Murray Gold
(*
28. Februar
[1]
1969
in
Portsmouth
) ist ein
britischer
Filmmusik
-
Komponist
,
Buhnen-
und
Horspielautor
.
[2]
Gold lebt derzeit in
New York
.
[3]
Besonders bekannt ist er fur seine Soundtrack-Kompositionen zu
Doctor Who
und dessen Ablegerserien
Torchwood
und
The Sarah Jane Adventures
, fur die er von 2005 bis Ende 2017 als
Musikalischer Direktor
die alleinige Verantwortung trug.
Gold wurde bislang unter anderem sieben Mal fur
BAFTA
Awards in der Kategorie
beste neukomponierte Filmmusik
nominiert, darunter fur
Vanity Fair
(1999),
Queer as Folk
(2000),
Casanova
(2006) und mehrere Folgen von
Doctor Who
(2006?2013).
[4]
Seine Musik fur den BAFTA-Preistrager
Kiss of Life
erhielt zudem den Mozart Prize of the 7th Art auf dem Aubagne International Film Festival 2003. Seine Show
Glue Wedding
wurde auf dem
Edinburgh Festival
fur den
Guardian Drama Award
und den
Independent Drama Award
nominiert.
[5]
Gold begann im Alter von sechs Jahren mit
Klavier
- und spater auch mit
Klarinettenunterricht
. Bereits in der Schule verschob sich sein
Fokus
aber mit acht Jahren
[5]
in Richtung
Improvisation
und
Komposition
. Seine ersten Kompositionen in der Schule u. a. fur
Brass Bands
[6]
dienten nach eigener Aussage ?dem Sieg bei Schulwettbewerben und um den Madchen zu gefallen“. Mit dem Schreiben von Buhnenmusik habe er nur ?um mit seinem
Mehrspurrekorder
zu
experimentieren
“ begonnen. Er wurde in der Folge musikalischer Direktor der
Comedy
-Gruppe
The Footlights
.
[7]
Wahrend seines
Geschichtsstudiums
in
Cambridge
begann er Theaterstucke zu schreiben, komponierte die Scores dazu selbst und spielte mit
Colin Greenwood
von
Radiohead
in einer Band. Nach dem Studium begann er u. a. fur das
Theater
The Gate
zu komponieren. Nach dem Erfolg mit der Show
Glue Wedding
[5]
auf dem
Edinburgh Festival
1991
[8]
komponierte er die Musik zu
Fernsehdokumentationen
, arbeitete fur die Radioshow
The Knowledge
auf
Radio 1
[5]
und arbeitete als Autor fur
Channel 5
. Als Mark Mundon, einer der
Dokumentarregisseure
, den Auftrag fur
Vanity Fair
erhielt, bat er Gold, den Score zu schreiben. Hier wurde
Russell T Davies
, der fur
Queer as Folk
(das britische Original) kurzfristig einen Komponisten benotigte, auf ihn aufmerksam.
[6]
Fernsehen
Gold arbeitet seit 1999 haufig mit dem Drehbuchautor und Fernseh-Produzenten
Russell T Davies
zusammen. So komponierte er fur die britischen Serien
Queer as Folk
,
The Second Coming
(mit
Christopher Eccleston
),
Mine all Mine
(mit
Gareth David-Lloyd
) und
Casanova
(mit
David Tennant
), bevor er im Jahr 2005
musikalischer Direktor
fur Davies’ Großprojekt wurde, der uberarbeiteten Fortfuhrung des
SciFi
-
Kulthits
Doctor Who
.
Des Weiteren schrieb er das Thema der Serie
Shameless
(
Channel 4
) und die
Filmmusiken
zu
The Devil’s Whore
[6]
und
Single Father
(2010) mit
David Tennant
. 2014 komponierte er die Titelmusik zu der BBC-Serie
Die Musketiere
(mit
Peter Capaldi
).
Auf alle hier aufgefuhrten Darsteller (Eccleston, David-Lloyd, Tennant und Capaldi) traf Gold erneut im Rahmen seiner Tatigkeit fur Russell T Davies’
Doctor Who
und dessen Ableger. Der profilierte Charakterdarsteller Christopher Eccleston ubernahm außerdem 2004 die Hauptrolle in der Buhnenadaption von Murray Golds Horbuch
Electricity
(2001).
Doctor Who
und Spin-offs
Wahrend seiner Tatigkeit fur die
Doctor Who
Produktion bearbeitete er das Serien-Thema (im Original von
Ron Grainer
) neu, was bereits in der Vergangenheit bei einer neuen
Inkarnation
des Doktors ublich gewesen war
[9]
und auch beim Wechsel vom zehnten zum elften Doktor erfolgte.
[10]
Auch die ubrigen Kompositionen der einzelnen Folgen stammen von Gold.
Die Musik der ersten beiden ausgestrahlten Staffeln erschien am 11. Dezember 2006 unter dem Titel
Doctor Who: Original Television Soundtrack
. Der
Soundtrack
der dritten (5. November 2007) und der Soundtrack der vierten Staffel (November 2008) wurden auf jeweils separaten Alben veroffentlicht. Im Weihnachtsspecial 2007
Voyage of the Damned
hatte Gold einen
Cameo-Auftritt
in der dort spielenden Band.
[11]
Basierte die Musik zu Beginn der neuen
Doctor-Who
-Serien noch auf
gesampleter
Musik, wurden seine Kompositionen spater orchestraler.
[6]
In der Regel spielt das BBC National Orchestra of Wales (Leitung:
Thomas Søndergard
), bei den Orchesterarrangements erhalt er Unterstutzung von Ben Foster.
[12]
Gelegentlich wird das Orchester von einem Chor von teils mehreren hundert Sangern gestutzt, Soli ubernimmt regelmaßig die Sopranistin Melanie Pappenheim.
[13]
In der ursprunglichen
Doctor-Who
-Serie (1963?1989) tendierte die innovative, aber limitierte Instrumentierung eher ins elektronische Genre.
[14]
Gold schrieb ebenfalls die Themen zu den
Doctor Who
Spin-offs
The Sarah Jane Adventures
und
Torchwood
und komponierte den ubrigen Soundtrack der beiden Serien gemeinsam mit Ben Foster.
[15]
Im Gegensatz zum
Doctor-Who
-Sound komponiert Gold fur
Torchwood
gezielt dunkler und hauptsachlich elektronisch.
[7]
Eine Auswahl der Kompositionen erschien unter dem Titel
Torchwood: Original Television Soundtrack
im August 2008. Gold arrangierte ebenfalls die Themen zu
Totally Doctor Who
und
Doctor Who Confidential
, beides Variationen des
Doctor Who
Themas.
Gold und Foster arrangierten und dirigierten bislang vier
Konzerte
zur Musik von
Doctor Who
. Das erste war ein Benefizkonzert fur das BBC-Kinderhilfswerk Children in Need und fand am 19. November 2006 unter dem Titel
Doctor Who: A Celebration
im Wales Millennium Centre in Cardiff statt. Das zweite Konzert,
The Doctor Who Prom
, war Teil der
BBC Proms
am 27. Juli 2008 in der
Royal Albert Hall
in
London
.
[16]
Auch bei den beiden folgenden Proms gab es jeweils ein Konzert zur Musik von
Doctor Who
(sowohl Golds Eigenkompositionen als auch die altere Musik der Serie von 1963?1996 von insgesamt 25 weiteren Komponisten). Die zweiten
Doctor Who Proms
erstreckten sich uber den 24. und 25. Juli 2010, die dritten uber den 13. und 14. Juli 2013, Schauplatz war jeweils wieder die Londoner Royal Albert Hall. Alle vier Ereignisse wurden
Live
von der BBC (Fernsehen und Radio) ubertragen.
Zum Ende der zehnten
Doctor-Who
-Staffel (Weihnachtsspecial 2017) beendete Gold seine Komponistentatigkeit fur die Serie. Er verließ das Projekt gemeinsam mit Davies’ Nachfolger (
Showrunner
)
Steven Moffat
und Hauptdarsteller
Peter Capaldi
, die den Stab ab 2018 an
Chris Chibnall
und
Jodie Whittaker
weiterreichen. Golds Nachfolger ist Segun Akinola, welcher bisher fur Kurzfilme und Dokumentationen komponierte und seit der 11. Staffel an Doctor Who arbeitet.
Film, Theater und Radio
Gold komponierte die Filmmusik fur britische und amerikanische Werke, darunter
Sterben fur Anfanger
von
Frank Oz
sowie
Mischief Night
,
Alien Autopsy
und die Verfilmung von
Paulo Coelhos
Veronika beschließt zu sterben
.
[17]
Sein
Horspiel
Electricity
erhielt den Richard Imison Award als Bestes neues Horspiel nach der Ausstrahlung auf
Radio 3
im Jahr 2001.
[18]
Teile des Horspiels wurden als Buhnenstuck adaptiert und 2004 im West Yorkshire Playhouse mit
Christopher Eccleston
in der Hauptrolle uraufgefuhrt. Weitere Stucke sind
50 Revolutions
, aufgefuhrt von der Oxford Stage Company im
Whitehall Theatre
in London im Jahre 2000, und
Resolution
, uraufgefuhrt bereits 1994 im Battersea Arts Centre.
[18]
Am 24. April 2011 wurde Murrays zweites Horspiel
Kafka: The Musical
erneut auf
BBC Radio 3
uraufgefuhrt. Gold schrieb neben dem Skript auch die musikalische Untermalung seines Horbuchs. Die Hauptrolle des
Franz Kafka
sprach
David Tennant
, Regie fuhrte Jeremy Mortimer. Tennant gewann fur seine Darbietung den
BBC Audio Drama Award
2011, Gold wurde 2012 mit dem Tinniswood Award fur das Beste Horbuch-Skript ausgezeichnet.
[18]
Chartplatzierungen
Erklarung der Daten
|
Alben
[19]
|
Doctor Who - Series 3
|
| UK
| 65
| 17.11.2007
| (1 Wo.)
| |
Doctor Who - Series 4
|
| UK
| 92
| 29.11.2008
| (1 Wo.)
| |
Doctor Who - Series 4 - The Specials
|
| UK
| 49
| 16.10.2010
| (1 Wo.)
| |
Doctor Who - Series 5
|
| UK
| 53
| 20.11.2010
| (1 Wo.)
| |
Doctor Who - Series 7
|
| UK
| 37
| 21.09.2013
| (1 Wo.)
| |
Doctor Who - Series 8
|
| UK
| 53
| 30.05.2015
| (1 Wo.)
| |
Doctor Who - Series 9
|
| UK
| 47
| 10.05.2018
| (1 Wo.)
| |
|
- 1991:
Glue Wedding
- 1994:
Resolution
- 2000:
50 Revolutions
- 2004:
Electricity
British Academy of Film and Television Arts
(BAFTA Awards)
- 1999:
BAFTA
TV Award
? Beste Musik (Neukomposition) ? Vanity Fair ?
nominiert
- 2000: BAFTA
TV Award
? Beste Musik (Neukomposition) ? Queer as Folk ?
nominiert
- 2006: BAFTA
TV Award
? Beste Musik (Neukomposition) ? Casanova ?
nominiert
- 2006: BAFTA
Cymru
Award
? Y Trac Sain Gerddorol Wreiddiol Orau / Bester Soundtrack (Neukomposition) ? Doctor Who (Folge:
The Christmas Invasion
) ?
nominiert
- 2008: BAFTA
TV Award
? Beste Musik (Neukomposition) ? Doctor Who ?
nominiert
- 2009: BAFTA
Cymru Award
? Y Trac Sain Gerddorol Wreiddiol Orau / Bester Soundtrack (Neukomposition) ? Doctor Who (Folge:
Midnight
) ?
nominiert
- 2013: BAFTA
TV Award
? Beste Musik (Neukomposition) ? Doctor Who (Folge:
Asylum of the Daleks
) ?
nominiert
Royal Television Society (RTS Television Award)
- 1999: Beste Musik (Neukomposition) ? Vanity Fair ?
nominiert
- 1999: Beste Musik (Neukomposition) ? Queer as Folk ?
gewonnen
- 2000: Beste Titelmelodie (Neukomposition) ? Clocking Off ?
nominiert
- 2003: Beste Musik (Neukomposition) ? The Second Coming ?
nominiert
International Film Music Critics (IFMCA Award)
- 2008: Beste Musik (Neukomposition fur eine Fernsehserie) ? Doctor Who ?
nominiert
- 2011: Beste Musik (Neukomposition fur eine Fernsehserie) ? Doctor Who ?
nominiert
- 2012: Beste Musik (Neukomposition fur eine Fernsehserie) ? Doctor Who ?
nominiert
- 2013: Beste Musik (Neukomposition fur eine Fernsehserie) ? Doctor Who ?
gewonnen
Aubagne International Film Festival
- 2003:
Mozart Prize
of the 7th Art ? Kiss of Life ?
gewonnen
- ↑
Murray Gold.
In:
Twitter
.
28. Februar 2011,
abgerufen am 28. Februar 2011
.
- ↑
Geburtsdaten bei amazon.com.
amazon.com,
abgerufen am 14. Februar 2010
.
- ↑
music from the movies.
mftm, 30. Januar 2010,
abgerufen am 30. Januar 2010
.
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Murray Gold ? Awards
Liste der
IMDb
. Abgerufen am 11. August 2018.
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d
Interview aus DWM 363 auf btinternet.com.
btinternet, 5. Mai 2005, archiviert vom
Original
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12. Oktober 2012
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abgerufen am 13. Februar 2010
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Interview with murray gold.
soundonsound, 30. Januar 2010,
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MURRAY GOLD Exclusive interview for ScoreTrack.Net.
ScoreTrack.Net, Juni 2007, archiviert vom
Original
am
10. Februar 2009
;
abgerufen am 9. Februar 2010
.
Info:
Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß
Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.scoretrack.net
- ↑
Festival Review Edinburgh Festival 1991.
Ian Shuttleworth,
abgerufen am 13. Februar 2010
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Murray Gold will score Veronika Decides to Die.
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Drama on 3: Kafka the Musical
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Das Rotkappchen-Ultimatum in der IMDb.
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