Soldatisches Fuhrertum

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Soldatisches Fuhrertum ist ein zehnbandiges Nachschlagewerk mit Kurzbiografien preußischer Generale . Die Lebenslaufe wurden von Major a. D. Kurt von Priesdorff zusammengestellt. Aufgrund des Verlustes der Personalakten des preußischen Heeresarchivs im Zweiten Weltkrieg wurden Priesdorffs Abschriften zur wichtigsten Quelle fur die Personalien der preußischen Generale.

Historische Entwicklung

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Erste Versuche einer systematischen Darstellung preußischer Generale hatte es bereits durch Johann Friedrich Seyfart gegeben, der im Jahr 1767 eine Reihe preußischer Regimentsgeschichten veroffentlicht hatte, wobei er die Biografien aller Offiziere dieser Regimenter im Anhang gesammelt hatte.

Priesdorff wurde als Leutnant und Bataillons - Adjutant im Grenadier-Regiment ?Konig Friedrich Wilhelm IV.“ (1. Pommersches) Nr. 2 von seinem Kommandeur Oberst Georg Bock von Wulfingen beauftragt, eine Offiziers- Stammliste seines Regiments zusammenzustellen. Durch diese Arbeit ? die Stammliste erschien 1906 ? erhielt Priesdorff Zugang zu den Personalakten der preußischen Offiziere in den Archiven der Geheimen Kriegskanzlei, des Preußischen Kriegsministeriums und des Großen Generalstabes . Nach dem Ausscheiden aus dem preußischen Militar- und Staatsdienst begann Priesdorff ab 1922 als erster und, wie sich erweisen sollte, letzter Militarhistoriker diese Archive systematisch nach Biografien der Generalitat zu durchforschen. Die Personalakten der ehemaligen Geheimen Kriegskanzlei befanden sich inzwischen im Geheimen Staatsarchiv in Berlin-Dahlem , von wo sie 1936 in der Zeit des Nationalsozialismus ins neugeschaffene Heeresarchiv Potsdam unter Friedrich von Rabenau gelangten.

Von 1937 bis 1942 veroffentlichte die Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg 10 der 15 von Priesdorff geplanten Bande der Reihe Soldatisches Fuhrertum . Die Manuskripte zu den Banden 11 und 12 waren bereits fertig und wurden wahrend des Zweiten Weltkriegs vom Hamburger Verlag zur Druckerei nach Leipzig geschickt, aber dort durch einen Bombenangriff vernichtet. Gerettet wurden nur wenige Druckfahnen von beiden Banden, die Priesdorff zuhause noch aufbewahrt hatte, sowie die Manuskripte zu den Banden 13 bis 15.

Da der Luftangriff auf Potsdam im April 1945 die Personalakten des Heeresarchivs vollstandig vernichtete, [1] wurden die Abschriften Priesdorffs zur wichtigsten Quelle fur die Personalien der preußischen Generale.

Bei der Hanseatischen Verlagsanstalt erschien (ohne Jahresangabe, 231 Seiten) noch ein Band Verzeichnisse zu den Banden 1 bis 8, von Friedrich Granier bearbeitet. Er enthalt einen kurzen alphabetischen Index zu allen in diesen Banden von Priesdorff in der Reihenfolge ihrer Erhebung in den Generalsrang durchnummeriert behandelten Generale und einen Namensindex zu samtlichen anderen erwahnten Personen.

Bald nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die erhalten gebliebenen Manuskripte ins Geheime Staatsarchiv in Berlin-Dahlem. Das Bundesarchiv-Militararchiv wollte diese etwa 1300 Biografien preußischer Generale der Jahre 1908 bis 1918 der Offentlichkeit jetzt endlich zuganglich machen. Es wurden Kontakte zu einem Verlag hergestellt und in der Person des Militarschriftstellers Hanns Moller-Witten , des Autors der Geschichte der Ritter des Ordens pour le merite (1935) und vieler Kurzbiografien, ein neuer Bearbeiter gefunden. Doch als dieser 1966 starb, war die Veroffentlichung der Neuen Reihe Soldatisches Fuhrertum , wie die Fortsetzung heißen sollte, endgultig gescheitert.

Im Jahr 1980 gab die Wissenschaftliche Bibliothek des Militargeschichtlichen Instituts der DDR in Potsdam ein Namensregister zu den Priesdorff-Banden heraus.

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. Information von Clio-online zur Uberlieferungsgeschichte der betreffenden Aktenbestande