Prasidentschaftswahl in Frankreich 1969

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Prasidentschaftswahl 1969
Staat Frankreich   Frankreich
Datum 1. und 15. Juni
(1. und 2. Wahlgang)
Wahlbeteiligung 1. Wahlgang: 77,6 %
2. Wahlgang: 68,6 %
Kandidaten Georges Pompidou Alain Poher
Parteien UDR CD
Stimmen ?
1. Wahlgang
10.051.783
44,5 %
5.268.613
23,3 %
Stimmen ?
2. Wahlgang
11.064.371
58,2 %
7.943.118
41,8 %
Zusammenfassung der Stimmen
1. Wahlgang
Georges Pompidou ( UDR )
44,5 %
Alain Poher ( CD )
23,3 %
Jacques Duclos ( PCF )
21,3 %
Gaston Defferre ( SFIO )
5,0 %
Michel Rocard ( PSU )
3,6 %
Louis Ducatel ( DVG )
1,3 %
Alain Krivine ( LC )
1,1 %
2. Wahlgang
Georges Pompidou ( UDR )
58,2 %
Alain Poher ( CD )
41,8 %
Stimmenstarkste nach Departements
1. Wahlgang
2. Wahlgang
Prasident vor der Wahl
Alain Poher
1965 1974

Die Prasidentschaftswahl in Frankreich 1969 fand am 1. und 15. Juni statt [1] .

Der Gaullist Georges Pompidou gewann die Stichwahl gegen Alain Poher . Er wurde fur sieben Jahre ( Septennat ) zum Staatsprasident Frankreichs gewahlt. Pompidou starb zwei Jahre vor dem Ende seiner Amtszeit; im Mai 1974 fand deshalb eine vorgezogene Prasidentschaftswahl statt.

Die Wahl war durch den Rucktritt Charles de Gaulles am 28. April 1969 notig geworden. De Gaulle hatte ein Referendum verloren (53,5 Prozent Gegenstimmen), das die Dezentralisierung durch die Anerkennung der Regionen als Collectivite territoriale voranbringen sollte.

Fur die Gaullisten trat der fruhere Premierminister Georges Pompidou an; er war wegen des Wirtschaftswachstums wahrend seiner Amtszeit (1962 bis 1968) und der Bewaltigung des Mai 1968 bei den Konservativen sehr popular. Die Parti communiste francais bot der sozialdemokratischen SFIO angesichts der schwierigen Ausgangslage die Aufstellung eines gemeinsamen Kandidaten an, was die SFIO aber ablehnte. Die PCF trat mit Jacques Duclos an und die SFIO mit Gaston Defferre , unterstutzt von Pierre Mendes France . Die uberraschende Kandidatur des zentristischen Ubergangsprasidenten Alain Poher minderte die Chancen des linken Lagers weiter. Poher hatte die Gegner der von de Gaulle geplanten Reform angefuhrt. Die beiden Kandidaten Michel Rocard von der linkssozialistischen Parti socialiste unifie und Alain Krivine von der trotzkistischen Ligue communiste revolutionnaire standen der 68er-Bewegung nahe (siehe auch Mai 1968 in Frankreich ), wobei Krivine wesentlich radikaler war.

Duclos erreichte mit mehr als zwanzig Prozent der Stimmen das beste Ergebnis der Kommunisten bei einer Prasidentschaftswahl in Frankreich uberhaupt. Defferre litt stark unter der beidseitigen Konkurrenz (Poher, Duclos) und kam nur auf funf Prozent der Stimmen.

Mit einer komfortablen Mehrheit wurde Pompidou zum franzosischen Prasidenten gewahlt. Er amtierte vom 20. Juni 1969 bis zu seinem Tod am 2. April 1974.

Kandidaten Parteien 1. Wahlgang 2. Wahlgang
Stimmen % Stimmen %
Georges Pompidou Union des democrates pour la Republique 10.051.783 44,5 11.064.371 58,2
Alain Poher Centre democrate 5.268.613 23,3 7.943.118 41,8
Jacques Duclos Parti communiste francais 4.808.285 21,3
Gaston Defferre Section francaise de l’Internationale ouvriere 1.133.222 5,0
Michel Rocard Parti socialiste unifie 816.470 3,6
Louis Ducatel Divers gauche 286.447 1,3
Alain Krivine Ligue communiste 239.104 1,1
Gesamt 22.603.924 100 19.007.489 100
Ungultige Stimmen 295.036 1,3 1.303.798 6,4
Wahler 22.898.960 77,6 20.311.287 68,9
Wahlberechtigte 29.513.361 29.500.334
Quellen: Conseil constitutionnel: 1. Wahlgang , 2. Wahlgang ? JORF, 1. und 2. Wahlgang

Einzelnachweise

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  1. Decret n° 69-405, 2. Mai 1969. In: Journal officiel de la Republique francaise. Abgerufen am 17. November 2023 (franzosisch).