Swatawa von Polen

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Swatawa von Polen ( polnisch ?wi?tosława , tschechisch Svatava Polska ; * vor 1050; † 1. September 1126 ) war die zweite Gemahlin des bohmischen Konigs Vratislav II. und die erste bohmische Konigin .

Eine Seite des Codex Vy?ehradensis . Die Prachthandschrift wurde 1085 anlasslich der Kronung Vratislavs und Swatawas angefertigt.

Sie wurde vor 1050 als Tochter des polnischen Herrschers Kasimir I. Karl und seiner Frau Maria Dobronega , Tochter des Großfursten Wladimir I. von Kiew , geboren. Dubravka , ihre Ururgroßmutter vaterlicherseits, war Tochter des P?emysliden -Fursten Boleslav I. Swatawa war also weitlaufig mit den bohmischen Herrschern verwandt. Sie heiratete etwa funfzehnjahrig im Winter 1062, ein Jahr nach dem Ableben von Vratislavs II. erster Ehefrau Adelheid von Ungarn. Vratislav hatte zu diesem Zeitpunkt bereits vier Kinder. Um 1063 kam aus der zweiten Ehe Sohn Boleslav hinzu, dem noch Bo?ivoj , Vladislav , Sob?slav und Judith folgten.

Ostern 1085 erhielt Vratislav II., seit 1055 Herzog von Olmutz, von Heinrich IV. in Mainz die Konigskrone ad personam als Vratislav I (erster) Konig von Bohmen. Im Juni wurde er zusammen mit seiner Ehefrau in Prag vom Trierer Erzbischof Egilbert gekront und gesalbt. Swatawa wurde so die erste bohmische Konigin. Sie unterstutzte die Einrichtung und den Bau des neuen Kollegiatkapitels auf dem Vy?ehrad und stattete es großzugig mit Landereien aus, unter anderem mit einem Gebiet um das Stadtchen Dolni Kralovice an der ?elivka , das nach der ursprunglichen Besitzerin den Namen Svatavin ujezd erhielt.

Nach dem Tod Vratislavs 1092 lebte sie noch 34 Jahre als Witwe in Bohmen. Sie war an der Schlichtung der Streitigkeiten ihrer Sohne Vladislav und Sob?slav beteiligt. Nach der Chronica Boemorum spielte sie 1125 sogar die entscheidende Rolle bei der Schlichtung eines Erbfolgestreits, der sich zum Krieg auszuweiten drohte. Vladislav I., damals todkrank, bestimmte seinen Cousin Otto II. zum Nachfolger. Dieser war alter als der eigene Bruder Sob?slav. Die Konigin mischte sich ein und machte die Entscheidung ruckgangig. Mit dem Spruch ?das Hemd ist naher als der Mantel“ lasst sie der Chronist fur ihren Sohn Partei ergreifen. [1] Nachfolger und gesetzlicher Vertreter der Kinder Vladislavs wurde Sob?slav I. Swatawa hatte nach dem Tod ihres Mannes sechs nachfolgende Herrscher Bohmens erlebt, darunter drei eigene Sohne als Herzoge und Fursten von Bohmen. Obwohl keiner dieser Herrscher die Konigswurde wiedererlangte, behielt sie zeit ihres Lebens den Titel einer Konigin bei.

  • Karel Stloukal: Svatava, prvni ?eska kralovna . In: Zdena Kare?ova, Ji?i Pra?ak: Kralovny a kn??ny ?eske. Praha X-Egem, Nova Kni?. klub 1996, ISBN 80-7199-010-8 , S. 51?55.
  • V. V. Tomek: Ujezd Svatavin na ?ece Sazav? . In: Pamatky archaeologicke, Band 1 Archeologicky ustav ?SAV, 1855, S. 320?321. ( online )
  1. Chronica Boemorum in der Ausgabe von Berthold Bretholz, Berlin 1923, III, 58, S. 235 . Der Spruch ist allerdings eine gelehrte Anspielung des Cosmas an den antiken Komodiendichter Plautus .