Moritz von Ebner-Eschenbach

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Moritz von Ebner-Eschenbach

Moritz Freiherr Ebner von Eschenbach (* 27. November 1815 in Wien ; † 28. Janner 1898 ebenda) war ein osterreichischer Techniker , Erfinder , Militar schriftsteller und Feldmarschallleutnant . [1]

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Sein Vater war der Feldmarschallleutnant und Prodirektor des Ingenieurkorps Wenzel Freiherr Ebner von Eschenbach († 1820, Ritterkreuz des Militar- Maria-Theresia-Ordens 1795 bei Mannheim als Major), der aus verarmter Familie stammte und seine Laufbahn als Handschuhmacherlehrling begonnen hatte. Er stammte aus einer bohmischen Seitenlinie des Nurnberger Patriziergeschlechts Ebner von Eschenbach , deren genaues Verhaltnis zur Hauptlinie bislang allerdings nicht geklart ist. [2] Er hatte als 66-jahriger Witwer mehrere Jahre nach dem Tod seines 1809 bei Aspern gefallenen Sohnes, des Generalstabshauptmanns Nikolaus Freiherr Ebner von Eschenbach, dessen Braut Helene Grafin Dubsky geheiratet.

Moritz von Ebner-Eschenbach mit seiner Ehefrau Marie, um 1865

Moritz entstammte dieser spaten, ungewohnlichen Ehe seines Vaters. Nachdem in den Napoleonischen Kriegen zahlreiche Mitglieder beider Familien gefallen waren, wunschte man fur ihn eine zivile Karriere und er erhielt einen Freiplatz am Theresianum . Doch wurde ihm nach dessen Abschluss sein dringender Wunsch, Soldat zu werden, nicht verwehrt und er konnte ab 1834 die Ingenieurakademie besuchen. 1837 wurde er zum Ingenieurleutnant ausgemustert. Bereits 1840 wurde der hochbegabte junge Offizier, der sich im Selbststudium fortbildete, als Professor fur Chemie und Physik an die Ingenieurakademie berufen. 1848 heiratete er als Hauptmann seine blutjunge Cousine Marie Grafin Dubsky, eine Nichte seiner Mutter, deren Begabung er forderte und die als Marie von Ebner-Eschenbach (1830?1916) eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen Osterreichs wurde. Bis 1850 lebten die Eheleute in Wien und zogen anschließend nach Klosterbruck bei Znaim , denn damals wurde die Ingenieurakademie dorthin verlegt. In dieser Zeit trat das Ehepaar Ebner-Eschenbach in Kontakt mit dem dichtenden Oberleutnant Weil und anderen Personlichkeiten aus Literatur und Kunst.

Ebner-Eschenbach machte Erfindungen auf den militarischen Anwendungsgebieten der Elektrizitat im Nachrichten-, Beleuchtungs-, Seeminen- und Torpedowesen. 1863 wurde er korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Kein Geringerer als Ernst Mach stellte ihm das Zeugnis aus, es sei ihm vorzuglich gelungen ?1. die veraltete Minenzundung durch die elektrische zu ersetzen; 2. die elektrische Telegraphie fur den Felddienst verwendbar zu machen; 3. einen Scheinwerfer zu construieren, der dem Feinde den Vorteil der ungestorten Nachtarbeit entziehen sollte.“ Der ihm freundschaftlich verbundene Admiral Wilhelm von Tegetthoff ruhmte seine besonderen Leistungen fur die Marine. Auch um die Weltausstellungen in Paris (1867) und Wien (1873) machte er sich verdient. Seine letzte Dienststellung war die Leitung des Geniewesens des Wiener Korps. 1874 wurde er in den Ruhestand versetzt und zum Feldmarschallleutnant befordert. Seine vorzeitige Pensionierung soll die Quittung fur zu große Aufrichtigkeit bei der Erstellung von Gutachten gewesen sein.

1856 kehrte das Ehepaar Ebner-Eschenbach nach Wien zuruck, das neben Marie von Ebner-Eschenbachs Schloss in Zdislawitz ihr Hauptwohnsitz war. Die Ehe blieb kinderlos, sodass mit dem Tod seiner Frau die osterreichische Linie der Familie 1916 im Mannesstamm ausstarb.

Erfindungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Erfindungen Ebner von Eschenbachs waren eine elektrische Minen-Zundung, Torpedos und Scheinwerfer.

Genealogisches [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Vater des Moritz Ebner von Eschenbach, Wenzel von Ebner, erhielt 1796 durch kaiserliche Gnade den Zusatz "von Eschenbach". Derzeit liegt kein offenkundiger familiarer Zusammenhang zwischen dem osterreichischen und dem frankischen gleichnamigen Geschlecht Ebner von Eschenbach vor. [3]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Antonio Schmidt-Brentano: Die K.K bzw. K.u.K Generalitat 1816?1918 ( Memento des Originals vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.oesta.gv.at . Osterreichisches Staatsarchiv, Wien 2007, S. 40 (PDF).
  2. vgl. dazu Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Hauser 1875-1917 und August Sieghart: ?Die Ebner von Eschenbach. Ihre Beziehungen zu Nurnberg, Eschenbach und Oesterreich“ im Frankischen Kurier 19. September 1936, S. 7: www.merkelstiftung.de , Datum des Zugriffs: 20. Mai 2007
  3. Peter Fleischmann, Rat und Patriziat in Nurnberg, Seite 379

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]