Sierra de Teruel

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Film
Titel Hoffnung
Originaltitel Sierra de Teruel
Produktionsland Spanien / Frankreich
Originalsprache Spanisch
Erscheinungsjahre 1945 (fertiggestellt 1939)
Lange 108 Minuten
Stab
Regie Andre Malraux
Boris Peskine
Drehbuch Andre Malraux
Produktion Edouard Corniglion-Molinier
Roland Tual
Musik Darius Milhaud
Kamera Louis Page
Schnitt Georges Grace
Andre Malraux
Besetzung

Sierra de Teruel (Franzosischer Titel: Espoir, Sierra de Teruel; Deutscher Titel: Hoffnung) ist ein spanisch-franzosischer Film uber den Spanischen Burgerkrieg aus dem Jahr 1938/39. Regie fuhrte neben dem Filmemacher Boris Peskine der franzosische Schriftsteller und Politiker Andre Malraux (es blieb seine einzige Regie-Arbeit), assistiert von u. a. Denis Marion und Max Aub . [1] Das Drehbuch des Films basiert auf Malraux' Roman L'Espoir .

Der im Auftrag des Ministeriums fur Propaganda der Spanischen Republik produzierte Film stellt ein wertvolles historisches Dokument uber den Spanischen Burgerkrieg dar, das den Krieg aus republikanischer Sicht beschreibt. Trotz der propagandistischen Mittel, derer sich der Film bedient, wird darin durchaus Wert auf eine realistische Darstellung der Kriegsbedingungen gelegt, unter denen die Republikaner zu kampfen hatten; bspw. wird ihre unzureichende Bewaffnung und Ausstattung gezeigt, wie republikanische Flugzeuge im Hangar ohne Triebwerke.

Wahrend der Zeit des Franquismus war die Auffuhrung des Films in Spanien verboten, erst Ende der 1970er Jahre konnte der Film dort aufgefuhrt werden. [2]

Der in schwarz-weiß gedrehte Film (Ausstattung Vicente Petit) erzahlt eine Episode aus dem Spanischen Burgerkrieg. Er zeigt die Anstrengungen und Entschlossenheit eines republikanischen Kommandos , das den Vormarsch der nationalistischen Truppen aufzuhalten versucht. Zu diesem Zweck soll eine Brucke auf der Straße von Teruel nach Saragossa mit einem Flugzeug bombardiert und zum Einsturz gebracht werden. Im Kampf Seite an Seite mit der lokalen Bevolkerung gelingt es schließlich, die Brucke zu zerstoren.

Der Vertrieb des erst im Juli 1939 fertiggestellten Films (der Spanische Burgerkrieg war im Marz 1939 fur die Republikaner verloren gegangen) wurde von der franzosischen Regierung in Frankreich verboten. Nach der deutschen Besetzung Frankreichs im Mai 1940 wurde der Film dann von den deutschen Besatzungstruppen beschlagnahmt und die Negative des Films vernichtet. Allerdings gelang es Mitarbeitern der Pathe-Studios , eine Kopie vor dem Zugriff der Besatzungsmacht zu bewahren. Im Jahr 1945 wurde diese Kopie wiederentdeckt und dazu benutzt, neue Kopien des Films anzufertigen. [3] Daruber hinaus gelang es Malraux mit Hilfe seines Agenten Varian Fry , dem amerikanischen Konsulat in Vichy-Frankreich eine weitere Filmkopie zukommen zu lassen. Diese traf am 2. Juni 1942 in den USA ein und wurde in einer Bibliothek fur spanische Filme archiviert. Erst 1984 wurde sie wiederentdeckt. Dabei stellte sich heraus, dass es sich offenbar um die originalgetreueste Filmversion handelt.

Eine 1961 erstmals in der ARD gezeigte, 76 Minuten lange Fassung des Films trug den Titel Hoffnung . [4]

Einzelnachweise

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  1. John J. Michalczyk, The Rediscovered Original Version of "Sierra de Teruel" , Twentieth Century Literature, Vol. 24, No. 3, Andre Malraux Issue (1978), S. 344?350, publiziert von Hofstra University.
  2. Siehe spanischsprachige Website: www.rebeldemule.org , abgerufen am 25. August 2013.
  3. www.filmaffinity.com, Sierra de Teruel , abgerufen am 25. August 2013.
  4. Sierra de Teruel. In: Lexikon des internationalen Films . Filmdienst , abgerufen am 2. Marz 2017 .