Peking nach Paris

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Karte der zuruckgelegten Route

Das Autorennen Peking?Paris war eine Rallye fur Automobile , die im Jahr 1907 auf der beinahe 16.000 km langen Distanz von Peking ( China ) bis nach Paris ( Frankreich ) veranstaltet wurde.

Das Rennen Peking?Paris

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Spyker
De Dion-Bouton

Die Idee fur das Rennen stammte von der Pariser Zeitung Le Matin , die am 31. Januar 1907 eine Aufforderung veroffentlichte: ?Was heute noch bewiesen werden muss, ist, dass ein Mann, solange er im Besitz eines Autos ist, alles tun und sich uberall hinbegeben kann. Gibt es jemanden, der diesen Sommer eine Fahrt per Automobil von Peking nach Paris unternehmen wird?“

Es meldeten sich 40 Teilnehmer fur das Rennen an, jedoch bewaltigten letztendlich nur funf Teams den Schiffstransfer ihrer Fahrzeuge nach Peking. Obwohl der Rennausschuss das Rennen daraufhin absagte, wurde trotzdem gestartet. Die Kraftfahrzeuge verließen am 10. Juni 1907 um 8:00 Uhr die chinesische Hauptstadt.

Fur das Rennen galten keinerlei Regeln, fest stand nur, dass derjenige, der mit seinem Kraftwagen als Erster Paris erreichte, als Preis eine Magnum-Flasche von Mumm - Champagner gewinnen wurde. Ohne jegliche Unterstutzung durch Wegweiser oder Vorausteams fuhrte das Rennen durch fur die Fahrer vollig unbekannte Lander, in denen es haufig keine Straßen, geschweige denn verlassliches Kartenmaterial gab. Um die Fahrer uberhaupt mit Treibstoff versorgen zu konnen, wurden Benzinfasser auf Kamelen aus Peking zu Stationen gebracht, die man entlang der Strecke einrichtete.

Das Rennen wurde zu einer Zeit abgehalten, als Autos noch ziemlich neu waren, und fuhrte durch abgelegene Gegenden in Zentralasien , wo die Menschen motorisierte Fortbewegungsmittel großtenteils nicht kannten. Sieger des Rennens wurde der italienische Furst Scipione Borghese (1871?1927), begleitet durch seinen Mechaniker und Chauffeur Ettore Guizzardi (1881?1963) sowie den Reporter Luigi Barzini (1874?1947) vom Corriere della Sera . Barzini berichtete laufend vom Rennen, was dadurch ermoglicht wurde, dass Teile von Borgheses Route den auch in China und Sibirien bereits bestehenden Telegrafenlinien folgten. Borgheses Fahrzeug war ein Itala mit 7.433 cm³ Hubraum und 45 PS. Mit ihm erreichten die Italiener Paris am 10. August 1907, erwartet von Journalisten, Fotografen und einer großen Menschenmenge.

Gefahren der Straße: Der Itala von Borghese/Giuzzardi/Barzini ist auf einer Brucke eingebrochen.
Vorbereitung auf die Peking nach Paris mit dem Contal Dreirad

Zweiter wurde Charles Goddard auf einem Spyker , der selbst kein Geld hatte und daher andere um Treibstoff bitten und sein Auto ausleihen musste. Er kam am 30. August in der franzosischen Hauptstadt an.

Einige der anderen Autos hatten Schwierigkeiten, Schluchten hinaufzukommen, durch Matsch, Treibsand und uber Brucken zu gelangen, die nicht fur Fahrzeuge konzipiert waren. Das Contal -Dreirad von Auguste Pons blieb in der Wuste Gobi stecken und wurde nicht geborgen, wobei die Besatzung das Gluck hatte, von Nomaden lebend gefunden zu werden.

Barzini publizierte im Jahr 1908 das Buch La meta del mondo vista da un automobile ? da Pechino a Parigi in 60 giorni , das mit seinen Reportagefotos bebildert war. Die deutsche Ubersetzung des Buches erschien im Brockhaus-Verlag ebenfalls im Jahr 1908 unter dem Titel Peking ? Paris im Automobil: eine Wettfahrt durch Asien und Europa in sechzig Tagen .

  • Sieger: Scipione Borghese/Ettore Guizzardi auf Itala (50 PS ) [1]
  • Zweiter: Charles Goddard/Jean du Taillis auf Spyker (15 PS)
  • Auguste Pons auf Contal (6 PS), nicht im Ziel [2]
  • Georges Cormier auf De Dion-Bouton (10 PS), nicht im Ziel
  • Victor Collignon auf De Dion-Bouton (10 PS), nicht im Ziel
Der Itala wird im Gelande gezogen.

Parisrennen 1908

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Im Jahre 1908 fand ein ahnliches Rennen statt, diesmal allerdings mit Start am 12. Februar in New York City . Die Route fuhrte Richtung Westen quer durch die USA, per Schiff nach Japan und schließlich, vergleichbar dem Rennen Peking-Paris, durch Sibirien via Moskau nach Paris. Einer der Teilnehmer war Auguste Pons, der bereits am vorherigen Rennen teilgenommen hatte.

Sieger wurde der US-Amerikaner George Schuster. Er traf am 30. Juli 1908 in Paris ein, 169 Tage nachdem er New York verlassen hatte. Die zuruckgelegte Entfernung betrug etwa 21.470 km. [3]

Einzelnachweise

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  1. Luigi Barzini: Peking - Paris im Automobil: eine Wettfahrt durch Asien und Europa in sechzig Tagen. Leipzig: Brockhaus, 1908, S. 28
  2. Omnia: Peking Paris. 5. Januar 1907, S. 263?264 , abgerufen am 5. Januar 2023 (franzosisch).
  3. George Schuster, Tom Mahoney: Das langste Autorennen der Welt ? New York-Moskau-Paris (1908) . Stuttgart: Motorbuchverlag, 1997 (Nachdruck von 1968). ISBN 3-613-87162-9
Commons : Peking nach Paris  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Peking Paris Raid ( Memento vom 6. Oktober 2008 im Internet Archive )
  • EuropaAsia