Die
Malediven
([
male?diːvn?
], amtlich die
Republik Malediven
,
Dhivehi
?????????????? ????????????
Dhivehi Raajjeyge Jumhooriyyaa
) sind ein
Inselstaat
im
Indischen Ozean
sudwestlich von
Sri Lanka
. Der
Archipel
besteht aus mehreren
Atollen
und 1196 Inseln, von denen 220 von Einheimischen bewohnt und weitere 144
[6]
fur touristische Zwecke genutzt werden. Der Staat ist Grundungsmitglied der SAARC (
Sudasiatische Vereinigung fur regionale Kooperation
). Zudem ist er seit 1982 ? mit einer Pause vom 13. Oktober 2016 bis 1. Februar 2020 ? Mitglied des
Commonwealth of Nations
[7]
[8]
.
Der Inselstaat hat sich seit den 1970er Jahren zu einem immer beliebteren Touristenziel entwickelt, was steigenden Wohlstand fur die Bewohner des Landes brachte, aber gleichzeitig okologische und soziale Probleme verursachte.
Das Fortbestehen des Archipels ist durch den steigenden
Meeresspiegel
im Rahmen des
Klimawandels
bedroht.
Die Malediven sind eine Kette von 19 Inselgruppen im
Indischen Ozean
, sudwestlich von
Indien
und
Sri Lanka
. Sie erstrecken sich uber 871 Kilometer in Nord-Sud-Richtung bis kurz sudlich des
Aquators
. Die Inseln sind verteilt auf 26
Atolle
mit
Korallenriffen
.
[9]
Sie liegen, wie die
Lakkadiven
, auf dem maledivischen
Rucken
. Dieser wird als abgekippte und gesunkene Randscholle der indischen Landmasse angesehen. Die Malediven sind nicht, wie beispielsweise
Hawaii
,
vulkanischen
Ursprungs. Insgesamt sind von den 1196 Inseln nur 220 Inseln bewohnt. Die Inseln liegen alle rund
1
m
uber dem
Meeresspiegel
, was sie besonders anfallig fur den stetig ansteigenden Meeresspiegel macht. Die hochste Erhebung mit
5,1
m
befindet sich auf der Insel
Vilingilli
im
Addu-Atoll
.
[9]
[10]
Die vorgelagerten
Riffe
bieten den einzigen Schutz vor den manchmal heftigen
Monsunsturmen
. Die Inseln sind mit
Palmen
und Brotfruchtbaumen bewachsen und von Sandstranden und klaren
Lagunen
umgeben.
Die Malediven lassen sich in Inseln fur Einheimische (
local islands
) und Inseln fur Touristen unterscheiden (wie
Kuramathi
,
Bandos
,
Vabbinfaru
oder
Meerufenfushi
). Malediver sind auf den
Touristeninseln
nur als Personal zugelassen. Seit 2009 ist es fur Touristen moglich, auch auf Einheimischeninseln zu urlauben.
[11]
Ein Drittel der maledivischen Bevolkerung lebt auf der Hauptinsel
Male
, zugleich die einzige richtige Stadt der Malediven. Male ist eine der am dichtesten besiedelten Stadte der Welt: Auf nur 5,7 Quadratkilometern stehen mehrstockige Hauser dicht gedrangt, um uber 134.000 Menschen zu beherbergen. Aus diesem Grund begann 1997 die Planung einer durch
Landgewinnung
zu errichtenden Insel rund drei Kilometer entfernt von Male. Die neue Insel
Hulhumale
hatte 2014 eine Einwohnerzahl von 17.149.
[12]
Die Malediven haben im meist ruhigen Indischen Ozean ein konstant warmes,
tropisches
Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit. Die Temperaturen fallen selbst nachts selten unter 25 °C.
Pragend fur das Klima sind der Sudwest-Monsun von Mai bis Oktober und der Nordost-Monsun von November bis April. Der Sudwest-Monsun bringt normalerweise im Juni und Juli Wind und intensivere Niederschlage. Als beste Reisezeit gelten die Monate Januar bis April.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschlage fur Male
|
Jan
|
Feb
|
Mar
|
Apr
|
Mai
|
Jun
|
Jul
|
Aug
|
Sep
|
Okt
|
Nov
|
Dez
|
|
|
Mittl. Tagesmax. (°C)
|
30,3
|
30,7
|
31,4
|
31,6
|
31,2
|
30,6
|
30,5
|
30,4
|
30,2
|
30,2
|
30,1
|
30,1
|
?
|
30,6
|
Mittl. Tagesmin. (°C)
|
25,7
|
25,9
|
26,4
|
26,8
|
26,3
|
26,0
|
25,8
|
25,5
|
25,3
|
25,4
|
25,2
|
25,4
|
?
|
25,8
|
|
Niederschlag
(
mm
)
|
114,2
|
38,1
|
73,9
|
122,5
|
218,9
|
167,3
|
149,9
|
175,5
|
199,0
|
194,2
|
231,1
|
216,8
|
Σ
|
1.901,4
|
|
Sonnenstunden
(
h/d
)
|
8
|
9
|
8
|
7
|
6
|
6
|
6
|
6
|
6
|
5
|
6
|
8
|
?
|
6,7
|
|
Regentage
(
d
)
|
6
|
3
|
5
|
9
|
15
|
13
|
12
|
13
|
15
|
15
|
13
|
12
|
Σ
|
131
|
|
Wassertemperatur
(°C)
|
27
|
27
|
28
|
29
|
29
|
28
|
28
|
27
|
27
|
28
|
28
|
27
|
?
|
27,8
|
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
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Jan
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Feb
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Mar
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Apr
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Mai
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Jun
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Jul
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Aug
|
Sep
|
Okt
|
Nov
|
Dez
|
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
|
114,2
|
38,1
|
73,9
|
122,5
|
218,9
|
167,3
|
149,9
|
175,5
|
199,0
|
194,2
|
231,1
|
216,8
|
|
Jan
|
Feb
|
Mar
|
Apr
|
Mai
|
Jun
|
Jul
|
Aug
|
Sep
|
Okt
|
Nov
|
Dez
|
|
Im Jahr 2021 lebten 41 Prozent der Einwohner der Malediven in Stadten.
[13]
Nachfolgend die bevolkerungsreichsten Orte bzw. Inseln (Stand Zensus 2014):
Die Malediven hatten 2020 541.000 Einwohner. Das jahrliche Bevolkerungswachstum betrug + 1,8 %. Eine hohe Geburtenrate sorgte dafur, dass die Bevolkerungszahl der Malediven von ca. 74.000 im Jahr 1950 auf uber 541.000 im Jahr 2020 anstieg, was die begrenzten Ressourcen des Landes stark belastete und großen Platzmangel ausloste. Mit dem steigenden Wohlstand der letzten Jahrzehnte sank die Fertilitatsrate allerdings erheblich von durchschnittlich 7,5 Kindern pro Frau 1980 auf nur noch 1,8 Kinder im Jahre 2020.
[14]
Der
Median
des Alters der Bevolkerung lag im Jahr 2020 bei 29,9 Jahren.
[15]
Die
Lebenserwartung
der Einwohner der Malediven ab der Geburt lag 2020 bei 79,2 Jahren
[16]
(Frauen: 81
[17]
, Manner: 77,8
[18]
). Die Lebenserwartung auf den Malediven hat sich laut Zahlen der UN damit seit Anfang der 1950er Jahre mehr als verdoppelt, als sie noch unter 34,5 Jahren lag.
[19]
Die maledivische Sprache,
Dhivehi
, leitet sich vom mittelalterlichen
Singhalesisch
ab, ist aber inzwischen vollkommen eigenstandig. Sie ist die einzige Amtssprache des Landes, in letzter Zeit gewinnt aber die
arabische Sprache
stark an Bedeutung. Geschrieben wird Dhivehi von rechts nach links in der
Thaana-Schrift
, daneben wird auch die lateinische Umschrift (
Dhivehi Letin
) verwendet.
Die Einwohner der Malediven sind vorwiegend
sunnitische
Muslime
.
[9]
Der Islam ist die alleinige
Staatsreligion
.
[20]
Religionsfreiheit
wird ausdrucklich ausgeschlossen: Die offentliche Religionsausubung jeder anderen Religion ist verboten und unterliegt strafrechtlicher Verfolgung. Das
muslimische Glaubensbekenntnis
ist Bedingung fur die maledivische Staatsburgerschaft, seit der Verfassungsrat im Dezember 2007 eine Verfassungsanderung verabschiedete (Artikel 9 Absatz D der neuen Verfassung). Auf dem aktuellen
Weltverfolgungsindex
des christlichen Hilfswerks
Open Doors
stehen die Malediven auf Platz 15 (Stand 2021).
[21]
Die
Alphabetisierungsrate
liegt bei 99 %. Auf jeder kleinen Insel gibt es Schulen, in denen die Kinder ab dem Alter von sechs Jahren Englisch und Dhivehi lesen und schreiben lernen, zusatzlich die arabische Schrift, um den
Koran
rezitieren zu konnen.
Die einzigen Schulen, in denen man die
Hochschulreife
erlangen kann, befinden sich in Male. Zunehmend orientiert sich das Bildungssystem an der
arabischen Welt
, Hauptfach ist der
Islam
.
Die Gesundheitsausgaben des Landes betrugen im Jahr 2019 8,0 % des Bruttoinlandsprodukts.
[22]
Im Jahr 2019 praktizierten in Malediven 20,5 Arztinnen und Arzte je 10.000 Einwohner.
[23]
Die Sterblichkeit bei unter 5-jahrigen betrug 2021 6,0 pro 1000 Lebendgeburten.
[24]
In der Hauptstadt Male sind zwei Krankenhauser vorhanden, ein privates (ADK) und ein offentliches (IGMH). Beide Krankenhauser sind verhaltnismaßig gut ausgestattet. Kompliziertere chirurgische Behandlungen konnen dort jedoch nicht durchgefuhrt werden. Viele Malediver ziehen darum eine Behandlung in Indien vor, sofern sie uber die notigen finanziellen Mittel verfugen.
Die medizinische Versorgung und Betreuung der Bevolkerung auf den kleineren Inseln beruht weitgehend auf traditionellen Behandlungsmethoden und ist aufgrund der stark zentralistisch ausgebauten Infrastruktur nur unzureichend. Einige Inseln besitzen Apotheken und ?Medical Centers“, die aber in den wenigsten Fallen mit Arzten besetzt sind. Die Insel Bandos im
Nord-Male-Atoll
jedoch hat zwei Arzte standig im Dienst: Einen GP (
General Practitioner
,
Allgemeinmediziner
) und einen DMO (
Diving Medical Officer
,
Taucharzt
). Letzterer ist verantwortlich fur die auf Bandos vorhandene
Dekompressionskammer
, in der Tauchunfalle behandelt werden konnen. In der Regel werden beide Dienstposten mit Arzten aus dem deutschsprachigen Raum besetzt. Das Gleiche gilt fur die Inseln
Kuramathi
(
Rasdhoo-Atoll
),
Kuredu
(
Lhaviyani-Atoll
) und
Kandima
(
Dhaalu-Atoll
).
In der Amtssprache Dhivehi wird seit Jahrhunderten der Name
Dhivehi Raajje
benutzt, der ?Konigreich der Dhivehi“ oder ?Land der Dhivehi“ bedeutet.
[9]
Der heutige Staatsname bedeutet daher soviel wie ?Republik des Landes der Dhivehi“.
Die Bezeichnung ?Malediven“ wurde im 18. Jahrhundert durch die Niederlander eingefuhrt, die die Inseln
Maldivische Eilanden
nannten. Es durfte sich um eine Ubernahme des arabischen
al-Mahaldibiyat
bzw.
Dhibat al-Mahal
handeln.
Mahal
war der damalige Name von Male, wortlich spricht man demnach von den ?Inseln von Male“.
[9]
Der arabische Name geht moglicherweise auf
Sanskrit
????
m?l?
(?Girlande“, vgl.
Mala
, Gebetskette) und ?????
dv?pa
(?Insel“),
[25]
abgeleitet
Sinhala
??? ??????
Maala Divaina
(?Halsketten-Inseln“), zuruck.
[26]
Uber die Erstbesiedlung der Malediven sind in der wissenschaftlichen Literatur bis heute nur widerspruchliche Informationen zu finden. Eine Theorie besagt, dass die Besiedlung der Malediven ihren Anfang im
5. Jahrhundert v. Chr.
nahm, als sich
buddhistische
Fischer aus
Indien
und von der Insel
Ceylon
auf den Inseln niederließen.
Den archaologischen Untersuchungen von
Thor Heyerdahl
aus dem Jahr 1985 zufolge sind neben buddhistischen Tempeln auch Hinweise auf
hinduistischen
Glauben und auf
Sonnenanbetungskulte
zu finden. Heyerdahl glaubte, dass diese Religionen einen gewissen Zeitraum lang parallel existiert haben.
[27]
Der Legende nach wurden die Malediven 1153 durch einen arabischen Reisenden zum Islam bekehrt. Die Malediven wurden sowohl von Sultanen als auch von einer Vielzahl von Sultaninnen regiert. Die bekannteste von ihnen war die Sultanin
Khadeeja Rehendi Kabaidhi Kilege
, die das Land im 14. Jahrhundert 35 Jahre lang regierte. Auch heute spielen Frauen eine große Rolle im offentlichen Leben der Malediven. So sind die Halfte der Studenten, viele Geschaftsleute, Beamte und Minister Frauen.
[28]
Allerdings ist der matriarchale Einfluss bei weitem nicht so ausgepragt wie bei den muslimischen
Minangkabau
auf Sumatra.
1558 besetzten die
Portugiesen
die Inseln, sie wurden aber in einem acht Jahre andauernden
Guerillakrieg
durch
Muhammad Thakurufaan
1573 wieder vertrieben. Erst im 17. Jahrhundert gelang es einem europaischen Land, die Inseln zu unterwerfen: Die
Niederlande
machten aus dem maledivischen
Sultanat
ein
Protektorat
, nachdem sie auch Ceylon besetzt hatten. Als die Niederlande 1796 Ceylon an die Briten verloren, gerieten auch die Malediven unter britischen Einfluss, sodass sie von 1887 bis 1965 britisches Protektorat waren. Unter der Kolonialverwaltung wurde das aktive und passive
Frauenwahlrecht
1932 gewahrt.
[29]
1932 erhielten die Malediven ihre erste
Verfassung
von Sultan
Mohammed Shamsudeen III.
1942 baute das
Vereinigte Konigreich
einen
Militarflugplatz auf der Insel Gan
, der erst in den spaten 1970er-Jahren von der
Royal Air Force
geraumt wurde. 1953 wurde die
Republik
ausgerufen. Daraufhin ubernahm ein Verwandter des Sultans das Prasidentenamt. Nach einer
Volksabstimmung
wurde wieder das Sultanat eingefuhrt und Mohammed Farid Didi wurde erneut Sultan. Drei Jahre spater, 1956, erhielten die Malediven innere
Autonomie
, jedoch errichteten die Briten weitere Militarflugplatze. 1963 gab Großbritannien die Inseln auf, behielt aber das Nutzungsrecht an den Militarflugplatzen. Die Malediven traten dem
Colombo-Plan
bei und wurden zwei Jahre spater unabhangig.
Bei der Unabhangigkeit 1965 wurde das aktive und passive
Frauenwahlrecht
bestatigt.
[30]
Mit einer Verfassungsanderung wurde das Sultanat 1968 in eine Republik umgewandelt und die uber 250 Jahre lange Herrschaft der Didi beendet.
Ibrahim Nasir
wurde Staats- und Regierungschef. Ein Jahr spater wurde die Republik unter dem Namen Malediven ausgerufen.
1972 wurden die Amter des Staatsoberhauptes und des Regierungschefs getrennt. Im gleichen Jahr offnete sich das Land ? zunachst langsam ? fur den Tourismus. Drei Jahre spater wurde das Amt des Regierungschefs wieder abgeschafft und vom Prasidenten ubernommen. 1976 verließen die Briten das Land endgultig, da die 30-jahrige Nutzungszeit der Militarflugplatze abgelaufen war. 1982 traten die Malediven dem
Commonwealth of Nations
bei. In der Hauptstadt
Male
fand 1989 eine internationale Konferenz wegen der Bedrohung der Inseln durch den steigenden
Meeresspiegel
statt.
Von 1978 bis 2008 regierte Prasident
Maumoon Abdul Gayoom
das Land mit autoritarer Hand. Meinungs- und Pressefreiheit sowie die burgerlichen Rechte waren stark eingeschrankt, was auf internationale Kritik stieß.
Im September 2003 kam es zu Massendemonstrationen, nachdem drei Haftlinge unter ungeklarten Umstanden im Gefangnis starben. Prasident Gayoom versprach Reformen, das Rechtssystem sollte verandert, die Kompetenzen des Parlamentes erweitert werden. Am 25. September 2003 bestimmte ihn das Parlament einstimmig zum Prasidentschaftskandidaten, zwei Monate spater wurde er mit 90,3 % der Stimmen zum sechsten Mal ins Amt gewahlt.
Mitte August 2004 wurde der Ausnahmezustand auf den Malediven ausgerufen. Nach Angaben von Oppositionellen kamen hunderte Menschen nach Demonstrationen gegen das Regime des Prasidenten ins Gefangnis.
Am 26. Dezember 2004 wurden zahlreiche Siedlungen und Touristenresorts auf den Inseln durch eine
Flutwelle
infolge des
Seebebens im Indischen Ozean
stark beschadigt oder zerstort. Anders als die flachen Kusten
Sri Lankas
,
Indonesiens
oder
Indiens
, wo Tsunamis großere zerstorerische Kraft entwickeln, blieben die meisten Atolle von großeren Verwustungen verschont.
In der ersten demokratischen Mehrparteien-Wahl 2008 wurde
Mohamed Nasheed
zum neuen Staatsprasidenten gewahlt. Er trat 2012 infolge von offentlichen Protesten und einer Meuterei der Polizei von seinem Amt zuruck. Die Amtsgeschafte wurden danach kommissarisch von Nasheeds Vizeprasidenten
Mohammed Waheed Hassan
bis 2013 weitergefuhrt. Bei der
Prasidentschaftswahl 2013
wurde
Abdulla Yameen
, ein jungerer Halbbruder von Maumoon Abdul Gayoom, zum neuen Prasidenten gewahlt.
Nach Kritik des Staatenbundes an Regelungen zu Rechtsstaat und Menschenrechten traten die Malediven im Oktober 2016 aus dem Commonwealth of Nations aus.
[31]
2015 wurde Gayooms Nachfolger Nasheed wegen ?Terrorismus“ zu 13 Jahren Haft verurteilt, blieb jedoch nach einer Reise zu medizinischer Behandlung nach London in britischem Exil. Anfang Februar 2018 ließ Yameen den Ausnahmezustand ausrufen und seinen Halbbruder, den 80-jahrigen Exprasidenten Gayoom, dessen Schwiegersohn und zwei Richter festnehmen. Ausgelost wurde die Krise durch ein Gerichtsurteil, das zwolf Abgeordneten, die von der Regierungspartei abgefallen waren, die Ruckkehr ins Parlament erlaubte. Damit hatte Yameen die Mehrheit im Parlament verloren. Dieser weigerte sich allerdings, die Gerichtsbeschlusse umzusetzen.
[32]
Die
Prasidentschaftswahl 2018
wurde durch den Oppositionspolitiker
Ibrahim Mohamed Solih
gewonnen und die
Parlamentswahl im Folgejahr
gewann die
Maledivische Demokratische Partei
unter Fuhrung von
Mohamed Nasheed
.
Am 1. Februar 2020 traten die Malediven wieder dem Commonwealth of Nations bei.
[33]
[34]
Im September 2023 wurde
Mohamed Muizzu
zum
Prasident der Malediven
gewahlt. Er hatte mit der Forderung
?India Out!“
Wahlkampf gemacht und reiste nach seiner Wahl als erstes in die
VR China
.
[35]
Im Januar 1998 trat eine neue Verfassung in Kraft. Regierungsform blieb die Prasidialrepublik. Der Staatsprasident und Regierungschef hat die uneingeschrankte Macht uber die
Exekutive
. Er wird von einem Einkammerparlament, der
Majilis
, auf funf Jahre gewahlt. Die Majilis besteht aus 50 Mitgliedern, von denen 42 gewahlt und acht vom Prasidenten eingesetzt sind. Nach der Wahl muss sich der Prasident noch einer Volksabstimmung stellen. Bis heute wird auf den Malediven nur der Islam als Religion akzeptiert. Am 7. August 2008 erließ Prasident Mohammed Abdul Gayoom eine neue Verfassung, die in Artikel 9 Absatz d) Personen, welche nicht muslimisch sind, die Aufnahme als neue Staatsburger verwehrt. Dies gilt jedoch nicht fur Personen, die auf den Malediven geboren wurden und deren Eltern bereits Staatsburger sind, unabhangig von ihrer Religion.
[20]
Die Malediven sind eine Prasidialrepublik mit erheblichem Einfluss des Prasidenten: Er ist Regierungschef und Verteidigungsminister; bis 2006 unterstanden ihm auch die Zentralbank und die Finanzen. Er fuhrt Polizei, Armee, Kustenwache, Feuerwehr und Justiz. Eine
Gewaltenteilung
gibt es nicht. Die Prasidentschaftswahlen finden alle funf Jahre statt; das Volk wahlt dabei mit einfacher Mehrheit einen der zwei vom Parlament aufgestellten Kandidaten zum Prasidenten. Aktueller Amtsinhaber ist der am 30. September 2023 gewahlte
Mohamed Muizzu
.
Mohamed Nasheed war seit den Neuwahlen im Oktober 2008 und dem Abschied des bisherigen Amtsinhabers Maumoon Abdul Gayoom am 10. November 2008 Staatsoberhaupt.
[36]
Gayoom war Prasident seit 1978 und damit der dienstalteste Staatschef Asiens. Bei seinen sechs siegreichen Prasidentschaftswahlen war er mitunter der einzige Anwarter auf das Amt. 2007 ernannte er sich ohne Rucksprache mit seiner Partei DRP selbst zum Prasidentschaftskandidaten fur die bevorstehenden Wahlen.
Auf den Malediven existiert eine seit 1998 erlaubte
Opposition
de facto erst seit dem Jahr 2005.
Im Juni 2005 stimmten die Abgeordneten der
Madschilis
einstimmig fur einen Antrag, der die Etablierung eines Mehrparteiensystems ermoglichen soll.
Prasident Gayoom duldete (Stand 2006) funf
Parteien
: seine eigene, alles dominierende DRP, die islamische AP, die kleinen Parteien MSDP und IDP sowie die demokratische MDP (
Maledivische Demokratische Partei
). Insbesondere die Mitglieder der MDP, allen voran ihr damaliger Geschaftsfuhrer und bis Februar 2012 als Prasident amtierende Mohamed Nasheed, waren teils erheblichen Repressionen und Einschrankungen ihrer politischen Arbeit ausgesetzt.
[37]
Am 28. Oktober 2008 wurde der Reformer
Mohamed Nasheed
zum ersten demokratisch legitimierten Prasidenten gewahlt. Wegen der Festnahme des Vorsitzenden Richters des Strafgerichtshofs
Abdulla Mohamed
kam es Anfang 2012 zu Protesten, und der Oberste Gerichtshof forderte, ihn aus der Militarhaft freizulassen. Dem Richter wurde Fehlverhalten und die unzulassige Bevorzugung von Oppositionsvertretern vorgeworfen, nachdem er angeordnet hatte, einen Regierungskritiker freizulassen.
[42]
Am 6. Februar 2012 kam es gegen den Prasidenten zu einem Putschversuch. Meuterer aus Polizei und Demonstranten hatten den staatlichen Rundfunk besetzt. Nasheed gab darauf in einer Fernsehansprache seinen Rucktritt bekannt. Nach einem Regierungssprecher werde sein Stellvertreter
Mohammed Waheed Hassan
die Amtsgeschafte vorlaufig ubernehmen.
[43]
Prasidentschaftswahlen wurden nach der maledivischen Verfassung fur September 2013 terminiert.
[44]
Die Wahl wurde trotz anderslautenden Informationen fur manipuliert erklart. Die auf den 20. Oktober 2013 neu angesetzten Wahlen wurden am Tag der Wahl von der Polizei verhindert.
[45]
Die Stichwahl wurde immer wieder verschoben. Schließlich fand eine Neuwahl am 9. November 2013 statt. Am 16. November 2013 wurde
Abdulla Yameen
nach der Auszahlung der Stimmen zum Prasidenten erklart.
[46]
Der ehemalige Prasident Maumoon Abdul Gayoom (1978?2008) und der vorige, ins Exil geflohene Prasident Mohamed Nasheed schlossen 2017 ein Bundnis, um bei der Wahl am 23. September 2018 gegen Abdulla Yameen anzutreten. Das oberste Gericht ordnete an, dass mehrere bei Yameen in Ungnade gefallene Abgeordnete wieder eingesetzt werden mussten. Yameen ignorierte die Anordnung, rief am 5. Februar 2018 den
Notstand
aus und ließ Gayoom verhaften. Die Opposition wandte sich an
Indien
, um die Ordnung wiederherzustellen. Yameen galt schon damals als Geschaftspartner der
Volksrepublik China
.
[47]
Am 24. Februar 2022 begannen russische Streitkrafte auf Befehl von Staatsprasident
Putin
einen
volkerrechtswidrigen Angriffskrief auf die Ukraine
. Viele Staaten der westlichen Welt reagierten mit Sanktionen gegen Russen und russische Unternehmen. Mindestens funf Superyachten russischer Milliardare kreuzten bei oder ankerten vor den Malediven, offenbar um einer Beschlagnahmung zu entgehen. Die Malediven haben kein Auslieferungsabkommen mit den USA.
[48]
Grundrechte
wie die
Rede- und Meinungsfreiheit
waren 2006 eingeschrankt; vor und wahrend politischer Kundgebungen wurden auch friedliche Demonstranten festgenommen.
Religionsfreiheit
wurde ausdrucklich ausgeschlossen.
[49]
Im Juli 2003 veroffentlichte
Amnesty International
einen Bericht uber Menschenrechtsverletzungen des
Regimes
von Prasident Gayoom, in dem dieses beschuldigt wurde, Folter anzuwenden. Haftlinge wurden geschlagen und getreten, sie mussten stundenlang in Handschellen gefesselt in der Sonne ausharren. Vor Gericht wurden ihnen Anwalte verwehrt.
In maledivischen Gefangnissen saßen damals zahlreiche politische Haftlinge ein. Die Herausgeber des unabhangigen Internetmagazins ?Sandhaan“ wurden wegen Hochverrats zu lebenslanger Haft verurteilt; unliebsame Politiker, religiose Fuhrer und Kunstler waren inhaftiert. Der ehemalige Prasident baute einstige Militargebaude zu Gefangnissen aus ? auf Inseln weit weg von Touristenhotels.
[49]
Das
Commonwealth of Nations
drohte 2016 mit der Suspendierung der Mitgliedschaft, falls die Regierung die Menschenrechtslage nicht verbessere. Die Regierung der Malediven behauptete eine ungerechte Behandlung und Einmischungen in ihre
inneren Angelegenheiten
und kundigte den Austritt an.
[31]
Prasident Yameen rief am 5. Februar 2018 den
Ausnahmezustand
aus und weigerte sich, der Anordnung des Obersten Gerichts der Malediven nachzukommen, das die Freilassung von acht inhaftierten Oppositionspolitikern und eine Wiederaufnahme der Verfahren forderte. Das Gericht verlangte auch die Wiedereinsetzung von zwolf Parlamentsabgeordneten.
[50]
Die
Maldives National Defense Force (MNDF)
wurde 2006 aus dem
National Security Service (NSS)
gebildet. Sie umfasst das
Marine Corps
, die
Security Protection Group
, das
Corps of Engineers
und eine Kustenwache, die neben militarischen auch zivile Aufgaben hat. Der
Air Wing
der MNDF verfugt uber 2 Hubschrauber des Typs
HAL Dhruv
, die von Indien gespendet wurden.
[51]
Den Oberbefehl hat der Prasident des Landes inne. Das Hauptquartier der MNDF befindet sich in Bandaara Koshi.
Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit
Belegen
(beispielsweise
Einzelnachweisen
) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und
gute Belege einfugst.
Jede touristisch genutzte Insel betreibt obligatorisch eine eigene Mullverbrennungsanlage und eigene
Meerwasserentsalzungsanlagen
. Der dazu benotigte Strom wird praktisch ausschließlich mit Dieselgeneratoren erzeugt. Metall- und Plastikabfalle der Hauptstadt Male und einiger nahe gelegener Inseln werden gesammelt und auf der Mullinsel
Thilafushi
deponiert. Die allermeisten Inseln ?entsorgen“ ihren Mull im Meer. So gibt es auch keine Einrichtung, um das Altol der zahlreichen Boote oder Generatoren zu entsorgen. Der
Bauschutt
von Hotelbauten landet ebenfalls meist im Meer.
Umweltschutz
und
Umweltbewusstsein
haben auf den Malediven im 21. Jahrhundert deutlich an Bedeutung zugenommen, gestutzt durch
Offentlich-private Partnerschaft
Projekte.
[52]
Gesetze zum Umweltschutz werden weiterentwickelt, zunehmend uberwacht und Verstoße geahndet.
[53]
Beispielsweise darf die bebaute Flache eines Resorts 20 % der Inselflache nicht ubersteigen. Die Praxis sieht jedoch fallweise anders aus, was fur den Besucher beim An- oder Abflug erkennbar wird. Die meisten neuen Hotelinseln sind durch ?landscaping“ in die gewunschte Form gebracht. Dies geschieht durch ?Ausbaggern“ und Sandpumpen, was ungeheure Schaden an den Riffen hervorruft. Auch Privatflughafen fur einzelne Resortketten, zum Beispiel
Maamingili
im
Sud-Ari-Atoll
, werden durch Aufschutten des Riffdaches gewonnen.
Es ist verboten, Haie im Atollinneren zu fangen. Dies wird jedoch nicht uberwacht, sodass die einst gewaltige Haipopulation der Malediven bis auf wenige Reste verschwunden ist. Haie werden nicht gegessen, sondern fur den Export der Flossen nach Fernost gefangen und nach Abschneiden der Flossen (sogenanntes ?
Shark-Finning
“) wieder ins Meer geworfen, wo sie qualvoll verenden. In zunehmendem Maße wird auf Rifffische wie
Rote Schnapper
und
Zackenbarsche
fur die Luxusmarkte der Welt gefischt. Da es sich um standorttreue Fische handelt, ist deren Population gefahrdet. Zum Ruckgang des Fischbestandes tragt das auf allen Hotelinseln beliebte ?Nachtfischen“ bei. Schildkroten sind zwar ebenfalls geschutzt, nicht aber die Gelege, was zur Folge hat, dass die Malediven kaum noch Nachwuchs an Schildkroten hervorbringen.
Ende der 1990er-Jahre richtete die maledivische Regierung große Gebiete als Meeresnationalpark ein. In diesen Gebieten durfen keine neuen Touristenunterkunfte errichtet werden. Da der alte Prasident Naesheed dem Bau weiterer Resorts zugestimmt hat, erhoht sich weiter der Druck auf die ohnehin schon stark beschadigte Natur. Außerhalb der Nationalparks nutzen die Menschen die Blocke der
Korallenriffe
jedoch auch weiterhin zum Hausbau.
[54]
Zudem wird der industrielle Abbau der Riffe zur Landgewinnung (Erweiterung Flughafen, Hulumale) weiterhin betrieben.
Umweltschutzer aus aller Welt versuchen in der Bevolkerung ein Umweltbewusstsein zu entwickeln und der Zerstorung der Riffe Einhalt zu gebieten. Vor der Malediveninsel Ihuru legten die Wissenschaftler
Tom Goreau
und
Wolf Hilbertz
kunstliche Korallenriffe
mit Hilfe der
Biorock-Technologie
an.
[55]
Der Inselstaat, dessen Staatsgebiet zu uber 90 % aus Wasserflachen besteht und dessen Landgebiete sich uberwiegend nicht mehr als einen Meter uber den Meeresspiegel erheben, ist von der
globalen Erwarmung
und dem damit einhergehenden weltweiten
Anstieg des Meeresspiegels
stark bedroht. Folgerichtig ist der maledivischen Regierung der Klimaschutz ein wichtiges Anliegen und Male entsendet zu praktisch jeder Klimaschutzkonferenz eine Delegation.
Prasident
Mohamed Nasheed
beschloss 2008, dass ein gewisser Prozentsatz des Staatshaushalts fur den Kauf von neuem Landes verwendet werden soll. Im Gesprach waren Teile von
Indien
,
Sri Lanka
oder
Australien
.
[56]
[57]
Er musste kurz darauf zugeben, dass dem Land das dafur notwendige Geld fehlte.
[58]
In medienwirksamen Aktionen versuchte Prasident Nasheed die Weltoffentlichkeit auf den drohenden Untergang seines Landes aufmerksam zu machen
[59]
und fur das Ziel einer Begrenzung des CO
2
-Gehaltes der Atmosphare auf 350 ppm zu gewinnen. Basierend auf drei verschiedenen Rekonstruktionen (MRESL ? Mean Reconstructed Sea Level) kam es in den Malediven in den Jahren 1950 bis 2009 zu einem durchschnittlichen Meeresspiegelanstieg von (1,4 ± 0,51) mm pro Jahr.
[60]
2016 kam es infolge der weltweiten Rekordtemperaturen zu einer starken Erwarmung des Meereswassers, die eine weitflachige
Korallenbleiche
in den Riffen um die Malediven ausloste. Von der Bleiche waren uber 60 % der gesamten
Riffe
betroffen, in manchen Regionen sogar 90 % der Riffe. Viele Korallen starben.
[61]
Die 26 geographischen
Atolle der Malediven
mit insgesamt 1196 Inseln sind in 19 Distrikte (
Verwaltungsatolle
) und 2 Stadte gegliedert. Ein Dezentralisierungsplan von 2008, der die Errichtung von sieben Provinzen vorsah, wurde 2012 wieder aufgegeben. An ihrer Stelle wurden 2010 erstmals 189 Inselrate gebildet, in denen von der jeweiligen Bevolkerung gewahlte Vertreter sitzen.
- Haa-Alif
-Atoll
- Haa-Dhaalu
-Atoll
- Shaviyani
-Atoll
- Raa
-Atoll
- Baa
-Atoll
- Noonu
-Atoll
- Lhaviyani
-Atoll
- Alif-Alif
-Atoll
- Alif-Dhaal
-Atoll
- Kaafu
-Atoll
- Vaavu
-Atoll
- Faafu
-Atoll
- Dhaalu
-Atoll
- Meemu
-Atoll
- Thaa
-Atoll
- Laamu
-Atoll
- Gaafu-Alif
-Atoll
- Gaafu-Dhaalu
-Atoll
- Gnaviyani
-Atoll
Die Malediven gehoren zu den Landern mit einem gehobenen mittleren Einkommen (upper middle income), indem sich einige Wirtschaftszweige, insbesondere der Tourismus, schnell entwickeln. Das
Bruttoinlandsprodukt
(BIP) betrug 2016 3379 Mio. US-Dollar, das BIP pro Einwohner rund 9500 US-Dollar.
[62]
2007 lebten rund 7,3 % der Bevolkerung unter der Armutsgrenze von 1,90 $ am Tag
[63]
und ca. 15 % (2009) der Bevolkerung lebten unter der nationalen Armutsgrenze
[64]
.
Der Tourismus hat viele Millionare geschaffen. Durch die Preissteigerungen ist jedoch das Gros der Bevolkerung verarmt und an den Rand der Verelendung gebracht worden. Tausende Malediver bringen ihre Familien nach Indien, weil sie sich das Heimatland nicht mehr leisten konnen und die Kinder dort eine geregelte Schulausbildung bekommen.
Im
Index fur wirtschaftliche Freiheit
belegte das Land 2022 Platz 161 von 177 Landern.
[65]
Am 28. Januar 2016, legte die
EU-Kommission
ein Maßnahmenpaket
zur Bekampfung von
Steuerflucht
vor, bei dem unter anderem die Malediven auf der
schwarzen Liste
der
Steueroasen
auftauchen.
[66]
Am 5. Oktober 2021 wurden die Malediven von der Liste der Steueroasen gestrichen, da sie die erforderlichen Steuerreformen umgesetzt hatten.
[67]
Alle BIP-Werte sind in US-Dollar (
Kaufkraftparitat
) angegeben.
[68]
In der folgenden Tabelle kennzeichnen die Farben:
positive Werte
negative Werte
Jahr
|
BIP
(Kaufkraftparitat)
|
BIP pro Kopf
(Kaufkraftparitat)
|
BIP-Wachstum
(real)
|
Inflationsrate
(in Prozent)
|
Staatsverschuldung
(in Prozent des BIP)
|
1980
|
0,24 Mrd.
|
1.599
|
18,8 %
|
27,9 %
|
…
|
1985
|
0,51 Mrd.
|
2.791
|
13,8 %
|
?9,2 %
|
…
|
1990
|
0,80 Mrd.
|
3.768
|
?4,0 %
|
15,5 %
|
…
|
1995
|
1,25 Mrd.
|
5.090
|
7,4 %
|
5,5 %
|
…
|
2000
|
2,01 Mrd.
|
7.444
|
4,8 %
|
?1,2 %
|
39,0 %
|
2005
|
2,86 Mrd.
|
9.732
|
?13,1 %
|
2,5 %
|
43,2 %
|
2006
|
3,72 Mrd.
|
12.431
|
26,1 %
|
3,5 %
|
36,8 %
|
2007
|
4,11 Mrd.
|
13.486
|
7,7 %
|
6,8 %
|
35,8 %
|
2008
|
4,59 Mrd.
|
14.819
|
9,5 %
|
12,0 %
|
39,0 %
|
2009
|
4,28 Mrd.
|
13.608
|
?7,2 %
|
4,5 %
|
48,4 %
|
2010
|
4,65 Mrd.
|
14.528
|
7,3 %
|
6,2 %
|
52,7 %
|
2011
|
5,15 Mrd.
|
15.835
|
8,6 %
|
11,3 %
|
51,9 %
|
2012
|
5,44 Mrd.
|
16.436
|
2,5 %
|
10,9 %
|
57,1 %
|
2013
|
6,14 Mrd.
|
18.250
|
7,3 %
|
4,0 %
|
55,9 %
|
2014
|
6,96 Mrd.
|
20.338
|
7,3 %
|
2,4 %
|
55,1 %
|
2015
|
7,63 Mrd.
|
21.931
|
2,9 %
|
1,4 %
|
54,9 %
|
2016
|
8,28 Mrd.
|
23.410
|
6,3 %
|
0,8 %
|
62,3 %
|
2017
|
8,96 Mrd.
|
24.927
|
7,2 %
|
2,3 %
|
64,6 %
|
2018
|
9,92 Mrd.
|
27.141
|
8,1 %
|
1,4 %
|
72,0 %
|
2019
|
10,80 Mrd.
|
29.040
|
6,9 %
|
1,3 %
|
78,8 %
|
2020
|
7,27 Mrd.
|
19.222
|
?33,5 %
|
?1,6 %
|
154,4 %
|
2021
|
10,37 Mrd.
|
26.966
|
37,0 %
|
0,2 %
|
124,8 %
|
Zahlreiche Unternehmen, gerade bei den
Versorgungsunternehmen
oder in Schlusselindustrien, befinden sich im Besitz des maledivischen Staates. So sind die Versorger
State Electric Company
Limited und
Male' Water & Sewerage Company
, ebenso wie die
Maldives Industrial Fisheries Company
in Staatsbesitz.
Seit der Ankunft der ersten europaischen Reisegruppe auf den Malediven im Jahr 1972 wuchs der Tourismussektor des Landes schnell und stetig. 2015 trug der Tourismussektor 23,9 Prozent und der Transport- und Kommunikationssektor 18,3 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei, mehr als jeder andere Sektor.
[69]
2015 besuchten 1,18 Millionen Touristen die Malediven, davon 608.600 aus Europa, 277.600 aus Asien, 190.700 aus Amerika, 53.900 aus dem Nahen Osten und 53.300 aus Afrika.
[69]
30 Prozent der Touristen kamen 2015 aus China (359.514). 105.132 Touristen kamen aus Deutschland (8,5 Prozent), gefolgt von Großbritannien (92.775, 7,5 Prozent), Italien (65.616, 5,3 Prozent) und Indien (52.368, 4,2 Prozent). Aus der Schweiz wurden 31.293 Ankunfte gezahlt (2,6 Prozent, Platz 10) und aus Osterreich 18.981 (1,5 Prozent).
[69]
Laut Tourismusminister Moosa Zamer sind im Jahr 2017 uber 1,3 Mio. Touristen auf den Malediven angekommen, rund 7 % mehr als 2016. In den letzten beiden Jahren wurden 20 neue Resorts eroffnet. Weitere 50 Resortsinseln sind in Planung.
[70]
Die meisten Hotels sind
Resorts
, oftmals auf Privatinseln gelegen. Laut den Statistiken des Tourismusministers betreiben die Malediven derzeit 144 Resorts (wovon laut
Maledives Times
Stand November 2018 140 renoviert oder erweitert wurden
[6]
), 12 Hotels, 508 Gastehauser, 148 Safaris, 308 Reiseburos und 272 Tauchschulen.
- Siehe auch
Kategorie:Hotelinsel der Malediven
-
-
Palmenstrand auf Kuredu
-
Sonnenuntergang auf Kuredu
-
-
Dunkle Wolken kundigen Starkregen an, in der Regenzeit haufiges Phanomen
-
Kuredu, Lhaviyani-Atoll
-
Wasserbungalows auf den Malediven
-
Sandbank auf den Malediven
-
Malediven Atoll Luftbild
-
Weißer Sand auf den Malediven
Hauptanbaukulturen des Agrarsektors sind
Hirse
,
Maniok
und
Sußkartoffeln
. Kokosnusse werden fur die Nahrungsmittel- und
Kopra
-Herstellung gesammelt. Der Fischfang, insbesondere von
Thunfisch
und
Bonito
, ist die traditionelle Stutze der Inselwirtschaft. Zu den lebenswichtigen Importen, vor allem aus Indien, gehoren Nahrungsmittel (Reis), Bau- und Industriewaren und Brennstoffe zur Energieerzeugung. Viele der fur die Tourismusbetriebe bestimmten Handelsguter kommen per Luftfracht aus Sudafrika oder den USA, da die naher gelegenen Nahrungsmittelerzeuger in Sri Lanka die benotigten Guter nicht oder nicht in konstanter Qualitat liefern konnen.
Viele der Angestelltenjobs, von Hotelmanagern und Architekten bis zu Wellnessbetreuern sind mangels eigener qualifizierter Arbeitskrafte von Auslandern besetzt. Barkeeper auf den Touristeninseln kommen meist aus anderen asiatischen Staaten wie Indien, Sri Lanka und Bangladesch. Unter der maledivischen Bevolkerung herrscht große Arbeitslosigkeit, weil auslandische Krafte weitaus billiger sind (im Juli 2008 bekommt ein Bangladescher etwa 80 USD im Monat, fur einen Malediver ware der dreifache Lohn notwendig). Die Zahl der auslandischen Arbeiter wird auf 100.000 geschatzt (etwa 40 % der Bevolkerung), der großte Teil davon illegal. Abschiebungen sind wegen der großen Anzahl und der Korruption in den Behorden kaum mehr moglich.
Der
Staatshaushalt
umfasste 2014 Ausgaben von umgerechnet 1,15 Mrd.
US-Dollar
, dem standen Einnahmen von umgerechnet 960 Mio. US-Dollar gegenuber. Daraus ergibt sich ein
Haushaltsdefizit
in Hohe von 6 Prozent.
[9]
Die
Staatsverschuldung
betrug 2014 rund 741 Mio.
US-Dollar
oder 72,8 % des BIP.
[9]
[71]
[72]
2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:
Die großten und breitesten Straßen befinden sich auf der kunstlichen Insel Hulhumale, die uber einen Damm mit der Flughafeninsel verbunden ist. Weiter gibt es in der Hauptstadt Male, auf dem Addu-Atoll und der Insel Fuvamullah Straßen und Autos. Die Straßen von Male sind verstopft von Autos und Motorradern, obwohl die großte Ausdehnung der Stadt nur 1,8 Kilometer betragt. Der Inter-Atollverkehr wird mit Booten und zunehmend mit Flugzeugen abgewickelt. Auf den Malediven gilt
Linksverkehr
.
Es gibt zwei internationale Flughafen, namlich den
Male International Airport
auf der Insel Hulhule in der Nahe der Hauptstadt Male und den
Gan International Airport
auf
Gan
. Zudem gibt es mehrere Regionalflughafen, unter anderem auf
Hanimaadhoo
,
Kaadedhdhoo
und
Kadhdhoo
. Die langste Straße, die asphaltiert und mit Autos befahrbar ist, geht von Hithadhoo bis Gan im Addu-Atoll. Drei durch Damme verbundene Inseln werden durchquert.
Die bekanntesten historischen Monumente der Malediven sind die
Korallenstein-Moscheen
. Sie stehen seit 2013 auf der
Vorschlagsliste der Malediven
fur das
UNESCO-Welterbe
.
In der Hauptstadt
Male
liegen das 1952 eroffnete
Nationalmuseum
und die
National Art Gallery
.
Die Inseln der Malediven werden vom Staatssender
Voice of Maledives
vor allem uber relativ leistungsschwache
UKW
- und
Mittelwellensender
mit Horfunkprogrammen versorgt.
Im Jahr 2020 nutzten 63 Prozent der Einwohner der Malediven das Internet.
[74]
Im Jahre 2011 zerstorte ein islamistischer Mob ein Monument mit einem eingravierten Bild von
Buddha
. 2012 wurden 35 unersetzliche
buddhistische
und
hinduistische
Kunstobjekte aus dem
Nationalmuseum der Malediven
? das alteste aus dem 6. Jahrhundert vor Christus stammend ? von Islamisten zerstort, die glaubten, das
Islamische Recht
zu befolgen.
[75]
Ali Waheed, Direktor des Nationalmuseums, erklarte: ?Die Kollektion wurde ganzlich, total zerschlagen.“ Die gesamte vorislamische Geschichte sei betroffen.
[76]
Unter den zerstorten Werken waren die Bohomala-Skulpturen, die Hanuman-Statuen und eine Skulptur des hinduistischen Wassergotts
Makara
. Der 'funfgesichtige Mann' als einziger verbliebener archaologischer Beweis einer buddhistischen Ara auf den Malediven wurde ebenso zerstort, womit das kulturelle Erbe des Landes irreparabel geschadigt wurde. Auch die 'Korallensteine des Buddha' wurden vernichtet.
[77]
Special Olympics Malediven
wurde 2019 gegrundet und nahm mehrmals an
Special Olympics Weltspielen
teil, zuletzt an den
Special Olympics World Summer Games 2023
in Berlin. Die Delegation wurde vor den Spielen im Rahmen des
Host Town Programs
von
Dinslaken
betreut.
[78]
[79]
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3
Liegt zum Teil auch in Afrika.
3.7833333333333
72.966666666667
Koordinaten:
4°
N
,
73°
O