Insignien des Order of the Indian Empire
The Most Eminent Order of the Indian Empire
ist ein
britischer Ritterorden
, der 1877 von Konigin
Victoria
gegrundet worden ist.
Seit der Unabhangigkeit von
Indien
und
Pakistan
im Jahre 1947 ist der Orden nicht mehr verliehen worden, er existiert jedoch weiterhin. Nach dem Tod des letzten Knight Commander, des
Maharadscha
von
Dhrangadhra
, im August 2010 war Konigin
Elisabeth II.
als Souveran des Ordens das letzte lebende Mitglied, nach ihrem Tod folgte ihr als Souveran ihr Sohn
Charles III.
Der
Wahlspruch
des Ordens lautet
Imperatricis auspiciis
(
lateinisch
fur
Unter den
Auspizien
der Kaiserin
).
Der Orden wurde gegrundet, um britische und einheimische Offizielle ehren zu konnen. Er wurde als weniger exklusive Auszeichnung gegenuber dem
Order of the Star of India
geschaffen und auch wesentlich ofter verliehen.
Dem Orden stehen der Ordenssouveran (der jeweilige britische Monarch) und der Ordens-Großmeister (kraft Amtes stets der
Vizekonig von Indien
) vor.
Bei Grundung 1877 hatte der Orden nur eine
Klasse
, namlich die eines
Companion
(CIE). Am 15. Februar 1887
[1]
wurde die hohere Klasse eines
Knight Commander
(KCIE), am 21. Juni 1887
[2]
die eines
Knight Grand Commander
(GCIE) erganzt. Der Orden hat seither folgende drei Klassen:
- Knight Grand Commander
(GCIE)
- Knight Commander
(KCIE)
- Companion
(CIE)
Weibliche Ordensritter wurden anders als in den anderen Orden nicht als ?
Dame
“, sondern, wie die Manner, als ?Knight“ bezeichnet.
Per Statut war die Zahl der Ernennungen auf 20 pro Jahr begrenzt. Bis 1895 wurden etwa 450 Personen damit ausgezeichnet, von denen ein Drittel Inder waren, wahrend von 1895 bis 1947 weitere 600 Ernennungen hinzukamen, davon die großere Anzahl Inder.
[3]
Maharadscha Thakore Shri Sir Bhagwatsinhji Sagramji Sahib Bahadur, Maharadscha von Gondal, mit Umhang, Collane and Stern eines Knight Grand Commander des Order of the Indian Empire anlasslich der Kronung Georg V. 1911
Die Mitglieder des Ordens trugen zu wichtigen Anlassen, wie etwa der
Kronung britischer Monarchen
, eine eigene zeremonielle Kleidung, die von der Klasse abhangig war:
- Der Umhang wurde nur von den Knights Grand Commanders getragen. Er war aus dunkelblauem Satin eingerahmt mit weißer Seide. Auf der linken Seite wurde der Bruststern (s. u.) getragen.
- Die
Collane
(Ordenskette), gleichfalls nur von Knights Grand Commanders getragen, bestand aus Gold. Ihre Glieder waren abwechselnd als goldene Elefanten, indischen Rosen und Pfauen ausgebildet.
Zu weniger wichtigen Anlassen wurden einfachere Insignien benutzt:
- Der
Bruststern
wurde nur von den Knights Grand Commanders und von den Knights Commanders auf der linken Brust getragen. Er wies zehn Strahlen auf. Beim Stern der Knights Grand Commanders waren diese abwechselnd aus Gold und Silber, bei den Knights Commanders ausschließlich silbern. In der Mitte des Sterns befand sich ein Bild von Konigin Victoria umgeben von einem dunkelblauen Band mit dem Wahlspruch des Ordens, das seinerseits bekront war.
- Das
Ordenszeichen
wurde als einziges von allen Mitgliedern des Ordens getragen. Es wurde an einem dunkelblauen Band mit weißen Randern getragen. Knights Grand Commanders trugen das Ordenszeichen an einer
Scharpe
, die uber die rechte Schulter zur linken Hufte getragen wurde. Knight Commanders und Companions trugen es an dem Band als
Halsorden
. Das Ordenszeichen selbst war eine funfblattrige bekronte rote Blume mit dem Bild von Kaiserin Victoria in der Mitte umgeben von dem oben beschriebenen Band mit dem Wahlspruch des Ordens.
Anders als bei der Mehrzahl der britischen Ritterorden hatte man bei den Insignien bewusst auf die Verwendung des christlichen Symbols des
Kreuzes
verzichtet, um die Akzeptanz des Ordens bei indischen Nicht-Christen zu erleichtern.
Die Mitglieder des Ordens hatten eine Position in der
Protokollarischen Rangordnung im Vereinigten Konigreich
(
Order of Precedence
), einer Liste, in der die eingetragenen Personen nach ihrer nominellen Bedeutung eingeordnet sind und die bei zeremoniellen Ereignissen eine wichtige Rolle spielt. Ehefrauen mannlicher Mitglieder wurden dort ebenfalls aufgenommen; ebenso Sohne, Tochter und Schwiegertochter von Knights Grand Commander und Knights Commander. Verwandte eines weiblichen Mitgliedes erhielten dagegen keine Einordnung in die Liste.
Mit der Erhebung zum
Knight Grand Commander
und
Knights Commander
war fur Untertanen des Souverans der
Ritterschlag
und damit die Erhebung in den
personlichen Adelsstand
(Knight) verbunden und damit die Befugnis, das Pradikat ?
Sir
“ vor ihrem Vornamen zu fuhren; weibliche Knights Grand Commander und die Knights Commander sowie Ehefrauen von Knights Grand Commander und Knights Commander durften das Pradikat ?Lady“ vor ihrem Namen fuhren; ein vergleichbares Privileg bestand fur die Ehemanner der weiblichen Knights nicht. Viele Ordensritter fuhrten statt dieser Pradikate die mit ihren hoherrangigen Adelstiteln verbundenen Pradikate. Wurden Auslander in den Orden aufgenommen, die keine Untertanen des Souverans waren, erfolgte die Aufnahme ehrenhalber als
Honorary Knight Grand Commander
bzw.
Honorary Knight Commander
und war nicht mit einer Adelung verbunden.
Alle Ordensmitglieder waren berechtigt je nach ihrer Ordensklasse als
Post-Nominals
die Buchstaben
GCIE
,
KCIE
oder
CIE
anzuhangen.
Knights Grand Commanders waren befugt, in ihr Wappen
Schildhalter
aufzunehmen. Sie durften außerdem einen Reif, der das Ordensmotto zeigte, und eine Abbildung der Collane in ihr Wappen aufnehmen. Knights Commanders und Companions durften in ihrem Wappen nur den Reif, nicht jedoch die Ordenskette zeigen.
Companion of the Order of the Indian Empire (C.I.E.), vor 1887
Companion of the Order of the Indian Emire (C.I.E.), 1887?1947
- Arthur, Duke of Connaught and Strathearn
, GCIE
- Edward Frederick Lindley Wood, 1. Earl of Halifax
, GCIE
- Louis Mountbatten, 1. Earl Mountbatten of Burma
, GCIE
- Frederick Roberts, 1. Earl Roberts
, GCIE
- Sir
Ganga Singh
, 21.
Maharadscha
von
Bikaner
, GCIE
- Archibald Wavell, 1. Earl Wavell
, GCIE
- Ahmad al-Dschabir as-Sabah
, KCIE
- George Abraham Grierson
, KCIE
- Douglas Haig, 1. Earl Haig
, KCIE
- Sven Hedin
, KCIE
- Taimur ibn Faisal
, KCIE
- Edwin Lutyens
, KCIE
- George Macartney
, KCIE
- Ugyen Wangchuck
, KCIE
- William Thomas Blanford
, CIE
- Abdul Karim
, CIE
- Jagadish Chandra Bose
, CIE
- Bankim Chandra Chatterjee
, CIE
- Jadunath Sarkar
, CIE
- Vincent Arthur Smith
, CIE
- William Arthur Shaw:
The Knights of England.
Band 1, Sherratt and Hughes, London 1906, S. xxxi f.
- ↑
The London Gazette
:
Nr. 25673, S. 786
, 15. Februar 1887.
- ↑
The London Gazette
:
Nr. 25773, S. 218
, 5. Januar 1888.
- ↑
Russell Malloch in: The Gazette Official Public Record