Sputnik 2
(Aussprache
?sput?n??k
,
russisch
Спутник
fur
Weggefahrte, Begleiter,
Trabant
(der Erde)
) war nach
Sputnik 1
der zweite sowjetische
Forschungssatellit
aus der
Sputnik-Serie
und zugleich der zweite
Satellit
uberhaupt. An Bord des Raumfahrzeugs war die Hundin
Laika
, das erste Tier in einer Umlaufbahn um die Erde.
[1]
Sputnik 2 bestand aus drei Einheiten, die in einem
konischen
Rahmen mit einer Gesamtmasse von 508 kg montiert waren. An der Spitze befand sich ein Behalter, in dem Instrumente zur Messung der
Sonnenstrahlung
und der fernen
UV-Strahlung
untergebracht waren. Die mittlere Einheit war eine versiegelte Kugelschale, die im Wesentlichen die gleiche wie die bei Sputnik 1 war und die Batterien und Sender enthielt. Darunter befand sich eine aus Aluminium gefertigte
Druckkabine
fur den Versuchshund. Diese Kabine wurde von den Systemen abgeleitet, die auf den
Suborbital
raketen
R-2A
geflogen waren. Anders als das fruhere System war sie nicht dafur vorgesehen,
wieder in die Erdatmosphare einzutreten
. Daher wurde akzeptiert, dass der Hund an Bord dieses Flugs sterben wurde, wenn das System nach ungefahr 7 Tagen keine Verbrauchsmaterialien mehr zur Verfugung hatte. Auch zwei
Geigerzahler
waren vorhanden.
Wahrend der Satellit im Orbit war, blieb er an der Hauptstufe der Tragerrakete befestigt, um mit deren
Telemetriesystem
wissenschaftliche Daten ubertragen zu konnen.
Die Hundekabine war 80 cm lang und hatte einen Durchmesser von 64 cm. Ein Ventilator an der Oberseite sollte die Temperatur regulieren. Zur Rechten und Linken des Hundes waren zwei große
Kalium-Superoxid
-Platten angebracht, die mit
Kohlendioxid
und
Wasserdampf
reagieren sollten und
Sauerstoff
abgeben konnten.
Futter und Wasser wurden gleichzeitig durch einen gallertartigen Nahrstoff aus Wasser,
Agar-Agar
, Trockenbrotpulver, Fleischpulver und
Rindertalg
bereitgestellt. Dies wurde von einem Spender in Portionen geliefert, damit der Hund in regelmaßigen Abstanden fressen konnte. Wasser war in einen 3-Liter-Tank gefullt worden und sollte sieben Tage reichen. So lange sollte auch die Sauerstoffgeneration andauern. Urin und Kot wurden in einem eng anliegenden Beutel gesammelt.
Der Passagier, eine 6 kg schwere
Mischlingshundin
namens Laika, wurde mit implantierten Elektroden und
Blutdrucksensoren
zur Uberwachung der
Lebenszeichen
ausgestattet.
Der
Start
wurde am 3. November 1957, nur 29 Tage nach Sputnik 1, erfolgreich durchgefuhrt. In kurzer Zeit erreichte das Raumfahrzeug eine hochelliptische
niedrige Erdumlaufbahn
. Telemetriedaten von Laika wurden wahrend des Starts und der ersten Erdumlaufe ubertragen, aber einige Stunden nach dem Start starb die Hundin aufgrund von
Uberhitzung
und Stress.
Das Sonnenrontgenexperiment lieferte Daten, schien jedoch durch intensive Strahlung blockiert zu sein, die keine Verbindung mit der Sonnenrichtung hatte. Die Projektleiter fanden keine Erklarung und veroffentlichten die Ergebnisse nicht. Ursache der Blockade war der
Van-Allen-Strahlungsgurtel
, welcher etwa zwei Monate spater von dem
US-amerikanischen
Satelliten
Explorer 1
entdeckt wurde.
Sechs Tage nach dem Start, am 10. November 1957, waren die Batterien weitgehend erschopft und die Sensoren horten auf, Daten zu ubertragen. Sputnik 2 trat am 14. April 1958 nach 162 Tagen im Orbit wieder in die Erdatmosphare ein.
Sputnik 1 und 2 waren einfache Nutzlasten, die die Erde umkreisen sollten, bevor der komplexere Satellit
Sputnik 3
bereit war.
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Elizabeth Dohrer:
Laika the Dog & the First Animals in Space.
In:
Space.com.
30. Mai 2017,
abgerufen am 13. Dezember 2023
.
Nicht erfolgreiche Missionen sind
kursiv
, bemannte Missionen sind
fett
.