Peenemunde

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Wappen Deutschlandkarte
Peenemünde
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Peenemünde hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten : 54° 8′  N , 13° 46′  O Koordinaten: 54° 8′  N , 13° 46′  O
Bundesland : Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis : Vorpommern-Greifswald
Amt : Usedom-Nord
Hohe : 2 m u.  NHN
Flache : 25,74 km 2
Einwohner: 351 (31. Dez. 2022) [1]
Bevolkerungsdichte : 14 Einwohner je km 2
Postleitzahl : 17449
Vorwahl : 038371
Kfz-Kennzeichen : VG, ANK, GW, PW, SBG, UEM, WLG
Gemeindeschlussel : 13 0 75 106
Adresse der Amtsverwaltung: Mowenstraße 1
17454 Zinnowitz
Website : www.amt-usedom-nord.de
Burgermeister : Rainer Barthelmes (Wahlergemeinschaft)
Lage der Gemeinde Peenemunde im Landkreis Vorpommern-Greifswald
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Karte

Peenemunde ist eine Gemeinde auf dem Nordteil der Insel Usedom in Mecklenburg-Vorpommern . Sie gehort dem Landkreis Vorpommern-Greifswald an und wird vom Amt Usedom-Nord mit Sitz in Zinnowitz verwaltet.

Bekannt ist der Ort fur die Raketenentwicklung in der einst dort stationierten Heeresversuchsanstalt Peenemunde (HVP), worunter der als V2 bekannte Flugkorper Aggregat 4 Einsatzreife erlangte.

Peenemunde ist die nordlichste Gemeinde der Insel Usedom und liegt nordwestlich des Seebades Karlshagen am Ubergang des Peenestromes in die Ostsee .

  • Peenemunde
Wustungen und Wohnplatze
  • Gaatz (Wustung)
  • Jarchow (Wustung)

Fruhe Geschichte

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Gustav Adolf in Peenemunde 1630
Peenemunde mit Schanze 1759
Hochwasser von 1904 in Peenemunde

Goldringe , die von 1905 bis 1908 im Forst am Peenemunder Haken als Verwahrfund entdeckt wurden, und ein weiterer, der 1938 im Peenestrom bei Peenemunde als Baggerfund zutage trat, dokumentieren Kontakte nach Skandinavien zur Wikingerzeit . Die Ringe werden als danische Goldschmiedearbeiten aus der Zeit der Konige Gorm und Harald Blauzahn im 10. Jahrhundert angesehen.

Peenemunde wurde 1282 erstmals in einer Urkunde Herzogs Bogislaw IV. erwahnt, in der er den Ort der Stadt Wolgast schenkte. [2]

Wahrend des Dreißigjahrigen Krieges landete am 26. Juni 1630 der schwedische Konig Gustav II. Adolf mit einer 15.000 Mann starken Streitmacht bei Peenemunde und besetzte nach der Eroberung Usedoms bald das gesamte Odermundungsgebiet. [3] Nach dem Westfalischen Frieden 1648 wurde Peenemunde mit Vorpommern schwedisch.

Wahrend des Großen Nordischen Krieges eroberte der preußische General Georg Abraham von Arnim vom 21. bis 22. August 1715 den Ort. Aber erst nach dem Frieden von Stockholm 1720 wurde der Ort mit Usedom-Wollin und Altvorpommern preußisch. Obwohl bereits nach 1630 eine Schanze vor Peenemunde am Peenestrom errichtet wurde, wurde die Anlage erst 1717 als richtiger Festungsbau ausgebaut. 1759 wurde diese Anlage noch einmal modernisiert, weil es standig Auseinandersetzungen zwischen Preußen und Schweden gab.

Nach der Verwaltungsreform 1815 kam Peenemunde zur preußischen Provinz Pommern und gehorte von 1818 bis 1945 zum Landkreis Usedom-Wollin .

1835 wurde in der PUM (Preußisches Urmesstischblatt) im Peenemunder Haken ein Bernsteinbergwerk aufgezeichnet, das dort als Tagebaugrube existierte. Anscheinend hat sich das nicht rentiert oder war ausgebeutet und wurde vor 1880 wieder eingestellt.

1858 hatte Peenemunde 550 Einwohner mit dem Vorwerk Gaatz, 33 Familien lebten vom Fischfang. Im Dorf gab es 82 Wohngebaude und eine Schule. Das Dorf gehorte der Stadt Wolgast.

1876 wurde in Peenemunde eine Kapelle auf dem Friedhof errichtet.

Nach den Sturmhochwassern von 1872, 1904 und 1913, die auch Peenemunde schwer zerstorten, wurde 1927 mit dem Aufbau eines Deiches mit einer Hohe von 1,80 m begonnen. Von Januar 1928 an erfolgten auf der Strecke von Karlshagen nach Wolgaster Fahre erste Eindeichungsarbeiten, welche 1929 abgeschlossen wurden. [4]

1936?1945: Peenemunder Versuchsstellen

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Start einer A4 von Prufstand VII bei Peenemunde (1943)

Bekannt wurde Peenemunde durch die Heeresversuchsanstalt Peenemunde ( Peenemunde-Ost ) und die Erprobungsstelle der Luftwaffe Peenemunde-West . Ab 1936 erwarb die Wehrmacht den gesamten Norden der Insel von Karlshagen bis zum Peenemunder Haken von der Stadt Wolgast und von Privatpersonen. [5] Im August 1936 begannen die Bauarbeiten fur die Versuchsstelle Peenemunde a.U. , wie die gemeinsame Dienststelle des Heeres und der Luftwaffe anfanglich hieß. Zum 1. April 1938 erfolgte dann die organisatorische Trennung und Umbenennung in Heeresversuchsstelle Peenemunde (HVP) und Versuchsstelle der Luftwaffe Peenemunde-West .

Nach und nach musste die Bevolkerung den Ort verlassen, nur funf Einwohner blieben als Zivilbeschaftigte der HVP (Heeresversuchsstelle Peenemunde). Da das Hochwasser von 1872 2,64 m, das von 1904 mit 1,90 m und das von 1913 mit 1,91 m uber den inzwischen errichteten Deich von 1,80 m ubertrafen, wurde 1939 der Deich vom Peenemunder Haken bis zum Hafen Karlshagen auf 4,0 m erhoht. Aus dem entstehenden Hafenbecken, dem Peenestrom und dem Bodden wurde in großen Mengen Sand in den Deich und die dahinterliegenden Flachen gespult, damit das Niveau fur die ganze Dorfumgebung und die Flachen der HVP um 2,0 m erhoht werden konnte.

Der Standort Peenemunde mit seinem bis nach Karlshagen reichenden Heeresgutsbezirk wuchs stetig bis zur Kriegsmitte, insbesondere als ab Kriegsbeginn in der Heeresversuchsstelle neben den Anlagen zur Entwicklung und Erprobung der Raketen auch ein Werk fur die Serienfertigung ( Versuchsserienenwerk bzw. Werk-Sud ) entstand. Im Sommer 1943 erreichte der Mitarbeiterstand mit uber 12.000 seinen Hohepunkt. Nach der Bombardierung Peenemundes im August 1943 schrumpfte das Personal, weil immer mehr Aufgaben ausgelagert wurden. Außerhalb des bis hinter Zempin reichenden Sperrkreises entstanden zahlreiche Peenemunde zugeordnete Außenstellen auf der Insel Usedom oder dem Festland. [6]

Werksbezeichnungen der Heeresdienststelle Zeitraum
Versuchsstelle Peenemunde a.U. 05/1937 ? 31.03.1938
Heeresversuchsstelle Peenemunde a.U. (HVP) 01.04.1938 ? 14.09.1941
Heeresversuchsanstalt Peenemunde (HVP) 07.01.1942 ? 31.05.1943
Heeresanstalt Peenemunde (HAP) 01.04.1938 ? 14.09.1941
Heimat-Artillerie-Park 11 Karlshagen (H.A.P. 11) 01.06.1943 ? 31.07.1944
Elektromechanische Werke GmbH Karlshagen (E.M.W.) 01.08.1944 ? 04/1945
Versuchsplatz Karlshagen 01.08.1944 ? 02/1945
Elektromechanische Werke Peenemunde GmbH (E.M.W.) ab 05/1945
Arbeitsgemeinschaft Peenemunde (A.G.P.) ab 10/1945
Werksbezeichnungen der Luftwaffendienststelle Zeitraum
Versuchsstelle Peenemunde a.U. 05/1937 ? 31.03.1938
Versuchsstelle der Luftwaffe Peenemunde-West 01.04.1938 ? 14.09.1941
Erprobungsstelle der Luftwaffe Peenemunde-West 07.01.1942 ? 31.05.1943
Erprobungsstelle der Luftwaffe Karlshagen 01.04.1938 ? 14.09.1941

Ende 1942 wurde zum Zweck der Entwicklung von Flugabwehrraketen eine dritte Versuchsstelle in Peenemunde eingerichtet. Anfanglich als 8. (Flak) Komp. Versuchskommando Nord bezeichnet, erwuchs aus ihr die Flakversuchsstelle der Luftwaffe Karlshagen , einem Gemeinschaftsprojekt von Luftwaffe und Heer. [7]

Entsprechend den Festlegungen des Potsdamer Abkommens wurden nach 1945 die Anlagen der Versuchsstellen in und um Peenemunde gesprengt, nachdem alle weiterverwendbaren Uberreste der HVP von der Roten Armee gesichert und abtransportiert worden waren. Das Gebiet von Peenemunde ab Ortsausgang Karlshagen war nach wie vor Sperrgebiet und konnte nur mit gesonderten Passierscheinen nach Peenemunde betreten werden.

Das Kraftwerk der HVP wurde bald zur Versorgung des Militarstutzpunktes und der Bevolkerung wieder in Betrieb genommen. Es arbeitete noch bis April 1990.

Das Gelande wurde bis 1952 als sowjetischer Marine- und Luftwaffenstutzpunkt der Roten Armee ? spater Gruppe der Sowjetischen Streitkrafte in Deutschland ? genutzt.

1952 erfolgte die Ubergabe des Stutzpunkts an die Kasernierte Volkspolizei See als Vorlauferformation der Nationalen Volksarmee der DDR. Diese nutzte ihn unter anderem als Marinestutzpunkt der 1. Flottille der Volksmarine und den Flugplatz durch das Jagdfliegergeschwader 9 der Luftstreitkrafte der NVA . Diese Militarstandorte Flugplatz und Militarhafen wurden weiter ausgebaut, nordlich des Kraftwerkes wurde fur die NVA-Flottille eine Reparaturwerft gebaut (jetzt Nordhafen). In den drei Steuer- und Erprobungsanlagen der HVA im Sudost Peenemundes wurden fur die NVA-Munitionslager eingerichtet mit entsprechender Infrastruktur.

Bis 1990 war der gesamte nordliche Bereich der Insel Usedom bis nach Karlshagen Sperrgebiet der Nationalen Volksarmee, die dort einen wichtigen militarischen Flugplatz betrieb. Der Flugplatz Peenemunde gehorte schon zur einstigen Erprobungsstelle der Luftwaffe Peenemunde-West und wurde von 1958 bis 1961 baulich erweitert.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde der Truppenstandort 1993 aufgelost.

Der nordischen Geschichte der Insel Usedom wurde mit den Wikinger-Lagern zu Pfingsten von 1995 bis 2000 in Peenemunde Rechnung getragen. Ein extra dazu gestalteter moderner Runenstein mit Runenzeichen fand seinen Platz spater im Hafen. Der wuchtige Granitfindling tragt eine in Runen des jungeren Futhark eingehauene Inschrift, die in Ubersetzung folgendes beinhaltet: fusnan (= Insel Usedom) ? jomsbork (= Jomsburg) ? CMXCV ? MCMXCV (995?1995) . Die romischen Zahlen beziehen sich auf das 1000-jahrige Landesjubilaum Mecklenburg-Vorpommerns, das 1995 begangen wurde.

Von 1945 bis 1952 bildete die Gemeinde, mit dem nach dem Zweiten Weltkrieg bei Deutschland verbliebenen Teil des Landkreises Usedom-Wollin, den Landkreis Usedom im Land Mecklenburg , welcher 1952 im Kreis Wolgast im Bezirk Rostock aufging. Die Gemeinde gehort seit 1990 zum Land Mecklenburg-Vorpommern und ab 1994 zum Landkreis Ostvorpommern , der 2011 im Landkreis Vorpommern-Greifswald aufging.

Gaatz (Wustung)

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Gaatz wurde urkundlich 1693 als Hollanderei Gartz erwahnt. Im Ortsverzeichnis von 1906 erscheint es als Gaatz. Der Name wird als Deichwerk , aber auch als nasses Feld gedeutet. [8]

Die Ortschaft lag sudostlich der Ortslage Peenemunde zwischen Kammerersee und Wald. Wegen der Lage war dort nur Viehwirtschaft moglich, deshalb die alte Bezeichnung Hollanderei .

Noch im Meßtischblatt von 1920 wurde es als Vorwerk Gaatz eingezeichnet. Mit dem Bau der HVA wurde es nach 1936 aufgelost und abgeraumt. Dort entstand im Zuge des Ausbaus der HVA ein Steuerstand fur die nebenliegenden Erprobungstande bzw. Pruf- und Startanlagen der Aggregate A 4 (V2). In Richtung Peenestrom entstanden das Wehrmachtslager und die Peenebunker. Alle genannten Objekte um die Wustung Gaatz herum waren mit Gleisen der Werkbahn der HVA verbunden.

Jarchow (Wustung)

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Jarchow wurde als Ortsteil von Peenemunde 1926 genannt. Die Lage wurde nicht beschrieben. [8] Nordlich von Peenemunde (altes Dorf) lag der nur als Vorwerk Peenemunde im MTB ( Messtischblatt ) 1880 und 1920 bezeichnete Ort.

Ab 1936 wurde das ganze Gebiet einschließlich dieses Ortes vom Reich aufgekauft, die Einwohner umgesiedelt und die Bebauungen bis auf wenige Reste weitestgehend abgeraumt. Das gesamte Areal wurde fur den Aufbau der Versuchsstelle Peenemunde a.U. und seiner Teilwerke eingedeicht und teilweise um ca. zwei Meter aufgespult. Viele Gebiete besonders im Bereich des jetzigen Flughafens waren vermoorte Wiesen und Bruche. Dort lag auch der Ort Jarchow, das ehemalige Vorwerk Peenemunde. Der Ort wurde beraumt und ebenfalls aufgespult. Eine Bebauung fur die Versuchsstellen oder Zweigwerke fand dort aber nicht statt. Es ist heute eine Odflache sudwestlich des Flugplatzes.

Gemeindevertretung

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Die Gemeindevertretung besteht aus sieben Mitgliedern und dem Burgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 fuhrte bei einer Wahlbeteiligung von 74,1 % zu folgendem Ergebnis: [9]

Partei / Wahlergruppe Stimmen Sitze
Wahlergemeinschaft Peenemunde 60,96 % 4
Peenemunde aktiv Wahlergruppe 39,04 % 3
Wappen von Peenemünde
Wappen von Peenemunde
Blasonierung : ?Geteilt durch einen spickelformig nach oben gebrochenen goldenen Faden; oben in Rot drei (1:2) goldene Kronen; unten in Blau ein goldener Fisch.“ [10]
Wappenbegrundung: In dem Wappen soll mit den drei Kronen an die Landung der schwedischen Flotte und den Beginn der schwedischen Herrschaft in Vorpommern erinnert werden. Der gebrochene Faden steht als Symbol fur die Peenemundung in die Ostsee, der Fisch fur die Fischwirtschaft als einer der traditionellen Erwerbszweige der Einwohner.

Das Wappen wurde von dem Wismarer Roland Bornschein gestaltet. Es wurde am 15. August 1996 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 109 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Die Gemeinde verfugt uber keine amtlich genehmigte Flagge . [11]

Das Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen mit der Umschrift ?GEMEINDE PEENEMUNDE“. [11]

Kultur und Sehenswurdigkeiten

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Gustav-Adolf-Gedachtniskapelle Peenemunde

Geschichtsdenkmale

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  • Die gesamte Denkmallandschaft Peenemunde (ausgenommen die Sperrgebiete wg. Munitionsresten), sie ist ausgeschildert und mit Informationstafeln versehen. [12]
  • Kapelle Peenemunde : 1876 wurde auf dem Friedhof des damaligen Fischerdorfes Peenemunde eine Kapelle errichtet. Der oktogonale Zentralbau aus Backstein fachwerk entstand nach Planen von Friedrich Krager . Nach dem Verfall des Gebaudes zu DDR-Zeiten wurde sie 1993 wiederaufgebaut. Neben ihrer Funktion als Kapelle dient sie heute als Gedenkstatte fur die Opfer der NS-Zeit. [13]
  • Gedenkstein zum 300. Jahrestag der Landung der Schweden unter Konig Gustav II. Adolf im Dreißigjahrigen Krieg (ursprunglich aufgestellt und eingeweiht am 26. Juni 1930 mitten im alten Fischerdorf Peenemunde, jetzt auf dem Friedhofsgelande vor der Kapelle) [14]
  • Gedenkstein zur Erinnerung an die erfolgreiche Flucht von Michail Petrowitsch Dewjatajew sowie neun weiteren sowjetischen KZ-Haftlingen mit einem Bombenflugzeug Heinkel He 111 vom Flugplatz Peenemunde am 8. Februar 1945 (ursprunglich aufgestellt am 7. Oktober 1968 in der Fliegerdienststelle Karlshagen , seit Ende der 1990er auf dem HTM -Gelande)
  • Findling zur Markierung der Abschußstelle der A4-Raketen im fruheren Prufstand VII (heute im Sperrgebiet), von wo aus am 3. Oktober 1942 der erste Schuss ins Weltall erfolgte
  • Zwischen Peenemunde und Karlshagen uberquert eine zweikreisige 110-kV-Drehstrom- Freileitung die Peene, deren 75 Meter hohe Masten weit sichtbar sind. Diese Leitung wurde zu Beginn der 1950er Jahre gebaut, um den im Warme kraftwerk Peenemunde erzeugten Strom, der nach Auflosung der Heeresversuchsanstalt Peenemunde zum großten Teil nicht mehr auf Usedom gebraucht wurde, effektiv zum Festland abzufuhren. Spater wurde von dieser Leitung eine Stichleitung zum Umspannwerk Karlshagen errichtet. Nach der Stilllegung des Kraftwerkes 1990 wurde die 110-kV-Freileitung vom Abzweig der Stichleitung nach Karlshagen zum Kraftwerk Peenemunde abgebaut, so dass die uber die Peene fuhrende 110-kV-Drehstromleitung nur noch das Umspannwerk Karlshagen speist.
Kraftwerk Peenemunde, heute Museum
Marschflugkorper Fieseler Fi 103 im Museum Peenemunde
Ballistische Rakete A4 im Museum Peenemunde
Hafen Peenemunde mit U-461
Bahnhof Peenemunde

Vom Festland aus ist Peenemunde direkt durch Personen-Fahrbetrieb von Kroslin und Freest zu erreichen.

Peenemunde ist uber die Bahnstrecke Zinnowitz?Peenemunde mit Zugen der DB Regio Nordost zu erreichen, welche die ehemalige Werkbahnstrecke (1943 abschnittsweise zweigleisig, spater zuruckgebaut) der Heeresversuchsanstalt befahrt. An manchen Stellen sind noch Reste der Ausweich- und Bahnhofsgleise, einige Bahnsteige (z. B. beim Haltepunkt Trassenmoor und ca. 100 m nordlich des Haltepunktes Karlshagen) sowie Betonsockel der elektrischen Oberleitung zu erkennen.

Die Gemeinde ist Heimathafen des MS Adler Monchgut , einem Passagierschiff der Fahrgast-Reederei Adler-Schiffe , die im Sommer im Liniendienst zwischen den Inseln Rugen und Usedom verkehrt.

Der Flugplatz Peenemunde ist Startpunkt fur Inselrundfluge uber Usedom. Er wird auch als Motorrad-Rennstrecke genutzt.

Personlichkeiten

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Der DEFA -Spielfilm Die gefrorenen Blitze (Regie: Janos Veiczi , 1967), der sich mit der Heeresversuchsanstalt Peenemunde befasst, wurde zum Teil in Peenemunde gedreht.

  • Volkhard Bode, Gerhard Kaiser: Raketenspuren. Peenemunde 1936?2000. Eine historische Reportage. Links-Verlag, Berlin (5. Auflage) 2004, ISBN 3-86153-345-6 .
  • Johannes Erichsen und Bernhard M. Hoppe (Hg.): Peenemunde. Mythos und Geschichte der Rakete. Katalog des Museums Peenemunde. Berlin 2004.
  • Martin Kaule: Peenemunde. Vom Raketenzentrum zur Denkmal-Landschaft. Ch. Links Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86153-764-9 .
  • Bernd Kuhlmann : Peenemunde ? Das Raketenzentrum und seine Werkbahn. GVE-Verlag Berlin (3. uberarb. Auflage) 2012, ISBN 978-3-89218-100-2 .
  • Thomas Stamm-Kuhlmann: Raketenrustung und internationale Sicherheit von 1942 bis heute (= Historische Mitteilungen Im Auftrage der Ranke-Gesellschaft, Bd. 56). Wiesbaden 2004.
  • Lutz Mohr : Auf Wikingerspuren zwischen Bodden und Peene. In: Heimathefte fur Mecklenburg-Vorpommern. Schriftenreihe: Geschichte, Kultur, Natur und Umwelt. Jg. 2, Heft 1, Schwerin 1992, S. 26?32.
  • Lutz Mohr: Der Gedenkstein fur den Schwedenkonig Gustav II. Adolf (1594?1632) in Peenemunde/Insel Usedom und das historische Umfeld. In: Steinkreuzforschung (SKF). Studien zur deutschen und internationalen Flurdenkmalforschung. Hrsg. von Rainer H. Schmeissner, Reihe B (Sammelbande), Sammelband Nr. 23 (NF 8), Regensburg 1996, S. 90?101.
  • Heinrich Berghaus : Landbuch des Herzogtums Pommern und des Furstentums Rugen . Teil II, Band 1, Anklam 1865, S. 463?4644 ( Online ).
360° Panorama im Peenemunder Hafen mit dem U-Boot U-461
Commons : Peenemunde  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Peenemunde  ? Reisefuhrer

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Amt M-V ? Bevolkerungsstand der Kreise, Amter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) ( Hilfe dazu ).
  2. Rodgero Prumers: Pommersches Urkundenbuch . 2. Band, 2. Abteilung, 1278?1286, Theodor von der Nahmer, Stettin 1885, S. 475?476.
  3. Dirk Schleinert: Die Geschichte der Insel Usedom. Hinstorff, Rostock 2005, ISBN 3-356-01081-6 , S. 73.
  4. Historisch-Technisches Museum Peenemunde (Hrsg.): Der Winkel welcher Peenemunde genannt : aus der Geschichte Peenemundes 1282-1945. Eigenverlag, Peenemunde 2007.
  5. Manfred Kanetzki: Angriffsziel Peenemunde: Die alliierten Bombenangriffe auf Peenemunde 1943?1944 . MediaScript, Berlin 2021, ISBN 978-3-9814822-9-4 , S. 13 ff.
  6. Philipp Aumann , Thomas Kohler: Vernichtender Fortschritt : Serienfertigung und Kriegseinsatz der Peenemunder ?Vergeltungswaffen“ . Historisch-Technisches Museum Peenemunde , Ch. Links Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-96289-030-8 , S. 20.
  7. Historisch-Technisches Museum Peenemunde (Hrsg.): Wunder mit Kalkul. Die Peenemunder Fernwaffenprojekte als Teil des deutschen Rustungssystems . Ch.Links Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-86153-926-1 , S. 135ff.
  8. a b Manfred Niemeyer: Ostvorpommern I . Quellen- und Literatursammlung zu den Ortsnamen. Bd. 1: Usedom. (= Greifswalder Beitrage zur Ortsnamenkunde. Bd. 1), Ernst-Moritz-Arndt-Universitat Greifswald, Institut fur Slawistik, Greifswald 2001, ISBN 3-86006-149-6 . S. 13 ff.
  9. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019. (PDF; 539 kB).
  10. Hans-Heinz Schutt: Auf Schild und Flagge produktionsburo TINUS, Schwerin 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0 , S. 370.
  11. a b Hauptsatzung der Gemeinde Peenemunde. Amt Usedom-Nord , 30. Dezember 2019, abgerufen am 16. April 2024 .
  12. https://museum-peenemuende.de/das-museum/die-denkmal-landschaft/
  13. https://museum-peenemuende.de/zeitreise/kapelle/
  14. https://museum-peenemuende.de/zeitreise/gustav-ii-adolf/
  15. Maritim Museum Peenemunde ( Memento vom 23. Januar 2013 im Internet Archive ), Kulturportal MV
  16. https://tarantul-peenemuende.de/ Museumsschiff "Hans Beimler" Peenemunde
  17. http://www.marinemuseum-peenemunde.de/ Marine- und Flugplatzmuseum Peenemunde
  18. http://www.usedom-spielzeugmuseum.de/ Spielzeugmuseum Usedom