Ein
Sumpf
ist ein
Feuchtgebiet
in
Flussniederungen
und an
Ufern
.
Der Begriff ?Sumpf“ wird eher umgangssprachlich verwendet und ist in der Okologie nicht scharf definiert. Er wird in Mitteleuropa aber als Uberbegriff fur feuchte, offene Lebensraume ?Moore und Sumpfe“ verwendet, zu denen u. a.
Hochmoore
,
Niedermoore
,
Rohrichte
,
Großseggenriede
und
Kleinseggenriede
gehoren.
[1]
Innerhalb des Biotoptyps ?Kleinseggenriede“ werden auch die ?Binsensumpfe“ als spezieller Biotoptyp genannt. Generell bezeichnet man als Sumpfe
terrestrische
Lebensraume mit zeitweise stark vernassten, schlammigen Boden mit stehendem Wasser, die im Gegensatz zum andauernd vernassten
Moor
keinen
Torf
bilden, sondern organische Substanz vollstandig zersetzen. In der Umgangssprache ist die Trennung von Sumpf und Moor allerdings unscharf. Haufig werden beide Begriffe auch
synonym
verwendet. Im Gegensatz zu Sumpfen herrscht in Mooren jedoch eine permanente Wassersattigung. Gelegentliches Austrocknen fuhrt in Sumpfen zu einem vollstandigen Abbau der organischen Substanz, in Mooren ist durch die permanente Wassersattigung und Sauerstoffarmut dieser Abbau gehemmt, sodass Torf entstehen kann.
Baumfreie, zum Teil gebuschreiche, von
Sumpfpflanzen
dominierte Lebensgemeinschaften, die auf nassen mineralischen bis organischen Boden gedeihen (siehe
Bodentyp
), konnen nur bei permanentem Wasseruberschuss bestehen. Die Abgrenzung von Sumpf zu anderen
Biotop
typen ist nicht ganz einfach. Sumpfe bilden Zwischenformen von Lebensraumen wie Mooren, verlandenden Gewassern, zu feuchten Wiesen und Gebuschen.
Hochstaudenfluren
,
Kleinseggengemeinschaften
,
Großseggenriede
oder feuchte
Weidengebusche
gehoren zur typischen
Vegetation
. Sumpfe sind durch Entwasserung und
landwirtschaftliche Nutzung
gefahrdet, wurden und werden aber teilweise wieder
renaturiert
. Kunstlich kann dieser Lebensraum in Garten durch die Anlage eines
Sumpfbeetes
geschaffen werden.
Das Wort Sumpf tritt seit dem
Mittelhochdeutschen
auf und ist mit englisch
swamp
verwandt (westfal.
swampen
, ?schwappen, schwanken‘) sowie auch mit
Schwamm
?
Pilz
‘.
[2]
Ein anderes Wort fur Sumpf mit (ehemaligem) Busch- oder Waldbestand ist
der
oder
das
Bruch
,
niederdeutsch
Brook, Brock, Brauck
(entsprechend althochdeutsch
bruoh
, mittelhochdeutsch
bruoch
, altenglisch
broces
, niederlandisch
broek
).
[3]
Die charakteristische Auvegetation ist der
Bruchwald
.
Ebenfalls den gleichen Sachverhalt betreffende, aber regional vor allem in Landschaftsnamen vorkommende Begriffe sind
Luch
(von slaw.
lug
?Wiese‘) in Brandenburg und
Pitze(n)
in Bayern und Osterreich (wahrend
Moos
auf Torfland Bezug nimmt).
- ↑
LANUV (2021)
https://artenschutz.naturschutzinformationen.nrw.de/artenschutz/de/arten/raum/glossar/moor
- ↑
sumpf, m
. In:
Jacob Grimm
,
Wilhelm Grimm
(Hrsg.):
Deutsches Worterbuch
.
Band
20
:
Strom?Szische
? (X, 4. Abteilung). S. Hirzel, Leipzig 1942,
Sp.
1080?1091
(
woerterbuchnetz.de
).
- ↑
bruch, m. n. palus, mit langem vocal
. In:
Jacob Grimm
,
Wilhelm Grimm
(Hrsg.):
Deutsches Worterbuch
.
Band
2
:
Biermorder?D
? (II). S. Hirzel, Leipzig 1860,
Sp.
410?411
(
woerterbuchnetz.de
).