Soldatisches Fuhrertum
ist ein zehnbandiges Nachschlagewerk mit
Kurzbiografien
preußischer
Generale
. Die Lebenslaufe wurden von
Major
a. D.
Kurt von Priesdorff
zusammengestellt. Aufgrund des Verlustes der Personalakten des
preußischen Heeresarchivs
im
Zweiten Weltkrieg
wurden Priesdorffs Abschriften zur wichtigsten Quelle fur die Personalien der preußischen Generale.
Erste Versuche einer systematischen Darstellung preußischer Generale hatte es bereits durch
Johann Friedrich Seyfart
gegeben, der im Jahr 1767 eine Reihe preußischer
Regimentsgeschichten
veroffentlicht hatte, wobei er die Biografien aller Offiziere dieser Regimenter im Anhang gesammelt hatte.
Priesdorff wurde als
Leutnant
und
Bataillons
-
Adjutant
im
Grenadier-Regiment ?Konig Friedrich Wilhelm IV.“ (1. Pommersches) Nr. 2
von seinem
Kommandeur
Oberst
Georg Bock von Wulfingen
beauftragt, eine Offiziers-
Stammliste
seines Regiments zusammenzustellen. Durch diese Arbeit ? die Stammliste erschien 1906 ? erhielt Priesdorff Zugang zu den Personalakten der preußischen Offiziere in den Archiven der Geheimen Kriegskanzlei, des
Preußischen Kriegsministeriums
und des
Großen Generalstabes
. Nach dem Ausscheiden aus dem preußischen Militar- und Staatsdienst begann Priesdorff ab 1922 als erster und, wie sich erweisen sollte, letzter Militarhistoriker diese Archive systematisch nach Biografien der Generalitat zu durchforschen. Die Personalakten der ehemaligen Geheimen Kriegskanzlei befanden sich inzwischen im
Geheimen Staatsarchiv
in
Berlin-Dahlem
, von wo sie 1936 in der
Zeit des Nationalsozialismus
ins neugeschaffene
Heeresarchiv Potsdam
unter
Friedrich von Rabenau
gelangten.
Von 1937 bis 1942 veroffentlichte die
Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg
10 der 15 von Priesdorff geplanten Bande der Reihe
Soldatisches Fuhrertum
. Die Manuskripte zu den Banden 11 und 12 waren bereits fertig und wurden wahrend des
Zweiten Weltkriegs
vom Hamburger Verlag zur Druckerei nach
Leipzig
geschickt, aber dort durch einen Bombenangriff vernichtet. Gerettet wurden nur wenige
Druckfahnen
von beiden Banden, die Priesdorff zuhause noch aufbewahrt hatte, sowie die Manuskripte zu den Banden 13 bis 15.
Da der
Luftangriff auf Potsdam
im April 1945 die Personalakten des Heeresarchivs vollstandig vernichtete,
[1]
wurden die Abschriften Priesdorffs zur wichtigsten Quelle fur die Personalien der preußischen Generale.
Bei der Hanseatischen Verlagsanstalt erschien (ohne Jahresangabe, 231 Seiten) noch ein Band
Verzeichnisse
zu den Banden 1 bis 8, von Friedrich Granier bearbeitet. Er enthalt einen kurzen alphabetischen Index zu allen in diesen Banden von Priesdorff in der Reihenfolge ihrer Erhebung in den Generalsrang durchnummeriert behandelten Generale und einen Namensindex zu samtlichen anderen erwahnten Personen.
Bald nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die erhalten gebliebenen Manuskripte ins Geheime Staatsarchiv in Berlin-Dahlem. Das
Bundesarchiv-Militararchiv
wollte diese etwa 1300 Biografien preußischer Generale der Jahre 1908 bis 1918 der Offentlichkeit jetzt endlich zuganglich machen. Es wurden Kontakte zu einem Verlag hergestellt und in der Person des Militarschriftstellers
Hanns Moller-Witten
, des Autors der
Geschichte der Ritter des Ordens pour le merite
(1935) und vieler Kurzbiografien, ein neuer Bearbeiter gefunden. Doch als dieser 1966 starb, war die Veroffentlichung der
Neuen Reihe Soldatisches Fuhrertum
, wie die Fortsetzung heißen sollte, endgultig gescheitert.
Im Jahr 1980 gab die Wissenschaftliche Bibliothek des
Militargeschichtlichen Instituts
der
DDR
in
Potsdam
ein Namensregister zu den Priesdorff-Banden heraus.
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Information
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Clio-online
zur Uberlieferungsgeschichte der betreffenden Aktenbestande