Mohamed Bouazizi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Mohamed Bouazizi ( arabisch ???? ????????? , DMG Mu?ammad al-B??az?z? ; vollstandig Tarek al-Tayeb Mohamed Bouazizi [1] ; * 29. Marz 1984 in Sidi Bouzid ; † 4. Januar 2011 in Ben Arous ) war ein tunesischer Gemusehandler, dessen Selbstverbrennung am 17. Dezember 2010 in Sidi Bouzid unmittelbarer Ausloser der Revolution in Tunesien 2010/2011 war, die nach 23 Jahren Herrschaft zum Sturz von Prasident Zine el-Abidine Ben Ali fuhrte und den Arabischen Fruhling ausloste. [2]

Selbstverbrennung

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bouazizi musste nach dem fruhen Tod seines Vaters als Jugendlicher seine Mutter und seine funf Geschwister ernahren. Daher betatigte er sich als Gemusehandler mit einem mobilen Marktstand. [3] [4] [5] [6] Ursache fur seine Selbsttotung war die mehrfache Schließung seines Gemusestands wegen einer fehlenden Genehmigung, [7] die Beschlagnahme seiner Produkte und seiner Waage , seine erfolglose Beschwerde bei der Stadtverwaltung sowie die anschließenden Misshandlungen auf der Polizeiwache. [5] [8] Vor seinem Tod wurde der wegen seiner schweren Verbrennungen am ganzen Korper mit Verbanden eingewickelte Mohamed Bouazizi vom tunesischen Prasidenten Zine el-Abidine Ben Ali im Krankenhaus in Ben Arous bei Tunis besucht. [9] Dort starb er am 4. Januar 2011. [10]

?Seine Tat war der Funke, der den Flachenbrand entzundet und letztlich die ganze arabische Welt verandert hat“, schrieb Ibrahim al-Koni am 1. Marz 2011 im Tagesspiegel .

Bouazizis Tat fand mehrmals Nachahmer, zum Beispiel in Tunesien, Marokko , Algerien , Mauretanien und Agypten . [11] [12]

Der vom Europaischen Parlament verliehene Sacharow-Preis fur geistige Freiheit ging im Jahr 2011 neben vier weiteren Personlichkeiten des Arabischen Fruhlings auch postum an Mohamed Bouazizi, mit der Begrundung ?Mohamed Bouazizi steckte sich aus Protest uber Demutigungen durch tunesische Behorden in Brand. Sein Tod loste die Proteste des Arabischen Fruhlings aus.“ [13]

Im 14. Arrondissement von Paris , unweit des Parc Montsouris , wurde ein Platz nach Bouazizi benannt.

Die tunesische Post widmete seinem Andenken eine Briefmarke. [14]

  • Hamid Sadr : Der Fluch des Gemusehandlers Mohamed Bouazizi. Demokratie oder Herrschaft des Islam? Vortrag im Wiener Rathaus am 8. Marz 2011. (= Wiener Vorlesungen im Rathaus; Bd. 158). Picus, Wien 2011, ISBN 978-3-85452-558-5
Commons : Mohamed Bouazizi  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. Encyclopædia Britannica : Mohamed Bouazizi
  2. Leo Wieland : Generation ohne Luft zum Atmen. In: faz.net . 9. Januar 2011, abgerufen am 23. Januar 2011 .
  3. Mathieu von Rohr : Mohammeds Fruchte. In: Der Spiegel , 14. Marz 2011 ( PDF ).
  4. Was vor Mohammeds Martyrium geschah in: Spiegel Online vom 23. Januar 2011
  5. a b Erst standig Bussen, dann eine Ohrfeige in: Tages-Anzeiger vom 21. Januar 2011
  6. Slap to a Man’s Pride Set Off Tumult in Tunisia in: New York Times vom 21. Januar 2011
  7. Leo Wieland: Noch mehr Tote und Verletzte. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung . 10. Januar 2011, abgerufen am 12. Januar 2011 .
  8. Yasmine Ryan: The tragic life of a street vendor , Al Jazeera , 20. Januar 2011.
  9. Moritz Baumstieger : Gescheiterte Revolutionare. In: SZ.de , 16. Dezember 2020.
  10. Tunisian who sparked rare protests dies: relatives. In: Reuters . 5. Januar 2011, archiviert vom Original am 3. Marz 2016 ; abgerufen am 12. Januar 2011 (englisch).
  11. Ian Black: Tunisia's protests spark suicide in Algeria and fears through Arab world. In: The Guardian . 16. Januar 2011, abgerufen am 23. Januar 2011 (englisch).
  12. In Egypt, man sets himself on fire, driven by economic woes. In: Al-Ahram Online. 17. Januar 2011, abgerufen am 23. Januar 2011 (englisch).
  13. Sacharow-Preis fur arabische Aktivisten. In: Zeit Online vom 27. Oktober 2011
  14. Foto der Briefmarke auf Pinterest.fr, abgerufen am 29. Dezember 2020.