Das
Palais Marymont
(auch als
Sobieski-Palais
bezeichnet) war ein im ausgehenden 17. Jahrhundert errichteter kleiner, koniglicher Sommersitz außerhalb
Warschaus
. Er wurde zu sommerlichen Ausflugen und als Basis fur Jagden in die Umgebung genutzt. Heute befinden sich an Stelle des Gebaudes und seines Parkes die im Warschauer Norden liegenden Stadtteile
?oliborz
und
Bielany
.
In den Jahren 1691 bis 1697 errichtete
Tylman van Gameren
fur die Konigin
Maria Kazimiera
, der Ehefrau von
Johann III. Sobieski
, bei dem damaligen Dorf Polkowo ein Gebaudeensemble
[3]
, bestehend aus einer Sommervilla und zwei Pavillons. Die wald- und wildreiche Gegend war vormals ein beliebtes Jagdrevier der
Herzoge von Masowien
gewesen. Nach der Besitzerin wurde die auf einer Anhohe der
Warschauer Weichselboschung
gelegene Anlage als
Mont de Marie
oder
Marie-Mont
(Berg der Marie) bezeichnet und spater in
Marymont
polonisiert.
Das auf einem quadratischen Grundriss stehende zweigeschossige, symmetrische Hauptgebaude verfugte uber mit
Dachgiebeln
angedeutete
Mittelrisalite
auf jeder der mit funf Fensterachsen und
Pilastern
ausgestatteten Seite und einen Turm auf der Dachmitte. Die konigliche Familie nutzte den Sommersitz ausschließlich zu privaten Anlassen; Johann III. jagte von hier aus.
Im Jahr 1727 erwarb
August der Starke
die Anlage von den Sobieski-Erben. Er richtete hier einen Zoo ein. Er ? wie auch sein Sohn,
August III.
? nutzte das Anwesen ebenfalls vor allem aus Ausgangspunkt zu Jagden in die nahegelegenen Walder von Bielany and
Kampinos
[3]
. Spater bewohnte auch
Stanislaus II. August Poniatowski
den Sommersitz. Im 18. Jahrhundert war das Anwesen von Windmuhlen umgeben. Wahrend des 19. Jahrhunderts entwickelte die Gegend sich zu einem beliebten Ausflugsort fur die Warschauer; eine Fahre und eine Pferdebahn verkehrten hierher. Ab 1818 war ein land- und forstwirtschaftliches Institut (
Forstakademie Marymont
, mitbegrundet von
Julius von den Brinken
; polnisch:
Instytut Agronomiczny
) auf der Anlage untergebracht. Ab den 1920er Jahren wurde die Nachbarschaft zu einem Wohngebiet. Wahrend des
Zweiten Weltkriegs
wurden alle bis dahin erhaltenen Gebaudeteile zerstort.
- ↑
Moritz Bodenehr (1665?1749) war ein koniglich-sachsischer Hofkupferstecher
- ↑
Johann Samuel Mock (ca. 1687?1737) war ein sachsischer Hofmaler
- ↑
a
b
gem. Hanna Widacka,
Marie Casimire's Palace (Marie Mont) in Warsaw
bei Wilanow-palac.art.pl
- Leszek S. Zakrzewski, Zygmunt Walkowski, Maria Podlasiecka,
Warszawskie spotkania z Janem III Sobieskim
,
ISBN 978-83-60508-35-0
, Muzeum Pałac w Wilanowie, Warschau 2008, S. 108 ff.
- Information zu Palast und Park,
Marymont-Kaskada
bei
Ulice Twojego Miasta
(in Polnisch)
52.274683333333
20.957947222222
Koordinaten:
52° 16′ 28,9″
N
,
20° 57′ 28,6″
O