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Prasidentin des
Deutschen Bundestages
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Logo des Bundestags
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Amtierend
Barbel Bas
seit dem 26. Oktober 2021
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Anrede
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Frau Prasidentin
bzw.
Herr Prasident
(im Bundestag, auch fur amtierende Prasidenten)
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Amtssitz
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Reichstagsgebaude
,
Berlin
,
Deutschland
Deutschland
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Vorsitzender
von
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Bundestag
Bundesversammlung
Gemeinsamer Ausschuss
Polizei beim Deutschen Bundestag
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Stellvertreter
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Bundestagsvizeprasidenten
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Wahl durch
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Bundestag
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Website
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www.bundestag.de
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Der
Prasident des
Deutschen Bundestages
,
[1]
auch
Bundestagsprasident
[2]
genannt, ist der
Vorsitzende
des
Bundesparlaments
der
Bundesrepublik Deutschland
. Er hat gemaß dem
Inlandsprotokoll der Bundesregierung
das zweithochste Staatsamt inne.
[3]
Er fungiert gleichzeitig als Vorsitzender der
Bundesversammlung
und des
Gemeinsamen Ausschusses
, zweier nichtstandiger Verfassungsorgane. Amtsinhaberin ist seit dem 26. Oktober 2021 die
SPD
-
Bundestagsabgeordnete
Barbel Bas
.
Nach uberwiegender Meinung kommt fur die Wahl nur ein Mitglied des
Deutschen Bundestages
in Frage.
[4]
Die Wahl erfolgt durch die
Abgeordneten
in der
konstituierenden Sitzung
des neu gewahlten Parlaments. Die Wahl des Bundestagsprasidenten wird durch den
Altersprasidenten
geleitet.
Bisher stellte im Deutschen Bundestag immer die
Fraktion
mit den meisten Abgeordneten den Bundestagsprasidenten, wenngleich es hierzu keine gesetzliche Bestimmung gibt. Diese Staatspraxis bildete sich bereits in der
Weimarer Republik
heraus. Die Amtszeit des Bundestagsprasidenten endet mit der jeweiligen
Legislaturperiode
. Er ist damit grundsatzlich nicht vorzeitig absetzbar. Eine erneute Wahl des bisherigen Amtsinhabers in der nachsten Legislaturperiode ist moglich, sofern er auch Abgeordneter des neuen Bundestages ist.
?
Kampfkandidaturen
“ bei der Wahl zum Prasidenten sind unublich. Lediglich nach dem plotzlichen Tod von
Hermann Ehlers
(CDU) 1954 gab es eine Ausnahme. Bei der Wahl am 16. November 1954 traten sogar zwei Fraktionskollegen gegeneinander um das Amt an: Gegen den offiziellen
CDU/CSU
-Kandidaten
Eugen Gerstenmaier
trat
Ernst Lemmer
an und unterlag erst im dritten Wahlgang mit lediglich 14 Stimmen Unterschied (Gerstenmaier: 204, Lemmer: 190, Enthaltungen: 15).
Der Bundestagsprasident hat mehrere Stellvertreter (
Vizeprasident des Deutschen Bundestages
oder
Bundestagsvizeprasident
), die von den im Bundestag vertretenen
Fraktionen
vorgeschlagen werden. Leitet einer von ihnen eine Sitzung des Bundestages, so wird er als
amtierender Prasident
bezeichnet und hat die Ordnungsgewalt im Bundestag inne.
[5]
Als am 18. April 1958 samtliche Bundestagsvizeprasidenten und auch die damalige Altersprasidentin abwesend waren, betraute der Bundestagsprasident den SPD-Abgeordneten
Kurt Pohle
mit der Leitung der weiteren Sitzung.
[6]
Bis zum Beginn der 13. Wahlperiode 1994 war in der Geschaftsordnung nicht festgelegt, wie viele Stellvertreter der Bundestagsprasident hat. Es gab nur interfraktionelle Vereinbarungen, sodass es meist vier Vizeprasidenten gab (je einen fur die drei großten Fraktionen Union, SPD und FDP sowie ein zweiter fur die jeweils zweitgroßte Fraktion). 1983 stellte die neue Fraktion der
Grunen
erstmals einen Antrag, ebenfalls mit einem Vizeprasidenten im Prasidium vertreten zu sein. Dieser Antrag wurde ? wie auch in folgenden Wahlperioden ? abgelehnt. Erst 1994 wurde die Zahl der Stellvertreter des Prasidenten derart festgelegt, dass jede Fraktion durch mindestens einen Vizeprasidenten zu vertreten
ist
. Demzufolge hatte der Deutsche Bundestag wahrend der 14. Wahlperiode (1998 bis 2002) funf Vizeprasidenten, 1994 bis 1998 und 2002 bis 2005 gab es vier Vizeprasidenten. Nach der
Bundestagswahl 2005
einigten sich
SPD
, CDU und
CSU
in ihren Sondierungsgesprachen zur Bildung einer
Großen Koalition
darauf, dass die SPD zwei Vizeprasidenten stellt. Der entsprechende Antrag zur Wahl von sechs Stellvertretern wurde bei der konstituierenden Sitzung am 18. Oktober 2005 gegen die Fraktionen der
FDP
, Bundnis 90/Die Grunen und
Die Linke
angenommen. In der 17. Wahlperiode erhielt wieder nur jede Fraktion einen Vizeprasidenten, insgesamt also funf. In der 18. Wahlperiode stellten sowohl SPD als auch CDU/CSU je zwei Vizeprasidenten. Obwohl die FDP nicht mehr im Bundestag vertreten war, erhohte sich die Zahl der Stellvertreter damit wieder auf sechs.
In der 19. Wahlperiode wurde kein Abgeordneter der erstmals im Bundestag vertretenen AfD zum Vizeprasidenten gewahlt, obwohl nach
§2 Abs. 1 S. 2
GOBT
der Geschaftsordnung des Bundestages jede Fraktion durch mindestens einen Vizeprasidenten im Bundestagsprasidium vertreten sein sollte. Allerdings besteht fur die Abgeordneten keine Verpflichtung zur Wahl eines bestimmten Kandidaten, da die Wahl geheim ist und die Abgeordneten nach
Art. 38
GG
nur ihrem Gewissen unterworfen sind.
[7]
[8]
Die
AfD-Fraktion
hatte in der konstituierenden Sitzung des Parlaments ihren Abgeordneten
Albrecht Glaser
nominiert, der jedoch in drei aufeinanderfolgenden Abstimmungen keine Mehrheit erhielt. Auf eine weitere Abstimmung zu dessen Person verzichtete die AfD im Marz 2018.
[9]
Dies hatte der Zustimmung des Altestenrates bedurft. Im November 2018 stellte die AfD in einem neuen Anlauf
Mariana Harder-Kuhnel
als Bewerberin auf. Auch diese konnte in keiner der drei Abstimmungen im November und Dezember 2018 sowie am 4. April 2019 die erforderlichen Mehrheiten erreichen. Waren bezuglich der Nichtwahl Albrecht Glasers dessen islamfeindliche Außerungen angefuhrt worden,
[10]
wurden die Niederlagen von Harder-Kuhnel in den Medien vor allem damit erklart, dass sie AfD-Mitglied ist und die Normalisierung einer Partei, die vielfach eine rassistische und volkische Politik betreibe und die Verbrechen der Nazi-Zeit verharmlose, befurchtet wurde.
[11]
Auch
Gerold Otten
als dritter Kandidat der Fraktion scheiterte am 11. April 2019, am 16. Mai 2019 sowie am 6. Juni 2019. Als vierter Kandidat scheiterte
Paul Podolay
am 26. September 2019, am 7. November 2019 und am 12. Dezember 2019.
[12]
Karsten Hilse
scheiterte am 16. Januar 2020, 5. Marz 2020 und 7. Mai 2020 als funfter Kandidat der AfD.
[13]
Am 26. November 2020, 15. April 2021 und 10. Juni 2021 scheiterte mit
Harald Weyel
auch der sechste Kandidat der AfD.
[14]
[15]
Auch
im 20. Bundestag
schaffen es mehrere Kandidaten der AfD nicht, die erforderliche Stimmenanzahl auf sich zu vereinen.
Gesetzliche Grundlage fur das Amt des Bundestagsprasidenten und seiner Stellvertreter ist zunachst
Art. 40
GG
: Danach wahlt der Bundestag seinen Prasidenten und dessen Stellvertreter. Ferner gibt sich der Bundestag eine
Geschaftsordnung
.
Die Geschaftsordnung muss laut einem Urteil des
Bundesverfassungsgerichts
von 1952 fur jede neu beginnende Wahlperiode neu beschlossen werden.
[16]
In der Praxis wird jedoch meist die bisherige Geschaftsordnung ? ggf. mit Anderungen ? als Geschaftsordnung fur die neue Wahlperiode beschlossen. Sie regelt unter anderem die Rechte und Pflichten des Bundestagsprasidenten sowie die Anzahl der Vizeprasidenten.
Die wichtigste Funktion des Bundestagsprasidenten besteht in der Leitung der
Plenarsitzungen
. Dazu nimmt er auf dem Podium im
Plenarsaal
des Bundestages Platz, sitzt also den anderen Abgeordneten gegenuber. Der Bundestagsprasident vertritt den Bundestag und ist Adressat aller
Gesetzentwurfe
und Vorlagen, die von der
Bundesregierung
, vom
Bundesrat
oder aus der Mitte des Bundestages eingebracht werden. Ebenso ist er der Empfanger aller
Eingaben
, die aus den Reihen des Parlaments stammen oder an den Bundestag gerichtet werden.
Dem Prasidenten steht das
Hausrecht
und die Polizeigewalt zu, die durch die
Polizei beim Deutschen Bundestag
durchgesetzt wird. Er ist auch die oberste Dienstbehorde der Bundestagsbeamten, wobei er bestimmte Personalentscheidungen im Einvernehmen mit dem Prasidium trifft. Weitere Rechte und Pflichten des Bundestagsprasidenten sind in der Geschaftsordnung geregelt.
Gemaß § 36 der Geschaftsordnung kann der Prasident Redner, die vom Verhandlungsgegenstand abschweifen, zur Sache verweisen. Weiter kann der Prasident Mitglieder des Bundestages, wenn sie die Ordnung oder die Wurde des Bundestages verletzen, mit Nennung des Namens zur Ordnung rufen. ?Ist ein Redner wahrend einer Rede dreimal zur Sache oder dreimal zur Ordnung gerufen und beim zweiten Male auf die Folgen eines dritten Rufes zur Sache oder zur Ordnung hingewiesen worden, so muss ihm der Prasident das Wort entziehen und darf es ihm in derselben Aussprache zum selben Verhandlungsgegenstand nicht wieder erteilen“ (§ 36 Abs. 2 der Geschaftsordnung). Unabhangig von einem Ordnungsruf kann der Prasident laut § 37 der Geschaftsordnung ein Ordnungsgeld in Hohe von 1000,00 Euro festsetzen (im Wiederholungsfall 2000,00 Euro). Laut § 38 der Geschaftsordnung kann der Prasident wegen groblicher Verletzung der Ordnung oder der Wurde des Bundestages ein Mitglied des Bundestages, auch ohne dass ein Ordnungsruf ergangen oder ein Ordnungsgeld festgesetzt worden ist, fur die Dauer der Sitzung aus dem Saal verweisen. Ein Mitglied des Bundestages kann in der Folge maximal dreißig Sitzungstage ausgeschlossen werden. Gegen samtliche Sanktionen des Prasidenten kann das betroffene Mitglied des Bundestages bis zum nachsten Plenarsitzungstag schriftlich begrundeten Einspruch einlegen. Uber den Einspruch entscheidet der Bundestag ohne Aussprache (§ 39 der Geschaftsordnung).
Der Bundestagsprasident ist ferner der Empfanger der Rechenschaftsberichte der politischen Parteien, uberwacht die Einhaltung der Regelungen zur Parteispende nach dem
Parteiengesetz
und regelt die
Wahlkampfkostenerstattung
.
Der Bundestagsprasident erhalt die doppelte Diat eines Bundestagsabgeordneten, aktuell also etwa 19.100 Euro pro Monat (ab 2017,
Abgeordnetenentschadigung
) sowie zusatzliche Pauschalen (steuerfreie Kostenpauschale von ca. 4000 Euro, Amtsaufwandsentschadigung von ca. 1000 Euro); die Vizeprasidenten erhalten jeweils die anderthalbfache Diat, aktuell etwa 14.300 Euro pro Monat plus Pauschalen. Die Kostenpauschale wird bei Fernbleiben von den Sitzungen des Bundestages entsprechend gekurzt.
Die Hohe der Diat des Prasidenten und der Vizeprasidenten ist im
Abgeordnetengesetz
,
§ 11
Absatz 2, festgelegt. Die Kostenpauschale wird im
§ 12
Abs. 2 (hier fur alle Abgeordneten), die Amtsaufwandsentschadigung im § 12 Abs. 5 fixiert.
Die Diat des Bundestagsprasidenten liegt etwas unter den Amtsbezugen des Bundesprasidenten (des obersten Reprasentanten des Staates) und
des Bundeskanzlers
(letzterer bezieht allerdings in der Regel zusatzlich als Bundestagsabgeordneter eine Diat).
Der Prasident des Deutschen Bundestages bzw. die Prasidentin hat eine
freie Amtswohnung mit Ausstattung
zur Verfugung.
[17]
Der Bundestagsprasident und seine Stellvertreter bilden das
Bundestagsprasidium
.
[18]
Die folgende Ubersicht der Prasidenten und Vizeprasidenten ist nach Wahlperioden und Fraktionszugehorigkeit geordnet.
1
14. Wahlperiode (1998?2002):
PDS
; ab der 16. Wahlperiode (2005):
Die Linke
.
3
Am 23. April 1958 wurde
Victor-Emanuel Preusker
als Kandidat der DP zum vierten Vizeprasidenten gewahlt. Am 1. Juli 1960 trat er aus der DP aus und am 20. September 1960 der CDU bei. Am 4. Oktober 1960 legte er sein Vizeprasidentenamt nieder.
4
In der 16. Wahlperiode erhielt
Lothar Bisky
als Kandidat der Linke-Fraktion in vier Wahlgangen nicht die erforderliche Mehrheit fur die Position eines Vizeprasidenten. Daraufhin ließ die Fraktion den ihr zustehenden Posten zunachst unbesetzt. Am 7. April 2006 wurde mit
Petra Pau
schließlich doch eine Vertreterin der Fraktion ins Prasidium gewahlt.
5
Michaela Noll
wurde am 19. Januar 2017 zur neuen Vizeprasidentin des 18. Deutschen Bundestages und damit auch zur Nachfolgerin vom am 26. November 2016 verstorbenen Vizeprasidenten
Peter Hintze
gewahlt.
[19]
6
In der konstituierenden Sitzung der 19. Wahlperiode erreichte
Albrecht Glaser
als Kandidat der AfD-Fraktion in drei Wahlgangen nicht die erforderliche Mehrheit fur die Position eines Vizeprasidenten. Das Amt blieb zunachst unbesetzt. Von November 2018 bis Juni 2021 wurden
Mariana Harder-Kuhnel
,
Gerold Otten
,
Paul Viktor Podolay
,
Karsten Hilse
und
Harald Weyel
als Kandidaten von ihrer Fraktion nominiert, wobei in je drei Wahlgangen keiner der funf die erforderliche Mehrheit erreichte.
In der konstituierenden Sitzung der 20. Wahlperiode sowie in der Nachwahl am 9. Dezember 2021 erreichte
Michael Kaufmann
als Kandidat der AfD-Fraktion nicht die erforderliche Mehrheit.
[20]
- ↑
Art. 39
Grundgesetz fur die Bundesrepublik Deutschland (GG)
- ↑
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S.
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Bundestagsvizeprasident: Eine Wahl kann nicht erzwungen werden
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Deutscher Bundestag - AfD schlagt erneut Karsten Hilse als Vizeprasident des Bundestages …
Abgerufen am 7. Mai 2020
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n-tv NACHRICHTEN:
Ziegler zur Bundestagsvizin gewahlt.
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b
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