Karte von 1894
Landschaft in Samarien
Samarien
(
lat.
/
engl.
Samaria
) bezeichnet geografisch im Wesentlichen den nordlichen Teil des heutigen
Westjordanlands
(Gebiet von
Nablus
). Der deutsche Name Samarien leitet sich ab von der griechischen Bezeichnung von
Schomron
(
Plene
:
hebraisch
??????
,
vokalisiert
hebraisch
?????????
?omr?n
,
griechisch
Σαμαρε?α
; davon abgeleitet
arabisch
???????
as-S?mara
). Auf Arabisch heißt die Region auch
Dschibal Nablus
/
???? ?????
/
?ib?l N?bulus
, "Nablus-Gebirge". Alle diese Namen entsprechen der Bergregion zwischen dem nordlicher gelegenen
Galilaa
und dem sudlicheren
Judaa
.
Das biblische Land Samarien ist aus der Abspaltung der zehn nordlichen
Stamme Israels
vom Konigshaus
David
926 v. Chr. hervorgegangen.
Omri
, der ca. 885?874 v. Chr. Konig des
Nordreiches
war, baute die Stadt
Samaria
als Hauptstadt des Nordreiches aus.
[1]
Wegen seiner
synkretistischen
Religionspolitik wird er in der
Bibel
heftig kritisiert. Nur eine kleine Gruppe von
JHWH
-Glaubigen hat den Untergang des Konigreiches uberlebt.
Da diese
Samariter
den
Tempelkult in Jerusalem
ablehnten und eigene Opferstatten auf dem
Garizim
bevorzugten
[2]
, wurden sie von den
Israeliten
des
Sudreiches
und in Jerusalem nicht anerkannt, sondern besonders geringschatzig betrachtet (vgl. dazu auch
Joh
4,1-41
EU
; Jesus und die samaritische Frau). Das ist der Hintergrund, wenn Jesus im
neutestamentlichen
Gleichnis vom
Barmherzigen Samariter
ausgerechnet einen Samariter als vorbildlich darstellt.
Zutrittsverbot der
IDF
fur israelische Burger zu einem Ort in Samarien (2016)
Samarien wird heute dem
Westjordanland
zugerechnet.
Israel
bezeichnet das Westjordanland in Anlehnung an biblische
Toponyme
als
Judaa und Samaria
, was in direkter
Transliteration
auch als
Jehuda und Schomron
wiedergegeben werden kann.
[3]
Mit der Regierung Netanyahu (seit 29. Dezember 2022) ist die Bezeichnung ?israelisches Kernland“ in Regierungsaußerungen vorwiegend geworden.
- ↑
1 Kon
16,23-28
EU
- ↑
Je nach Lesart der durftigen Quellenlage kann die Abtrennung der spateren Samariter vom Jerusalemer Kult zur Zeit der Wiedererrichtung des Jerusalemer Tempels unter
Esra
und
Nehemia
oder auch erst im 4. bis 2. Jahrhundert erfolgt sein. Vgl. den Artikel
Samaritaner
. Darstellung der Diskussion und Belege bei Rainer Albertz:
Religionsgeschichte Israels in alttestamentlicher Zeit 2.
Vandenhoeck und Ruprecht, Gottingen 2. Aufl. 1997, S. 577?584
- ↑
Suddeutsche Zeitung
vom 29. Juli 2009, Seite 3:
Ferien auf dem Siedlerhof
von
Thorsten Schmitz
32.14306
35.26062
Koordinaten:
32° 9′
N
,
35° 16′
O