Operation Enduring Freedom

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Operation Enduring Freedom
Teil von: Krieg gegen den Terror

Flotte von Schiffen aus 5 Landern, wahrend der Operation Enduring Freedom vor der Kuste Omans
Datum 7. Oktober 2001 ? 28. Dezember 2014
Ort Afghanistan , Philippinen , Somalia , Georgien , Kirgisistan , Sahara
Ausgang Operation wurde beendet, obwohl der Konflikt noch lauft
Konfliktparteien

In Afghanistan:

In den Philippinen:

In Somalia/Horn von Afrika:

In Georgien:

In Kirgisistan:

In Afghanistan:

In den Philippinen:

In Somalia:

In der Sahara:

Befehlshaber

Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten CIC George W. Bush (2001?2009)
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten CIC Barack Obama (2009?2014)
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten GEN Tommy Franks (2001?2003)
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten GEN John Abizaid (2003?2007)
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten ADM William J. Fallon (2007?2008)
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten LTG Martin Dempsey (2008?2015)
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich MRAF Sir Graham Stirrup (2003?2011)
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten GEN David Petraeus (2008?2010)

Mohammed Omar
Osama bin Laden
Aiman az-Zawahiri
Khadaffy Janjalani
Riduan Isamuddin (gefangen)

Verluste

Afghanistan 45,000+ getotet
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2,438 getotet [2]
(2,414 in Afghanistan, 17 in den Philippinen, 5 im Niger, 2 in Somalia)
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 456 getotet [2]
Kanada 158 getotet [2]
Frankreich Frankreich 89 getotet [2]
Deutschland 57 getotet [2]
Italien Italien 53 getotet [2]
Danemark 43 getotet [2]
Australien Australien 41 getotet [2]
Polen 40 getotet [2]
Spanien Spanien 34 getotet [2]
Georgien 32 getotet [3]
Andere: 200+ getotet [2]

In Afghanistan:

  • 72,000+ getotet [4]

In den Philippinen:

In Somalia:

  • 260 bis 365 getotet [6]

Die Operation Enduring Freedom ( OEF , englisch fur ?Operation andauernde Freiheit“) war die erste und bisher einzige militarische Großoperation im Rahmen des 2001 von den Vereinigten Staaten ausgerufenen Krieges gegen den Terrorismus . Die Operation wurde in vier Regionen durchgefuhrt: in Afghanistan , am Horn von Afrika , auf den Philippinen und in Afrika innerhalb und sudlich der Sahara. Deutschland beteiligte sich militarisch mit Einheiten der Marine an dem Einsatz im Indischen Ozean . Mit Beendigung der Großoperation am 28. Dezember 2014 wurde auch die Teiloperation in Afghanistan beendet. Dort stationierte Einheiten der Bundeswehr waren nur noch Teil der separaten ISAF -Truppen. Militarischer Hauptakteur der Operation Enduring Freedom waren die Streitkrafte der Vereinigten Staaten , jedoch nahmen viele Streitkrafte von Verbundeten der USA an ihr teil.

Die Operation sollte ursprunglich ?Operation Infinite Justice“ ( engl. Operation unendliche Gerechtigkeit ) heißen. Nachdem muslimische Gruppen dagegen protestierten, weil aus islamischer Sicht Gerechtigkeit allein bei Allah anzusiedeln sei, wurde der Titel geandert.

Zum 28. Dezember 2014 endete die Operation Enduring Freedom. In Afghanistan wurde die ISAF zudem abgeschlossen und durch die unterstutzende Resolute Support Mission (RSM) ersetzt, die die US-Streitkrafte als Operation Freedom’s Sentinel bezeichnen. Die vorherige Teiloperation mit Namen Operation Enduring Freedom ? Horn of Africa (OEF-HOA) wurde bei den US-Streitkraften ersetzt durch die Combined Joint Task Force-Horn of Africa (CJTF-HOA).

Als Reaktion auf die Terroranschlage vom 11. September erklarten die USA den sogenannten Krieg gegen den internationalen Terrorismus. Eine der Maßnahmen im Rahmen dieses Krieges war die Operation Enduring Freedom. Sie begann am 7. Oktober 2001 und endete am 28. Dezember 2014. Die Operation hatte das Ziel, Fuhrungs- und Ausbildungseinrichtungen von Terroristen auszuschalten, Terroristen zu bekampfen, gefangen zu nehmen und vor Gericht zu stellen. Außerdem sollen Dritte dauerhaft von der Unterstutzung terroristischer Aktivitaten abgehalten werden.

An der Operation waren zwischenzeitlich etwa 70 Nationen beteiligt. Sie wurde vom amerikanischen Regionalkommando USCENTCOM mit Hauptquartier in Tampa /Florida gefuhrt.

Als Rechtsgrundlage wurde die Resolution 1368 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen vom 12. September 2001 in Anspruch genommen. Diese Resolution verurteilte die Ereignisse vom 11. September 2001 als grauenhafte Terroranschlage und als Bedrohung fur den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit. Die Resolution bekraftigt das Recht zur individuellen und kollektiven Selbstverteidigung und bestatigt die Notwendigkeit, alle erforderlichen Schritte gegen zukunftige Bedrohungen zu unternehmen.

Der NATO-Rat beschloss daraufhin, die Anschlage vom 11. September 2001 als Angriff auf die Vereinigten Staaten unter Artikel 5 des Washingtoner Vertrags zu werten. Dort ist festgesetzt, dass ein bewaffneter Angriff gegen eine oder mehrere von ihnen (gemeint sind die Vertragsparteien) in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle angesehen werden wird.

Am 7. Oktober 2001 begannen amerikanische und britische Streitkrafte mit der Operation Enduring Freedom (OEF) in Afghanistan.

Deutscher Beitrag

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Von Anfang an beteiligte sich Deutschland an der Operation Enduring Freedom. Das erste OEF-Mandat des Bundestages vom 16. November 2001 sah funf deutsche Einzelbeitrage mit bis zu 3900 Soldaten vor: [7]

Als Einsatzgebiet war das Gebiet gemaß Art. 6 des Nordatlantikvertrags , die arabische Halbinsel, Mittel- und Zentralasien, Nordostafrika und die angrenzenden Seegebiete angegeben.

Das Mandat der Bundeswehr fur OEF wurde jahrlich durch den Bundestag uberpruft. Dabei wurde das Kontingent nach und nach verkleinert, so am 13. November 2008 bezuglich der Anzahl der Soldaten von 1.400 auf 800 und bezuglich des Einsatzgebiets auf das Horn von Afrika. Mittel- und Zentralasien, die Arabische Halbinsel und Nordostafrika gehoren nicht mehr zu den Einsatzgebieten. Auch der Einsatz von 100 Soldaten des Kommandos Spezialkrafte (KSK) in Afghanistan wurde nicht mehr mandatiert. Der Verkleinerung des OEF-Einsatzes steht eine Mandatserhohung bei den ISAF -Truppen in Afghanistan gegenuber, deren deutsches Kontingent vergroßert wurde. [8]

Der deutsche Beitrag wurde am 29. Juni 2010 beendet. [9] Am 10. November 2010 wurde bekannt, dass das Mandat fur die Beteiligung an der Anti-Terror-Operation Enduring Freedom offiziell auslaufen soll. [10]

Marineeinsatz am Horn von Afrika

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Das Operationsgebiet

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Als Horn von Afrika bezeichnet man die zu Somalia gehorende Ostspitze Afrikas, nicht zu verwechseln mit dem Kap Hoorn an der Sudspitze Sudamerikas.

Operationsgebiet der Combined Task Force 150

Das Operationsgebiet der OEF-Teiloperation Gebiet ?Horn of Africa“ (HOA) erstreckte sich von der Sudspitze der Halbinsel Sinai im Roten Meer entlang der afrikanischen Ostkuste bis zur somalisch-kenianischen Grenze und im Osten entlang der arabischen Halbinsel bis zur Straße von Hormus im Golf von Oman und weiter nach Osten entlang der pakistanischen Kuste bis etwa Karatschi. Von den Kusten aus erstreckte sich das Operationsgebiet mehrere hundert Meilen in die offene See und ist mit der reinen Wasserflache etwa dreimal so groß wie das Mittelmeer oder achtmal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland.

Durch das Operationsgebiet zum Sueskanal verlaufen einige der wichtigsten Seehandelsrouten der Welt. Dazu gehoren die Olroute vom Persischen Golf Richtung Mittelmeer und Europa und der Schifffahrtsweg aus dem asiatisch-pazifischen Raum nach Europa, an dessen ostlichem Ende so wichtige Handelspartner Europas wie Indien, die Volksrepublik China, Japan und Australien liegen.

Risiken und Bedrohungen

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An das Operationsgebiet grenzt eine Anzahl von Landern an, die nicht stabil waren und von denen unterschiedliche Gefahren ausgingen.

Im Suden des Gebiets lag der zerfallene Staat Somalia, dessen Staatsgewalt zusammengebrochen war. Teilgebiete hatten sich unter den Namen Somaliland und Puntland fur unabhangig erklart. Im Hauptteil Somalias schien sich eine islamistische Bewegung mit dem Namen Union islamischer Gerichte durchzusetzen, bis sie Anfang 2007 mit athiopischer Hilfe aus den wichtigsten Stadten vertrieben wurde. Es wurde angenommen, dass islamistische Terrorgruppen Teile Somalias auch danach als Ruckzugsgebiet nutzten und dort Basen aufzubauen. Einige Hafen an der somalischen Kuste wurden von Piraten vor der Kuste Somalias als Basis genutzt, die angrenzenden Seegebiete zudem als pirateriegefahrdet betrachtet.

Auf der Nordseite des Golfs von Aden liegt der Jemen. Insbesondere die ostlichen Teile des Landes waren selbst vor dem Krieg in Jemen ab 2004 nicht unter fester Regierungskontrolle und gelten als Ruckzugsgebiete fur Terroristen und Kampfer staatsunabhangiger Gruppen. Vor der ostlichen Kuste Jemens wurde am 6. Oktober 2002 der franzosische Tanker Limbourg von Terroristen angegriffen und schwer beschadigt. Ein weiterer bekannter Terroranschlag im Jemen war der Angriff auf den US-Zerstorer Cole am 12. Oktober 2000.

Im Roten Meer mussen die Staaten Eritrea und Sudan als instabil gelten. Im Fruhsommer 2005 beschwerte sich der Sudan bei den Vereinten Nationen uber eritreische Unterstutzung fur Rebellen im Grenzgebiet.

Krafte und Aufgaben

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Fregatte ?Mecklenburg-Vorpommern“, zeitweise Flaggschiff des CTF 150

Die Teiloperation am Horn von Afrika wurde von internationalen Seestreitkraften, zumeist aus NATO -Staaten, durchgefuhrt, die in einem als Task Force 150 (TF 150) (dt. Einsatzverband 150 ) bezeichneten Verband zusammengefasst wurden. Der Kommandeur des Verbandes, Commander Task Force 150 (CTF 150) , wurde abwechselnd von den teilnehmenden Nationen gestellt, darunter mehrfach von der deutschen Marine. Er unterstand dem Hauptquartier der Seestreitkrafte des US Central Command (USNAVCENT) in Manama, Bahrain.

Zerstorer , Fregatten und Versorgungsschiffe bildeten den Kern des Verbandes, dessen Zusammensetzung standig wechselt. Aufklarungsflugzeuge und -schiffe konnten ebenso an der Operation teilnehmen wie Schnellboote oder U-Boote . Der Verband uberwachte das große Seegebiet und klart insbesondere die Tatigkeit irregularer Krafte in der Region auf. Schiffe, die als besonders gefahrdet gelten, konnten von Kraften der TF 150 geschutzt werden, zum Beispiel, wenn sie die Meerenge des Bab al-Mandab am Sudeingang des Roten Meeres passieren. Ein erhoffter Nebeneffekt der Prasenz dieser Krafte in der Region ist der Ruckgang der Piraterie, die jedoch weiter zugenommen hat. [11]

Fregatte ?Karlsruhe“ rettet Schiffbruchige vor der Kuste Somalias wahrend eines Einsatzes in der Operation Enduring Freedom, April 2005

Der deutsche Beitrag zur OEF-Teiloperation am Horn von Afrika bestand im Wesentlichen aus einem Marinekontingent, das von Dschibuti aus operierte. Ursprunglich waren dort Schnellboote, Fregatten, Seeaufklarer und Hilfsschiffe eingesetzt. Spater wurde das Kontingent auf eine permanent teilnehmende Fregatte und zeitweise eingesetzte weitere Krafte wie z. B. Seefernaufklarer reduziert. In Dschibuti gibt es außerdem eine Deutsche Verbindungs- und Unterstutzungsgruppe , die nach dem Ende der deutschen Beteiligung an der Operation Enduring Freedom als logistische Unterstutzungseinheit fur die Operation Atalanta weiterbesteht. Teilnehmenden Soldaten wurde die Einsatzmedaille der Bundeswehr fur die Teilnahme an der Operation Enduring Freedom verliehen.

ABC-Abwehrkrafte in Kuwait

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Von 2001 bis 2003 waren im Rahmen der Combined Joint Task Force Consequence Management (CJTF CM) zeitweise bis zu 259 Soldaten, uberwiegend aus der ABC-Abwehrtruppe aus Bruchsal und Hoxter , als ABC-Abwehrbataillon Kuwait im amerikanischen Camp Doha in Kuwait stationiert. Auftrag der Soldaten war der Schutz von Staaten in der Region und der dort stationierten Truppen und Einrichtungen der Koalitionskrafte gegen irakische Angriffe mit atomaren, biologischen oder chemischen Waffen .

Die ABC-Abwehrsoldaten gelten international wegen ihrer Ausbildung und ihrer technischen Ausstattung als Experten. Sie waren u. a. mit Spurpanzern vom Typ Fuchs ausgestattet, rollenden Labors, die unter anderem Radioaktivitat und chemische Stoffe in der Luft, am Boden und im Wasser erkennen konnen. Sie waren zuvor auf dem Seeweg nach Kuwait gebracht worden.

Wahrend des Irakkrieges 2003 beschoss der Irak schon kurz nach Kriegsausbruch Ziele in Kuwait mit Raketen, darunter auch die Hauptstadt Kuwait und das Camp Doha , das damals das Hauptquartier der US-gefuhrten Koalitionsstreitkrafte in Kuwait war. Die deutschen Soldaten blieben alle unverletzt. Einmal wurden die deutschen Soldaten zur Aufklarung (Spuren) nach Raketenangriffen der Iraker eingesetzt.

Am 6. Mai 2003, nach dem Ende der Hauptkampfhandlungen, wurden das letzte von drei Kontingenten nach Deutschland zuruck verlegt. Die letzten 59 Mann kehrten im Juni 2003 zuruck und beendeten den Kuwait-Einsatz der deutschen ABC-Abwehrkrafte nach anderthalb Jahren.

Commons : Operation Enduring Freedom  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Philippines. Embassy, archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 2. November 2013 ; abgerufen am 7. Oktober 2013 (englisch).
  2. a b c d e f g h i j k Operation Enduring Freedom, Afghanistan. ICasualties.org , archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 26. Januar 2016 ; abgerufen am 29. Januar 2016 .
  3. Archived copy. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 18. Februar 2018 ; abgerufen am 8. Marz 2018 .
  4. How many terrorists has President Obama actually 'taken out'? Probably over 30,000. In: the Washington post. 7. Dezember 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 7. Marz 2016 ; abgerufen am 10. Februar 2016 .
  5. 300 killed (2002?2007) web.archive.org 15 killed (February 2012) webarchive.loc.gov
  6. Cooper, Helene. " ?US Strikes Kill 150 Shabab fighters in Somalia, officials say“. Washington Post. 7 March 2016. ?American warplanes on Saturday struck a training camp in Somalia belonging to the Islamist militant group the Shabab, the Pentagon said, killing about 150 fighters who United States officials said were preparing an attack against American troops and their regional allies in East Africa.“
  7. Antrag der Bundesregierung vom 16. November 2001 zur Operation Enduring Freedom, BT-Drucks. 14/7296 vom 7. Nov. 2001.
  8. Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 14. November 2008, S. 4.
  9. Artikel der Bundeswehr Pressestelle Djibouti
  10. Kabinettsbeschluss Mandatsauslauf
  11. DIW-Studie: Piraterie in Somalia dient vielen Interessen , DIW-Pressemitteilung vom 21. Juli 2010.