Vorlage:Infobox Ort in der Turkei/Wartung/EinwohnerOrtFehlt
?znik
(
altgriechisch
Ν?καια
Nikaia
;
lateinisch
Nicaea
; deutsch
Nicaa
,
Nikaa
oder
Nizaa
) ist eine Stadt im gleichnamigen
Landkreis
der
turkischen
Provinz Bursa
und gleichzeitig ein Stadtbezirk der 1986 geschaffenen
Buyuk?ehir belediyesi Bursa
(Großstadtgemeinde/Metropolprovinz). Sie liegt am
?znik-See
(
turkisch
?znik Golu
, griechisch
Askania Limne
), einige Dutzend Kilometer sudlich von Istanbul.
Die Stadt in
Kleinasien
liegt in
Bithynien
, unweit von
Konstantinopel
und der fruheren romischen Kaiserresidenz
Nikomedia
. Nikaia soll in der Fruhzeit den Namen
Elikore
oder
Ankore
getragen haben.
Antigonos I. Monophthalmos
legte dort eine Kolonie
Antigoneia
an. Wohl um 301 v. Chr. grundete
Lysimachos
die Stadt neu und benannte sie nach seiner ersten Frau
Nikaia
. Einige Zeit spater (282/281 v. Chr.) gelangte Nikaia an Bithynien und wurde ab 74 v. Chr. romisch, als dieses Konigreich zu einer romischen Provinz wurde.
[2]
Bedeutung erlangte Nikaia in der
Spatantike
durch die dort abgehaltenen
okumenischen Konzile
:
Nikaia war die Hauptstadt des 680 erstmals urkundlich erwahnten
Themas von Opsikion
.
Die Stadt wurde 1077 von den
Rum-Seldschuken
erobert, welche hier ihre erste Hauptstadt einrichteten. Allerdings fiel dann im Jahr 1097 die Stadt nach einer
Belagerung
durch die
Kreuzritter
im
Ersten Kreuzzug
an
Byzanz
zuruck, das die turkische Besatzung zur
Kapitulation
bewegen konnte, um auf diese Weise eine Plunderung durch die Kreuzfahrer zu vermeiden. Die Kreuzfahrer empfanden dieses Verhalten als Verrat.
1204, nach der Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer des
Vierten Kreuzzugs
, wurde Nicaa von den aus Konstantinopel vertriebenen Byzantinern unter Kaiser
Theodor I. Laskaris
als provisorische Hauptstadt genutzt. Nicaa blieb aber der Hauptsitz des exilierten orthodoxen
Patriarchen von Konstantinopel
. Das
Reich von Nicaa
setzte die byzantinische Tradition bis zur Ruckeroberung Konstantinopels 1261 fort.
1331 fiel die Stadt an das
Osmanische Reich
.
Unter den Osmanen entwickelte sich ?znik, neben
Kutahya
, zu einem uberragenden Zentrum der Keramikproduktion (
?znik-Keramik
).
-
Bronzemunze aus Nicea, z. Zt. Kaiser
Alexander Severus
-
Bronzemunze aus Nicea z. Zt. Alexander Severus’, mit Stadtnamen auf der Ruckseite
-
Bronzemunze aus Nicea z. Zt. des Usurpators Macrianus (260?261 n. Chr.), mit Stadtmauer, Sear 4730
-
Platte in Unterglasurmalerei im saz-Stil um 1550. Heute im
Musee du Louvre
,
Paris
.
-
Das Theater, restauriert von
Plinius
, aber wieder verfallen.
Die gut erhaltene antike Stadtmauer mit ihren Toren, einige Kirchen sowie das romische Theater sind noch zu besichtigen. Es gibt ein großes Archaologisches Museum.
Das alteste Bauwerk ist die Kirche der
Hagia Sophia
aus dem 4. Jahrhundert. Hier wurde das
siebte okumenische Konzil
abgehalten.
Orhan I.
baute sie in eine Moschee um, darin sind unter anderem Reste von Fresken und Mosaiken sowie eine stufenformige Priesterbank (
Synthronon
) in der Apsis. Die Moschee war eine langere Zeit eine Ruine, bis sie nach Grundung der modernen Turkei in ein Museum umgewandelt wurde. Auf Initiative des stellvertretenden turkischen Premierministers ? und Mitglieds der islamischen Regierungspartei
AKP
?
Bulent Arınc
wird das Hagia-Sophia-Museum seit November 2011 wieder als Moschee genutzt, obwohl die ortliche Stadtverwaltung dagegen protestierte.
[3]
Die
Hacı-Ozbek-Moschee
, inschriftlich datiert auf das Jahr 1333, ist eine der altesten Moscheebauten der
osmanischen Architektur
.
[4]
2014 wurden im
?znik-See
die versunkenen Uberreste einer byzantinischen Basilika entdeckt.
[5]
Von Istanbul aus erreicht man ?znik am schnellsten uber die Fahrverbindung nach
Yalova
und
Orhangazi
.
Allgemeine Literatur
- Katharina Otto-Dorn
:
Das islamische ?znik
. Istanbuler Forschungen 13. Berlin 1941.
- Alfons Maria Schneider
:
Die romischen und byzantinischen Denkmaler von ?znik-Nicaea
. Istanbuler Forschungen 16. Berlin 1943.
- Nicola Bonacasa:
Nicaea (Iznik) Bithynia, Turkey
. In:
Richard Stillwell
u. a. (Hrsg.):
The Princeton Encyclopedia of Classical Sites
. Princeton University Press, Princeton NJ 1976,
ISBN 0-691-03542-3
(englisch,
perseus.tufts.edu
).
- Reinhold Merkelbach
:
Nikaia in der romischen Kaiserzeit
. Rheinisch-Westfalische Akademie der Wissenschaften. Geisteswissenschaften. Vortrage, G 289. Opladen 1987,
ISBN 3-531-07289-7
.
- Semavi Eyice
:
Iznik. Tarihcesi ve eski eserleri ? The history and the monuments of ?znik-Nicaea
. Istanbul 1988. (turk.-engl.).
- Clive Foss:
Nicaea, a byzantine capital and its praises. With the speeches of Theodore Laskaris in praise of the great city of Nicaea and Theodore Metochites Nicene Oration
. Brookline, Ma. 1996,
ISBN 0-917653-48-3
.
- Bedri Yalman:
Nicea
. In:
Enciclopedia dell’Arte Antica, Classica e Orientale
Secondo Supplemento 1971?94 Bd. IV. Rom 1996, S. 8?11.
- Isıl Akbaygil, Halil ?nalcık, Oktay Aslanapa (Hrsg.):
?znik throughout history
. Istanbul 2003,
ISBN 975-458-431-1
.
Stadtmauer
- Alfons Maria Schneider,
Walter Karnapp
:
Die Stadtmauer von ?znik (Nicaea)
. Istanbuler Forschungen 9. Berlin 1938.
- Clive Foss, David Winfield:
Byzantine fortifications. An introduction
. Pretoria 1986,
ISBN 0-86981-321-8
, S. 79?120.
Hagia Sophia
- Sabine Mollers:
Die Hagia Sophia in ?znik, Nikaia
. Alfter 1994,
ISBN 3-929742-32-2
.
- Michael Altripp:
Uberlegungen zum Synthronos der Hagia Sophia in ?znik-Nikaia
. in:
Byzantinische Zeitschrift
92 (1999) S. 448?454.
Koimesiskirche (1922 zerstort)
- Oskar Wulff
:
Die Koimesiskirche in Nicaa und ihre Mosaiken
. Straßburg 1903.
- Theodor Schmit:
Die Koimesis-Kirche von Nikaia. Das Bauwerk und die Mosaiken
. Berlin 1927.
- Urs Peschlow
:
Neue Beobachtungen zur Architektur und Ausstattung der Koimesiskirche in ?znik
. in:
Istanbuler Mitteilungen
22 (1972) S. 145?187.
Antike Inschriften
- ↑
Nufusu.com
, abgerufen am 8. Marz 2021
- ↑
Karl Strobel
:
Nikaia [5].
In:
Der Neue Pauly
(DNP). Band 8, Metzler, Stuttgart 2000,
ISBN 3-476-01478-9
. N. Bonacasa:
Nicaea (Iznik) Bithynia, Turkey
. In:
The Princeton encyclopedia of classical sites
. Princeton University Press, Princeton 1976 (
perseus.tufts.edu
).
Leonhard Schmitz
:
Nicaea 1
. In:
William Smith
:
Dictionary of Greek and Roman Geography.
London 1854.
- ↑
Streit um die Hagia Sofia in Nizaa - Historisches Gebaude der fruhen Christenheit in der Turkei wurde Moschee.
In: Deutschlandfunk, "Tag fur Tag: Aus Religion und Gesellschaft", 13. Dezember 2011
- ↑
Godfrey Goodwin:
A History of Ottoman Architecture
. Thames and Hudson, London 1971,
ISBN 0-500-27429-0
,
S.
17
.
- ↑
Universum History: Die versunkene Kathedrale - Das Ratsel von Iznik.
In:
ORF.at
.
Abgerufen am 4. August 2023
.
- ↑
Die versunkene Kathedrale ? Das Ratsel von Iznik.
In:
Fernsehserien.de
.
Abgerufen am 4. August 2023
.
Landkreise der Provinz
Bursa