Michael Muller (Politiker, 1948)

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Michael Muller, 2019

Michael Muller (* 10. Juli 1948 in Bernburg/Saale ) ist ein ehemaliger deutscher Politiker ( SPD ). Er war von 1983 bis 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages und von 2005 bis 2009 Parlamentarischer Staatssekretar beim Bundesminister fur Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Kabinett Merkel I .

Ausbildung und Beruf [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Muller machte eine Lehre zum Stahlbetonbauer . Auf dem Zweiten Bildungsweg erwarb er das Abitur und absolvierte anschließend ein Studium des Ingenieurwesens , der Betriebswirtschaftslehre und der Sozialwissenschaften , das er als Diplom -Betriebswirt beendete.

Partei [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Seit 1966 ist Muller Mitglied der SPD. Von 1972 bis 1978 war er stellvertretender Bundesvorsitzender der Jungsozialisten . Er war Sprecher der Parlamentarischen Linken , des linken Flugels der SPD-Bundestagsfraktion.

Abgeordneter [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Von 1974 bis 1983 gehorte Muller dem Rat der Stadt Dusseldorf an und war dort ab 1977 Geschaftsfuhrer der SPD- Ratsfraktion .

Von 1983 bis 2009 war Muller Mitglied des Deutschen Bundestages . Er war bei den Bundestagswahlen 1998 und 2002 als direkt gewahlter Abgeordneter des Wahlkreises Dusseldorf I und sonst uber die Landesliste Nordrhein-Westfalen in den Bundestag eingezogen. Hier war er von 1992 bis 1998 Vorsitzender der Arbeitsgruppe Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit der SPD- Bundestagsfraktion und umweltpolitischer Fraktionssprecher. Von 1992 bis 1994 war er Vorsitzender der Enquete-Kommission Schutz des Menschen und der Umwelt ? Bewertungskriterien und Perspektiven fur umweltvertragliche Stoffkreislaufe in der Industriegesellschaft . Von 1998 bis 2005 war Muller stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion.

Offentliche Amter [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Am 23. November 2005 wurde Muller als Parlamentarischer Staatssekretar beim Bundesminister fur Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in die von Bundeskanzlerin Angela Merkel gefuhrte Bundesregierung berufen und hatte dieses Amt bis zum Ende des Kabinetts Merkel I am 27. Oktober 2009 inne. Zwischen Januar 2011 und Juni 2013 gehorte er auf Vorschlag der SPD der Enquete-Kommission Wachstum, Wohlstand, Lebensqualitat ? Wege zu nachhaltigem Wirtschaften und gesellschaftlichem Fortschritt in der Sozialen Marktwirtschaft als Sachverstandiger an.

Michael Muller beim SPD-Bundesparteitag 2015

Von April 2014 bis Juli 2016 war Muller neben Ursula Heinen-Esser einer der beiden Vorsitzenden der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe . [1] Als solcher forderte er anlasslich der von E.ON angekundigten Aufspaltung, die Betreiber von Kernkraftwerken in Deutschland sollten die von ihnen gebildeten Ruckstellungen an den Staat uberfuhren, damit das Geld nicht ? zum Beispiel bei einer Insolvenz ? verloren gehen kann. [2] [3] Muller ist Bundesvorsitzender der Naturfreunde Deutschlands . [4]

Russlands Krieg gegen die Ukraine [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Februar 2023 war Muller Erstunterzeichner der von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer initiierten an Olaf Scholz gerichteten Petition Manifest fur Frieden . [5]

Sonstiges [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Muller ist Mitherausgeber der umweltpolitischen Online-Magazine Klimareporter und movum . Fur den Klimareporter schreibt er im Wechsel mit Hartmut Graßl , Claudia Kemfert , Andreas Knie und Gero Lucking eine Kolumne. [6] Er ist Kritiker der Idee grunen Wachstums und pladierte 2023 fur ein integratives Verstandnis von Dekarbonisierung , Effizienzsteigerung und Suffizienz . [7]

Publikationen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Der Fortschrittsoptimismus ist heute zerbrochen ? Vor 25 Jahren wurde der ?Club of Rome“ gegrundet. Anmerkungen von Michael Muller, Frankfurter Rundschau 3. Juni 1993, S. 12.
  • Unter 2 Grad? Was der Weltklimavertrag wirklich bringt. Hrsg. mit Jorg Sommer , Aufsatzsammlung, S. Hirzel Verlag, Stuttgart 2016, ISBN 3-7776-2570-1 .

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Michael Muller (Politiker, 1948)  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Kommission ?Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe“. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 4. Oktober 2014 ; abgerufen am 15. September 2014 .   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.endlagerung.de
  2. Gerda Hasselfeldt außerte sich ahnlich. Rheinische Post vom 3. Dezember 2014: Atomriesen sollen Ruckstellungen abgeben (Printausgabe S. B1).
  3. WDR.de: Eon und RWE sollen Ruckstellungen in Fond einzahlen ( Memento des Originals vom 14. Dezember 2014 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www1.wdr.de
  4. Bundesvorstand der NaturFreunde Deutschlands | NaturFreunde Deutschlands | Verband fur Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur. In: naturfreunde.de. Abgerufen am 8. Dezember 2019 .
  5. Change.org: Manifest fur Frieden
  6. Klimareporter, Herausgeber , abgerufen am 18. Oktober 2018
  7. Joachim Wille: "Wir brauchen eine Okologische Sparkasse". In: Klimareporter. 3. Oktober 2023, abgerufen am 4. Oktober 2023 (deutsch).