Sub Pop
ist ein US-amerikanisches
Musiklabel
mit Sitz in
Seattle
,
Washington
. Es ist dafur beruhmt, als erste Plattenfirma
Nirvana
,
Soundgarden
und andere Bands der lokalen Szene unter Vertrag genommen zu haben. Das Label gilt als Wegbereiter des Erfolges der
Grunge
-Musik.
Sub Pop begann 1980 als ein
Fanzine
, das
Bruce Pavitt
unter dem Namen
Subterranean Pop
herausgab. (Ab der zweiten Ausgabe lautete der Titel
Sub Pop
.) Angeregt durch das
Cassetten
-Fanzine
Fast Forward
begann auch
Sub Pop
, jede zweite Ausgabe als Cassette herauszugeben. Auf diesen wurden Stucke US-amerikanischer ? vereinzelt auch auslandischer ? Bands vorgestellt, um die studentische Zielgruppe in Seattle mit alternativen Rockklangen vertraut zu machen.
[1]
Insgesamt erschienen neun Ausgaben von
Sub Pop
, sechs Hefte und drei Cassetten (Ausgaben 5, 7 und 9). Nach Ausgabe 9 wurde nur noch das Cassetten-Format verfolgt. Die Cover wurden von
Charles Burns
und
Peter Bagge
gestaltet. Das Projekt scheiterte letztlich am großen Arbeitsaufwand, wurde aber als Kolumne in der kostenfreien Wochenzeitung
The Rocket
noch einige Jahre fortgefuhrt.
Kim Thayil
von
Soundgarden
brachte Pavitt und
Jonathan Poneman
zusammen, die 1986 beschlossen, ein Plattenlabel zu grunden. 1988 bezogen beide ein Buro im Seattler Terminal Sales Building,
[2]
was durch den Erfolg von
Sub Pop
moglich geworden war.
[1]
Zunachst wurden vor allem Bands aus der lokalen Szene unter Vertrag genommen, um so dem Rest der USA die Musik aus Seattle nahebringen zu konnen.
[1]
Jede Werbung fur die Musik war gleichzeitig Werbung fur ihr Label. Der erste Schritt war der
Sub Pop Singles Club
, eine Art Abonnement fur monatlich erscheinende
Singles
,
[3]
dessen erste Veroffentlichung Nirvanas ?Love Buzz“/?Big Cheese“-Single war. Der Club hatte in seiner Hochphase ca. 7.000 Abonnenten und existierte von November 1988 bis Dezember 1993. Zwischen April 1998 und Februar 2002 gab es einen zweiten Singles-Club mit neuen Veroffentlichungen.
[4]
Sub Pop
wurde zur wichtigsten Adresse fur Veroffentlichungen der lokalen Szene. Um die Popularitat der
Grunge
-Musik weiter zu fordern, holte man im Marz 1989 einen Journalisten vom britischen
Melody Maker
nach Seattle, damit er einen Artikel uber die lokale Szene schrieb, der unter der Uberschrift ?Seattle: Rock City“ veroffentlicht wurde.
[5]
Pavitt und Poneman wurde allerdings von manchen Grunge-Fans vorgeworfen, ihr Engagement beruhe eher auf Gier als auf Enthusiasmus fur die Musik.
Das deutsche Independent-Label
Glitterhouse
war in der Anfangszeit die europaische Dependance von Sub Pop.
[6]
Nirvana wechselten kurz vor Veroffentlichung ihres Durchbruchsalbums ?
Nevermind
“ zu
Geffen Records
, doch Sub Pop wurde an den Einnahmen der Band weiterhin beteiligt, da Nirvanas Bassist
Krist Novoseli?
auf eine weitere Verbindung zu dem Label bestanden hatte.
[7]
Im Jahr 1995 wurden 49 Prozent des Labels an die
Warner Music Group
verkauft. 1996 zog sich Pavitt aus dem laufenden Geschaft zuruck.
[2]
Er kehrte jedoch Anfang der nuller Jahre in beratender Funktion zuruck zu Sub Pop.
[7]
Nach einer zwischenzeitlichen Krise Ende der neunziger Jahre waren Veroffentlichungen von
The Postal Service
und
The Shins
wieder sehr erfolgreich und sicherten das Fortbestehen des Labels.
[2]
?Give Up“ von The Postal Service ist mit 615.000 verkauften Exemplaren das zweiterfolgreichste Album der Labelgeschichte, die Downloadzahlen des Songs ?Such Great Heights“ naherten sich 2005 der 9-Millionen-Marke.
[8]
?Wincing the Night Away“ von The Shins erreichte mit Platz 2 der
Billboard 200
die hochste Chartsposition seit Grundung von Sub Pop. Das bis heute meistverkaufte Sub-Pop-Album ist Nirvanas Debut ?Bleach“ mit 1,6 Millionen verkauften Exemplaren.
[2]
Die Schaffung einer Marke war von Anfang an im Mittelpunkt der Aktivitaten von Pavitt und Poneman. Dabei orientierten sie sich an erfolgreichen amerikanischen Indie-Labels wie Stax, Motown oder Dischord, die lokale Bezuge und gestalterischen
Wiedererkennungswert
einbezogen.
[1]
Das Logo von Sub Pop wurde fruh ein Markenzeichen des Labels. T-Shirts mit dem Aufdruck wurden in der Anfangsphase des Labels haufiger verkauft als die Platten. Poneman und Pavitt erkannten fruh, dass die modische Qualitat des Logos gleichzeitig sehr werbewirksam war.
[5]
Sub Pop verfolgte vor allem zu Beginn ein Konzept bei der kunstlerischen Gestaltung ihrer Veroffentlichungen: Die
Fotos
wurden von
Charles Peterson
geschossen,
[9]
die Gestaltung in musikalischer Hinsicht ubernahm als
Produzent
Jack Endino
, ansonsten wurden die Platten oft sehr einfach gehalten, zum Teil waren noch nicht einmal die Namen der Musiker vermerkt.
Der Verkauf von T-Shirts mit dem Logo, aber auch mit ironischen Kommentaren wie ?Loser“ oder ?Going out of business since 1988“ machte von Anfang an einen großen Teil des Umsatzes von Sub Pop aus.
[2]
Sub Pop legte nicht nur in der Anfangsphase Wert darauf, enge personliche Bindungen zu den Musikern zu haben. Sie gewannen auch immer wieder Musiker fur direkte Labelarbeit. So arbeitet Kim Warning von den
Fastbacks
als Managerin,
Mark Arm
von
Mudhoney
ist Lagerchef und
Isaac Brock
von
Modest Mouse
arbeitete zwischen 2003 und 2005 als
A&R
-Chef.
[2]
Bekannt wurde auch die Sub-Pop-Reprasentantin Megan Jasper, die in einem Interview den
Hoax
einer eigenen Grunge-Sprache verbreitete.
[10]
Folgende Kunstler standen bei Sub Pop unter Vertrag oder haben auf Sub Pop Platten veroffentlicht:
- 1986 ? Sub Pop 100
- 1988 ?
Sub Pop 200
- 1990 ? Fuck Me I'm Rich (mit Waterfront Australia)
- 1991 ? The Grunge Years
- 1994 ?
John Peel
Sub Pop Sessions
- 1996 ?
Hype!
Soundtrack
- ↑
a
b
c
d
Tomasso Schultze: Die Revolution beginnt hier!, in Musikexpress 12/2008, S. 30?41
- ↑
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b
c
d
e
f
Frank Sawatzki:
11 Fakten uber Sub Pop
,
Musikexpress
, Oktober 2008, S. 16
- ↑
The Sub Pop Singles Club
(
Memento
vom 30. Januar 2009 im
Internet Archive
) auf subpop.com (englisch)
- ↑
Sub Pop Singles Club: A Retrospective
(englisch)
- ↑
a
b
Memorandum
auf subpop.com (englisch)
- ↑
Rembert Stieve:
Aufstieg und Fall von: Sub Pop
auf gibschub.de
- ↑
a
b
Sub Pop Singles Club
@1
@2
Vorlage:Toter Link/fm4.orf.at
(
Seite nicht mehr abrufbar
, festgestellt im Mai 2019.
Suche in Webarchiven
)
auf fm4.orf.at
- ↑
Q&A-Sub Pop co-founder Jonathan Poneman
(
Memento
vom 25. Juli 2008 im
Internet Archive
) auf launch.yahoo.com (englisch)
- ↑
Sub Pop: A Visual History of the Early Years
(
Memento
vom 14. Juni 2008 im
Internet Archive
) auf blender.com (englisch)
- ↑
Tom Frank, "The Great Grunge Hoax," and The Baffler
auf cornell.edu (englisch)