?znik

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?znik
Wappen fehlt
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Karte der Türkei, Position von İznik hervorgehoben
Basisdaten
Provinz (il) : Bursa
Koordinaten : 40° 26′  N , 29° 43′  O Koordinaten: 40° 25′ 45″  N , 29° 43′ 16″  O
Telefonvorwahl : (+90) 224
Postleitzahl : 16 860
Kfz-Kennzeichen : 16
Struktur und Verwaltung (Stand: 2021)
Gliederung : 46 Mahalles
Burgermeister : Ka?an Mehmet Usta ( AKP )
Postanschrift : Selcuk Mh.
Rauf Denkta? Cd. No:4
16860 ?znik / Bursa
Website:
Landkreis ?znik
Einwohner : 44.102 [1] (2020)
Flache: 753 km²
Bevolkerungsdichte : 59 Einwohner je km²
Kaymakam : Recai Karal
Website (Kaymakam):

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?znik ( altgriechisch Ν?καια Nikaia ; lateinisch Nicaea ; deutsch Nicaa , Nikaa oder Nizaa ) ist eine Stadt im gleichnamigen Landkreis der turkischen Provinz Bursa und gleichzeitig ein Stadtbezirk der 1986 geschaffenen Buyuk?ehir belediyesi Bursa (Großstadtgemeinde/Metropolprovinz). Sie liegt am ?znik-See ( turkisch ?znik Golu , griechisch Askania Limne ), einige Dutzend Kilometer sudlich von Istanbul.

Das antike und byzantinische Nikaia

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Die Stadt in Kleinasien liegt in Bithynien , unweit von Konstantinopel und der fruheren romischen Kaiserresidenz Nikomedia . Nikaia soll in der Fruhzeit den Namen Elikore oder Ankore getragen haben. Antigonos I. Monophthalmos legte dort eine Kolonie Antigoneia an. Wohl um 301 v. Chr. grundete Lysimachos die Stadt neu und benannte sie nach seiner ersten Frau Nikaia . Einige Zeit spater (282/281 v. Chr.) gelangte Nikaia an Bithynien und wurde ab 74 v. Chr. romisch, als dieses Konigreich zu einer romischen Provinz wurde. [2]

Bedeutung erlangte Nikaia in der Spatantike durch die dort abgehaltenen okumenischen Konzile :

Nikaia war die Hauptstadt des 680 erstmals urkundlich erwahnten Themas von Opsikion .

Die Stadt wurde 1077 von den Rum-Seldschuken erobert, welche hier ihre erste Hauptstadt einrichteten. Allerdings fiel dann im Jahr 1097 die Stadt nach einer Belagerung durch die Kreuzritter im Ersten Kreuzzug an Byzanz zuruck, das die turkische Besatzung zur Kapitulation bewegen konnte, um auf diese Weise eine Plunderung durch die Kreuzfahrer zu vermeiden. Die Kreuzfahrer empfanden dieses Verhalten als Verrat.

1204, nach der Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer des Vierten Kreuzzugs , wurde Nicaa von den aus Konstantinopel vertriebenen Byzantinern unter Kaiser Theodor I. Laskaris als provisorische Hauptstadt genutzt. Nicaa blieb aber der Hauptsitz des exilierten orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel . Das Reich von Nicaa setzte die byzantinische Tradition bis zur Ruckeroberung Konstantinopels 1261 fort.

Die osmanische Stadt

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1331 fiel die Stadt an das Osmanische Reich .

Unter den Osmanen entwickelte sich ?znik, neben Kutahya , zu einem uberragenden Zentrum der Keramikproduktion ( ?znik-Keramik ).

Sehenswurdigkeiten

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Die gut erhaltene antike Stadtmauer mit ihren Toren, einige Kirchen sowie das romische Theater sind noch zu besichtigen. Es gibt ein großes Archaologisches Museum.

Das alteste Bauwerk ist die Kirche der Hagia Sophia aus dem 4. Jahrhundert. Hier wurde das siebte okumenische Konzil abgehalten. Orhan I. baute sie in eine Moschee um, darin sind unter anderem Reste von Fresken und Mosaiken sowie eine stufenformige Priesterbank ( Synthronon ) in der Apsis. Die Moschee war eine langere Zeit eine Ruine, bis sie nach Grundung der modernen Turkei in ein Museum umgewandelt wurde. Auf Initiative des stellvertretenden turkischen Premierministers ? und Mitglieds der islamischen Regierungspartei AKP ? Bulent Arınc wird das Hagia-Sophia-Museum seit November 2011 wieder als Moschee genutzt, obwohl die ortliche Stadtverwaltung dagegen protestierte. [3]

Die Hacı-Ozbek-Moschee , inschriftlich datiert auf das Jahr 1333, ist eine der altesten Moscheebauten der osmanischen Architektur . [4]

2014 wurden im ?znik-See die versunkenen Uberreste einer byzantinischen Basilika entdeckt. [5]

Von Istanbul aus erreicht man ?znik am schnellsten uber die Fahrverbindung nach Yalova und Orhangazi .

Personlichkeiten

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Allgemeine Literatur

Stadtmauer

  • Alfons Maria Schneider, Walter Karnapp : Die Stadtmauer von ?znik (Nicaea) . Istanbuler Forschungen 9. Berlin 1938.
  • Clive Foss, David Winfield: Byzantine fortifications. An introduction . Pretoria 1986, ISBN 0-86981-321-8 , S. 79?120.

Hagia Sophia

Koimesiskirche (1922 zerstort)

  • Oskar Wulff : Die Koimesiskirche in Nicaa und ihre Mosaiken . Straßburg 1903.
  • Theodor Schmit: Die Koimesis-Kirche von Nikaia. Das Bauwerk und die Mosaiken . Berlin 1927.
  • Urs Peschlow : Neue Beobachtungen zur Architektur und Ausstattung der Koimesiskirche in ?znik . in: Istanbuler Mitteilungen 22 (1972) S. 145?187.

Antike Inschriften

Commons : ?znik  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: ?znik  ? Reisefuhrer

Einzelnachweise

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  1. Nufusu.com , abgerufen am 8. Marz 2021
  2. Karl Strobel : Nikaia [5]. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 8, Metzler, Stuttgart 2000, ISBN 3-476-01478-9 . N. Bonacasa: Nicaea (Iznik) Bithynia, Turkey . In: The Princeton encyclopedia of classical sites . Princeton University Press, Princeton 1976 ( perseus.tufts.edu ). Leonhard Schmitz Nicaea 1 . In: William Smith : Dictionary of Greek and Roman Geography. London 1854.
  3. Streit um die Hagia Sofia in Nizaa - Historisches Gebaude der fruhen Christenheit in der Turkei wurde Moschee. In: Deutschlandfunk, "Tag fur Tag: Aus Religion und Gesellschaft", 13. Dezember 2011
  4. Godfrey Goodwin: A History of Ottoman Architecture . Thames and Hudson, London 1971, ISBN 0-500-27429-0 , S.   17 .
  5. Universum History: Die versunkene Kathedrale - Das Ratsel von Iznik. In: ORF.at . Abgerufen am 4. August 2023 .
  6. Die versunkene Kathedrale ? Das Ratsel von Iznik. In: Fernsehserien.de . Abgerufen am 4. August 2023 .