Prestige ? Die Meister der Magie

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Film
Titel Prestige ? Die Meister der Magie
Originaltitel The Prestige
Produktionsland Vereinigte Staaten , Vereinigtes Konigreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2006
Lange 125 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Christopher Nolan
Drehbuch Jonathan Nolan
Christopher Nolan
Produktion Christopher Nolan
Aaron Ryder
Emma Thomas
Musik David Julyan
Kamera Wally Pfister
Schnitt Lee Smith
Besetzung
Synchronisation

Prestige ? Die Meister der Magie (Originaltitel: The Prestige ) ist ein US-amerikanisch - britischer Thriller von Christopher Nolan aus dem Jahr 2006, der auf dem Roman Das Kabinett des Magiers (1995) von Christopher Priest basiert. Verliehen wird der Film von Touchstone Pictures und Warner Bros. Weltweit spielte der Film fast 110 Millionen US-Dollar ein. [3] Der deutsche und osterreichische Kinostart des 40 Millionen US-Dollar teuren Films war am 4. Januar 2007. [3] [4]

Handlung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das 19. Jahrhundert neigt sich seinem Ende zu. In London lernen sich die beiden angehenden Zauberkunstler Robert Angier und Alfred Borden kennen. Was beide eint, ist die Faszination fur Zauberkunst und das Bestreben, ihr Publikum mit bisher ungesehenen Zaubertricks zu erstaunen. Die beiden beginnen einen freundschaftlichen Wettstreit unter Mithilfe des altgedienten Ausstatters Cutter.

Angiers Ehefrau Julia, die als Assistentin mit auf der Buhne steht, ertrinkt wahrend eines spektakularen Tricks in einem Wassertank, nachdem sie einen Knoten, den Borden gebunden hat, nicht rechtzeitig hat losen konnen. Angier macht Borden fur ihren Tod verantwortlich, und es kommt zum Bruch zwischen den Mannern. Nachdem sie erfolgreich gegenseitig ihre Auffuhrungen sabotiert haben, wobei Borden zwei Finger verliert, trennen sich ihre Wege. Borden heiratet und wird Vater einer Tochter namens Jess, was den um seine Ehefrau trauernden Angier zusatzlich verdrießt.

Im weiteren Verlauf des Films geht Borden, der nun mit dem Ausstatter Bernard Fallon arbeitet, mit einer ganz neuen Darbietung an die Offentlichkeit, die ihm viel Publikum beschert: Mit Hilfe eines unbekannten Tricks scheint es zu gelingen, sich von einem Ende der Buhne zum anderen zu teleportieren . Angier ist neidisch und will hinter das Geheimnis von Bordens Trick ?Der transportierte Mann“ kommen. Doch im Gegensatz zu gewohnlichen Darbietungen dieser Zeit ist der Trick anscheinend perfekt und das Geheimnis nicht zu entratseln. Mit Hilfe von Cutter entwickelt Angier eine eigene Version des Zauberstucks, wozu er einen Doppelganger verwendet, um die Illusion der Teleportation zu erzeugen: ?Der neue transportierte Mann“ wird aufgrund seiner Prasentation als gelungene, verbesserte Kopie vom Publikum gefeiert. Doch das befriedigt Angier nicht, er will um jeden Preis hinter das Geheimnis von Bordens Trick kommen. Er setzt seine Buhnenassistentin und Geliebte Olivia als Spionin auf ihn an.

Kurze Zeit spater besticht Borden Angiers Buhnen-Doppelganger und lasst damit dessen Trick auffliegen. Dafur erhalt Angier durch Olivias Hilfe Bordens verschlusseltes Notizbuch. Er entfuhrt gemeinsam mit Cutter Bordens Ausstatter und erpresst so das Schlusselwort, das zur Dechiffrierung notwendig ist: ?Tesla“ ? gemeint ist der Elektroingenieur Nikola Tesla , dessen Ausstellung beide zuvor besucht hatten. Angier glaubt, dass Borden sich von ihm hat helfen lassen, und reist nach Colorado Springs , wo er Tesla begegnet, der sich selbst mit Thomas Edison in einem Wettstreit befindet und wegen seiner Errungenschaften auf dem Gebiet der Elektrizitat als genialer Wissenschaftler gilt. Wahrend der Reise kommt Angier dahinter, dass das Notizbuch nur eine falsche Fahrte war und er einem Komplott von Borden und der zu ihm ubergelaufenen Olivia zum Opfer gefallen ist. Olivia ist inzwischen anscheinend zu Bordens Geliebter geworden, was seiner bereits belasteten Ehe zusatzlichen Druck gibt und letztlich zum Selbstmord seiner eifersuchtigen Ehefrau Sarah fuhrt.

Tesla kann Angier trotzdem helfen: Er versorgt ihn mit einer geheimnisvollen Apparatur, mit der er Bordens Transportationstrick ubertrumpfen kann. Angier kehrt nach London zuruck und setzt fur seine Auffuhrung des ?wahren transportierten Mannes“ exakt 100 Auffuhrungen an: Jeden Abend ubertrifft er Bordens Trick, indem er sich nicht nur quer uber die Buhne, sondern innerhalb von Augenblicken hinauf in eine Loge des Theaters ?teleportiert“. Nun will Borden hinter Angiers Geheimnis kommen und besucht dessen Vorstellung. Da er eine Falltur erspaht hat, begibt er sich unter die Buhne, und tatsachlich fallt Angier wahrend des Tricks aus seiner Apparatur unter die Buhne ? in einen Wassertank, der sich automatisch verschließt. Obwohl Borden versucht, ihn zu befreien, stirbt Angier; Borden wird in diesem Augenblick von Mitarbeitern des Theaters ertappt, so dass es so aussieht, als hatte er den Wassertank verschlossen. Er wird wegen Mordes festgenommen und zum Tod durch Erhangen verurteilt. Doch wie sich herausstellt, ist Angier noch am Leben. Er offenbart sich allerdings nicht der Justiz, sondern lebt nun unter seinem ursprunglichen Namen Lord Caldlow, so dass Borden als vermeintlicher Morder hingerichtet wird.

In der finalen Szene wird Angier von Bordens Assistenten Fallon besucht und niedergeschossen ? allerdings sieht letzterer genauso aus wie Borden. Erst jetzt wird klar, dass Borden tatsachlich einen Zwillingsbruder hatte. Beide Bruder haben sich in ihrer Tarnung immer abgewechselt: wenn der eine als Alfred Borden auftrat, nahm der andere die Rolle seines vermeintlichen Assistenten Bernard Fallon ein. Dies war das Geheimnis hinter Bordens Version von ?Der transportierte Mann“: Es war ein perfekt inszenierter Doppelgangertrick. Dieser ging sogar so weit, dass sich der eine der Zwillinge zwei Finger amputierte, als der andere seine durch Angiers Sabotage verlor. Borden offenbart dem sterbenden Angier zudem, dass er derjenige war, welcher stets seine Frau Sarah liebte, wahrend sein Zwillingsbruder seine Liebe in Olivia fand. Somit uberlebt Jess’ leiblicher Vater, Alfred Borden, wahrend sein Bruder derjenige war, der gehangt wurde. Als Borden aus dem durch Angiers Petroleumlampe angezundeten Lagerraum geht, sieht man in einem von vielen Wassertanks eine tote Kopie von Angier.

Erst in dieser Schlussszene wird deutlich, worin der Unterschied bei den Darbietungen der beiden konkurrierenden Zauberkunstler bestand. Die Zwillinge Borden lebten sowohl privat als auch auf der Buhne ein gemeinsames Leben und wurden so zum Teil des eigenen Gesamtkunstwerkes. Angier hingegen verdoppelte sich mittels Teslas Apparatur in jeder einzelnen Vorstellung: Teslas Apparatur ist also in der Lage, einen Klon von der Person zu erstellen, die die Apparatur benutzt. Angier wusste vorher nie, ob er selbst oder sein Klon qualvoll im Wassertank ertrinken oder am Ende den Ruhm (Prestige) ernten wurde.

Produktion [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Regisseur Christopher Nolan arbeitet nach Batman Begins in diesem Film erneut mit Christian Bale und Michael Caine zusammen. Auch setzt er seine langjahrige Zusammenarbeit mit Filmkomponist David Julyan und Kameramann Wally Pfister fort, die bei nahezu jedem seiner Filme mitwirken. Die Dreharbeiten dauerten vom 9. Januar bis zum 8. April 2006. Analyse , der Song im Abspann, stammt von Radiohead -Frontmann Thom Yorke und ist auf dessen Soloalbum The Eraser zu finden.

Ricky Jay , der im Film den Magier Milton spielt, war tatsachlich auch ein Zauberkunstler und half Hugh Jackman und Christian Bale bei der Verbesserung ihrer Fingerfertigkeit. Jay galt als einer der erfahrensten und geschicktesten Zauberkunstler auf den Gebieten der Kartenkunst, des Falschspiels, des Kartenwerfens, der Closeup- und der Mentalmagie. Wie die Zauberkunstler im Film hatte auch Jay einen Rivalen: Nach Kritik uber David Copperfields Zaubermuseum erteilte dieser ihm Hausverbot.

Die im Film verwendete Verschwindemethode, bei der jedes Mal ein Vogel zu Tode kommt, ist rein fiktiv und korrespondiert mit dem todlichen Doppelgangerthema.

Synchronisation [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch von Anne Troester und der Dialogregie von Tobias Meister im Auftrag der FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH in Berlin . [5]

Schauspieler Rolle Deutsche Stimme
Hugh Jackman Robert Angier / Gerald Root Thomas Nero Wolff
Christian Bale Alfred Borden / Bernard Fallon David Nathan
Michael Caine John Cutter Jurgen Thormann
Scarlett Johansson Olivia Wenscombe Luise Helm
Rebecca Hall Sarah Borden Manja Doering
David Bowie Nikola Tesla Frank Glaubrecht
Andy Serkis Mr. Alley Jorg Hengstler

Historischer Hintergrund [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Den im Film verarbeiteten Stromkrieg zwischen Thomas Edison und Nikola Tesla hat es wirklich gegeben. Wahrend Edison sich Gleichstrom nutzbar machte, arbeiteten Tesla und der Großindustrielle George Westinghouse an einer Methode, Wechselstrom zu nutzen. Im Kampf um den noch jungen Strom -Markt soll Edison, einem Pionier der Gluhlampe , jedes Mittel recht gewesen sein. So ließ Edison Tiere bis hin zu einem Elefanten mit hochdosiertem Wechselstrom toten, um zu beweisen, wie gefahrlich und damit untauglich das Konzept der Konkurrenz sei. Letztendlich konnte Edison den Siegeszug des Wechselstroms jedoch nicht verhindern. [6]

Der Film enthalt zahlreiche Anspielungen auf tatsachliche Begebenheiten bekannter Illusionisten um die Jahrhundertwende.

  • So stahl der amerikanische Illusionist Harry Kellar seinem britischen Kollegen John Nevil Maskelyne das Geheimnis des schwebenden Menschen, indem er dessen Buhnenhelfer abwarb.
  • Der Zauberkunstler Harry Houdini ging im Konkurrenzkampf so weit, dass er die Trickgeheimnisse seiner Kollegen anonym der Presse zuspielte und auch selbst publizierte. Wenn er Kunststucke ablegte, veroffentlichte er sogar seine eigenen Tricks, behauptete jedoch, es handle sich hierbei um die Methoden seiner Nachahmer. Wie die Zauberer im Film lieferte sich auch Houdini unter anderem mit einem gewissen ?Hardeen“ bis zu seinem Tod eine 26 Jahre andauernde Fehde. Beide zeigten die gleiche Show und beschuldigten sich gegenseitig des geistigen Diebstahls. Tatsachlich war Hardeen Houdinis Halbbruder, die Vendetta ein sorgfaltig inszenierter PR-Trick.
  • Im Film wird Chung Ling Soo gezeigt, der beim ebenfalls im Film thematisierten Gewehrkugeltrick ums Leben kam. Nach seinem Tod stellte sich heraus, dass Soo in Wirklichkeit kein Chinese, sondern ein verkleideter weißer Amerikaner namens William E. Robertson war, der auch außerhalb des Theaters die Illusion eines Chinesen wahrte, indem er etwa Interviews nur uber Dolmetscher gab.
  • Die im Film verwendeten Elektrozaubereien erinnern an die umstrittenen Shows von ?Dr.“ Walford Bodie , der auf der Buhne Tesla -Blitze erzeugte und Zuschauer unter Strom setzte.
  • Die Szene auf dem Friedhof spielt auf die ?Lebendig-begraben“-Illusion an, die Houdini geplant, aber als zu gefahrlich verworfen hatte. Die Entfesselung im Glaswassertank war ebenfalls eine Erfindung Houdinis, der als Erster Entfesselungskunst mit Todesgefahr kombinierte.
  • Zu den damals erfolgreichsten Zauberkunstlern gehorten tatsachlich zwei Bruder, die Davenport Brothers, die jedoch offiziell als Duo auftraten.
  • Im Hintergrund sieht man ein Werbeplakat fur einen Zauberer namens Harry Dresden. Harry Dresden ist zum einen ein Romanheld (Magier) einer erfolgreichen Dark-Fantasy-Reihe des Autors Jim Butcher , zum anderen konnte es sich auch um eine Anspielung auf Houdini handeln, der 1900 in der Dresdner Elbe zum ersten Mal eine Unterwasser-Entfesslung vorfuhrte.
  • Das ansonsten bei Zauberkunstlern nicht allzu ubliche Verkleiden mit z. B. falschen Barten ist moglicherweise ebenfalls von Houdini inspiriert, der in den 1920er-Jahren undercover die spiritistische Szene auskundschaftete.

Rezeption [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In der IMDb findet sich Prestige ? Die Meister der Magie auf der Liste der bestbewerteten Filme aller Zeiten wieder. Im Jahr 2023 kam er mit einer von Benutzern vergebenen Durchschnittsbewertung von 8,5 von 10 moglichen Punkten auf Platz 43. [7]

Auszeichnungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bei der Oscarverleihung 2007 wurden Kameramann Wally Pfister und die beiden Szenenbildner Nathan Crowley und Julie Ochipinti nominiert, konnten aber keinen Oscar gewinnen. Ferner bekam Crowley eine Nominierung fur den Preis der Art Directors Guild , wahrend die beiden Drehbuchautoren Jonathan und Christopher Nolan 2007 fur den Online Film Critics Society Award nominiert waren. Prestige ? Die Meister der Magie war daruber hinaus als bester Science-Fiction-Film und fur die besten Kostume fur den Saturn Award nominiert und gewann den Curts-Siodmak-Preis 2008 als bester Science-Fiction-Film.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Freigabebescheinigung fur Prestige ? Die Meister der Magie . Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft , August 2007 (PDF; Pruf­nummer: 108 612 DVD).
  2. Alterskennzeichnung fur Prestige ? Die Meister der Magie . Jugendmedien­kommission .
  3. a b The Prestige (2006). In: Box Office Mojo . Amazon.com , abgerufen am 12. Dezember 2016 (englisch).
  4. Prestige - Die Meister der Magie - Film.at abgerufen am 4. Janner 2021
  5. Prestige. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei , abgerufen am 1. August 2017 .
  6. WDR.de: Edison und der Stromkrieg
  7. https://www.imdb.com/chart/top abgerufen am 3. September 2023.