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Die
Nationalsozialistische Bewegung Chiles
(
Movimiento Nacional-Socialista de Chile, MNS
auch:
MNSCH
) oder auch
Nacismo
war eine
nationalsozialistische
Partei
in den 1930er Jahren in
Chile
. Obwohl die Partei gemessen an Mitgliederzahlen und Wahlergebnissen immer eine
Kleinpartei
blieb, war sie nicht unbedeutend, insbesondere wegen eines
Putschversuches
1938. Wichtigste Personlichkeit war der ?Jefe“
Jorge Gonzalez von Marees
. Unabhangig vom MNS erlangten auch die Auslandsorganisationen der
NSDAP
unter den
deutschen Einwanderern
großen Einfluss.
Carlos Ibanez del Campo
, chilenischer Prasident von 1927 bis 1931
Mussolinis
Faschismus
ab 1922 und Hitlers
Nationalsozialismus
elf Jahre spater fanden nicht nur auf dem europaischen Kontinent zahlreiche Nachahmer ? auch in Lateinamerika, unter anderem in Mexiko, Brasilien und Chile, entstanden in den 1930er Jahren nach ahnlichem Muster organisierte Bewegungen. Ihr Zulauf war meist nur maßig, doch gelang es ihnen, das eingefahrene
Parteien-
und
Parlamentssystem
dieser Lander empfindlich zu storen. In Organisation und Harte des politischen Kampfes standen sie ihren europaischen Vorbildern kaum nach und gleich deren Aktionismus gipfelte der ihre in politischem Mord und gewaltsamen Staatsstreichversuchen.
Nachdem die Militars schon 1924 bis 1927 faktisch die Politik Chiles kontrollierten, ließ sich General
Carlos Ibanez del Campo
1927 als einziger Kandidat zum Prasidenten wahlen. Sein außerst repressives Regime unterdruckte fast alle politischen Freiheiten und war explizit gegen die politischen Parteien gerichtet. Mit den gravierenden Folgen der
Weltwirtschaftskrise
endete Ibanez’ Diktatur in einem Volksaufstand. Noch einmal unternahmen
Offiziere
einen Anlauf, die Macht zu ergreifen ? allerdings unter drastisch anderen Vorzeichen: Im Juni 1932
putschte
die
Luftwaffe
mit
Marmaduque Grove
an der Spitze und rief eine
Sozialistische Republik Chile
aus. Insgesamt waren die Jahre 1931 und 1932 von politischem Chaos, instabilen Regierungen und zahlreichen Putschen gekennzeichnet.
Jorge Gonzalez von Marees
, ?Jefe“ des Movimiento Nacional-Socialista de Chile
In dieser Zeit der politischen Wirren wurde am 5. April 1932 der MNS gegrundet. Der Mann, der entscheidend dazu beitrug, war ein Mitglied der
Junta Militar
von 1924 gewesen, der in
Deutschland
ausgebildete General
Francisco Javier Diaz
, der auch jahrelang Militarredakteur in Chiles wichtigster Tageszeitung
El Mercurio
war. Uber die Grundung wurde im
Volkischen Beobachter
berichtet.
[1]
Seine Begegnung mit diesem Militar beschrieb
Carlos Keller Rueff
, die Nummer zwei des chilenischen Nacismo, wie folgt:
- Diaz zeigte ihnen eine Kopie von
Adolf Hitlers
NSDAP-Programm, das er ? mit kleinen Anderungen ? von einer nationalsozialistischen Partei in Chile ubernommen sehen wollte.
[2]
Rueff, der Chefideologe, und der ?Fuhrer“
(El Jefe)
Jorge Gonzalez von Marees
dominierten von Anfang an die Partei.
Wenn dem deutschen Nationalsozialismus bei der Entstehung der chilenischen Bewegung eher Vorbildfunktion zukam als dem italienischen Faschismus, so resultiert das aus der allen Grundern gemeinsamen Sympathie fur Deutschland. Keller und Diaz kannten es aus eigener Anschauung, Gonzalez hatte, ebenso wie Keller, eine deutsche Erziehung genossen. Diese allgemein deutschfreundliche Einstellung fand ihren Niederschlag in
Accion Chilena
, einer
Zeitschrift
, deren erste Ausgabe im Januar 1934 in
Santiago de Chile
erschien und die noch vor der Tageszeitung
Trabajo
(ab 1936) die ideologischen Positionen des MNS reprasentierte. In diesem Anfangsjahr kommen noch des Ofteren deutsche Autoren zu Wort, darunter
Otto Dietrich
, ab 1938 Reichspressechef und Staatssekretar im
Reichsministerium fur Volksaufklarung und Propaganda
, mit einem Artikel zur 'Philosophie' des Nationalsozialismus, und
Walter Buch
, Vorsitzender des
Obersten Parteigerichts der NSDAP
, mit einer pathetischen Lobpreisung Hitlers.
War der MNS im ersten Jahr seines Bestehens eine kaum beachtete Politsekte, gelang es ihm in der Folgezeit, bestandig neue Anhanger zu rekrutieren. Dennoch blieb ihre Mitgliederzahl mit maximal 20.000 gering und ihre Wahlerfolge vernachlassigbar. So erlangte die Partei 1937 bei den Parlamentswahlen gerade 2 % der Stimmen.
1936 berichtete die deutsche diplomatische Vertretung in Santiago an das Auswartige Amt:
?Bewusst nicht als Partei, sondern als Bewegung aufgezogen (Movimiento Nacional Socialista de Chile, gewohnlich kurz ?nacismo‘ genannt), entspricht die Organisation in großen Zugen derjenigen der NSDAP. […] Wenn auch die Bewegung ihre absolute Unabhangigkeit sowohl vom deutschen Nationalsozialismus wie vom italienischen Fascismus betont, so haben beide doch das Werden der Bewegung stark beeinflußt. […] Die vorher wenig beachtete Bewegung ist im letzten Jahre [1935] starker hervorgetreten. Im September richtete sie ein Arbeitslager ein, wie es heißt das erste in Lateinamerika, mit gutem Erfolg. Am 12. und 13. Oktober wurde der zweite Parteikongreß in Concepcion abgehalten, mit einer Beteiligung von angeblich 3.000 Mann Sturmtruppen und 6.000 Anhangern, eine bei den […] geringen finanziellen Mitteln der Partei immerhin beachtliche Zahl. […] Ein Fuhrer der Bewegung sagte mir kurzlich, in Santiago fande ein regelmaßiger Zuzug von 4?500 Mitgliedern im Monat statt.
[3]
“
Beeinflusst von der Weltwirtschaftskrise und der politischen Entwicklung in Europa erlebte das Parteiensystem Chiles in den 1930er Jahren gravierende Veranderungen. Die
Radikale Partei
grundete mit den
Sozialisten
und
Kommunisten
eine
Volksfront
, nicht zuletzt um dem Faschismus in Form der MNS zu begegnen. Außerdem wurde allgemein eine Kandidatur des in
Argentinien
ins Exil geflohenen und 1937 zuruckgekehrten Diktators Ibanez erwartet, der in der Bevolkerung und im Militar immer noch viele Unterstutzer hatte.
Fur die Prasidentschaftswahl am 25. Oktober 1938 kandidierten
Pedro Aguirre Cerda
fur die Volksfront, der rechtsliberale Finanzminister
Gustavo Ross
fur
Konservative
und
Liberale
und Carlos Ibanez fur die Kleinparteien
Alianza Popular Libertadora
und den MNS.
Ein Vorfall im
Kongress
, in dessen Verlauf
Abgeordnete
der Volksfront und des MNS gleichermaßen zu ?Opfern‘ der Regierungsgewalt wurden, ließ Nacistas und Linke einander naher rucken. Anlasslich der feierlichen Kongresseroffnung am 21. Mai 1938 hielt Prasident Alessandri vor Abgeordneten und versammeltem diplomatischem Korps die ubliche Begrußungsansprache, als Volksfrontprasident Gonzalez Videla, allen Gepflogenheiten zum Trotz, Redezeit verlangte, um mit der Politik Alessandris abzurechnen. Da man ihm nicht das Wort erteilte, verließen die Volksfrontparteien unter lautstarkem Protest den Sitzungssaal. Bei ihrem Auszug kam es zu einigen Handgreiflichkeiten mit politischen Gegnern; daran beteiligt war auch Gonzalez von Marees, der schließlich eine
Pistole
zog und schoss. Die Ordnungskrafte verhafteten nach zumeist wahllosen Prugeleien mehrere Abgeordnete, neben dem Fuhrer des MNS vor allem Politiker der Volksfront.
Wenige Tage nach der turbulenten Kongresseroffnung gab der MNS eine Erklarung ?anlasslich des Abschlusses eines Abkommens uber das gemeinsame parlamentarische Vorgehen aller Oppositionsparteien“ ab. In ihr beteuerte er ?feierlich, dass er mit dem internationalen Faschismus weder zusammenarbeite noch zusammengearbeitet habe“, dass seine Zielsetzung ?demokratisch, antikapitalistisch und antiimperialistisch“ sei und er zur ?Einigung der politischen Linksparteien“ beitragen wolle. Diese Erklarung sandte die Deutsche Botschaft in Ubersetzung nach Berlin und vermerkte dazu abschließend:
?Fur uns ist durch die Erklarung vom 26. Mai ds. Js. restlos klar geworden, was langst schon vermutet wurde, dass das nationalsozialistische Deutschland sich auf den chilenischen Nazismus ebenso wenig verlassen kann wie auf die Parteien der Volksfront. Die Ausfuhrungen der Erklarung uber die Befreiung von jeder auslandischen Bevormundung und ihr Abrucken vom deutschen und italienischen Faszismus lassen keinerlei Zweifel mehr zu.
[4]
“
Am Mittag des 5. September 1938 besetzte eine Gruppe von funfzig jungen Mannern und Jugendlichen das Gebaude der
Sozialversicherung
(
Seguro Obrero
) am heutigen ?Plaza de la Constitucion“. Vom Dach des Hochhauses nahmen sie den in unmittelbarer Nahe gelegenen Prasidentenpalast, die
Moneda
, unter Feuer. Ein dort postierter
Carabinero
wurde von ihnen erschossen. Zur gleichen Zeit drangen siebzig Bewaffnete in das nahe gelegene Hauptgebaude der
Universidad de Chile
ein und errichteten Barrikaden. Nach verwirrendem Hin und Her bestand schließlich Gewissheit: Gonzalez’ Nacistas putschten.
Armee-
und Carabineroeinheiten der
Streitkrafte Chiles
wurden alarmiert und zur Verteidigung der Moneda befohlen. Das Regiment Tacna sturmte die Universitat, wo die Nacistas nach kurzem Kampf ? sechs ihrer Leute wurden getotet ? die Waffen streckten. Als das Regiment Buin nahe der Moneda aufmarschierte, stellten die Nacistas das Feuer ein und empfingen die Soldaten mit Jubel, in der falschen Annahme, diese Truppe wurden den
Putsch
unterstutzen. Das
Regiment
ging jedoch gemeinsam mit den Carabineros in Stellung und beschoss das besetzte Gebaude. Jeder Versuch, die Sozialversicherung zu sturmen, scheiterte an der heftigen Gegenwehr der Nacistas. Auf Befehl Prasident Alessandris und des Carabinero-Generals Arriagada schaffte man die in der Universitat festgenommenen Putschisten zum umkampften Gebaude, damit sie ihre Kameraden zur Aufgabe uberredeten. Dieser Versuch war schließlich erfolgreich, nachdem die Nacistas die Ausweglosigkeit ihrer Lage erkannt hatten und auch keinerlei Hilfe der Armee erhoffen durften. Am Nachmittag war der bewaffnete Aufstand endgultig niedergeschlagen.
Nachdem sich die Putschisten ergeben hatten, sturmte das Militar das Gebaude und erschoss alle, die noch am Leben waren. Fast 60 Menschen wurden so ohne Verfahren hingerichtet. Ein einziger uberlebte, vermutlich weil ihn die Soldaten fur tot hielten. Dieses Ereignis ist in Chile als ?Masacre del Seguro Obrero“ bekannt.
Die Hintergrunde dieses so abenteuerlichen wie dilettantischen Putschversuches Gonzalez’ und seiner Nacistas sind niemals luckenlos aufgedeckt worden, ebenso wenig die Frage, wer den Befehl zur Liquidierung der gefangenen Putschisten gab.
Der Aktionsplan fur den Tag des Putsches sah vor, dass Nacistas und Einheiten der Armee getrennt vorgingen. Die Nacistas sollten mit ihrem Angriff auf die Sozialversicherung und die Universitat Verwirrung stiften, wahrend General Ibanez mit ihm ergebenen Truppenteilen auf die Hauptstadt marschierte und die Regierung entmachtete. Bei aller Verehrung, die Ibanez immer noch bei seinen Offizierskameraden genoss, lehnten sie aber wohl doch einen Putsch zusammen mit dem MNS ab. So sprang Ibanez im letzten Moment ab und brachte sich am 5. September in der Infanterieschule von San Bernardo in Sicherheit, wo er am selben Tage arretiert wurde. Wenige Tage nach dem fehlgeschlagenen Putsch stellte sich Gonzalez von Marees der Polizei; viele fuhrende Nacistas, darunter
Carlos Keller
, waren bereits zuvor verhaftet worden.
Der 5. September sollte erheblichen Einfluss auf den Ausgang der Prasidentschaftswahlen am 25. Oktober haben. Die Offentlichkeit reagierte mit Emporung und Wut auf das blutige Vorgehen der Sicherheitskrafte in der Sozialversicherung, fur das sie maßgebliche Regierungspolitiker, gar den Staatsprasidenten selbst, direkt verantwortlich machte.
Nachdem der
radikale
Prasidentschaftskandidat der
Frente Popular
Pedro Aguirre Cerda
die beiden festgenommenen Parteifuhrer Gonzales und Ibanez im Gefangnis besuchte, erklarten diese ihre Unterstutzung fur die Volksfront. Da er die Wahl mit gerade einmal 4000 Stimmen gewann, ist es gut moglich, dass dies ihm die Prasidentschaft gesichert hat. Die MNS hat damit vielleicht der per definitionem antifaschistischen Volksfront zum Wahlsieg verholfen.
Leicht gemacht wurde ihnen diese Entscheidung durch die Zusage Aguirres, im Falle seines Wahlsieges alle in den Umsturzversuch verwickelten Personen zu
amnestieren
.
Anfang 1939 nahm der MNS Abschied von seiner Vergangenheit. Die
Vanguardia Popular Socialista
, wie die Bewegung sich jetzt nannte, wollte mit dem internationalen Faschismus nichts mehr zu tun haben. Ihr alter und neuer Fuhrer Gonzalez bekannte offentlich, dass es ?falsch gewesen ware, die fruhere chilenische nationalsozialistische Bewegung dem italienischen und deutschen Vorbild nachzugestalten“. Fortan, so Gonzalez, sei die Doktrin der Partei ?antifaschistisch, antiimperialistisch und klassenkampferisch“.
[5]
Chile hatte 1938 etwa 4,5 Millionen Einwohner, davon etwa 40.000
deutscher Abstammung
. Der großte Teil von ihnen lebte im Suden des Landes fast unter sich und hatte sich deutsche Sprache und Gebrauche weitgehend bewahrt. Nach dem
Ersten Weltkrieg
standen die Deutschstammigen in ihrer Mehrheit der
Weimarer Republik
gleichgultig bis feindselig gegenuber.
In diesem Kontext konnte die
NSDAP/AO
in Chile schnell lokale Organisationen aufbauen. 1931 gegrundet, bestanden 1933 vier
Ortsgruppen
und neun
Stutzpunkte
. 1938 waren es dann elf Ortsgruppen und sechs Stutzpunkte mit insgesamt 1005
Parteigenossen
. Trotz der geringen Mitgliederzahl gelang es der NSDAP, innerhalb der deutschstammigen Gemeinde
Vereine
,
Verbande
und selbst die
Kirchen
bis Ende 1933 weitgehend gleichzuschalten.
Von Anfang an hatte das Auftreten der Landesgruppe in der chilenischen Offentlichkeit Kritik ausgelost, insbesondere Außerungen zur Uberlegenheit der
arischen
Rasse und ihr unverhullter
Antisemitismus
. Aufsehen erregte im Marz 1933 der Propagandaleiter der NSDAP-Ortsgruppe Santiago, als er in einer durch Rundfunk ubertragenen Rede sagte: ?Jeder Deutsche begeht ein Verbrechen gegen sein Vaterland, wenn er sich mit einer Chilenin verheiratet und so sein Blut mit einer inferioren Rasse mischt.“
[6]
Im September 1937 wurde in
Valdivia
der ?Deutsche Jugendbund“ von der Regierung verboten.
[7]
Die Namensgebung wie auch die weiten Teils ?deutsche‘ Biographie seiner Grunder verfuhren zu dem Schluss, dass zwischen deutscher und chilenischer Bewegung uber das bloß Ideelle hinausgehende praktisch-politische Beziehungen bestanden, zumal in Chile eine der altesten und ruhrigsten Landesgruppen der NSDAP auf dem lateinamerikanischen Kontinent uberhaupt existierte.
Als in der chilenischen Presse 1937 wieder einmal Geruchte uber kriegerische Absichten Deutschlands in Sudamerika kursierten, ging Gonzalez erstmals ? wohl wissend um die Assoziationen, die der Name seiner Bewegung unweigerlich weckte ? auf Distanz zum deutschen Nationalsozialismus.
?Die Ausbruche des chilenischen Nationalismus gegen Deutschland, die Angriffe auf die deutsche Regierung, auf die nationalsozialistische Partei und auf die deutsche Politik [sind] in erster Linie ein Versuch, diesem Kampfe jene weltanschauliche Note zu verleihen, die ihm die chilenischen Politiker aus ihrem eigenen durftigen Ideenschatz heraus nicht zu geben vermogen. […] Die Haltung des chilenischen Nationalsozialismus ist zur Zeit rein agitatorisch, in einem Maße, das bei dem Fuhrer der Bewegung einen erheblichen Mangel an Format und Charakter vermuten lasst. Die Bewegung macht bei jeder Gelegenheit alle moglichen Zugestandnisse an die Linke und verbeugt sich, wo immer sich eine Gelegenheit bietet, vor marxistischen Gedankengangen aus dem Bestreben heraus, einen Teil der linken Wahlerschaft an sich zu ziehen. Infolgedessen vermeidet es der chilenische Nationalsozialismus auch angstlich, sich in irgendeiner Form mit dem deutschen Nationalsozialismus ? wenn auch nur ideell ? zu identifizieren.“
Im Marz 1938, sieben Monate vor der Prasidentschaftswahl, griff Gonzalez dann NSDAP und
Deutschstammige
frontal an. Offentlich wandte er sich gegen das ?Eindringen des hitleristischen Gedankens in die deutschen Kolonien Sudamerikas“ und kritisierte Rassedunkel und die Tendenz der Abschließung der Deutschen gegenuber ihren chilenischen Mitburgern:
?[…] es mußte erst der Hitlerismus in Deutschland eingefuhrt werden, damit die deutschen Kolonisten in fremden Landern oder sogar die Nachkommen dieser primitiven Einwanderer […] sich plotzlich von ihren Bindungen zur Heimat losten und sich allen Pflichten entbunden fuhlten. […] Der großte Teil der deutschen Kolonien in Chile tragt offen eine Verachtung des chilenischen Lebens zur Schau, und dieser Zustand hat sich seit 5 Jahren bedeutend verscharft durch die hitleristische Propaganda und die Ausbreitung der hitleristischen Organisation nach unseren Landern.“
?
Jorge Gonzalez von Marees.
[9]
- George F.W. Young:
Jorge Gonzalez von Marees ? Chief of Chilean Nacism
. Jahrbuch fur Geschichte von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft Lateinamerikas, Bd. 11. Koln/Wien 1974, S. 309?333.
- Michael Potashnik:
Nacismo. National Socialism in Chile 1932?1938
. University of California, Los Angeles 1974.
- PRO, A 1900/506/51, Nazi activities in Chile; Brit. Botschaft Santiago an Foreign Office, 2. Marz 1937.
- ↑
Volkischer Beobachter, Nr. 217, 4. August 1932, ?Nationalsozialismus in Chile“.
- ↑
Young 1974, Potashnik, 1974.
- ↑
PA/AA, Pol. Abt. III, Pol. 29 Chile, Bd. 1; Deut. Gesandtschaft Santiago an AA, 12. Februar 1936.
- ↑
PA/AA, Chef AO 7; Deut. Botschaft Santiago an AA, 1. Juni 1938.
- ↑
PA/AA, Chef AO 7; Deut. Botschaft Santiago an AA, 19. Januar 1939.
- ↑
PA/AA, Pol. Abt. III, Pol. 25 Chile, Bd. 2; Deut. Gesandtschaft Santiago an AA, 16. Marz 1933.
- ↑
PA/AA, Pol. IX, Pol. Chile 2, Bd. 1; Deut. Konsulat Valdivia an Deut. Botschaft Santiago, 15. September 1937.
- ↑
PA/AA, Pol. IX, Pol. Chile 2, Bd. 1; Deut. Botschaft Santiago an AA, 30. August 1937.
- ↑
?Trabajo“ vom 29. Marz 1938.