Schlacht bei Inverurie

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Schlacht bei Inverurie
Teil von: Schottische Unabhangigkeitskriege

Der Grenago Stane, neben dem der Legende nach sich der Earl of Buchan nach seiner Niederlage weinend zu Boden geworfen hatte
Datum 22. Mai 1308 bis 23. Mai 1308
Ort Inverurie
Ausgang Entscheidender Sieg von Robert Bruce
Konfliktparteien

Schottland 0843   Schottland

England Konigreich   England

Befehlshaber

Konig Robert I.

John Comyn, 7. Earl of Buchan

Truppenstarke

700

1000

Verluste

unbekannt, vermutlich gering

unbekannt, vermutlich hoch

Die Schlacht bei Inverurie (auch Schlacht bei Barra ) war eine Schlacht des Ersten Schottischen Unabhangigkeitskriegs . Am 22. und 23. Mai 1308 konnte der schottische Konig Robert Bruce bei Inverurie seinen innenpolitischen Gegner John Comyn, 7. Earl of Buchan entscheidend schlagen. Nach alteren Angaben fand die Schlacht bereits am 23. Dezember 1307 statt. [1]

Vorgeschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nachdem der englische Konig Eduard I. im Juli 1307 gestorben war, brach sein Sohn und Nachfolger Eduard II. den begonnenen Feldzug nach Schottland im August ab und zog sich nach England zuruck. Damit sank der militarische Druck auf Robert Bruce, der sich im Marz 1306 zum schottischen Konig erhoben hatte. Der Thronanspruch von Bruce war aber auch unter den schottischen Adligen nicht unumstritten. Zum einen lehnten viele Adlige Bruce ab, da er den Thronanspruch des 1296 abgesetzten John Balliol missachtete, aber vor allem verurteilten viele die Ermordung von John Comyn, Lord of Badenoch im Februar 1306 durch Bruce. Nachdem der militarische Druck der Englander auf Bruce nachgelassen hatte, zog dieser ab September 1307 von Sudwestschottland nach Nordostschottland, um seine schottischen Gegner auszuschalten. Zunachst eroberte er Inverness , Nairn und Urquhart Castle , worauf der Earl of Ross einen Waffenstillstand mit ihm schloss. Dann wandte sich Bruce gegen John Comyn, 7. Earl of Buchan. Dieser war ein Cousin des von ihm ermordeten John Comyn of Badenoch und sein bedeutendster innenpolitischer Gegner.

Konfrontation mit den Truppen des Earls of Buchan bei Slioch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bruce zog Anfang November mit einem etwa 700 Mann starken Heer nach Inverurie, dem wichtigsten Burgh von Garioch . Dort erkrankte er so schwer, dass seine Anhanger befurchteten, dass er sterben wurde. Dazu zog der Earl of Buchan mit einem Heer seinem Gegner entgegen. Sein Heer war wahrscheinlich dem Heer von Bruce zahlenmaßig uberlegen, bestand aber nur aus einem Aufgebot aus eigenen Besitzungen, wahrend das Heer von Bruce bereits Kampferfahrungen durch die Kampfe gegen die Englander hatte. Angesichts des Zustands von Bruce zog sich dessen Heer aber nach Slioch in Drumblade zuruck, wobei der kranke Bruce mit einer Trage durch die Foudland Hills getragen werden musste. Mitte November schlug das Heer neben einem Wald ein Lager auf. Zu dieser Zeit lag bereits Schnee, die Soldaten fanden in der Region nicht genugend Lebensmittel und der Zustand des Konigs verschlechterte sich weiter. Der Earl of Buchan hatte seinen Gegner verfolgt, vermied jedoch eine offene Schlacht. Seine Bogenschutzen begannen jedoch, die Soldaten von Bruce zu beschießen. Die Bogenschutzen der Armee von Bruce schossen zuruck, doch nach drei Tagen zog sich die Armee von Bruce geordnet zuruck, worauf Buchan das offensichtlich starke und disziplinierte Heer abziehen ließ und sich nach Buchan zuruckzog, um Verstarkungen heranzuziehen. [2]

Schlacht bei Inverurie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der immer noch kranke Bruce wurde nach Strathbogie gebracht, wo er sich erholte. Die Comyns wahnten ihn auf der Flucht, verstarkten aber die Besatzung von Coull Castle in Aberdeenshire . Der mit ihnen verbundete John Mowbray akzeptierte einen bis Ende Februar 1308 befristeten Waffenstillstand mit Bruce. Nach dessen Ablauf griffen die Truppen von Bruce Mortlach , Tarradle und Skelbo Castle an und erneuerten ab dem 7. April 1308 die Belagerung von Elgin Castle , die im Vorjahr abgebrochen worden war. [3] Obwohl Bruce noch nicht vollstandig genesen war, fuhrte er im Mai sein Heer wieder nach Inverurie. Nachdem das Heer die Stadt erreicht hatte, erschien der Earl of Buchan wieder mit seinem Aufgebot vor der Stadt. Er zogerte aber anzugreifen und bezog in Oldmeldrum Quartier. Am nachsten Morgen machte Sir David of Brechin ohne Absprache mit Buchan einen Vorstoß auf Inverurie, wobei seine Soldaten einige Manner von Bruce toten konnten. Als Bruce hiervon erfuhr, fuhrte er zu Pferd seine Truppen gegen das Heer von Buchan. Am Barra Hill trafen die Truppen aufeinander. Das Erscheinen des fur schwer krank gehaltenen Bruce hoch zu Ross verwirrte Buchan und dessen Verbundete, darunter der Earl of Atholl und Sir John Mowbray , so dass sie zuruckwichen. Dies fuhrte zur Panik bei seinen Truppen. Als das Heer von Bruce nun angriff, fluchteten die Soldaten von Buchan in wilder Flucht nach Fyvie . Buchans Heer loste sich auf, er selbst fluchtete nach England, wo er wenige Monate spater starb. Bruce ließ Buchans Besitzungen systematisch verwusten. Anhanger von ihm wurden getotet, ihre Hauser und Vorrate zerstort und ihr Vieh geschlachtet. Danach zog Bruce weiter nach Moray . [4]

Folgen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach der Niederlage bei Inverurie flohen die Mitglieder der Familie Comyn , die in der zweiten Halfte des 13. Jahrhunderts die fuhrende schottische Adelsfamilie gewesen war, aus Schottland. Robert Bruce konnte jedoch weiter nach Nordschottland ziehen, das er bis Mitte 1308 unter seine Kontrolle brachte.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Geoffrey W. S. Barrow: Robert Bruce and the Community of the Realm of Scotland . Eyre & Spottiswoode, London 1965, S. 249.
  2. Geoffrey W. S. Barrow: Robert Bruce and the Community of the Realm of Scotland . Eyre & Spottiswoode, London 1965, S. 248.
  3. Ranald Nicholson: Scotland. The Later Middle Ages (The Edinburgh History of Scotland, Vol. II. ) Oliver and Boyd, Edinburgh 1974, ISBN 0-05-002038-2 , S. 77?78.
  4. Geoffrey W. S. Barrow: Robert Bruce and the Community of the Realm of Scotland . Eyre & Spottiswoode, London 1965, S. 249.