Dieser Artikel behandelt vor allem Herkunft, Darstellung und Aussprache des Buchstabens P. Die verschiedenen Bedeutungen dieses Zeichens finden sich unter
P (Begriffsklarung)
. Aus technischen Grunden leitet auch
#P
hierhin weiter; fur die Komplexitatsklasse siehe daher
Sharp-P
.
großes und kleines P in der
lateinischen Ausgangsschrift
1953
Pp
P
bzw.
p
(gesprochen: [
p?eː
]) ist der 15.
Buchstabe
des
klassischen
und der 16. Buchstabe des
modernen lateinischen Alphabets
. Er ist ein
Konsonant
. Der Buchstabe P hat in deutschen Texten eine durchschnittliche Haufigkeit von 0,79 %. Er ist damit der
21.-haufigste Buchstabe in deutschen Texten
.
p ist ein harter
Verschlusslaut
und steht auch im
Internationalen Phonetischen Alphabet
(IPA) fur den
stimmlosen bilabialen Plosiv
. Am Wortende tritt in der Standardaussprache beim
b
Auslautverhartung
ein ? Beispiele: rieb
[??iːp]
; Sieb
[ziːp]
; blieb
[bliːp]
. Bereits im
Griechischen
wurde zwischen behauchten (phi) und unbehauchtem (pi) unterschieden. Das behauchte phi entwickelte sich von [p?i] zu [fi], daher wird die Kombination ph auch im Deutschen zumeist als [f] gesprochen.
In der
Standardaussprache
des Deutschen wird (wie auch im
Englischen
und weiteren Sprachen) das p in den meisten Wortpositionen
behaucht
gesprochen
[p?]
. Hierbei handelt es sich um ein
adjungiertes
, kein
distinktives Merkmal
, es ist also zur Unterscheidung nicht notwendig. In einigen sud- und ostdeutschen Dialekten werden die stimmlosen Phoneme nicht behaucht. So wird das
p
ahnlich wie
b
ausgesprochen. Haufig werden in den gleichen Gebieten stimmhafte Konsonanten (b, d, g, s) stimmlos oder abgeschwacht stimmhaft realisiert, so dass eine Unterscheidung von b und p schwierig ist. Vielerorts werden die stimmlosen Varianten als ?hart“ und die stimmhaften als ?weich“ verdeutlicht.
[1]
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Wurfstock (protosinaitisch)
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Phonizisches Pe
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Fruhgriechisches Pi
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Klassisch-Griechisches Pi
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Etruskisches P
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Lateinisches P
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Die Fruhform des Buchstabens P in der
protosinaitischen Schrift
ist moglicherweise das Symbol fur einen
Wurfstock
. Allerdings ist dieses Ausgangssymbol in der Literatur nur teilweise akzeptiert, manche Quellen geben kein Ausgangssymbol an. Sicher ist, dass im
phonizischen Alphabet
ein Buchstabe mit dem Namen
Pe
(Mund) existiert, der dem Wurfstock der protosinaitischen Schrift ahnelt und die Form einer nach links offenen Schleife hat. Der Lautwert des Pe bei den Phoniziern war [p].
Die Griechen ubernahmen den Buchstaben mit diesem Lautwert und gaben ihm den Namen
Pi
. Zu Beginn ahnelte das Pi noch dem Pe, wurde aber mit dem Wechsel der Schreibwerkzeuge zunehmend geometrisiert. Die ursprunglich verschieden langen vertikalen Striche des Pi wurden bis zum klassischen griechischen Alphabet auf gleiche Lange gebracht. Neben asthetischen Grunden konnte dafur auch die Verwechslungsmoglichkeit mit dem
Gamma
Ursache gewesen sein.
In das etruskische Alphabet wurde noch die fruhgriechische Form des Pi ubernommen. Anders als bei den Griechen wurde der Ansatz nicht verlangert, sondern abgerundet. In das lateinische Alphabet wurde das P in der etruskischen Form ubernommen, allerdings wurde es beim Wechsel der Schreibrichtung von rechts-nach-links auf links-nach-rechts gespiegelt. Als weitere Modifikation wurde der abgerundete Teil mit dem Buchstabenansatz verbunden.
Nach
DIN 55301
(Gestaltung statistischer Tabellen) steht das
Minuskel
p
(
englisch
p fur
p
reliminary
), das einer Wertangabe (Zahl) in einem Tabellenfach nachgestellt ist fur ?vorlaufige Zahl“ als werterganzenden Zeichen, auch
Qualitatsanzeigern
(im Gegensatz zu wertersetzenden Zeichen). Genau so wird das Zeichen auch in Tabellen der
amtlichen Statistik
verwendet.
[2]
[3]
Das
Fingeralphabet
fur
Gehorlose
bzw.
Schwerhorige
stellt den Buchstaben
P
dar, indem die Handflache nach unten weist, der
Zeigefinger
nach vorne zeigt und
Mittelfinger
und
Daumen
einen Kreis bilden. Die restlichen Finger liegen auf der Handflache.
Die Flagge
P
im
Flaggenalphabet
(auch
Blauer Peter
genannt) wird gesetzt, um anzuzeigen, dass ein Schiff innerhalb der nachsten 24 Stunden auslaufen will. Sie ist ein Zeichen fur die Mannschaft, die sich auf Landgang befindet, an Bord zu kommen, und dass ortliche Lieferanten ausstehende Rechnungen prasentieren sollen. Auf See bedeutet die Flagge
P
hingegen: ?Meine Netze sind an Hindernis festgekommen“.
Das
arabische Alphabet
hat keinen Buchstaben fur
P
. Dort steht das
B
(
B?'
) auch fur den Laut
P
. So wird beispielsweise auf Arabisch
Baris
(?????) statt
Paris
geschrieben und gesprochen. Statt
Panama
heißt es
Banama
(????), statt
Peru
heißt es
Biru
(????), statt
Pakistan
heißt es
Bakistan
(???????) und fur
Papa
wird
Baba
(??????) gesagt. Das
persische Alphabet
verwendet das arabische Alphabet in ganz leicht modifizierter Form. Der persische Buchstabe fur
P
(
Pe (persischer Buchstabe)
) ist ein leicht abgewandeltes arabisches
B
: Statt einem Punkt hat es drei Punkte.
Im
Klopfcode
wird das
P
durch ?3,5“ ubermittelt.
?p haissen die teutschen schreiber den plaser, hat gar ein klaine underschaid von b, wird eins fur das ander genomen.“
[4]
?[…] das b und p wird gemachet mit den lebtzen, durch des athems gewalt aufgerissen, das einer den athem helt mit z?gespertem mundt, das er im die backen auftreibet wie einem pfeiffer, und laszt dann den athem durch geoffnete lebtzen faren; das p ist herter.“
[5]
Zitate nach dem
Grimmschen Worterbuch
- ?
, der arabische Buchstabe
F??
- ?
oder
?
, der hebraische Buchstabe
Pe
- ⓟ als Variation von ⓒ fur phonographische Rechte: siehe unter
Copyrightzeichen
Wiktionary: P
? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen
Wiktionary: p
? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen
- ↑
Weiches / hartes b.
In:
atlas-alltagssprache.
Abgerufen am 14. Februar 2024
.
- ↑
Richtlinien zur Gestaltung statistischer Tabellen fur die Verbundprogrammierung, Arbeitskreis Veroffentlichungen der Statistischen Landesamter, Wiesbaden 1997, 41 Seiten, hier: Seite 36.
- ↑
GENESIS-Online Datenbank: Zeichenerklarung
- ↑
Aventinus
:
Johannes Turmair's, genannt Aventinus, Bayerische Chronik, herausgegeben von Matthias Lexer.
Munchen, 1882.
Erster Band. Erste Halfte (Buch I.) cap. 1, S. 30, 14
- ↑
Valentin Ickelsamer
:
Ein Teutsche Grammatica.
Abgedruckt in: Heinrich Fechner (Hrsg.):
Vier seltene Schriften des sechzehnten Jahrhunderts.
Georg Olms Verlag, 1972
Lateinisches Grundalphabet
Vom lateinischen
P
abgeleitete Buchstaben