Rumanisch-Orthodoxe Kirche

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Briefmarke der Po?ta Roman? zur 130-Jahr-Feier der Autokephalie der Rumanisch-Orthodoxen Kirche (2015) mit dem Bild der im Bau befindlichen Kathedrale der Erlosung des Volkes

Die Rumanisch-Orthodoxe Kirche ? Patriarchat von Rumanien , rumanisch Biserica Ortodox? Roman? (BOR) , ist eine der autokephalen (eigenstandigen) Kirchen des orthodoxen Christentums . Mit ungefahr 17 Millionen Mitgliedern nach der Russischen Orthodoxen Kirche ? Patriarchat Moskau die zahlenmaßig zweitgroßte orthodoxe autokephale Kirche in der Welt.

Die meisten ethnischen Rumanen gehoren der Rumanisch-Orthodoxen Kirche an, aber in der Kirche gibt es auch Glaubige anderer Nationalitaten wie Roma und Ukrainer. Allein in Rumanien betrug die Zahl der orthodoxen Glaubigen laut Volkszahlung von 2011 rund 16.300.00, dies waren 86,5 % der Bevolkerung. In einer im Jahr 2000 in der Republik Moldau durchgefuhrten soziologischen Umfrage gaben 21,5 % der Gesamtbevolkerung und ein Viertel der christlichen Bevolkerung an, zur Metropole Bessarabien, einer Unterabteilung der Rumanisch-Orthodoxe Kirche, zu gehoren. (ca. 720.000 Gemeindemitglieder). Einigen Quellen zufolge gibt es unter den Rumanen in der Ukraine und im Westen immer noch Hunderttausende Orthodoxe, die ihre kanonische Unterordnung unter die rumanisch-orthodoxe Kirche bekraftigen. Damit beliefe sich die Gesamtzahl der Rumanisch-Orthodoxen auf etwa zwanzig Millionen.

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die ersten Metropolien auf dem Gebiet des heutigen Rumanien wurden Anfang des 15. Jahrhunderts gebildet:

  1. Ungarowalachei (Arge? 1359)
  2. Furstentum Moldau ( Suceava 1401) ( Siehe auch den Artikel Moldaukloster )
  3. Siebenburgen (im 14.?15. Jahrhundert B?lgrad , spater Alba Iulia genannt, Erzdiozese Vad , Feleacu , Geoagiu und Hunedoara )

Der orthodoxe Kult der Rumanen in Siebenburgen wurde gemeinsam mit dem Okumenischen Patriarchat im Jahr 1781 durch das Toleranzedikt von Kaiser Joseph II. anerkannt. Die Rumanisch-Orthodoxe Kirche wurde im Jahre 1885 zur autokephalen Kirche und 1925 zum Patriarchat erklart. Seit 1961 ist die Rumanisch-Orthodoxe Kirche Mitglied des Weltkirchenrates .

Der erste Patriarch ab 1925 war Miron Cristea , welcher im Jahr 1938 fur ein Jahr bis zu seinem Tod wahrend der Errichtung der Konigsdiktatur von Karl II. dessen Premierminister wurde und damit die Beseitigung des Verfassungsstaates legitimierte.

Jedem Machthaber des 20. Jahrhunderts habe sich nach Oliver Jens Schmitt die Kirche angedient: zuerst von 1938 bis 1940 dem Konig, dann der Armee , schließlich ab 1944 den Kommunisten . Unter den Kommunisten eignete sich die Orthodoxe Kirche die Kirchenguter der Unierten Kirche in Siebenburgen an, welche noch heute einen erheblichen Teil des Reichtums der Orthodoxen Kirche ausmachen. Gleichzeitig waren damit die Bande nach Westen ? auf Geheiß Stalins ? abgebrochen. Die Kirche wurde zu einem Machtinstrument des Regimes. Die Rumanisch-Orthodoxe Kirche hielt im Gegensatz zu katholischen und protestantischen Kirchen in Rumanien dem Ceausescu -Regime bis zu dessen Ende die Treue; deren Patriarch Teoctist hatte noch in den letzten Tagen der Diktatur dem Regime eine Loyalitatserklarung abgegeben, trat deswegen zuruck und war nach 4 Monaten dennoch wieder an der Seite der Postkommunisten anzutreffen. Die Kirche ruckte wieder in den Mittelpunkt des politischen Geschehens. In den 2010er Jahren stand ihr die ?postkommunistische Oligarchenpartei“ (Schmitt) PSD am nachsten. Mit ihrer konservativen Ausrichtung schurt die Kirche antiwestliche und autoritare Ressentiments.

Die Rumanisch-Orthodoxe Kirche ist einer der großten Grundeigentumer in Rumanien und ubt damit und mit ihren Unternehmen große wirtschaftliche Macht aus, ohne Steuern zu zahlen. [1]

Ein autonomer Teil der Rumanisch-Orthodoxen Kirche ist die Orthodoxe Kirche Bessarabiens mit Sitz in der St.-Teodora-de-la-Sihla-Kathedrale in Chi?in?u . Ihr gehoren circa 20 % der orthodoxen Gemeinden in der Republik Moldau an.

Patriarchen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Miron Cristea (1925?1939)
  2. Nicodim Munteanu (1939?1948)
  3. Iustinian Marina (1948?1977)
  4. Iustin Moisescu (1977?1986)
  5. Teoctist Ar?pa?u (1986?2007)
  6. Daniel Ciobotea (2007?)

Siehe auch Liste der Metropoliten der Ungarisch-Walachei und Patriarchen von Rumanien

Gliederung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Rumanisch-orthodoxe Eparchien in Rumanien, der Republik Moldau, Ungarn und Serbien
  1. Metropolie fur die Walachei und die Dobrudscha : Erzdiozese Bukarest , Erzdiozese Tomis , Erzdiozese Targovi?te , Erzdiozese Buz?u und Vrancea , Erzdiozese Arge? und Muscel , Erzdiozese Untere Donau , Diozese Slobozia und C?l?ra?i , Diozese Alexandria und Teleorman , Diozese Giurgiu , Diozese Tulcea
  2. Metropolie fur die Moldau und die Bukowina : Erzdiozese Ia?i , Erzdiozese Suceava und R?d?u?i , Erzdiozese Roman und Bac?u , Diozese Hu?i
  3. Metropolie fur Siebenburgen : Erzdiozese Hermannstadt , Erzdiozese Alba Iulia , Diozese Covasna und Harghita , Diozese Oradea , Diozese Deva und Hunedoara
  4. Metropolie fur Cluj, Maramure? und S?laj : Erzdiozese Vad, Feleacu und Cluj , Diozese Maramure? und Satu Mare , Diozese S?laj
  5. Metropolie fur die Kleine Walachei : Erzdiozese Craiova , Erzdiozese Ramnicu , Diozese Severin und Strehaia , Diozese Slatina
  6. Metropolie fur das Banat : Erzdiozese Timi?oara , Erzdiozese Arad , Diozese Caransebe? , Diozese Dacia Felix (Serbien), Diozese fur Ungarn
  7. Metropolie Bessarabien (Republik Moldau): Erzdiozese Chi?in?u , Diozese B?l?i , Diozese Sudbessarabien , Orthodoxe Diozese Dub?sari und ganz Transnistrien
  8. Rumanisch-Orthodoxe Metropolie fur West- und Sudeuropa : Erzdiozese fur Westeuropa , Diozese fur Italien , Diozese fur Spanien und Portugal
  9. Rumanische Orthodoxe Metropolie fur Deutschland, Zentral- und Nordeuropa
  10. Erzdiozese fur Amerika
  11. Diozese fur Australien und Neuseeland
  12. Ukrainisch-Orthodoxes Vikariat

Siehe auch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Rumanisch-Orthodoxe Kirche  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Oliver Jens Schmitt : Rumaniens orthodoxe Kirche war stets eine Dienerin der Macht , NZZ, 21. September 2018