar 2020 .
  17. Kirchensteuer: Heiliges Revier . In: Der Spiegel . Nr.   10 , 1992, S.   25 ( online 2. Marz 1992 ).
  18. Kirche/Steuer: Weltlicher Arm . In: Der Spiegel . Nr.   13 , 1969, S.   42?50 ( online 24. Marz 1969 ).
  19. Philipp Ther : Deutsche und polnische Vertriebene. 1998, ISBN 3-525-35790-7 , S. 50.
  20. Loi n° 99-882 du 18 octobre 1999: Loi relative a la substitution, a l’expression ?aux operations effectuees en Afrique du Nord“, de l’expression ?a la guerre d’Algerie ou aux combats en Tunisie et au Maroc“
  21. www.sehepunkte.de
  22. a b Der ?Opfermythos“ in Osterreich: Entstehung und Entwicklung , demokratiezentrum.org
  23. OBB: Ausstellungseroffnung uber Bahn 1938 - 1945. In: OBB Pressemitteilung. APA-OTS Originaltext-Service GmbH, 11. Juni 2012, abgerufen am 8. September 2019 .
  24. Anton Pelinka (Hrsg.): Das große Tabu: Osterreichs Umgang mit seiner Vergangenheit. 2. Auflage. Verlag Osterreich, 1997, ISBN 3-7046-1094-1 .
  25. ?... Wir bekennen uns zu allen Taten unserer Geschichte und zu den Taten aller Teile unseres Volkes, zu den guten wie zu den bosen. Und so wie wir die guten fur uns in Anspruch nehmen, haben wir uns fur die bosen zu entschuldigen, bei den Uberlebenden und bei den Nachkommen der Toten. Dieses Bekenntnis haben osterreichische Politiker immer wieder abgelegt. Ich mochte das heute ausdrucklich auch im Namen der Osterreichischen Bundesregierung tun: als Maßstab fur das Verhaltnis, das wir heute zu unserer Geschichte haben mussen, also als Maßstab fur die politische Kultur in unserem Land, aber auch als unseren Beitrag zur neuen politischen Kultur in Europa.“ In: Manfred Jochum: 80 Jahre Republik. Wien 1998, S. 165, zitiert nach [1]
  26. Seite 33. Zitat: Bei den im Saal versammelten Schriftstellern rief Vaculiks Rede einen Schock hervor, obwohl sie seine Ansichten mehrheitlich teilten. Er hatte alle Tabus gebrochen, die er und seine Kollegen bislang beachtet hatten, um die wenigen Freiraume ihres Verbandes und ihrer Presse nicht zu gefahrden. Seit dem Februar 1948 war die KP? in der Offentlichkeit nicht mehr so deutlich kritisiert worden. (Reinhard Veser, 2008; PDF; 351 kB).
  27. Patrick J. McDonnell, Alexandra Sandels: In Syria, attacks continue as 1982 massacre victims are honored. Los Angeles Times, 4. Februar 2012.
  28. zeit.de Christoph von Marschall : Amerika ist nicht mehr, was es war. ? Obamas neue Kandidatin fur das hochste US-Gericht Elena Kagan muss zur Senatsanhorung. Mit ihrer Ernennung wird kein Protestant mehr im Supreme Court vertreten sein. In: zeit.de vom 28. Juni 2010.
  29. Mariam Lau : Rituale: ?Die judische Gemeinde muss uber Beschneidung reden“ . In: Die Zeit . 12. Oktober 2012.
  30. Harm G. Schroter: Das Kartellverbot und andere Ungereimtheiten. Neue Ansatze in der internationalen Kartellforschung , in: Margrit Muller (Hg.), Regulierte Markte. Zunfte und Kartelle , Zurich 2011, 199?211; Holm A. Leonhardt: Kartelltheorie und Internationale Beziehungen. Theoriegeschichtliche Studien , Hildesheim 2013, S. 350.
  31. Mein Job ist Sex ? Familiengeheimnis Prostitution , zdf.de, Sendereihe 37 Grad , 27. November 2012.
  32. Brenda Strohmaier: Bordell-Tabu. Puffbesucher genießen - und schweigen. In: Spiegel Online. DER SPIEGEL GmbH & Co. KG, 22. Juni 2006, abgerufen am 8. September 2019 .
  33. Sarah Ehrmann: Tabu Sex und Korperbehinderung : ?Freier mit Behinderung betrachten uns als Menschen“. In: SZ.de. Suddeutsche Zeitung, 29. Januar 2012, abgerufen am 8. September 2019 .
  34. Tobias Landwehr: Sexualassistenz : ?Ist das jetzt Forderung der Prostitution oder Zuhalterei?“ In: Zeit online. 9. Januar 2017, abgerufen am 8. September 2019 .