Dieser Artikel behandelt den Papst 929?931. Fur den nach alternativer Zahlung
Stephan VII.
genannten Papst 896?897 siehe
Stephan VI.
Stephan VII. (VIII.)
(* wohl in
Rom
; † Februar
931
, begraben in Rom) war
Papst
von Januar 929 bis Februar 931.
Stephan war wohl romischer Abstammung. Dabei deutet der Name des Vaters Theudemund auf germanische Abkunft hin.
Der
Kardinalpriester
Stephan wurde noch zu Lebzeiten des abgesetzten, eingekerkerten Papstes
Johannes X.
von der romischen Senatrix
Marozia
, die von etwa 914 bis 932 den
Kirchenstaat
beherrschte, als Nachfolger Papst
Leos VI.
eingesetzt.
Aus dem kurzen
Pontifikat
von nur zwei Jahren sind nur wenige, meist unsichere Urkunden im Zusammenhang mit Privilegierungen von Klostern uberliefert. So bestatigte er die Besitztumer und die Privilegien des Klosters S. Antimo in
Chiusi
.
Als Falschungen erwiesen sich hingegen die ihm gleichfalls zugeschriebenen Urkunden fur die Kloster S. Vincenzo al Volturno und diejenigen des Reformklosters Brogne in
Lothringen
, die angeblich durch dessen Grunderabt
Gerard
erwirkt worden sein sollten.
Mit einer Bulle, ediert in den
Regesta Pontificum Romanorum
[1]
, von der eine Kopie erhalten ist, unterstellte er das Benediktinerkloster von
Psalmodi
, das sich auf einer Insel in der
Diozese Nimes
befand, dem Kloster
Joncels
, auf dem Festland. Auch untersagte er die Entfremdung seiner Guter. Aus der Tatsache, dass die Zerstorung des Klosters durch
Sarazenen
zu Anfang des 9. Jahrhunderts keine Erwahnung findet, wurde geschlossen, dass die entsprechende Bulle wohl eher
Stephan VI.
zuzuordnen sei. Dementsprechend wurde sie von
Harald Zimmermann
ediert.
[2]
Insgesamt wurde sein Pontifikat (ebenso wie das seines Vorgangers
Leo VI.
) so wenig beachtet, dass
Liutprand
in seiner
Antapodosis
(III, 43) unmittelbar vom Pontifikat
Johannes X.
zu demjenigen Papst
Johannes XI.
voranschreitet, ohne die beiden Papste auch nur zu nennen.
In einer alternativen Zahlung wird der zum Papst gewahlte, aber noch vor seiner Bischofsweihe verstorbene Priester
Stephan (II.)
als Papst anerkannt. Infolgedessen werden alle weiteren Papste dieses Namens mit einer hoheren Nummer gezahlt, also Stephan VII. als
Stephan VIII.
? in der Fachliteratur wird zur Vermeidung von Missverstandnissen oft die Schreibweise
Stephan VII. (VIII.)
verwendet.
- Ferdinando Ughelli
:
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, I, Venedig 1717, Sp. 993. (
Digitalisat
)
- Patrologia Latina
, CXXXII, Paris 1853, Sp. 1049?1056.
- Pontificum Romanorum qui fuerint inde ab exeunte saeculo IX usque ad finem saeculo XIII, vitae ab aequalibus conscriptae
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Philipp Jaffe
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- Philippe Lauer
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, Paris 1905, S. 179, 190.
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, III, 43, in
Liutprando
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, XLI) hgg. v. Joseph Becker, 1915.
- Johann Friedrich Bohmer
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, II, 5, Papstregesten 911?1024, hg. v.
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, Wien-Koln-Graz 1969, S. 37?40.
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- Ambrogio M. Piazzoni:
Stefano VII, papa
, in: Dizionario Biografico degli Italiani 94 (2019).
- Manfred Heim
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, in:
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, VIII, Munchen 1997, Sp. 118.
- Ambrogio M. Piazzoni:
Stefano VII
, in: Giulia Barone (Hrsg.):
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, II, Rom 2000, S. 70.
- Harald Zimmermann
:
Stephan VII..
In:
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
(BBKL). Band 10, Bautz, Herzberg 1995,
ISBN 3-88309-062-X
, Sp. 1356?1357
(
Artikel/Artikelanfang im Internet-Archive
)
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- Horace Mann:
Eintrag
von 1912 in der Catholic Encyclopedia, archive.org, 25. Januar 2021
- ↑
Ph. Jaffe et al., 1885, n. 3582.
- ↑
Papsturkunden 896-1046
, I, 1984, n. 1.