Songwriting
(
deutsch
?Liedschreiben“
,
Songschreiber
[1]
; von
englisch
song
, ?Lied“ und
englisch
writing
, ?Schreiben“
[2]
) ist in der
Musik
der
Anglizismus
fur die
Tatigkeit
des
Liedtexters
und
Komponisten
in einer
Person
, die
Vokalmusik
im
Musikgenre
der
Pop-
oder
Rockmusik
kreiert.
Es ist verbreitet, dass in unterschiedlichen Musikstilen der Begriff ?komponieren“ durch alternative Termini ersetzt wird; so wird im
Jazz
beispielsweise eher von ?Arrangieren“ oder in der Popmusik von ?Songwriting“ gesprochen.
[3]
Auch in der amerikanischen
Fachliteratur
ist der Songwriter ein
Urheber
, der sowohl Texte als auch Musik konzipiert, konstruiert und zusammenformt, um daraus ein
Musikstuck
zu gestalten,
[4]
wobei diese Quelle aber klarstellt, dass der allgemeine Begriff des ?Songwriters“ auch entweder fur einen ausschließlichen Liedtexter oder fur einen ausschließlichen Komponisten alleine gelten kann. Zuweilen werden als Songwriter in diesem engeren Sinn auch Komponisten bezeichnet, die selbst nicht texten, z. B.
Elton John
, nicht jedoch Liedtexter, die nicht komponieren, z. B.
Bernie Taupin
.
Komponisten kreieren dabei
Form
,
Harmonik
,
Melodik
und
Rhythmik
der Werke, wahrend Liedtexter den Text dazu verfassen. Beides kann auch von derselben Person ausgefuhrt werden.
Songwriter sind typisch fur die
Country-Musik
,
Folkmusik
oder bei
Protestliedern
. Vertreter sind unter anderem
Kris Kristofferson
[5]
,
Joan Baez
,
Donovan
,
Bob Dylan
,
Pete Seeger
,
[6]
oder
Leonard Cohen
. Insbesondere Bob Dylan hat seine Kompositionen nicht nur selbst gesungen, sondern vielmehr wurden sie durch
Coverversionen
von Interpreten der Popmusik zu
Millionensellern
(
The Byrds
:
Mr. Tambourine Man
;
Manfred Mann
:
Mighty Quinn
). Spater stiegen
Randy Newman
,
Laura Nyro
oder
Jimmy Webb
in diese Kategorie auf.
Das Songwriting hat eigene Methoden, deren Fachausdrucke ebenfalls aus dem Englischen stammen und meist ? isoliert oder kombiniert ? in Kompositionen eingesetzt werden:
Lick
,
Riff
,
Break
,
Fill
, Stop und
Hookline
. Sie sollen dazu dienen, den
Wiedererkennungswert
beim Zuhorer zu erhohen, um so den Erfolg zu steigern.
Ein Songwriter teilt das Lied in Parts ? Grundbestandteile ? auf, die
Strophe
(auch
Vers
),
Bridge
(auch
englisch
Prechorus
) und
Refrain
(auch
englisch
Chorus
) genannt werden.
[7]
Der Songwriter hat im Gegensatz zum
klassischen
Komponisten
oft eine wesentlich geringere Besetzung zu instrumentieren, da Popmusik haufig von nicht mehr als funf oder sechs Musikern interpretiert wird. Zu der
Besetzung
zahlen meist Harmonieinstrumente wie die
E-Gitarre
, das
Keyboard
und der
E-Bass
, Rhythmusinstrumente wie das
Schlagzeug
und andere
Perkussions
-Instrumente. Oft werden auch
Synthesizer
eingesetzt.
Die Komposition im urheberrechtlichen Sinne besteht in der Melodiestimme. Als
Hookline
bezeichnet man die gesungene Titelzeile (nicht den ? eventuell abweichenden ?
Liedtitel
, meist fallen diese jedoch zusammen). Die Hookline oder
Hook
tragt in der Regel die musikalische Pragnanz und textlich die Hauptaussage des Liedes und erzeugt den Wiedererkennungswert: Sie ist meist eine Refrainzeile oder das Schlusselwort des Refrains wie bei
Uber den Wolken
,
Love Me Tender
oder
Wind of Change
oder manchmal die
Coupletzeile
, zum Beispiel bei
In the Ghetto
oder
Aber bitte mit Sahne
. Die sogenannte
Hook
kann aber auch aus einer instrumentalen Phrase bestehen (bekanntes Beispiel ist das Intro von
Smoke on the Water
) ? oder in modernen, elektronischen Musikgenres durch Gerausche oder Soundeffekte gepragt sein. Kern einer Hook ist der Wiedererkennungswert.
Bis in die spaten 1970er Jahre hinein wurden Lieder und Schlager in Form von
Musiknoten
festgehalten. Heute produzieren Songwriter zunehmend ihre Idee am Computer mit synthetischen Instrumenten vor, um den Interpreten eine
Demoaufnahme
vorspielen zu konnen. Noten findet man hauptsachlich noch in
Liederbuchern
(zum Beispiel mit Gitarrentabulaturen zum Nachspielen).
Wenn der Songwriter seinen selbst verfassten Musiktitel auch interpretiert, wird er
Singer-Songwriter
genannt.
[8]
Der Begriff hat sich im deutschsprachigen Raum nicht etabliert. Vielmehr gibt es hier den
Liedermacher
: Bei den Liedermachern der verschiedenen Sprachraume findet sich in vielen Fallen wieder die alte Einheit von Textdichter, Komponist und Sanger, wie sie seit dem
Mittelalter
ublich war.
[9]
Der Begriff wurde von
Wolf Biermann
1961 gepragt fur in Personalunion als Texter, Komponist und sich selbst ? oft mit Gitarre ? begleitenden Sanger.
[10]
Liedermacher artikulieren
politische Agitation
(Wolf Biermann,
Franz-Josef Degenhardt
) oder private Alltagsprobleme (
Georg Kreisler
,
Reinhard Mey
,
Hannes Wader
). Liedermacher im
Schlager
war beispielsweise
Udo Jurgens
, in der Popmusik sind es
Udo Lindenberg
oder
Peter Maffay
.
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