Die
Prasidentschaft Bengalen
(englisch:
Bengal Presidency
) war neben der
Prasidentschaft Bombay
und der
Prasidentschaft Madras
eine der drei Verwaltungseinheiten
Britisch-Indiens
.
Die Prasidentschaft
Bengalen
mit der Hauptstadt
Kalkutta
umfasste hauptsachlich den ostlichen Teil des indischen Subkontinents und erstreckte sich auf dem Gebiet des heutigen
Bangladesch
sowie der folgenden
indischen Bundesstaaten
:
Westbengalen
,
Assam
,
Bihar
,
Orissa
,
Uttar Pradesh
,
Uttarakhand
,
Punjab
,
Haryana
,
Himachal Pradesh
sowie Teile von
Chhattisgarh
,
Madhya Pradesh
,
Maharashtra
, der
pakistanischen
nordwestlichen Grenzprovinz
und
Burmas
.
Penang
und
Singapur
gehorten ebenfalls zur Prasidentschaft Bengalen, bis sie 1867 der Kronkolonie
Straits Settlements
angegliedert wurden.
Die Prasidentschaft Bengalen wurde 1684 gegrundet und von der
East India Company
verwaltet, bis sie 1858 der britischen Krone einverleibt wurde. Der Regierungssitz befand sich in der Festung
Fort William
in
Kalkutta
. Im Jahr 1877 erhielt Konigin
Victoria
den Titel
Kaiserin von Indien
, und die Briten erklarten Kalkutta zur Hauptstadt der ?Kronkolonie Indien“. Am 16. Oktober 1905
[1]
wurde Indiens bevolkerungsreichste Provinz Bengalen (eine der aktivsten im Befreiungskampf) von den Briten aus verwaltungstechnischen Grunden geteilt ? in einen westlichen Landesteil einschließlich
Bihars
und
Orissas
mit uberwaltigender Hindu-Mehrheit und einen ostlichen Landesteil einschließlich der Provinz
Assam
mit deutlicher
muslimischer
Mehrheit. Indische Nationalisten sahen diese Teilung als ein Mittel der britischen Kolonialherren, Zwietracht unter der bengalischen Bevolkerung zu saen, die in Sprache und Geschichte immer eine Einheit gebildet hatte.
[2]
Nach mehreren gewalttatigen Unruhen revidierten die Englander die
Teilung Bengalens
im Jahr 1912 und fuhrten die bengalischsprachigen Gebiete als
Provinz Bengalen
bis 1947 fort.
- ↑
N. Jayapalan:
History Of India (from National Movement To Present Day)
.
Band
4
. Atlantic Publishers & Distributors, New Delhi 2001,
ISBN 81-7156-917-X
,
S.
15
(englisch,
eingeschrankte Vorschau
in der Google-Buchsuche [abgerufen am 29. Januar 2017]).
- ↑
Kavalam Madhava Panikkar
:
A survey of Indian History
. Asia Publishing House, Bombay, 12. Aufl. 1962, S. 221.