Saturday Night Massacre

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Den Titel Saturday Night Massacre ( deutsch wortlich Samstagabend-Massaker ) gaben einige Journalisten dem 20. Oktober 1973, da dieser Tag von Rucktritten und Neubesetzungen des Amts des Justizministers unter Richard Nixon bestimmt wurde.

Im Rahmen der Watergate-Affare wurde am 13. Juli 1973 bekannt, dass es seit 1971 ein Tonbandaufzeichnungssystem im Oval Office gab, durch das alle Gesprache und Telefonate Prasident Nixons aufgezeichnet wurden. Ein juristischer Streit um die Herausgabe der Tonbander entbrannte, schließlich wollte Nixon eine Veroffentlichung um jeden Preis verhindern. Mehrere Prozesse folgten.

Nixon verlor die Prozesse um die Herausgabe der Aufzeichnungen und der offentliche Druck auf ihn wurde immer großer. Er schlug einen Kompromiss vor: Der demokratische Senator John Stennis sollte die Bander horen durfen und daraufhin eine Zusammenfassung fur den Chefermittler des Untersuchungsausschusses zum Watergate-Skandal, Archibald Cox , erstellen.

Als Cox den Vorschlag Nixons ablehnte, kam es am 20. Oktober 1973 zum sogenannten Saturday Night Massacre : Nixon wollte den unnachgiebigen Ermittler Cox aus dem Weg schaffen. Sein Stabschef Alexander Haig befahl in Nixons Namen dem Justizminister Elliot L. Richardson , Cox zu entlassen. Allerdings weigerte sich Richardson und trat sofort zuruck. Danach setzte Haig den Stellvertretenden Justizminister William Ruckelshaus genauso unter Druck. Doch auch Ruckelshaus weigerte sich und trat ebenfalls zuruck. Er bezog sich hierbei darauf, dass er seinen Eid auf die Verfassung und nicht auf den Prasidenten geleistet habe.

Erst der Nachfolger Robert Bork , vorher Vertreter der Regierung beim Supreme Court und dadurch dritter der Rangfolge des Justizministeriums, fuhrte den Befehl aus und entließ Cox. Auch er wollte sein Amt zur Verfugung stellen, wurde jedoch von Richardson davon uberzeugt, die ordnungsgemaße Leitung des Justizministeriums sicherzustellen. Neuer Chefermittler wurde am 1. November 1973 Leon Jaworski . Dieser erzwang vor dem Supreme Court die Herausgabe der Tonbandaufnahmen aus dem Weißen Haus . Darunter befand sich auch das beruhmte smoking-gun -Band, das bewies, dass Nixon personlich befohlen hatte, die Ermittlungen der Justiz zu behindern. [1]

Das Saturday Night Massacre gilt als einer der großten Fehler Nixons. Er nahm sich das Recht heraus, uber der Verfassung zu stehen und faktisch Immunitat zu genießen. Dies stieß selbst in erzkonservativen Kreisen auf starke Ablehnung. Am 9. August 1974, also knapp zehn Monate nach dem Saturday Night Massacre , erklarte Nixon seinen Rucktritt und kam dadurch seiner drohenden Amtsenthebung zuvor.

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. Leon Jaworski Facts. Your Dictionary, 2005, abgerufen am 19. September 2014 . (englisch)