Peter Ludwig Gulke
(*
29. April
1934
in
Weimar
) ist ein deutscher
Dirigent
, Musikwissenschaftler und Musikschriftsteller.
Peter Gulke legte sein Abitur 1952 in Weimar ab. Daran schloss sich von 1952 bis 1957 ein Studium (
Violoncello
,
Musikwissenschaft
,
Romanistik
und
Germanistik
) an der
Hochschule fur Musik Weimar
und den Universitaten
Jena
und
Leipzig
. Danach lehrte er an der Universitat Leipzig. 1958 erfolgte seine Promotion in Leipzig bei
Heinrich Besseler
.
Von 1959 bis 1964 war er
Repetitor
,
Dramaturg
und
Kapellmeister
am
Theater Rudolstadt
, von 1964 bis 1965 Musikalischer Oberleiter am
Theater der Altmark
in
Stendal
, von 1966 bis 1969
Chefdirigent
am
Hans Otto Theater
in
Potsdam
und von 1972 bis 1976 Chefdirigent am
Stralsunder Theater
. Von 1976 bis 1981 fungierte er als Kapellmeister der
Staatsoper Dresden
, Lehrbeauftragter an der
Musikhochschule Dresden
und Leiter des Hochschulorchesters. 1980 nahm er eine
Gastprofessur
in
Harvard
wahr. In den Jahren 1981 bis 1983 war er
Generalmusikdirektor
der
Staatskapelle Weimar
am
Deutschen Nationaltheater Weimar
.
Nach einem Gastspiel in Hamburg 1983 blieb Gulke in der Bundesrepublik Deutschland, wo er sich ein Jahr spater 1984 an der
TU Berlin
habilitierte. 1985 hatte er eine Gastprofessur in
Bochum
. Von 1986 bis 1996 wirkte er als Generalmusikdirektor der Stadt
Wuppertal
. 1994 wurde er Mitglied der
Deutschen Akademie fur Sprache und Dichtung Darmstadt
. 1998 erhielt er den Bayerischen Literaturpreis (Karl-Vossler-Preis)
[1]
fur wissenschaftliche Darstellungen von literarischem Rang.
Von 1996 bis 2000 war Gulke Professor fur Dirigieren an der Staatlichen
Hochschule fur Musik Freiburg
und von 1999 bis 2002 Professor fur Musikwissenschaft an der
Universitat Basel
. Von Juni 2011 bis Juni 2014 war er Prasident der
Sachsischen Akademie der Kunste
. Von 2015 bis 2020 war Peter Gulke Chefdirigent der
Brandenburger Symphoniker
.
[2]
Gulke lebt in
Weimar
.
Gastspiele als Dirigent fuhrten Peter Gulke in die Bundesrepublik Deutschland, in die Schweiz, in die USA und nach Osterreich. Er ist regelmaßig Gast der fuhrenden Orchester und Opernhauser in ganz Europa. In Japan musizierte er mit dem
NHK-Sinfonieorchester
in Tokio.
Viele zeitgenossische Werke verdanken ihm ihre Urauffuhrung, außerdem hat er vergessene Werke wieder zuganglich gemacht.
Von Peter Gulke existieren Gesamtaufnahmen der Sinfonischen Fragmente von
Franz Schubert
mit der
Staatskapelle Dresden
sowie Werke von
Schonberg
,
Berg
und
Webern
mit dem Kammerorchester der
Jungen Deutschen Philharmonie
,
Udo Zimmermanns
Oper
Der Schuhu und die fliegende Prinzessin
(hier leitete er auch die Urauffuhrung). Außerdem gibt es Einspielungen von Musik am Hofe Anna Amalias (
Anna Amalia
,
Ernst Wilhelm Wolf
,
Johann Friedrich Reichardt
,
Carl Eberwein
,
Franz Seraph Destouches
) und Werke von
Beethoven
,
Brahms
,
Britten
,
Baird
,
Benda
,
Glasunow
,
Kirchner
,
Leyendecker
,
Ravel
,
Schubert
,
Schumann
,
Tscherepnin
und
Schreker
.
Peter Gulke ist Herausgeber von
Sinfonien
von
Wolfgang Amadeus Mozart
,
Ludwig van Beethoven
und
Franz Schubert
(Sinfonische Fragmente), der Memoiren von
Andre-Ernest-Modeste Gretry
und der Musikschriften von
Jean-Jacques Rousseau
.
- Schriftbild der mehrstimmigen Musik
(=
Musikgeschichte in Bildern
.
Band 3:
Musik des Mittelalters und der Renaissance.
Lieferung 5). Deutscher Verlag fur Musik, Leipzig 1973, (2. Auflage. ebenda 1981).
- Monche, Burger, Minnesanger. Musik in der Gesellschaft des europaischen Mittelalters.
Koehler & Amelang, Leipzig 1975.
- Rousseau und die Musik oder von der Zustandigkeit des Dilettanten
(=
Taschenbucher zur Musikwissenschaft.
98). Heinrichshofen, Wilhelmshaven 1984,
ISBN 3-7959-0423-4
.
- Brahms, Bruckner. Zwei Studien.
Barenreiter, Kassel u. a. 1989,
ISBN 3-7618-0949-2
.
- Schubert und seine Zeit.
Laaber-Verlag, Laaber 1991,
ISBN 3-89007-266-6
, (4. Auflage. ebenda 2015,
ISBN 978-3-89007-266-1
).
- Fluchtpunkt Musik. Reflexionen eines Dirigenten zwischen Ost und West.
Barenreiter u. a., Kassel u. a. 1994,
ISBN 3-7618-1198-5
.
- ?Triumph der neuen Tonkunst“. Mozarts spate Sinfonien und ihr Umfeld.
Barenreiter u. a., Kassel u. a. 1998,
ISBN 3-7618-2013-5
.
- ?… immer das Ganze vor Augen“. Studien zu Beethoven.
Metzler u. a., Stuttgart u. a. 2000,
ISBN 3-476-01796-6
.
- Die Sprache der Musik. Essays zur Musik von Bach bis Holliger.
Metzler u. a., Stuttgart u. a. 2001,
ISBN 3-476-01862-8
.
- Guillaume Du Fay. Musik des 15. Jahrhunderts.
Metzler u. a., Stuttgart u. a. 2003,
ISBN 3-476-01883-0
.
- Auftakte ? Nachspiele. Studien zur musikalischen Interpretation.
Metzler u. a., Stuttgart u. a. 2006,
ISBN 3-476-02122-X
.
- Robert Schumann. Gluck und Elend der Romantik.
Zsolnay, Wien 2010,
ISBN 978-3-552-05492-9
.
- als Herausgeber:
Gegen den Strom und mit der Zeit. Zum 15-jahrigen Bestehen der Sachsischen Akademie der Kunste.
Sachsische Akademie der Kunste, Dresden 2011,
ISBN 978-3-934367-19-7
.
- Von Bach bis Beethoven. Streifzuge durch große Musik
(=
Schweizer Beitrage zur Musikforschung.
Band 17). Barenreiter, Kassel u. a. 2014,
ISBN 978-3-7618-2348-4
.
- Musik und Abschied.
Barenreiter u. a., Kassel u. a. 2015,
ISBN 978-3-7618-2377-4
.
- Felix Mendelssohn Bartholdy. ?Der die Widerspruche der Zeit am klarsten durchschaute“.
Barenreiter u. a., Kassel u. a. 2017,
ISBN 978-3-476-04540-9
.
- Dirigenten.
Olms, Hildesheim 2017,
ISBN 978-3-7582-0199-8
.
- Mein Weimar.
Insel Verlag, Berlin 2019,
ISBN 978-3-458-17817-0
.
- mit
Alfred Brendel
:
Die Kunst des Interpretierens. Gesprache uber Schubert und Beethoven.
Barenreiter u. a., Kassel u. a. 2020,
ISBN 978-3-7618-2509-9
, (2. Auflage. ebenda 2021).
- ↑
Trager des Karl-Vossler-Preises
(
Memento
des
Originals
vom 27. Juni 2015 im
Internet Archive
)
Info:
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@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.km.bayern.de
, Bayerisches Staatsministerium fur Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst
- ↑
Peter Gulke wird Chefdirigent der Brandenburger Symphoniker
(
Memento
des
Originals
vom 4. November 2014 im
Internet Archive
)
Info:
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und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.klassikinfo.de
Klassikinfo.de, abgerufen 22. Oktober 2014.
- ↑
Ordensverleihungen 2017
- ↑
Orden Pour le merite wahlt neue Mitglieder.
Bundesregierung, 22. Juli 2022,
abgerufen am 23. Juli 2022
(Pressemitteilung 242).
- ↑
Artikel: Bekanntgabe vom 1. Juli 2023.
Abgerufen am 10. November 2023
.