Dieser Artikel behandelt den klerikalen Regularen. Fur den Regular im Netzjargon siehe
Regular
.
Regularkleriker
(lateinisch
clerici regulares
) oder kurz
Regular
sind
romisch-katholische
Kleriker
, die sich in ihrer Lebensfuhrung an eine
Ordensregel
binden. Der Name ist von dem
lateinischen
Begriff
regula
(Vorschrift, Regel) hergeleitet.
Im weiteren Sinn sind Regularkleriker demnach ganz allgemein
Priester
, die zu einem
Ordensinstitut
und nicht zum
Weltklerus
(
Sakularkleriker
) gehoren.
[1]
In diesem, umfassenden Sinn ist
Regularkleriker
ein
Synonym
fur
Ordenspriester
.
Im engeren Sinn bezeichnet der Ausdruck
Regularkleriker
dagegen einen bestimmten Typus von
Ordensgemeinschaften
, wie sie vor allem im 16. und 17. Jahrhundert im Zuge der
Gegenreformation
aus dem Zusammenschluss gleich gesinnter Priester entstanden. Die Bezeichnung bringt zum Ausdruck, dass sich die Kleriker einer gemeinsamen Regel unterstellen, ohne eine traditionelle
klosterliche
Gemeinschaft zu bilden. Es handelt sich um Genossenschaften (Kongregationen), die nicht zuruckgezogen in
Monchsgemeinschaften
oder abgelegenen
Konventen
leben, sondern deren Mitglieder in der Welt
seelsorglich
und
apostolisch
tatig sind. Meist leben sie wie alle Ordensleute in ortlichen Gemeinschaften (Kommunitaten), allerdings nimmt das geregelte Gemeinschaftsleben einen weniger hohen Stellenwert als in traditionellen Orden oder auch in den meisten modernen
Kongregationen
ein. So erlauben die Regeln mancher Regularklerikergemeinschaften grundsatzlich auch ein Leben außerhalb der Kommunitat und verlangen nur die individuelle Verbundenheit mit der
Spiritualitat
der Gemeinschaft sowie die Unterstellung unter eine gemeinschaftliche Leitung und Disziplin.
Neben den drei klassischen
Ordensgelubden
der
Evangelischen Rate
der
Armut
, der
Ehelosigkeit
und des
Gehorsams
kennen einige Regularkleriker-Gemeinschaften zusatzliche Gelubde. So gibt es etwa bei den
Jesuiten
das besondere Gelubde des Papstgehorsams, und die Marianen versprechen als viertes Gelubde, keine kirchlichen Wurden anzustreben.
Die bekannteste und großte Priestergenossenschaft, die zu den Regularklerikern gezahlt wird, sind die
Jesuiten
(die sich auch
Gesellschaft Jesu
nennen). Die alteste Regularkleriker-Kongregation sind die
Theatiner
. Andere Beispiele fur Regularklerikerorden sind die
Minderen Regularkleriker
(auch
Marianen
,
Caracciolanen
oder
Adorno-Fathers
genannt), die
Kamillianer
, die
Marianer
, die
Piaristen
, die
Somasker
und die
Regularkleriker vom Guten Jesus
.
Ein sehr viel alterer Ordenstyp, der ebenfalls aus dem Zusammenschluss von Klerikern entstanden, aber deutlich monastischer gepragt ist, sind die
Regularkanoniker
.
- ↑
Lexikon fur Theologie und Kirche
(Michael Buchberger, Hrsg.), 2. Auflage, 8. Band:
Patron bis Rudolf
, Herder, Freiburg i. Br. 1936, Spalte 726?727.