Pat Nixon

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Patricia Nixon (1972)

Patricia Catherine ?Pat“ Ryan Nixon (* 16. Marz 1912 in Ely , Nevada als Thelma Catherine Ryan ; † 22. Juni 1993 in Park Ridge , New Jersey ) war eine US-amerikanische kaufmannische Einkauferin , Lehrerin , und als Ehefrau von US-Prasident Richard Nixon vom 20. Januar 1969 bis zum 9. August 1974 die First Lady der Vereinigten Staaten .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Jugend (1912?1933) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Thelma Ryan war die Tochter des irischstammigen William M. Ryan sen. (1866?1930) und von Katherine ?Kate“ Halberstadt Bender Ryan (1879?1925). Fur Halberstadt war es die zweite Ehe. Sie war eine aus Ober-Rosbach ausgewanderte Deutsche.

Ryan wurde nur wenige Stunden vor dem Anbruch des Tages des Heiligen Patricks geboren, weshalb ihr Vater ihr den Spitznamen ?Pat“ gab. [1] Ryans Schulausbildung begann 1918 an der Pioneer Boulevard Grammar School in Artesia , Kalifornien . Sie ubersprang die zweite Klasse aufgrund ihrer guten Noten. [2]

Die Familie Ryan besaß eine sogenannte ?truck farm“, was bedeutet, dass sie auf etwa zehn Hektar Land Gemuse und Gerste anbauten und diese vom Heck ihres Lastwagens in großeren Stadten in der Umgebung verkauften. Wie in Bauernfamilien ublich, halfen alle Kinder von klein auf bei der Aussaat und der Ernte. Nach dem Tod ihrer Mutter musste die 13-jahrige Ryan den Haushalt fur ihren Vater und ihre beiden alteren Bruder, William Ryan jr. (1910?1997) und Thomas Ryan (1911?1992), fuhren. Auch fur die Saisonarbeiter der Farm ubernahm die Jugendliche das Kochen, Putzen und Waschewaschen. [2]

Ihr Vater starb vier Jahre spater, nachdem sie ihn monatelang gepflegt hatte. Nachdem ihr Vater gestorben war, anderte Ryan ihren ursprunglichen Namen Thelma in Patricia.

Nun begann sie zusatzlich zu ihren Verpflichtungen auf dem Bauernhof ihrer Familie und dem Besuch der High School, in einer ortlichen Bank als Hausmeisterin und Buchhalterin zu arbeiten. Kurz darauf begann die Great Depression und ihre wirtschaftliche Situation verschlechterte sich weiter. Patricia Nixon gilt als erste First Lady der USA, die ? vor der Geburt ihrer Kinder ? kontinuierlich arbeitete. Nach einem Nachtkurs in Stenografie 1929 arbeitete Ryan von 1930 bis 1932 als Sekretarin und Rontgentechnikerin in New York. Mit dem zusammengesparten Geld kehrte sie nach Kalifornien zuruck. [3]

Ausbildung, Heirat und Arbeit (1934?1968) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ab 1934 besuchte sie drei Jahre lang die University of Southern California , die sie mit einem ? cum laude “ in ihrem Merchandising-Studium abschloss. Obwohl ein Stipendium ihre Studiengebuhren und Lebenshaltungskosten abdeckte, arbeitete sie im Durchschnitt 40 Stunden pro Woche neben ihren Kursen ? unter anderem als Einkauferin, Filmstatistin (u. a. Der große Ziegfeld [4] ) und in typischen Studentenjobs. [3]

Ryan versuchte vergeblich, nach Studienabschluss eine Stelle als Einkauferin in einem Kaufhaus zu finden. Daher begann sie 1937 kaufmannische Klassen an einer Highschool in Whittier zu unterrichten. Im folgenden Jahr sah sie zum ersten Mal Richard Nixon , als er neben ihr in einem Amateurtheaterstuck spielte. Nixon war in Whittier aufgewachsen; die im unweit entfernten Artesia aufgewachsene Ryan heiratete ihn am 21. Juni 1940 und die beiden bezogen ein Apartment der Vorstadt von Los Angeles. Nach dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg meldete sich ihr Mann zum Kriegsdienst und sie zog mit ihm zunachst nach Iowa, wo er zugeteilt war und sie in einer Bank arbeitete. Wahrend Nixons Dienstzuweisung im Pazifik arbeitete Pat als Okonomin fur das Amt fur Preiskontrolle in San Francisco. Sie und ihr Mann haben zwei Tochter: Tricia Nixon Cox (* 21. Februar 1946 in Whittier) und Julie Nixon Eisenhower (* 25. Juli 1948 in Washington D.C.), welche 1968 David Eisenhower, den Enkel von Dwight D. Eisenhower , heiratete. [1]

1946 trat Richard Nixon fur die Wahlen zum Kongress an, und Patricia unterstutzte ihn bei seiner Kampagne ? sie wurde seine inoffizielle Buroleiterin [5] , recherchierte uber seinen Gegner, schrieb und redigierte Wahlkampfunterlagen. Bei spateren politischen Kampagnen ihres Ehemannes besuchte Patricia oftmals die Reden seiner Gegenkandidaten und fertigte stenografische Abschriften ihrer genauen Worte an. [2]

1952 war Richard Nixon wahrend seiner Kandidatur zum Amt des Vizeprasidenten mit Korruptionsvorwurfen konfrontiert. Seine Unterstutzer hatten einen Fonds gegrundet, um Reisekosten und Porto fur Wahlwerbung zu bezahlen, woraufhin ihn die Demokraten beschuldigten, Geschenke angenommen zu haben. Nixon trat den Vorwurfen in einer Rundfunkrede entgegen, bei der auch Patricia zu sehen war. Nachdem er die Finanzen der Familie offengelegt hatte, fugte Nixon hinzu: Pat habe keinen Nerzmantel, aber einen ?respektablen republikanischen Stoffmantel. Und ich sage ihr immer, dass sie in allem gut aussehen wurde!“ [6]

Nachdem Nixon die Prasidentschaftswahl 1960 verloren hatte und Pat vor laufenden Kameras in Tranen ausgebrochen war, stand sie weiteren politischen Kampagnen stark negativ gegenuber. Aus Loyalitat zu ihrem Ehemann und ?weil es ihm viel bedeutete“, unterstutzte sie ihn jedoch auch 1962 und 1968.

Als glaubige Methodistin fuhlte Patricia Nixon sich der puritanischen Ethik zutiefst verpflichtet ? ?Arbeit ist unser Vergnugen“ lautet ein ihr zugeschriebenes Zitat. Gegenuber der New York Times außerte sie: ?Wenn ich keine Arbeit habe, denke ich mir einfach ein neues Projekt aus.“ Wahrend ihrer Zeit als Second Lady wurde sie zur ?Outstanding Homemaker of the Year“ (1953), zur ?Mother of the Year“ (1955) und zur ?Nation's Ideal Housewife“ (1957) gekurt. Dies brachte ihr auch den Vorwurf ein, sie sei ?zu perfekt“. [5]

Pat Nixon, gestützt von einer Begleiterin, und Militärs klettern über Schutt durch Erdbebenschäden.
Pat Nixon hilft bei der Verteilung von Hilfsgutern an Erdbebenopfer in Peru, Juni 1970.

First Lady (1969?1974) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Als First Lady ermutigte sie Ehrenamtliche , ihren Dienst zu tun. Wahrend ihrer zweiten Reise zum Besuch ehrenamtlicher Initiativen in den USA setzte sie einen Fokus darauf, zu zeigen, dass nicht alle Studenten gegen den Vietnamkrieg protestierten. Mit jenen ?rebellischen Studenten“ hatte die Puritanerin ideologische Probleme. Nixon weigerte sich, eine medienwirksame politische Rolle zu spielen wie ihre Vorgangerinnen. [5]

Sie bereicherte die Sammlung des Weißen Hauses, indem sie 600 Antiquitaten und Gemalde hinzufugte. Darunter befinden sich Original-Gemalde von Dolley Madison und Louisa Adams . [7] Zudem sorgte sie dafur, dass das Weiße Haus als offentliches Museum professionalisiert wurde ? durch die Schulung von Tourguides, Produktion von Touristenbroschuren und barrierefreiem Zugang. [8]

Nixon sprach sich fur die Kandidatur von Frauen fur politische Amter aus und ermutigte ihren Mann, eine Frau fur den Obersten Gerichtshof zu nominieren (was er schlussendlich nicht tat). Nach der Grundsatzentscheidung Roe v. Wade erklarte Pat, sie sei ?pro choice“, ein Jahr zu vor hatte sie sich geaußert, Abtreibung sei ?eine personliche Sache“ und sie befurworte keine ?Abtreibung auf Nachfrage ? im großen Stil“. [9]

Offizielles Portrat

Pat Nixon verbrachte einen großen Teil ihrer Zeit im Weißen Haus mit diplomatischen Reisen. Als erste First Lady betrat sie im Rahmen eines Besuchs im Sudvietnam eine Kampfzone. Ihr erster Staatsbesuch, den Mrs. Nixon allein unternahm, fuhrte sie nach Peru , wo sie die Opfer eines Erdbebens unterstutzte. Wahrend ihres Aufenthaltes in Sudamerika reprasentierte sie die Vereinigten Staaten als alleinige diplomatische Vertreterin.

Richard Nixon trat am 9. August 1974 von seinem Amt als US-Prasident zuruck.

Lebensabend (1975?1993) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ab 1976 verschlechterte sich ihre Gesundheit, sie erlitt einen Apoplex , der sich 1982 wiederholte. Im Dezember 1992, als Ryan wegen Atemproblemen im Krankenhaus lag, wurde bei ihr Lungenkrebs diagnostiziert. Sie starb am 22. Juni 1993 in ihrem Haus in Park Ridge im Alter von 81 Jahren, einen Tag nach ihrem 53. Hochzeitstag. Ihre Tochter und ihr Gatte waren an ihrer Seite. An ihrer Beerdigung nahmen auch Ronald Reagan und Gerald Ford teil.

Grab [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ihr Ehemann starb 10 Monate nach ihr. Beide wurden in der Richard Nixon Library & Birthplace in Yorba Linda in Kalifornien begraben. Ihre Grabinschrift lautet: ?Even when people can't speak your language, they can tell if you have love in your heart“ (deutsch: ?Selbst wenn Menschen deine Sprache nicht sprechen, konnen sie doch erkennen, ob du Liebe im Herzen hast“).

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Mary C. Brennan: An Unlikely First Lady: Pat Nixon. In Katherine A. S. Sibley (Hrsg.): A Companion to First Ladies. Wiley-Blackwell, Chichester 2016, ISBN 978-1-118-73222-9 , S. 535?551.
  • Mary C. Brennan: Pat Nixon: Embattled First Lady. University Press of Kansas, Lawrence 2011, ISBN 978-0-7006-1771-5 .

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Pat Nixon  ? Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Presse [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Quellen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b [1]
  2. a b c Pat Nixon Biography :: National First Ladies' Library. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 9. Mai 2012 ; abgerufen am 8. Januar 2021 .   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.firstladies.org
  3. a b Pat Nixon, Former First Lady, Dies at 81 (Published 1993) . In: The New York Times . 23. Juni 1993, ISSN   0362-4331 ( nytimes.com [abgerufen am 8. Januar 2021]).
  4. Will Swift: Pat and Dick: The Nixons, An Intimate Portrait of a Marriage . Simon & Schuster, New York 2014, ISBN 978-1-4516-7694-5 .
  5. a b c Judith Viohst: Pat Nixon Is the Ultimate Good Sport (Published 1970) . In: The New York Times . 13. September 1970, ISSN   0362-4331 ( nytimes.com [abgerufen am 8. Januar 2021]).
  6. Roger Morris: Richard Milhous Nixon: The Rise of an American Politician . Henry Holt and Company, New York 1990, ISBN 0-8050-1121-8 , S.   831 .
  7. worldbook.com - Pat Nixon ( Memento vom 16. Mai 2006 im Internet Archive )
  8. Anthony, Carl Sferrazza: First Ladies: The Saga of the Presidents' Wives and Their Power: 1961?1990 (Volume II) . William Morrow and Co., New York 1991, S.   188 .
  9. Mrs. Nixon Asserts Jane Fonda Should Bid Hanoi End War . In: The New York Times . 9. August 1972.