Die
Schlacht bei Dachau
am 5. Oktober 1648 war die letzte großere militarische Konfrontation des
Dreißigjahrigen Krieges
.
Die
kaiserlich
-bayerischen Truppen unter dem Oberkommando des Generalfeldmarschalls
Octavio Piccolomini
schlugen die franzosisch-schwedischen Truppen, welche sich nahe Munchen befanden (zwischen den heutigen Munchner Stadtteilen
Nymphenburg
und
Allach
).
Piccolomini war bereits fruh uber die Anwesenheit der feindlichen Regimenter informiert und zog von Munchen aus nordwarts entlang der Straße nach
Dachau
. Die kaiserlich-bayerische Kavallerie wurde in drei Einheiten aufgeteilt: Der General der Kavallerie
Johann von Werth
durchstreifte das Gelande links der Straße, wahrend der Feldmarschall
Johann von Reuschenberg
sich mit seinen Einheiten direkt auf der Straße vorwartsbewegte. Das Gelande rechts der Straße sicherte zum einen der kaiserliche General
Raimondo Montecuccoli
und zum andern der bayerische Feldmarschall
Adrian von Enkevort
. Piccolomini selbst folgte mit der bayerischen Kavallerie und der Infanterie. Die Berichte uber die Aufstellung der Truppen sind zum Teil nicht stimmig. Einig sind sich alle Berichterstatter allerdings darin, dass Werth sich links der Straße vorwarts bewegte.
Der Grund fur die Anwesenheit der 15 franzosisch-schwedischen Regimenter zu Pferd, sowie 600 Mann zu Fuß, scheint eine groß angelegte Jagd in den Waldern zwischen Dachau und Munchen gewesen zu sein, da die Regimenter auch von Jagern und Hunden begleitet wurden.
Es gelang der kaiserlich-bayerischen Kavallerie, unweit des Dorfes
Feldmoching
, den Gegner zu uberraschen und diesen bis nach Dachau zuruckzutreiben.
[2]
Der schwedische Oberbefehlshaber
Carl Gustav Wrangel
konnte sich zu Fuß durch das sumpfige Gebiet des
Dachauer Mooses
nach Dachau retten. Die dort verbliebenen Truppen raumten die Stadt am nachsten Tag.
Enkevort berichtet spater, dass 200 Mann getotet und mehrere Hundert gefangen genommen wurden sowie uber 1000 Pferde ?ruiniert“ wurden. Dagegen wird in der offiziellen Spezifikation nur von 94 Gefangenen berichtet.
[3]
- Ausgewaehlte Schriften des Raimund Fursten Montecuccoli, General-lieutenant und Feldmarschall, hrsg. v. Alois Veltze: Bd. 3, Wien und Leipzig, 1900, S. 71 f.
- Sigmund von Riezler
:
Geschichte Bayerns
, Bd. 5: 1597 bis 1651, Gotha 1903, S. 643 f.
- ↑
Verzeichniss der bei der Ersten Deutschen Kunst-Ausstellung in Munchen befindlichen Werke.
Munchen 1854, S. 22 (
Google Books
)
- ↑
Friedrich Wilhelm Barthold:
Geschichte des großen deutschen Krieges vom Tode Gustav Adolfs ab mit besonderer Rucksicht auf Frankreich
, Teil 2, Stuttgart 1843, S. 627.
- ↑
Helmut Lahrkamp
:
Jan von Werth. Sein Leben nach archivalischen Quellenzeugnissen.
Koln 1962, S. 200.