Plotzensee
|
|
Plotzensee
|
Geographische Lage
|
Berlin
|
Orte am Ufer
|
Berlin-Plotzensee
|
Daten
|
Koordinaten
|
52° 32′ 38″
N
,
13° 19′ 49″
O
52.543888888889
13.330277777778
Koordinaten:
52° 32′ 38″
N
,
13° 19′ 49″
O
|
|
|
Flache
|
7,85 ha
|
Lange
|
740 m
|
Breite
|
150 m
|
Volumen
|
274.750 m³
|
Umfang
|
1,7 km
|
Maximale Tiefe
|
7,0 m
|
Mittlere Tiefe
|
3,5 m
|
Der 7,85 Hektar große und bis zu 7,0 Meter tiefe
Plotzensee
[1]
(mittlere Tiefe 3,5 m) ist ein nordostlich des
Berlin-Spandauer Schifffahrtskanals
am
Volkspark Rehberge
gelegener
See
in
Berlin-Wedding
. Seine großte Lange betragt 740 m, die großte Breite 150 m. Es besteht kein oberirdischer Zufluss oder Abfluss. Der großte Teil der Uferbereiche darf zum Schutz der Lebensraume von Pflanzen und Tieren seit September 2021 nicht mehr betreten werden.
[2]
Der Plotzensee ist nach dem
Karpfenfisch
Plotze
benannt, der in großen Schwarmen in ihm lebte. Der See gehort zu einer
eiszeitlichen
Seenrinne, die von Nordosten zum
Spreetal
fuhrte. Vor 1443 hatte das
Spandauer
Nonnenkloster St. Marien die Nutzungsrechte, die dann vom
preußischen
Fiskus
ubernommen wurden. 1817 kaufte die Stadt
Berlin
den See und verpachtete die Nutzungsrechte fur die Ufer und die
Fischfangrechte
. Ursprunglich gab es auch noch den ?Kleinen Plotzensee“, der beim Bau des
Berlin-Spandauer Schifffahrtskanals
teils in den Kanal einbezogen, teils zugeschuttet wurde.
?Wo heute der Plotzensee liegt, stand einst ein Dorfchen auf einer grunen Wiese mit einem
Ziehbrunnen
unter einer alten Linde. Der
Dorfschulze
war ein grober, gewalttatiger Mann, der das arme Volk auspresste und dabei immer reicher wurde und doch keinem etwas gonnte. Nur drei Bauern ließ er in Ruhe, die waren noch reicher als er.
Als er eines Abends spat in der Dunkelheit heimkehrte, sprang ihm am
Kreuzweg
der
Aufhocker
in den Nacken und verlangte, den weiten Weg zuruck nach dem nachsten Ort getragen zu werden. Da half kein Strauben und Fluchen. Der Geist lachte nur und stieß dem Schulzen die Fersen in die Rippen. Kurz vor dem Nachbarort zwang er ihn zur Umkehr und ließ ihn eine ganze Stunde traben. Dabei wurde er immer schwerer, sodass der Bauer endlich stohnend in die Knie brach. ?Siehst du, so druckst du die Armen, du Schelm! Vorwarts!‘
Endlich langten sie wieder bei der Linde an und der Aufhocker lockerte etwas die Beine. In demselben Augenblick griff der Schulze zu und schleuderte den Geist mit einem Fluch in den Ziehbrunnen. ?Versauf, du Rabenvieh, du elendes!‘
Da versank das Dorfchen langsam, der Brunnen brodelte herauf, uberschwemmte die Wiese und fullte den Talgrund mit einer wogenden See. Immer tiefer sanken die Hauser, immer hoher stieg das Wasser, bis auch der Kirchturm verschwunden war. Dann stand die Flut.
Im See aber strich ein starker
Hecht
umher. Der umstreifte achtungsvoll drei alte, fette Plotzen. Die vielen kleinen jedoch trieb er aus einer Ecke in die andere und ließ sie nie zur Ruhe kommen.
So geht es noch heute.
Wenn aber in hellen Vollmondnachten die alten Kirchenglocken leise in der Tiefe erklingen, dann versteckt sich der Hecht im Rohricht, wahrend die Plotzen andachtig in weitem Kreise stillstehen.“
[3]
Hauptartikel siehe
Freibad Plotzensee
Bereits im 19. Jahrhundert entstand am ?Großen Plotzensee“ eine Sportanlage des Heeres, die 1891 zu einem Schwimmbad ausgebaut wurde. In den Jahren 1845?1851 gab es das erste
Freibad
hier, 1877 entstand auf Initiative des Turnlehrers Auerbach eine bewachte Badestelle (Auerbachsches Wellenbad), die bis 1918 existierte. Ab 1923 begann unter dem Gartenbaudirektor
Rudolf Germer
der Ausbau der 7,5 ha großen Grunanlagen samt den Ufern und einem Promenadenweg. Das wieder geoffnete Freibad erhielt eine Freitreppe, die zum kunstlichen
Sandstrand
fuhrt. 1926?1928 wurde nach Planen von
Walter Kruger
und
Johannes Kruger
das zweigeschossige, aus zwei u-formigen Teilen bestehende Eingangsgebaude einschließlich einer Gaststatte erbaut. Die Gebaude stehen unter
Denkmalschutz
.
[4]
Westlich des Plotzensees befinden sich außer dem Freibad auch Sportanlagen, Anlagen von Schwimmvereinen, eine Wohnanlage ?Betreutes Wohnen“ (ehemaliges Kinderheim), ein Jugendgastehaus sowie ein einziges Wohnhaus. Der gesamte nordliche Bereich wird von vier Friedhofsanlagen eingenommen.
[5]
Der Plotzensee wird fischereirechtlich vom Land Berlin bewirtschaftet.
[6]
Vor einiger Zeit galt er als gutes Karpfengewasser, gefangen wurden Exemplare von 16 Kilogramm, beobachtet wurden jedoch weitaus schwerere. Außerdem kommen
Schleien
, vereinzelt
Rapfen
und diverse Weißfischarten vor, vor allem die namensgebenden Rotaugen (Plotzen).
Weitere Raubfische sind
Hechte
,
Zander
,
Welse
,
Flussbarsche
und
Aale
.
[7]
In der Nahe des Sees befindet sich die
Gedenkstatte Plotzensee
fur die Opfer des Nationalsozialismus im Außenbereich der
Justizvollzugsanstalt Plotzensee
.
Nach den beiden Plotzenseen wurde der fruhere
Gutsbezirk Plotzensee
benannt.
Direkt am See liegen 5 Friedhofe:
- ↑
Topografische Karte von Berlin 1:5000 (K5)
- ↑
Allgemeinverfugung uber das Betretungsverbot fur bestimmte Uferbereiche des Plotzensees.
(PDF) In:
Amtsblatt fur Berlin
.
17. September 2021,
S. 3757?3760
,
abgerufen am 20. September 2021
.
- ↑
motzbuch
- ↑
Baudenkmalsensemble Freibad Plotzensee, Nordufer 26; 1926?1928 von Walter und Johannes Kruger
- ↑
Plotzensee auf einem Berliner Stadtplan von 1932
@1
@2
Vorlage:Toter Link/www.alt-berlin.info
(
Seite nicht mehr abrufbar
, festgestellt im Mai 2019.
Suche in Webarchiven
)
Info:
Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prufe den Link gemaß
Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑
Information zum Angeln am Plotzensee.
(
Memento
des
Originals
vom 24. Marz 2010 im
Internet Archive
)
Info:
Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß
Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.berlin.de
Berliner Senat.
- ↑
Fische im Plotzensee.
fisch-hitparade.de
- ↑
Friedhof Plotzensee.
In:
DenkFried ? Denkmale und Friedhofe.
Abgerufen am 6. Juli 2020
.
- ↑
St. Johannis II ? Kurzportrat.
Evangelischer Friedhofsverband Berlin Stadtmitte,
abgerufen am 6. Juli 2020
.
- ↑
Nazareth-Friedhof I.
Abgerufen am 6. Juli 2020
.
- ↑
St. Paul ? Friedhof mit Zukunft.
In:
Weddingweiser.
12. Februar 2020,
abgerufen am 6. Juli 2020
.