Sixtus II.
(†
6. August
258
) (Xystus) war vom 30. August 257 bis zum 6. August 258
Bischof von Rom
.
Sein Name bedeutet: S(e)xtus = der Sechste (
lateinisch
) bzw. (hier wahrscheinlicher) Xystus = der Geglattete (
griech.
).
Er beendete den Streit mit den afrikanischen und ostlichen Gemeinden uber die
Taufe
von reuigen
Haretikern
, den sein Vorganger
Stephan
gefuhrt hatte (
Ketzertaufstreit
). Wie alle fruhen romischen Bischofe wurde er spater in die Abfolge der
Papste
eingeordnet, obwohl dieser Titel zu seiner Zeit noch nicht gefuhrt wurde. Als solcher ist er der erste Papst, der den gleichen Namen wie ein fruherer fuhrte.
Die Nummerierung des
Papstnamens
als
Sixtus II.
erfolgte spat. Vermutlich hieß er, griechischer Uberlieferung zufolge,
Xystus
. Er starb als
Martyrer
unter
Kaiser
Valerian
. Beim Gottesdienst auf dem
Coemeterium
des
Kallistus
wurde er uberfallen und zusammen mit vier Diakonen hingerichtet.
Obwohl er von allen fruhen Martyrerpapsten hochste Verehrung genoss, ist der mit ihm gemarterte
Archidiakon
Laurentius
im
Christentum
wesentlich bekannter. Das Leben und Wirken der beiden hat in der Capella
Nikolaus’ V.
im
Vatikan
hochsten kunstlerischen Ausdruck gefunden, wahrend
Raffael
Sixtus auf dem Gemalde der
Sixtinischen Madonna
unsterblich gemacht hat.
Sein (nicht gebotener)
Gedenktag
ist in der
katholischen Kirche
der 7., in der
Orthodoxie
der 10. August. Er gehort zu den sogenannten
Kanonheiligen
und wird im Ersten
Hochgebet
vor der Wandlung genannt. Im oberbayrischen
Pollenfeld
fanden (bis ins 19. Jahrhundert) ihm zu Ehren Wallfahrten statt; die
dortige Pfarrkirche St. Sixtus
besitzt eine Reliquie des Unterarmknochens.
Sixtus gilt als Patron fur das gute Gedeihen der Trauben, an seinem Gedenktag am 7. August finden Traubenweihen statt. Außerdem ist er Patron fur das Gedeihen der Bohnen, fur Schwangere und bei Hals-, Rucken- und Lendenschmerzen. Seine Attribute sind Geldbeutel oder Geldstuck, oft wird er zusammen mit
Laurentius
dargestellt.
Nach Sixtus benannt ist die ins 7. bis 8. Jahrhundert zu datierende Sixtus-
Kasel
in
Vreden
.
[1]
[2]
- ↑
Vgl. Jagers, Elisabeth (u.a): Die Sixtus-Kasel in Vreden. Bonn, 1997,
ISBN 3-7749-2850-9
, S. 5
- ↑
Friedrich Tenhagen:
Die Sixtuskasel in Vreden.
(pdf) In:
Gesammelte Abhandlungen zur Vredener Geschichte ? Beitrage zur Geschichte und Heimatkunde Vredens, Band 1.
Heimat- und Altertumsverein in Vreden, 1939,
S. 36
,
abgerufen am 17. November 2018
.