Novalis ? Die blaue Blume
ist ein
deutscher Kinofilm
aus dem Jahr
1993
uber den Dichter
Friedrich von Hardenberg
(1772?1801), besser bekannt als
Novalis
, entstand unter der Regie des
Bundesfilmpreis
-Tragers
Herwig Kipping
als Koproduktion des DEFA-Studios mit der jungen Thomas Wilkening Filmgesellschaft in
Babelsberg
und gilt als letzte Produktion der
DEFA
. Kinostart in Deutschland war am 24. August 1995.
Friedrich von Hardenberg (Novalis) durchlebt in einer Art Sterbetraum nochmals sein Wirken und Leben. Von seinem Vater unterdruckt wird er zur Ordnung gerufen und an seine Verantwortung der Erhaltung des Geschlechtes ermahnt. Zunachst versucht er verzweifelt sich den so genannten weltlichen Dingen zuzuwenden, ubernimmt ein offentliches Amt, wahrend sein Onkel (Großkreuz) ihm eine neue Poesie des Krieges zu vermitteln versucht. Friedrich verweigert sich schlussendlich beidem. Fragen nach Liebe, Nahe, dem deutschen Wesen, der Schwere des Lebens martern ihn. Ausgelost durch die Begegnung mit der zwolfjahrigen Sophie von Kuhn, die seine Muse wird, beginnt plotzlich seine Entwicklung als befreiter Dichter und Denker, Euphorie und Erforschung des Metaphysischen folgen, bis diese stirbt. Eine Vermahlung findet nur im Traum statt. Die blaue Blume als Sinnbild der ewigen Liebe zueinander symbolisiert fur ihn als Romantiker die Vereinigung zum Ideal auch uber den Tod hinaus.
Der metaphernreiche, essayistische Spielfilm uber den Dichter
Friedrich von Hardenberg
greift das zentrale Symbol der
Romantik
auf: die
Blaue Blume
. Sie steht fur Sehnsucht, Liebe und das metaphysische Streben nach dem Unendlichen.
Der Film wurde an Originalschauplatzen im
Land Brandenburg
, auf der Insel
Rugen
und im
Olympiastadion Berlin
gedreht sowie in großen Kulissen im
Studio Babelsberg
in
Potsdam
.
[1]
[2]
Fur die Ausstattung verantwortlich war
Gunther Petzold
, Bau-Ausfuhrung hatten Hans Clausing und Klaus Wrede, Kunstmaler war Frank Zschiesche (Glasmalerei). Es wurde mit zahlreichen optischen Spezialeffekten gearbeitet. So entwickelte der Kameramann Tony Loeser zusammen mit dem Szenenbildner Gunter Petzold eine Trickkonzeption, die auf den traditionellen und konventionellen Filmtricks, die vor der Kamera hergestellt werden konnen, basiert. Fur ein Bildzitat von
Arnold Bocklins
Gemalde
Die Toteninsel
wurde die Vorsatzmodelltechnik eingesetzt, bei der eine Modellinsel drei Meter vor der Kamera auf zwei Stangen befestigt wurde, ein Potsdamer See aber im Hintergrund lag. Dadurch hatte man von der Kamera den Durchblick zum Wasser und der
Tod
konnte auf einem Kahn zur Insel fahren.
[3]
Neben dem Gesang von Eva-Maria Hagen (?Und wenn ich tot bin“) stellte Herwig Kipping beruhmte Melodien fur das Dichterportrat zusammen:
Novalis ? Die blaue Blume
erhielt von der
Filmbewertungsstelle
das Pradikat
wertvoll
.
[4]
- ↑
iMDb:
?Novalis ? Die blaue Blume“
www.filmportal.de, abgerufen am 3. Februar 2018
- ↑
MAZ:
?≫Alles nur Kulisse?!≪ im Filmmuseum Potsdam“
www.maz-online.de vom 2. Dezember 2015, abgerufen am 3. Februar 2018
- ↑
Annette Dorgerloh, Marcus Becker (Hrsg.):
≫Alles nur Kulisse?! Filmraume aus der Traumfabrik Babelsberg.≪
VDG Weimar 2015,
ISBN 978-3-89739-845-0
, Seite 138f, Uwe Fleischer:
?Die Kunst der perspektivischen Vereinigung“
- ↑
Filmbewertungsstelle:
?Novalis ? Die blaue Blume“
www.filmbewertung.com, abgerufen am 3. Februar 2018