Ein
Seezielflugkorper
ist ein
Lenkflugkorper
(englisch:
Anti Ship Missile
;
ASM
/
AShM
) zur Bekampfung von
Schiffen
oder anderen maritimen Zielen. Der Begriff
Antischiffsrakete
oder
Antischiffrakete
bezieht sich auf Flugkorper mit
Raketenantrieb
, der bei den meisten Modellen eingesetzt wird.
Seezielflugkorper konnen anhand verschiedener Merkmale unterschieden werden. Zum einen werden sie aufgrund ihrer Flugprofile klassifiziert. Dort unterscheidet man zwischen
Sea-Skimmern
, die das Ziel dicht uber der Wasseroberflache anfliegen und dadurch erst spat geortet werden konnen, und
Divern
, die das angegriffene Schiff aus großer Hohe anfliegen und dann im Endanflug auf das Ziel hinabtauchen (engl.
dive
= tauchen, hechten). Weiter existieren ballistische Seezielflugkorper (engl.
Anti-ship ballistic missile
). Dies sind
ballistische Raketen
, welche uber ein Endphasen-Lenksystem verfugen. Dieses steuert die Rakete im Zielendanflug selbststandig auf das Schiffziel zu.
Des Weiteren unterscheidet man zwischen Kurzstrecken-, Mittelstrecken- und Langstrecken-Seezielflugkorpern, wobei es keine genaue Reichweitengrenzen fur diese Kategorien gibt. Als Antriebsformen kommen der
Ruckstoßantrieb
(
Raketenantrieb
) oder
Strahltriebwerke
(
Turbojet
oder
Staustrahltriebwerk
) zum Einsatz.
Eine weitere Klassifizierung erfolgt nach der Abschussplattform. Seezielflugkorper konnen von Flugzeugen, Schiffen,
U-Booten
und von Land aus eingesetzt werden. Landgestutzte Flugkorper werden als
Kustenflugkorper
oder
Kustenraketen
bezeichnet
[1]
, englisch
coastal missiles
.
[2]
Ein Seezielflugkorper besteht im Wesentlichen aus den folgenden Komponenten:
Die meisten Seezielflugkorper besitzen ein
Feststoffraketentriebwerk
, teils wird auch ein
Strahltriebwerk
eingesetzt, als
Turbojet
oder auch
Staustrahltriebwerk
, das hohere Treibstoffeffizienz und damit hohere Reichweite ermoglicht. Flugkorper, die nicht von Luftfahrzeugen aus eingesetzt werden, besitzen dann meist noch
Raketenbooster
als Starthilfe. Antriebslose Seezielflugkorper sind heute nicht mehr ublich.
Seezielflugkorper konnen uber
Funk
, einen Draht oder ein
Lichtwellenleiterkabel
ferngelenkt werden. Ublicherweise besitzen sie jedoch einen Suchkopf, der die Waffe selbststandig ins Ziel steuern kann. Suchkopfe moderner Seezielflugkorper besitzen meist aktives oder passives
Radar
oder passive
Infrarotsensoren
.
Beim aktiven Radar befindet sich das vollstandige Radargerat (Sender/Empfanger) im Flugkorper. Bei
passiven Radargeraten
besitzt der Flugkorper nur einen Radar
empfanger
, das Ziel muss also wahrend des Anflugs von einem separaten Radargerat angestrahlt oder ?beleuchtet“ bleiben. Vorteile dabei sind die geringeren Kosten, die Einfachheit und die geringe Große des Suchkopfes. Außerdem sendet der Flugkorper selbst keine Radarstrahlen aus, so dass er vom Ziel schwerer geortet werden kann. Rein passive Suchkopfe auf Radarbasis werden aber recht selten gegen Schiffe eingesetzt.
Infrarotsensoren erfassen die Warmestrahlung, die von einem Schiff ausgeht, durch
Abgase
, durch die Sonne aufgeheizte Decks oder heiße Waffensysteme. Modernere Suchkopfe erfassen die Konturen des Ziels, welche sie teils mit einer Datenbank abgleichen. Auch die
elektromagnetische Strahlung
, die das Schiff selbst aussendet, kann angepeilt werden. Dies wird bei sehr storfesten Suchkopfen dazu benutzt, bei aktiver Storung des Radarsuchkopfes durch
Elektronische Gegenmaßnahmen
die Quelle der Storung anzupeilen. Daneben ist der Einsatz von
bildverarbeitenden Systemen
moglich.
Langstreckenflugkorper wie die US-amerikanische
BGM-109 Tomahawk
besitzen außerdem Navigationssysteme wie
Tragheitsnavigation
oder
GPS
, mit deren Hilfe der Flugkorper das Zielgebiet ansteuern kann, bevor der Suchkopf das eigentliche Ziel erfasst.
Die Sprengkopfe sind uberwiegend mit konventionellem
Sprengstoff
bestuckt, konnen aber, wie beim russischen
SS-N-19
-System, auch mit
nuklearen
Gefechtskopfen bestuckt werden.
Elektronische Storeinrichtungen
des Flugkorpers dienen gegebenenfalls dazu, die
Feuerleitsysteme
des angegriffenen Schiffes zu storen und so die Abwehr des Flugkorpers zu erschweren.
Bereits 1918 wurden mit dem
Zeppelin
LZ 80/L35 Versuche unternommen, mit Tragflachen ausgerustete Torpedos via Kabelsteuerung in Richtung von Schiffen zu steuern und diese dann vor dem Schiff ins Wasser zu lenken (Siemens Torpedogleiter bzw.
Torpedobomber
).
Als bewegliche Ziele sind Schiffe besonders schwer zu treffen. Aus großer Entfernung abgefeuerte
Granaten
oder aus großer Hohe abgeworfene
Bomben
lassen dem Schiff Zeit fur Ausweichmanover. Die Seezielbekampfung aus der Luft stutzte sich im
Zweiten Weltkrieg
daher vor allem auf
Torpedo
- und
Sturzkampfflugzeuge
. Da aber die
Flugabwehr
auf den Schiffen immer mehr verstarkt und auch effektiver wurde, suchte man nach Moglichkeiten, die Waffen zwar ins Ziel zu lenken, dabei aber die sie einsetzenden Fahrzeuge und Soldaten außerhalb der Reichweite der gegnerischen
Flak
zu halten.
Einer der ersten erfolgreichen Seezielflugkorper war die deutsche
Fritz X
. Es handelte sich im Wesentlichen um eine mit kurzen Stummelflugeln, einem
Leitwerk
und einer
Fernsteuerung
ausgestattete schwere
Sprengbombe
ohne Antrieb. Sie war damit auch einer der ersten Vorlaufer der heutigen
Smart Bombs
. Mit dieser Waffe wurden am 9. September 1943 das italienische Schlachtschiff
Roma
versenkt sowie mindestens sechs weitere Schiffe versenkt oder beschadigt.
Die deutsche
Henschel
Hs 293
war ebenfalls eine ferngesteuerte Bombe. Im Gegensatz zur X-1 hatte sie aber vollwertige
Tragflachen
, wodurch sie praktisch zu einem
Segelflugzeug
wurde. Die Hs 293 hatte auch einen kleinen
Raketenmotor
, der jedoch nur dazu diente, die Bombe nach dem Abwurf vor das Tragerflugzeug und somit in das Blickfeld des Bombenschutzen zu bringen. Auf ihr Konto gingen mindestens 31 versenkte oder beschadigte Schiffe.
[Anm. 1]
Eine Version mit einer Fernsehkamera in der Spitze war in Arbeit, kam aber wegen technischer Probleme nicht mehr zum Einsatz.
Auch nennenswert ist der Einsatz der US-amerikanischen
BAT
-Gleitbombe (ASM-N2,SWOD Mk.9) im Fruhjahr 1945, die radargelenkt einen japanischen Zerstorer auf 32 Kilometer Entfernung traf.
Nach dem Zweiten Weltkrieg galt die Prioritat bei der Entwicklung von seegestutzten Flugkorpern zunachst Angriffen auf Landziele. Ein Beispiel hierfur ist der amerikanische
SSM-N-8A Regulus
. Mit steigender Genauigkeit konnten diese dann auch gegen Schiffe verwendet werden. So existierte beispielsweise vom sowjetischen Typen
P-5 Pitjorka
zunachst eine Version zum Angriff auf Landziele und spater als Variante zum Einsatz gegen Seeziele. Typischerweise waren die meisten dieser fruhen Seezielflugkorper als
Marschflugkorper
ausgelegt und damit von der Konstruktion her Flugzeugen ahnlicher als Raketen. Ein Extremfall hierbei war die sowjetische
KS-1
, bei der es sich um eine Ableitung aus dem Jagdflugzeug
MiG-15
handelte.
Ab den 1960er-Jahren war die Sowjetunion bei der Entwicklung von Seezielflugkorpern fuhrend, was auch mit der an die
Jeune Ecole
angelehnten Doktrin der
Roten Flotte
einherging. Die Entwicklung von zuverlassigen Modellen wie der
P-15 Termit
ermoglichte den Aufbau einer großen Flotte von kleinen
Flugkorperschnellbooten
und taktisch einsetzbaren Raketen-U-Booten (
SSG
bzw.
SSGN
), welche die sowjetische Marinefuhrung als probates Gegenmittel zu den ihrerzeit als ?kapitalistisch“ betrachteten Großkampfschiffen (vor allem Flugzeugtrager) der
US Navy
erachtete. Neben den seegestutzten Flugkorpern wurden auch leistungsfahige Flugkorper zum Einsatz von Langstreckenbombern wie der
Tupolew Tu-16
entwickelt; Paradebeispiel hierfur ist die 1964 eingefuhrte
Ch-22 Burja
mit einer Reichweite von 500 km und einer Hochstgeschwindigkeit von
Mach
3,4. Bei Anderung der erwahnten Doktrin hin zum Bau einer Hochseeflotte nutzte die Sowjetunion aber den technologischen Vorteil fur den Bau großer Raketenkreuzer.
[3]
In den westlichen Staaten wurde die Entwicklung von Seezielflugkorpern im gleichen Zeitraum eher stiefmutterlich behandelt. Vorrang in der Flugkorperentwicklung hatten taktisch einsetzbare Luft-Boden-Raketen, und so handelte es sich auch bei Typen wie der franzosischen
AS.12
oder der schwedischen
RB 04
um verhaltnismaßig leichte Waffen mit kurzer Reichweite und teilweise noch auf manueller Funkfernsteuerung basierenden Lenkungen. Den sowjetischen Typen vergleichbare Raketen wurden erst in den 1970er-Jahren mit der amerikanischen
AGM-84 Harpoon
und der franzosischen
Exocet
eingefuhrt.
Der erste erfolgreiche Angriff mit einer Anti-Schiff-Rakete im heutigen Sinne erfolgte am 21. Oktober 1967. Der
israelische
Zerstorer
Eilat
(ex-HMS
Zealous
) wurde von
agyptischen
Komar-Schnellbooten
aus großer Entfernung mit vier
SS-N-2
-Raketen (
NATO-Codename
: ?Styx“) angegriffen und versenkt. Danach wurden weltweit die Entwicklungsbemuhungen von Seezielflugkorpern verstarkt. Weitere Verwendung fanden Seezielflugkorper im
Bangladesch-Krieg
1971, als
Osa
-Schnellboote der
indischen
Marine mit Styx-Flugkorpern den
pakistanischen
Hafen
Karatschi
angriffen. Dabei wurden mehrere ankernde Schiffe und Einrichtungen an Land zerstort, ebenso gelang es, den Zerstorer
Khaibar
(ex-HMS
Cadiz
) sowie das Frachtschiff
Venus Challenger
auf See zu versenken.
Zum ersten direkten Aufeinandertreffen von mit Seezielflugkorpern bewaffneten Schiffen kam es am 7. Oktober 1973 wahrend des
Jom-Kippur-Krieges
in der
Schlacht von Latakia
. Hierbei trafen funf israelische Flugkorperschnellboote und funf
syrische
, darunter drei Flugkorperschnellboote sowjetischer Bauart, aufeinander. Die israelischen Schnellboote konnten sich mit
Radartauschkorpern
und aktiven Maßnahmen
elektronischer Kampffuhrung
dem syrischen Angriff durch SS-N-2-Flugkorper großerer Reichweite entziehen, dann aufschließen und ihrerseits mit Raketen des Typs
Gabriel
alle feindlichen Boote versenken.
Im
Falklandkrieg
wurden zwei britische Einheiten durch franzosische
Exocet
-Raketen der
argentinischen Luftwaffe
versenkt, darunter die
HMS
Sheffield
.
Der
Irak-Iran-Krieg
(1980?1988) stellt die militarische Auseinandersetzung dar, bei der bislang die meisten Seezielflugkorper eingesetzt wurden. Auf
irakischer
Seite fanden dabei franzosische Exocet-Raketen und auf
iranischer
Seite sowjetische SS-N-2 sowie deren chinesische Nachbauten CSS-N-2 ?Silkworm“ Verwendung. Hauptsachliche Ziele waren die Olbohrinseln des Gegners und internationale Tanker (Tankerkrieg). Aufgrund der Gefahren durch den Beschuss erhielt unter Seeleuten die Passage zwischen dem iranischen Olterminal auf der Insel
Charg
und der
Straße von Hormus
den Spitznamen ?Exocet Alley“. Nach heutigen Schatzungen wurden mindestens bei der Halfte der 546 Angriffe auf zivile Schiffe, die das Leben von 430 Besatzungsmitgliedern forderten, Seezielflugkorper eingesetzt.
[4]
Neben zahlreichen Tankern wurde am 17. Mai 1987 auch die
US
-
Fregatte
USS
Stark
(FFG-31)
von einer irakischen
Mirage
mit zwei Exocet beschossen. 37 Besatzungsmitglieder starben bei dem Angriff und das Schiff wurde stark beschadigt, konnte aber von der Besatzung gerettet werden. Die Reparatur kostete ungefahr 142 Millionen US-Dollar.
Der Angriff auf die
Stark
hatte eine verstarkte Prasenz US-amerikanischer Schiffe im Golf zur Folge, die 1988 bei der
Operation Praying Mantis
zum Gefecht mit der iranischen Marine kamen. Dabei verwendeten beide Seiten
AGM-84 Harpoon
und die Amerikaner zusatzlich die eigentlich zur Luftabwehr konzipierte
Standard Missile
(SM-1). Die iranischen Raketen konnten mit Tauschkorpern abgelenkt werden. Umgekehrt fuhrten die amerikanischen Angriffe zur Versenkung von insgesamt funf iranischen Schiffen, davon zwei direkt durch den Einsatz von Seezielflugkorpern.
Neben diesem Kriegsschauplatz hatten die USA bereits bei dem
Operation Attain Document
genannten Konflikt mit
Libyen
im Jahr 1985 Harpoon-Flugkorper verwendet. Dabei wurde eine Korvette der franzosischen
Combattante-Klasse
versenkt sowie eine weitere beschadigt und spater mit
Rockeye
-Streubomben versenkt. Neben der Harpoon kam auch die Anti-Radar-Rakete
AGM-88 HARM
gegen die Schiffe zum Einsatz.
Wahrend des
Zweiten Golfkrieges
feuerte der Irak zwei landgestutzte SS-N-2 auf das amerikanische Schlachtschiff
USS Missouri (BB-63)
, die jedoch abgeschossen werden konnten.
Im
Libanonkrieg 2006
feuerte die Hisbollah am 14. Juli 2006 einen Seezielflugkorper, vermutlich eine
Noor
, der iranische Nachbau einer C-802 (NATO: CSS-N-8 ?Saccade“) chinesischer Herkunft, auf die israelische Korvette
INS Hanit
(
Sa’ar-5-Klasse
), wobei vier Seeleute getotet wurden.
Im April 2022 verkundeten die
ukrainischen Streitkrafte
, dass sie den russischen
Lenkwaffenkreuzer
Moskwa
erfolgreich mit zwei
Neptun-Seezielflugkorpern
beschossen hatten. Das russische Verteidigungsministerium bestatigte den Angriff nicht, berichtete aber, dass das Schiff nach einem Brand gesunken ist.
[5]
Historisch bedeutsam ist die Entwicklung von Seezielflugkorpern dahingehend, dass bereits die erste Generation (SS-N-2 / P-15) traditionelle Rohrwaffen in Bezug auf Reichweite und Genauigkeit uberstieg. Dies fuhrte dazu, dass auf neueren Schiffsgenerationen nur noch verhaltnismaßig leichte Geschutzbewaffnung in Form von einem, hochstens zwei Geschutzturmen bis zu einem Kaliber von 130 mm (Geschutz
AK-130
) installiert ist. Zwischenzeitlich hatte die US Navy sogar mit der
USS Long Beach (CGN-9)
einen ausschließlich mit Flugkorpern bewaffneten Kreuzer im Dienst. Die Notwendigkeit von Abwehrmaßnahmen gegen Flugkorper und leichten Einheiten auf kurzere Distanz haben jedoch mittlerweile zur beschriebenen minimalen Geschutzbewaffnung gefuhrt.
Seezielflugkorper stellen eine enorme Bedrohung fur alle
militarischen
und zivilen Schiffe dar. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit moderner Flugkorper bleibt fur die Abwehr nur wenig Zeit. Auch wenn der
Sprengkopf
beim Einschlag versagen sollte, so kann trotzdem durch den mitgefuhrten Treibstoff das getroffene Schiff außer Gefecht gesetzt oder sogar versenkt werden (auf diese Weise ging im
Falklandkrieg
die britische HMS Sheffield verloren). Daher ist die Flugkorperabwehr eine der wichtigsten und technisch anspruchsvollsten Aufgaben in der modernen maritimen Kriegsfuhrung.
Zur aktiven Bekampfung von Seezielflugkorpern kommen sowohl
Flugabwehrraketen
verschiedener Reichweite als auch
Rohrwaffen
(Flak) zum Einsatz. Zu den Flugabwehrraketen zahlen zum Beispiel die
Sea Sparrow
und das
RAM-System
, die auf mittlere und lange Distanzen eingesetzt werden. Bei den Rohrwaffen werden als so genanntes
Nahbereichsverteidigungssystem
(engl.:
Close-in weapon system
, CIWS) fur kurzere Distanzen (maximal wenige km) vor allem
mittelkalibrige
Schnellfeuerkanonen
eingesetzt. Zur Feuerleitung werden Radargerate eingesetzt, die auf Frequenzen im hohen
GHz
- bis in den THz-Bereich arbeiten und mit den so verwendeten
Zentimeter-
bzw.
Millimeterwellen
anfliegende Flugkorper erfassen konnen.
Der bedeutendste Vertreter ist das amerikanische
Phalanx CIWS
, das mit einer
Gatling-Kanone
ausgerustet ist. Diese Waffen wirken allerdings nur auf sehr kurze Distanz, wodurch ein Schiff selbst bei vorzeitiger Explosion des Flugkorpers noch durch die große kinetische Energie der zahlreichen Splitter und Trummer schwer beschadigt werden kann. Neuere CIWS-Entwicklungen zielen auf den Einsatz von gebundelten
Lasern
, die neben Flugkorpern sogar Artilleriegeschosse abwehren sollen. Ein Beispiel hierfur ist die Weiterentwicklung der
Phalanx
-Technologie zum
Laser Area Defense System
.
Der Einsatz von Tauschkorpern wie
Duppeln
(Radartauschkorpern) oder
Flares
(Infrarottauschkorpern) soll den Flugkorper dazu verleiten, anstelle des Schiffes ein
Scheinziel
anzugreifen. Auch der Einsatz von Mitteln der
Elektronischen Kampffuhrung (EloKa)
ist ublich, um die Elektronik der Waffe zu storen. Infrarotsensoren konnen auch durch
Laser
geblendet werden. Auf kleineren Einheiten wie den Raketenschnellbooten der
Osa-Klasse
ist auch der Schlepp von Radarkodern vorgesehen, auf die der Beschuss gelenkt werden soll.
In den letzten Jahren wird daruber hinaus die
Stealth-Technologie
auch im Kriegsschiffbau immer wichtiger, bei der potentiellen Angreifern die (Radar-)Ortung von Schiffen erschwert wird (
Tarnkappenschiff
).
Die Erfahrung mit dem Einsatz von Seezielflugkorpern hat auch zu einem Ausbau von Feuerlosch- und Brandbekampfungssystemen an Bord von Schiffen gefuhrt. Beispielsweise geht vom Treibstoff der Flugkorper beim Einschlag eine Gefahr aus; so war die auf die
HMS
Sheffield
im Falklandkrieg abgefeuerte
Exocet
zwar ein Blindganger, da der Sprengkopf nicht detonierte. Jedoch verursachte der verbliebene Resttreibstoff einen Brand, der außer Kontrolle geriet und schließlich zur Aufgabe des Schiffes fuhrte. Ahnliches geschah 1987 beim
Untergang der
Musson
, als bei einer Ubung eine SS-N-2 ohne Sprengkopf in eine Korvette einschlug und diese schließlich sank. Moderne Brandbekampfungssysteme basieren auf einer Flutung der betroffenen Raume mit
Inertgasen
oder
Halonen
. Weiterhin werden neuerdings auf Schiffen vermehrt schwer entflammbare Materialien verwendet.
Die wichtigsten Vertreter unter den Seezielflugkorpern sind im Bereich der
NATO
:
Die folgenden Typen sind bekannt (geordnet nach
NATO-Codename
; die Originalbezeichnung ist in Klammern dahintergesetzt):
Die
Volksrepublik China
hat eigene Seezielflugkorper entwickelt und in eine Reihe von Landern exportiert.
Bekannt ist vor allem, basierend auf der
SS-N-2
:
Name
|
Jahr
|
Gewicht
|
Sprengkopf
|
Reichweite
|
Geschwindigkeit
|
Antriebsart
|
Startplattform
|
Lenkung
|
Land
|
Kommentare
|
3M54/T Alpha
(SS-N-27 Sizzler)
|
2001
|
1.780 kg
|
200 kg
|
220?530 km
|
735?3.675 km/h
|
Turbojet & Feststoffraketentriebwerk
|
Luft, Schiff, U-Boot, Land
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Sowjetunion
Sowjetunion
/
Russland
Russland
|
|
4K32 KSShch
(SS-N-1 Scrubber)
|
1958
|
2.958 kg
|
625 kg
|
40?100 km
|
1.008 km/h
|
Turbojet
|
Schiff
|
INS & Funkkommando
|
Sowjetunion
Sowjetunion
|
|
AGM-65F Maverick
|
1989
|
287 kg
|
136 kg
|
16?27 km
|
1.150 km/h
|
Feststoffraketentriebwerk
|
Luft
|
IIR
|
Vereinigte Staaten
Vereinigte Staaten
|
Einsatz im
Zweiten Golfkrieg
|
AGM-158C LRASM
|
2018
|
1.050 kg
|
450 kg
|
900 km
|
1101 km/h
|
Turbojet
|
Luft, Schiff
|
INS/GPS & aktive Radarzielsuche & IIR
|
Vereinigte Staaten
Vereinigte Staaten
|
|
AS/SS.12
|
1960
|
76 kg
|
28 kg
|
7 km
|
370 km/h
|
Feststoffraketentriebwerk
|
Luft, Schiff
|
MCLOS via Draht
|
Frankreich
Frankreich
|
|
AS.15TT
|
1981
|
96 kg
|
30 kg
|
15 km
|
1.080 km/h
|
Feststoffraketentriebwerk
|
Luft
|
SARH
|
Frankreich
Frankreich
|
Einsatz bei versch. Konflikten
|
AS.34 Kormoran 2
|
1984
|
630 kg
|
235 kg
|
32 km
|
1.100 km/h
|
Feststoffraketentriebwerk
|
Luft
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Deutschland
Deutschland
|
|
ASM-N-2 Bat
|
1942
|
850 kg
|
454 kg
|
32?37 km
|
260?480 km/h
|
Gleitbombe
|
Luft
|
SARH
|
Vereinigte Staaten
Vereinigte Staaten
|
Einsatz im Zweiten Weltkrieg
|
Blohm & Voss BV 246
|
1943
|
730 kg
|
435 kg
|
210 km
|
450 km/h
|
Gleitbombe
|
Luft
|
manuell via Funkkommando
|
Deutsches Reich NS
Deutsches Reich
|
nur Prototyp
|
BrahMos
|
2006
|
3.000 kg
|
300 kg
|
290 km
|
3.675 km/h
|
Staustrahltriebwerk
|
Luft, Schiff, Land
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Russland
Russland
&
Indien
Indien
|
|
Ch-22 Burja
(AS-4 Kitchen)
|
1962
|
5.635 kg
|
950 kg
|
400?500 km
|
4.075 km/h
|
Flussigkeitsraketentriebwerk
|
Luft
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Sowjetunion
Sowjetunion
|
Einsatz im
Ersten Golfkrieg
|
Ch-26
(AS-6 Kingfish)
|
1973
|
3.950 kg
|
900 kg
|
400?700 km
|
3.595 km/h
|
Flussigkeitsraketentriebwerk
|
Luft
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Sowjetunion
Sowjetunion
|
|
Ch-31A/AM
(AS-17 Krypton)
|
1988
|
715 kg
|
110 kg
|
160 km
|
3.235?5.395 km/h
|
Staustrahltriebwerk
|
Luft
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Sowjetunion
Sowjetunion
/
Russland
Russland
|
|
Ch-35
(AS-20 Kayak)
|
1995
|
630 kg
|
145 kg
|
130 km
|
1.050 km/h
|
Turbojet
|
Schiff, Luft, Land
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Sowjetunion
Sowjetunion
/
Russland
Russland
|
|
Ch-59MA/MK
(AS-18 Kazzo)
|
1994
|
960 kg
|
315 kg
|
150?200 km
|
865?1.045 km/h
|
Turbojet
|
Luft
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Sowjetunion
Sowjetunion
/
Russland
Russland
|
|
Exocet Block 1
|
1979
|
670 kg
|
165 kg
|
70 km
|
1.120 km/h
|
Feststoffraketentriebwerk
|
Luft, Schiff, U-Boot, Land
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Frankreich
Frankreich
|
Einsatz bei versch. Konflikten
|
Exocet Block 3
|
2008
|
780 kg
|
165 kg
|
200 km
|
840?1.080 km/h
|
Turbojet
|
Luft, Schiff
|
INS/GPS & aktive Radarzielsuche
|
Frankreich
Frankreich
|
|
Fritz X
|
1943
|
1570 kg
|
320 kg
|
5 km
|
1.235 km/h
|
Gleitbombe
|
Luft
|
manuell via Funkkommando
|
Deutsches Reich NS
Deutsches Reich
|
Einsatz im
Zweiten Weltkrieg
|
Gabriel Mk.II
|
1962
|
522 kg
|
150 kg
|
36 km
|
780?840 km/h
|
Feststoffraketentriebwerk
|
Luft, Schiff
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Israel
Israel
|
Einsatz im
Jom-Kippur-Krieg
|
Gabriel Mk.IV
|
1999
|
960 kg
|
240 kg
|
200 km
|
1.050 km/h
|
Turbojet
|
Luft, Schiff
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Israel
Israel
|
|
Haeseong-I (SSM-700K)
|
2004
|
718 kg
|
250 kg
|
150 km
|
1.015 km/h
|
Turbojet
|
Schiff, Land
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Korea Sud
Sudkorea
|
|
Henschel Hs 293
|
1943
|
1.045 kg
|
295 kg
|
18 km
|
950 km/h
|
Flussigkeitsraketentriebwerk
|
Luft
|
manuell via Funkkommando
|
Deutsches Reich NS
Deutsches Reich
|
Einsatz im Zweiten Weltkrieg
|
Hsiung Feng I
|
1978
|
538 kg
|
150 kg
|
40 km
|
1.000 km/h
|
Feststoffraketentriebwerk
|
Luft, Schiff
|
INS & SARH
|
Taiwan
Taiwan
|
|
Hsiung Feng II
|
1992
|
685 kg
|
180 kg
|
80 km
|
850 km/h
|
Turbojet
|
Luft, Schiff
|
INS/GPS & aktive Radarzielsuche & IR
|
Taiwan
Taiwan
|
|
Hsiung Feng III
|
2005
|
1.496 kg
|
225 kg
|
150?200 km
|
3.000?3.500 km/h
|
Staustrahltriebwerk
|
Luft, Schiff
|
INS/GPS & aktive Radarzielsuche
|
Taiwan
Taiwan
|
|
HY-1 (CSS-C-2 Silkworm)
|
1987
|
2.300 kg
|
513 kg
|
85 km
|
960 km/h
|
Flussigkeitsraketentriebwerk
|
Luft, Schiff, Land
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
China Volksrepublik
Volksrepublik China
|
weiterentwickelte P-15 Termit
|
HY-2
|
1988
|
2.998 kg
|
513 kg
|
200 km
|
960 km/h
|
Flussigkeitsraketentriebwerk
|
Luft, Schiff, Land
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
China Volksrepublik
Volksrepublik China
|
weiterentwickelte P-15 Termit
|
HY-3/C-301 (CSS-C-6 Sawhorse)
|
1989
|
3.400 kg
|
300?500 kg
|
180 km
|
3.000 km/h
|
Flussigkeitsraketentriebwerk
|
Luft, Schiff, Land
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
China Volksrepublik
Volksrepublik China
|
|
HY-4/C-201 (CSS-C-3 Seersucker)
|
1989
|
1.740 kg
|
300?500 kg
|
135?200 km
|
960?1.000 km/h
|
Turbojet
|
Luft, Schiff, Land
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
China Volksrepublik
Volksrepublik China
|
|
I-go Type 1
|
1945
|
1.400 kg
|
800 kg
|
10 km
|
950 km/h
|
Flussigkeitsraketentriebwerk
|
Luft
|
manuell via Funkkommando
|
Japan
Japan
|
Prototyp
|
I-go Type 2
|
1945
|
650 kg
|
300 kg
|
12 km
|
950 km/h
|
Flussigkeitsraketentriebwerk
|
Luft
|
manuell via Funkkommando
|
Japan
Japan
|
Prototyp
|
I-go Type 3
|
1945
|
?
|
600 kg
|
10?15 km
|
950?1.000 km/h
|
Gleitbombe
|
Luft
|
IR
|
Japan
Japan
|
Prototyp
|
K-10S
(AS-2 Kipper)
|
1961
|
4.200 kg
|
1.000 kg
|
260 km
|
1.440 km/h
|
Turbojet
|
Luft
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Sowjetunion
Sowjetunion
|
Einsatz im
Jom-Kippur-Krieg
|
KS-1
?Komet“ (AS-1 Kennel)
|
1953
|
2.735 kg
|
600 kg
|
95?180 km
|
1.080 km/h
|
Turbofan
|
Luft
|
INS & SARH
|
Sowjetunion
Sowjetunion
|
|
KSR-2
(AS-5 Kelt)
|
1962
|
4.077 kg
|
850 kg
|
250 km
|
1.250 km/h
|
Flussigkeitsraketentriebwerk
|
Luft
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Sowjetunion
Sowjetunion
|
Einsatz bei versch. Konflikten
|
Marte Mk. 2
|
1987
|
300 kg
|
70 kg
|
25 km
|
900 km/h
|
Feststoffraketentriebwerk
|
Luft, Schiff
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Italien
Italien
|
Einsatz bei versch. Konflikten
|
Naval Strike Missile
|
2012
|
345?407 kg
|
125 kg
|
185 km
|
1.100 km/h
|
Turbojet
|
Luft, Schiff
|
INS/GPS & aktive IIR
|
Norwegen
Norwegen
|
|
Otomat
|
1977
|
770 kg
|
210 kg
|
180 km
|
1.116 km/h
|
Turbojet
|
Schiff, Land
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Italien
Italien
|
|
P-5/6 Pjatjorka
(SS-N-3 Shaddock)
|
1959
|
4.500 kg
|
630?800 kg
|
300?650 km
|
1.435?1.780 km/h
|
Turbojet
|
Schiff, U-Boot, Land
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Sowjetunion
Sowjetunion
|
|
P-15 Termit
(SS-N-2 Styx)
|
1958
|
2.500 kg
|
513 kg
|
40?85 km
|
1.080 km/h
|
Flussigkeitsraketentriebwerk
|
Schiff, Land
|
INS & aktive Radarzielsuche / IR
|
Sowjetunion
Sowjetunion
|
Einsatz bei versch. Konflikten
|
P-70 Ametist
(SS-N-7 Starbright)
|
1968
|
3.375 kg
|
840 kg
|
65 km
|
1.050 km/h
|
Feststoffraketentriebwerk
|
U-Boot
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Sowjetunion
Sowjetunion
|
|
P-120 Malachit
(SS-N-9 Siren)
|
1972
|
3.000 kg
|
530 kg
|
110 km
|
1.100 km/h
|
Feststoffraketentriebwerk
|
Schiff, U-Boot
|
INS & aktive Radarzielsuche / IR
|
Sowjetunion
Sowjetunion
|
|
P-270 Moskit
(SS-N-22 Sunburn)
|
1981
|
4.150 kg
|
320 kg
|
120?160 km
|
3.600 km/h
|
Staustrahltriebwerk
|
Schiff, Luft, Land
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Sowjetunion
Sowjetunion
|
|
P-500 Basalt
(SS-N-12 Sandbox)
|
1975
|
4.800 kg
|
1.000 kg
|
550 km
|
3.000 km/h
|
Turbojet
|
Schiff, U-Boot
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Sowjetunion
Sowjetunion
|
|
P-700 Granit
(SS-N-19 Shipwreck)
|
1983
|
7.360 kg
|
750 kg
|
700 km
|
2.700 km/h
|
Staustrahltriebwerk
|
Schiff, U-Boot
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Sowjetunion
Sowjetunion
|
|
P-800 Oniks
(SS-N-26 Strobile)
|
1998
|
3.000 kg
|
200 kg
|
300 km
|
3.600 km/h
|
Staustrahltriebwerk
|
Luft, Schiff, Land
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Sowjetunion
Sowjetunion
/
Russland
Russland
|
Einsatz im
Burgerkrieg in Syrien
|
Penguin Mk. 3
|
1987
|
370 kg
|
120 kg
|
+55 km
|
1.100 km/h
|
Feststoffraketentriebwerk
|
Luft, Schiff, Land
|
INS & IIR
|
Norwegen
Norwegen
|
|
R/U/AGM-84 Harpoon
|
1977
|
520?725 kg
|
221 kg
|
93?315 km
|
1.020 km/h
|
Turbojet
|
Luft, Schiff, U-Boot, Land
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Vereinigte Staaten
Vereinigte Staaten
|
Einsatz im
Zweiten Golfkrieg
|
R/UGM-109B Tomahawk TASM
|
1983
|
1.120?1.450 kg
|
454 kg
|
460 km
|
880 km/h
|
Turbofan
|
Schiff, U-Boot
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Vereinigte Staaten
Vereinigte Staaten
|
|
RB-04
|
1962
|
600 kg
|
300 kg
|
32 km
|
1.050 km/h
|
Feststoffraketentriebwerk
|
Luft
|
aktive Radarzielsuche
|
Schweden
Schweden
|
|
RB-08
|
1966
|
900 kg
|
300 kg
|
70 km
|
900 km/h
|
Turbojet
|
Schiff, Land
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Schweden
Schweden
|
|
RBS-15
|
1985
|
630?805 kg
|
200 kg
|
+200 km
|
1.100 km/h
|
Turbojet
|
Luft, Schiff, Land
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Schweden
Schweden
|
|
Sea Eagle
|
1981
|
600 kg
|
230 kg
|
110 km
|
1.000 km/h
|
Turbojet
|
Luft
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Vereinigtes Konigreich
Vereinigtes Konigreich
|
|
Sea Skua
|
1981
|
147 kg
|
28 kg
|
25 km
|
950?1.050 km/h
|
Feststoffraketentriebwerk
|
Luft, Schiff
|
SARH
|
Vereinigtes Konigreich
Vereinigtes Konigreich
|
Einsatz bei versch. Konflikten
|
SY-1/YJ-6 (CAS-1 Kraken)
|
1985
|
2.095 kg
|
513 kg
|
150 km
|
960 km/h
|
Flussigkeitsraketentriebwerk
|
Luft, Schiff, Land
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
China Volksrepublik
Volksrepublik China
|
weiterentwickelte P-15 Termit
|
Typ 80 ASM
|
1982
|
600 kg
|
150 kg
|
50 km
|
1.020 km/h
|
Feststoffraketentriebwerk
|
Luft
|
INS & IR
|
Japan
Japan
|
|
Typ 91 ASM
|
1991
|
510 kg
|
260 kg
|
150 km
|
840 km/h
|
Turbojet
|
Luft
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Japan
Japan
|
|
Typ 93 ASM
|
1993
|
530 kg
|
250 kg
|
170 km
|
840 km/h
|
Turbojet
|
Luft
|
INS & IIR
|
Japan
Japan
|
|
YJ-1/C-801
(CSS-N-4 Sardine)
|
1987
|
655 kg
|
165 kg
|
40?50 km
|
1.080 km/h
|
Feststoffraketentriebwerk
|
Luft, Schiff, U-Boot, Land
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
China Volksrepublik
Volksrepublik China
|
Einsatz bei versch. Konflikten
|
YJ-2/C-802
(CSS-N-8 Saccade)
|
1995
|
555 kg
|
165 kg
|
120?130 km
|
840 km/h
|
Turbojet
|
Luft, Schiff, U-Boot, Land
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
China Volksrepublik
Volksrepublik China
|
|
YJ-83
|
1998
|
600 kg
|
190 kg
|
180?200 km
|
1.050 km/h
|
Turbojet
|
Luft, Schiff, Land
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
China Volksrepublik
Volksrepublik China
|
|
XASM-3
|
2018
|
900 kg
|
?
|
150?200 km
|
3.000 km/h
|
Staustrahltriebwerk
|
Luft
|
INS/GPS & aktive Radarzielsuche
|
Japan
Japan
|
|
Neptun (Seezielflugkorper)
|
2022
|
870 kg
|
150 kg
|
280?300 km
|
Mach 0,8
|
Turbojet
|
Land
|
INS & aktive Radarzielsuche
|
Ukraine
Ukraine
|
Russischer Uberfall auf die Ukraine 2022
|
Fur zahlreiche, ursprunglich nur zur Bekampfung von Seezielen entwickelte Seezielflugkorper wurden auch Versionen entwickelt, die in der Lage sind, Landziele zu bekampfen. So konnen beispielsweise die folgenden Flugkorper Landziele insbesondere in Kustennahe bekampfen:
In umgekehrter zeitlicher Abfolge wurde hingegen beispielsweise der sowjetische Marschflugkorper
P-5 (SS-N-3 Shaddock)
ab der Version P-5D zu einem Seezielflugkorper weiterentwickelt. Eine Sonderstellung nimmt ferner die
BGM-109 Tomahawk
ein, bei der die universelle Verwendbarkeit gegen Land- und Seeziele von Anfang an in der Entwicklung berucksichtigt wurde.
- Jeremy Flack:
Lenk- und Abwurfwaffen der NATO-Luftwaffen.
Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2005,
ISBN 3-613-02525-6
.
- ↑
Siehe dazu den
Artikel Henschel Hs 293
- ↑
Die Kustenraketentruppe der Volksmarine
; abgerufen am 19. April 2019
- ↑
Coastal Missile Forces bei globalsecurity.org (englisch)
; abgerufen am 19. April 2019
- ↑
Es wird einem kalt ums Herz
. In:
Der Spiegel
.
Nr.
1
, 1976 (
online
–
5. Januar 1976
).
- ↑
Strauss Center: Tanker War
(
Memento
vom 20. April 2010 im
Internet Archive
) (englisch)
- ↑
Russian warship: Moskva sinks in Black Sea
,
BBC News
, 15. April 2022