Staatliches Museum Schwerin

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Staatliches Museum Schwerin
Daten
Ort Alter Garten 3,
19055 Schwerin Welt-IconKoordinaten: 53° 37′ 35″  N , 11° 25′ 6″  O
Art
Architekt Hermann Willebrand
Eroffnung 22. Oktober 1882
Besucheranzahl (jahrlich) 490.000 [1]
Betreiber
Leitung
Website
ISIL DE-MUS-838211

Die Sammlungen des Staatlichen Museums Schwerin umfassen heute weit mehr als 100.000 Kunstwerke: Gemalde, Arbeiten auf Papier, Plastiken aus Holz, Terrakotta, Stein, Metall und Papiermache, Munzen und Medaillen, Waffen, kunsthandwerkliche Arbeiten aus Glas, Porzellan, Elfenbein und Metall, Mobel sowie moderne Objekte und Installationen. Neben der Kernsammlung Alter Kunst liegt ein besonderer Fokus auch auf der zeitgenossischen Kunst.

Das Staatliche Museum ist ein Kunstmuseum in Schwerin , der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns . Im Auftrag von Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin (1823?1883) wurde der Museumsneubau 1882 eroffnet. Der Architekt Hermann Willebrand (1816?1899), ein Schuler Friedrich August Stulers , entwarf den damals technisch wegweisenden Museumsneubau nach modernsten Gesichtspunkten. Direkt am Schweriner See und am Alten Garten gelegen pragt das Museum ? gemeinsam mit dem Schweriner Schloss , dem Staatstheater , der Staatskanzlei und dem Alten Palais einen der wenigen komplett erhaltenen historistischen Platze in Deutschland.

Architektur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Staatsgalerie von 1882
Ansicht vom Schloss, im Oktober 2009

Erste Plane fur einen neuen Museumsbau fertige der Architekt Georg Adolph Demmler (1804?1886) an. Aufgrund des fruhen Todes Großherzogs Paul Friedrichs (1800?1842) wurden die Plane jedoch nicht umgesetzt. So ruhten die Plane fur einen eigenen Museumsbau fur die großherzogliche Sammlung 40 Jahre lang, bis der mecklenburgische Baubeamte Hermann Willebrand (1816?1899), ein Schuler Stiers und Stulers und langjahriger Assistent Demmlers, neue Planskizzen fur einen Museumsbau am Alten Garten vorlegte. Willebrands Planung widmete sich vorrangig einer spezifisch musealen und damit funktionalen Anforderungen an ein Museum. Brand- und Einbruchssicherheit, Heizung, Luftung und vor allem eine situations- und exponatgerechte Lichtfuhrung wurden berucksichtigt. Damit brach Willebrand neuen Ideen Bahn und setzte den Beginn einer Ara, die die Form der Funktion unterordnete.

Willebrand erbaute das reprasentative Gebaude im Stil der ?griechischen Renaissance“ in der Zeit von 1877 bis zu seiner Ubergabe am 26. Mai 1882 unter Mitarbeit des Intendanten der Kunstsammlungen Eduard Prosch (1804?1878). [2] Der historistische Baustil, der vor allem ein markantes Eingangsportal mit ionischen Saulen und einer großen Treppe verwendet, ist typisch fur diese Zeit. Erster Direktor der Großherzoglichen Kunstsammlung am Alten Garten war Friedrich Schlie (1839?1902). Von ihm stammt auch der Entwurf des Giebelfrieses, der die von Bildhauer Albert Wolff modellierte Vermahlung Amors mit der Psyche darstellt. [3] Das Gebaude sollte zunachst eher ein Privatmuseum sein, das unter Großherzog Friedrich Franz II. mehr wissenschaftlichen Zwecken als einem Ausstellungsbetrieb diente.

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

18. Jahrhundert [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Rhinozeros Clara , Gemalde von Jean Baptiste Oudry

Die Museumsgeschichte entspricht in etwa der Sammlungsgeschichte. Den ersten Schritt in Richtung einer namhaften Gemaldesammlung tat Herzog Christian Ludwig II. (1683?1756). Als begeisterter Kunstsammler erwarb er auf seinen Reisen ins In- und Ausland zahlreiche Kunstwerke. Sein Interesse galt dabei nicht nur der rein reprasentativen Kunst, sondern widmete sich vielmehr den qualitativ hochwertigen alten und neuen Meistern, wahrend in den meisten deutschen Furstenhausern rein summarisches Ansammeln ublich war. 1725 war Christian Ludwig II. bereits im Besitz von etwa 120 Gemalden und Grafiken hollandischer Meister des 17. Jahrhunderts. [4] Ein Großteil dieser bis dahin angesammelten Werke wurde im selben Jahr beim Brand auf Schloss Grabow zerstort. Christian Ludwig II. war fest entschlossen, fur Mecklenburg eine bedeutende Gemaldesammlung zu etablieren. Als er zehn Jahre spater im Schloss Schwerin residierte, ließ er 1736 eine erste Galerie in Form eines zweigeschossigen Fachwerkbaus errichten. Dieses Jahr gilt heute als das Grundungsjahr der Schweriner Kunstsammlungen. Akquisiteure in den großten europaischen Kunstzentren kauften Kunst fur die Schweriner Kunstsammlungen an.

Christian Ludwig II. kaufte auch selbst in den Ateliers der Kunstler, beispielsweise bei Adriaen von Ostade oder Jan van Huysum . Auch Christian Ludwigs Sohn Friedrich (1717?1785) und dessen Neffen sammelten im großen Stil. So erfuhr die herzogliche Sammlung um 1750 eine wichtige Bereicherung durch Friedrich, der rund 56 farbige Zeichnungen und 43 Gemalde (34 davon sind noch erhalten) des franzosischen Tiermalers Jean Baptiste Oudry (1686?1755) erwarb. [5] In ihrer Geschlossenheit und Große stellt die Kollektion die weltweit großte Sammlung von Werken des franzosischen Tiermalers dar. 1792 waren bereits 695 Gemalde im Bestand der herzoglichen Sammlung aufgefuhrt und wurden in einer Ausstellung auf 21 Zimmer und Kabinette verteilt. [4] Christian Ludwigs Vorliebe zur niederlandischen Malerei ist es zu verdanken, dass das Staatliche Museum Schwerin / Ludwigslust / Gustrow heute uber eine der umfangreichsten Referenzsammlungen niederlandischer Malerei in Deutschland verfugt.

19. Jahrhundert [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Großherzog Friedrich Franz I. (1756?1837) strukturierte die Fulle der Kunstschatze erstmals in einer neuen Verwaltungsform und ernannte Friedrich Christoph Georg Lenthe (1774?1851) zum ersten Galeriedirektor. Dieser strukturierte und systematisierte die Sammlung erstmals nach wissenschaftlichen Standpunkten. [6] Es entstand die Idee einer offentlich zuganglichen Galerie, die jedoch an dem Fehlen finanzieller Mittel scheiterte. [7] Spater, als Schwerin 1837 unter Großherzog Paul Friedrich (1800?1842) zur Residenzstadt und somit auch zu einem Zentrum kulturellen Lebens wurde, kam es zu zahlreichen Umbauten in der gesamten Stadt. Auch das Schloss wurde 1845 umgebaut und die herzogliche Galerie im Fachwerkbau musste einen anderen Platz finden. Zunachst wurde die Kunstsammlung in zwei Hausern in der Alexandrinenstraße in der Paulsstadt untergebracht und im Dezember 1845 erstmals und von da an regelmaßig fur die Offentlichkeit geoffnet. [3] Wahrend dieser Zeit anderte sich das Profil der Großherzoglichen Kunstsammlung. Intendant Eduard Prosch , von der Archaologie beeinflusst, griff eher ruckgewandt in die Sammlungserweiterung ein und tauschte wertvolle Sammlungsbestande ein. Er baute ab 1869 eine Sammlung von Gipsabgussen antiker Statuen auf, die schließlich mehr als 300 Stucke umfasste und 1919 an das Institut fur Altertumskunde der Universitat Rostock abgegeben wurde. [8]

Nach dem fruhen Tod Paul Friedrichs ruhten die Planungen Georg Adolph Demmlers (1804?1886) fur einen Museumsbau 40 Jahre lang, bis Großherzogin Alexandrine (1803?1892), die Gemahlin Paul Friedrichs, Gelder aus den Reparationszahlungen des gewonnenen Krieges 1870?1871 gegen Frankreich zum Bau des Museums stiftete. Ausgefuhrt wurde der Bau durch den Architekten Hermann Willebrand (1816?1899). Die Eroffnung des neuen Museumsbaus fand am 22. Oktober 1882 statt. Zum Direktor fur das neue Großherzogliche Museum wurde Friedrich Schlie (1839?1902) berufen, der eine umfangreiche Dauerausstellung eingerichtet und zur Eroffnung des Hauses einen umfassenden Gemaldekatalog zusammengetragen hatte. Schlie gestaltete die Dauerausstellung nach Grundsatzen eines wahrnehmungsbezogenen, ganzheitlichen und asthetischen Verstandnisses ein. Sein Amtsnachfolger war (bis 1911) der spatere Grundungsdirektor der Bibliotheca Hertziana in Rom, Ernst Steinmann .

Von der Weimarer Republik bis zum Ende des Nationalsozialismus [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Zuge der Novemberrevolution war Großherzog Friedrich Franz IV. gezwungen, am 14. November 1918 abzudanken. Die Sammlung ging in den Besitz des Staates uber und das Großherzogliche Museum wurde zu einem Landesmuseum. Die Galerie am Alten Garten beherbergte weiterhin die Gemalde, die graphischen Sammlungen sowie die ?Mecklenburger Altertumer“. Die reichen kunsthandwerklichen Bestande und das Munzkabinett wurden in das Schweriner Schloss uberfuhrt und ein Schlossmuseum in den ehemaligen Privatraumen der herzoglichen Familie eingerichtet. Somit avancierte der Alte Garten mit Schloss und Schlossmuseum, der Galerie und dem Staatstheater zu einem reprasentativen und eindrucksvollen kulturellen Zentrum in Deutschland. Walter Josephi , seit 1911 Direktor der Kunstsammlungen, erarbeitete umfangreiche Sammlungsfuhrer nach neuesten kunstgeschichtlichen Erkenntnissen. Er strebte, entgegen seinem Vorganger, eine offene und moderne Sammlungsstrategie an. Im Sinne der mecklenburgischen Herzoge wandte er sich auch den zeitgenossischen Kunstlern zu und erwarb 1926 bedeutende Werke von Franz von Stuck , Rudolf Bartels , Max Liebermann , Lovis Corinth , Carl Schuch und Wilhelm Trubner .

1937 wurden in der Nazi-Aktion ? Entartete Kunst “ nachweislich Werke von Ernst Barlach , Lovis Corinth, Ewald Dulberg und Hans Emil Oberlander aus dem Museum beschlagnahmt. Ein Teil wurde vernichtet. [9] Mit der Einrichtung einer Uniformenfabrik in der Galerie 1943 kam die museale Arbeit zum Erliegen. Mit dem Ausbruch des Krieges wurden bedeutende Kunstwerke der Kunstsammlung aus Sicherheitsgrunden ausgelagert und zum Teil in das Salzbergwerk Grasleben , in den Keller des Schweriner Schlosses, in Herrenhauser und Tresorraume verbracht. [10] Gegen Ende des Krieges bis weit hinein in das Jahr 1945 dienten das Schloss als Lazarett und die Galerie weiterhin als Uniformenfabrik und Unterkunft fur Fluchtlinge. 1945 wurde die Galerie am Alten Garten wieder eroffnet. [10]

DDR-Zeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Museum mit Freitreppe, 1959

Beginnend mit der Wiedereroffnung der Galerie 1945 wurde diese personell grundlegend umstrukturiert. Programmatisch etablierte sich bis heute die kontinuierliche Durchfuhrung von Sonderausstellungen. Neben regional wichtigen Ausstellungen beherbergte das Museum vier Mal die zentrale Ausstellung ?Farbige Grafik in der DDR“, zuletzt 1989.

Allerdings kehrten namhafte Bestande aus ihren Auslagerungsorten nicht zuruck. In der DDR wurde ein neues museales Prinzip verfolgt, bei dem der Fokus auf die Zusammenhange zwischen kunstlerischem Schaffen und gesellschaftlicher Entwicklung gelegt wurde. Gesellschaftliche Ordnungen wurden zum zentralen Bestandteil der Kunst und der Kultur. Es entstanden neue Abteilungen, so zum Beispiel ?Mittelalterliche Plastik und Malerei in Mecklenburg“. [11] Als 1961 die im Krieg ausgelagerten Bestande, darunter Werke von Frans Hals und Carel Fabritius, aus dem Kunstgutlager Schloss Celle ruckgefuhrt wurden, konnte sich das Schweriner Museum endgultig einen internationalen Rang sichern und seinen Platz unter den bedeutendsten Kunstmuseen der DDR einnehmen. Seit dem Herauslosen der historischen Bereiche in den 1970er-Jahren prasentiert sich das Museum am Alten Garten ausschließlich als Kunstsammlung. 1972 wurden im Schloss Gustrow und 1975 im Schloss Schwerin Außenstellen eingerichtet, in den 1980er-Jahren folgte Schloss Ludwigslust .

Gegenwart [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Restaurierungsarbeiten am Staatlichen Museum Schwerin im Juni 2011

Mehr Platz fur die Kunst nach 1945 bietet seit dem Sommer 2016 der 800 Quadratmeter große Erweiterungsbau des Staatlichen Museums Schwerin. [12] Das Staatliche Museum Schwerin bewahrt, pflegt, erforscht und prasentiert Kunstschatze internationalen Ranges von der Antike bis zur Gegenwart. Es gehort seit 2018 zur Landesbehorde Staatliche Schlosser, Garten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern . Bis 2020 wurden Fassade und Außenanlagen im Innenhof des Museums restauriert bzw. umgestaltet um diese aufzuwerten und fur eine Ausstellung von Skulpturen nutzbar zu machen. [13]

Leitung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Sammlungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Staatliche Museum Schwerin ist bekannt fur die Spitzenkollektion hollandischer und flamischer Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts, die ? Ernst Barlach Stiftung Bolkow“ und die Schweriner Sammlung Marcel Duchamp . Wechselnde Sonderausstellungen alter und zeitgenossischer Kunst erganzen das Ausstellungsangebot. Das Staatliche Museum Schwerin will kunsthistorisches Gedachtnis des Landes Mecklenburg-Vorpommern sein und die uber 1000-jahrige Geschichte des Landes widerspiegeln, zugleich mitverantwortlich fur die kulturelle Weiterentwicklung und Identitatsstiftung des Landes sein.

Hollandische und flamische Malerei [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Torwache , Gemalde von Carel Fabritius

Den mecklenburgischen Herzogen ist es zu verdanken, dass Schwerin heute uber eine der großten Referenzsammlungen der niederlandischen Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts verfugt. Mit Werken von Meistern wie Peter Paul Rubens , Frans Hals , Paulus Potter , Gerard Dou , Ludolf Backhuysen , Pieter Claesz , Otto Marseus van Schrieck , Simon de Vlieger oder Adriaen van Ostade und Jan Brueghel d. A. ist das Goldene Zeitalter der niederlandischen Malerei im Staatlichen Museum Schwerin durch mehrere hundert verschiedenformatige Gemalde reprasentiert. Eine besondere Kostbarkeit des Museums ist Die Torwache von Carel Fabritius , der die Delfter Lichtmalerei begrundete und ein Œuvre von weltweit nur 13 Gemalden hinterließ. Im 18. Jahrhundert galten 13 Werke aus der Sammlung der Herzoge als Bilder von Rembrandt , heute jedoch keines mehr. [14] [15]

Im Oktober 2013 wurde dem Staatlichen Museum Schwerin eine umfangreiche Sammlung niederlandischer und flamischer Malerei des 16. bis 18. Jahrhunderts die Sammlung Christoph Muller (Niederlander) geschenkt. Der Sammler Christoph Muller schenkte dem Museum 155 flamische und hollandische Gemalde, die wohl großte Schenkung von Altmeistergemalden, die ein deutsches Museum nach dem Zweiten Weltkrieg erhalten hat. Die Schenkung Christoph Muller bereichert und erganzt die Sammlung des Staatlichen Museums Schwerin mit seinen rund 600 niederlandischen Gemalden. Das Museum verfugt dadurch uber einen der umfangreichsten Niederlander-Bestande in Deutschland.

Malerei vom 18. bis zum 20. Jahrhundert [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Winterlandschaft , Gemalde von Caspar David Friedrich

Die zahlreichen Werke des franzosischen Tiermalers Jean-Baptiste Oudry nehmen eine Sonderstellung in der Sammlung des Staatlichen Museums Schwerin ein. Es ist in ihrer Geschlossenheit die weltweit großte Sammlung des franzosischen Tiermalers. Hervorheben kann man auch Caspar David Friedrichs Winterlandschaft . Die Kunst des 20. Jahrhunderts ist unter anderen mit Lovis Corinth , Alexej Jawlensky , Max Pechstein , Gotz von Seckendorff oder auch Pablo Picasso vertreten. Skulpturen von Ernst Barlach und zeitgenossische Kunst von Sigmar Polke , Daniel Spoerri und Rachel Whiteread sind ebenso vertreten.

Sammlung Marcel Duchamp [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Mit ihrem Bestand von 90 Werken Duchamps aus allen Werkgruppen und Schaffensphasen des Kunstlers besitzt Schwerin eine der bedeutendsten Duchamp-Sammlungen in Europa. Den Grundstock der Sammlung bilden 68 Werke, die im Jahre 1998 vom belgischen Sammler und Galeristen Ronny Van De Velde ubernommen wurden. [16]

Zur Sammlung gehoren neben verschiedenen Ready-mades mehrere Plastiken, zahlreiche Grafiken, Plakate sowie von Duchamp gestaltete Bucher. Zu den wichtigsten Exponaten gehoren zwei Versionen seiner beruhmten Boite-en-Valise /Schachtel im Koffer, [17] in der Duchamp seine wichtigsten Werke in der Art eines Bilderbuchs oder Miniaturmuseums vereinigt hat.

Seit 2009 existiert das Duchamp-Forschungszentrum (siehe Weblinks), das sich mit der Sammlung, dem Leben und Werk Marcel Duchamps beschaftigt. Neben der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der eigenen Sammlung stellt das Forschungszentrum eine allgemeine Plattform fur Forschungen zu Duchamp bereit. 2011 wurde die begleitende Schriftenreihe Poiesis initiiert. Zudem wird mit Unterstutzung des Vereins der Freunde des Staatlichen Museums Schwerin e. V. jahrlich das Duchamp-Forschungsstipendium verliehen, um die Forschung am Duchamp-Forschungszentrum des Staatlichen Museum Schwerin zu fordern und den wissenschaftlichen Nachwuchs zu unterstutzen. Das Forschungszentrum wird gemeinsam mit dem Kupferstichkabinett von der Kunsthistorikern Kerstin Krautwig betreut.

Kupferstichkabinett [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Kupferstichkabinett beherbergt ca. 60.000 Arbeiten auf Papier. Neben Arbeiten von Albrecht Durer , Kathe Kollwitz und Martin Schongauer , Daniel Chodowiecki , Erich Heckel , Max Pechstein und Emil Nolde stellen die zahlreichen Radierungen Rembrandts einen Hohepunkt der Kabinettsammlung dar. [18]

Kunsthandwerkliche Sammlung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Abteilung Kunsthandwerk verzeichnet mehr als 10.000 Stucke. Den Schwerpunkt der Sammlung bilden Objekte aus Meißener Porzellan und Keramik. Weitere Sammlungsgebiete sind Mobel, die Elfenbeinsammlung, Facher und Schmuck, Prunk- und Zierwaffen, Munzen, Medaillen. Die Zeitspanne der Entstehung der Kunstwerke erstreckt sich von der Antike bis zur Gegenwart.

Sammlung Frank Brabant [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ende des Jahres 2017 gab der in Schwerin geburtige Unternehmer und Kunstsammler Frank Brabant bekannt, dass das Museum mit dreihundert Werken rund die Halfte seiner Sammlung aus seinem Nachlass erhalten wird. [19]

Ausstellungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • 2005: Carel Fabritius Sonderschau.
  • 2006: Von Kandinsky bis Tatlin ? Konstruktivismus in Europa Sonderausstellung.
  • 2007: Jan Hendriksa ? Ausstellung.
  • 2008: Jean ? Baptiste Oundry ? Ausstellung.
  • 2009: Garten ? Vom Blumenbild zum digitalen Garten anlasslich der BUGA 2009 ? in Schwerin.
  • 2010: Scheinbar vertraut, Die hollandische Genremalerei in Schwerin.Das Flora Danica-Service Botanik auf der Tafel.
  • 2010/2011: Teure Kopfe, Christoph Friedrich Reinhold Lisiewsky ? Hofmaler in Anhalt-Dessau und Ludwigslust.
  • 2011: Glaserne Pracht ? Die Schweriner Glassammlung. Sommergaste Die Klassische Moderne in Mecklenburg ? Vorpommern.
  • 2011: Die niederlandische Savanne ? Paulus Potter und Frank Stella.
  • 2012: Der Abraham Bloemaert ? Effekt! Farben im Goldenen Zeitalter.
  • 2012/2013: Kopien, Replik & Massenware.
  • 2013: Kosmos der Niederlander.
  • 2014/2015: Kunstraub/Raubkunst . [20]
  • 2015/2016: Außer Kontrolle! Farbige Grafik & Mail Art in der DDR .
  • 2016: Gunther Uecker : Neue Wustrower Tucher .
  • 2017: Die Menagerie der Medusa. Otto Marseus van Schrieck und die Gelehrten ,
  • 2017/18: Von Beckmann bis Jawlensky . Die Sammlung Frank Brabant in Schwerin und Wiesbaden
  • 2018: Schatz entdeckt! Herzogliches Bauen im barocken Mecklenburg.
  • 2018: Hinter dem Horizont…. DDR-Kunst aus der Sammlung des Staatlichen Museums Schwerin.
  • 2018: Hot Printing. H. N. Werkman und seine Spuren in der Gegenwart.
  • 2019: Von Barbizon bis ans Meer ? Carl Malchin und die Entdeckung Mecklenburgs.
  • 2020: Der Sturm. Neue Malerei von Alf Lohr. Kurator: Gerhard Graulich
  • 2021: UECKER 90. Kurator Gerhard Graulich.
  • 2021: im Schweriner Dom anlasslich des 850. Domjubilaums: Herzen-Werkstatt.
  • 2021: Verfuhrung Licht. Medienkunst im Dialog mit Natur und Gesellschaft. Kuratorin Kornelia Roder

Dokumentarfilme [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Friedrich Schlie : Beschreibendes Verzeichniss der Werke neuerer Meister in der Grossherzoglichen Gemalde-Gallerie zu Schwerin. Barensprung, Schwerin 1884 ( Digitalisat ).
  • Hans Strutz: Staatliches Museum Schwerin. Hrsg. Staatliches Museum Schwerin, VEB E.A. Seemann Verlag, Leipzig 1984.
  • Karin Annette Moller: Porzellan aus Furstenberg. Katalog, Schwerin 2002, ISBN 3-86106-073-6 .
  • Duchamp. Schweriner Sammlung. 2003, ISBN 3-86106-074-4 .
  • Thomas W. Gaehtgens (Hrsg.), Berna Bartel, Hela Baudis, Antje Marthe Fischer u. a.: Staatliches Museum Schwerin. Kunstsammlungen, Schlosser und Garten. Museen, Schlosser und Denkmaler in Deutschland, 1995, ISBN 2-907333-94-1 .
  • Staatliches Museum Schwerin ? Galeriegebaude ? Ein Rundgang . Bearbeitung: Julia-Kornelia Romanski. Konrad Reich Verlag Rostock 1991, ISBN 3-86167-041-0 .

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. museum-schwerin.de
  2. Ubergabe an den Cominissar des Grofsherzoglichen Ministeriums , Centralblatt der Bauverwaltung , 3. Juni 1882, S. 196, abgerufen am 10. Dezember 2012.
  3. a b Hans Strutz: Staatliches Museum Schwerin. VEB E. A. Seemann Verlag, Leipzig 1984, S. 14.
  4. a b Hans Strutz: Staatliches Museum Schwerin. VEB E. A. Seemann Verlag, Leipzig 1984, S. 7.
  5. Hans Strutz: Staatliches Museum Schwerin. VEB E. A. Seemann Verlag, Leipzig 1984, S. 8.
  6. Hans Strutz, Staatliches Museum Schwerin. VEB E. A. Seemann Verlag, Leipzig 1984, S. 10.
  7. Hans Strutz: Staatliches Museum Schwerin. VEB E. A. Seemann Verlag, Leipzig 1984, S. 11.
  8. Sammlungsgeschichte , abgerufen am 2. November 2015.
  9. Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin
  10. a b Hans Strutz: Staatliches Museum Schwerin. VEB E. A. Seemann Verlag, Leipzig 1984, S. 17.
  11. Hans Strutz: Staatliches Museum Schwerin. VEB E. A. Seemann Verlag, Leipzig 1984, S. 18.
  12. Alte Meister/ Zeitgenossen. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 19. Juli 2016 ; abgerufen am 19. Juli 2016 .
  13. Betrieb fur Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern. Abgerufen am 10. Februar 2019 .
  14. Geheimnisse der Gemalde enttarnen , Schweriner Volkszeitung vom 4. April 2012, abgerufen am 19. Oktober 2020.
  15. Gero Seelig: Rembrandts Ruhm ? Vom Wandel der Zuschreibungen. In: Die hollandische Genremalerei in Schwerin. Bestandskatalog Staatliches Museum Schwerin, Petersberg: Imhof 2010, ISBN 978-3-86568-614-5 , S. 42?52, bes. S. 48.
  16. Klaus Irler: Machtiger Zufall. Avantgarde in McPomm. In: taz. 12. September 2013, abgerufen am 18. Mai 2014 .
  17. Boite-en-valise
  18. Sammlungen ? Staatliches Museum Schwerin. Abgerufen am 23. April 2014 .
  19. Schenkung: Sammler Brabant gibt Vorgeschmack in Schwerin. Suddeutsche Zeitung , 22. November 2017, abgerufen am 3. August 2020 .
  20. Kann ein Museum zeigen, wie es den Kunstraub erforscht? In: FAZ . 31. Oktober 2014, S. 14.
  21. Hollander in Schwerin (in der Filmdatenbank der DEFA-Stiftung). DEFA-Stiftung , abgerufen am 14. November 2020 .