Menschenrechtsstiftung der Turkei
|
|
Rechtsform
|
Stiftung
|
Grundung
|
30. Dezember 1990
|
Grunder
|
IHD
und 32 Personen
|
Sitz
|
Ankara
|
|
Schwerpunkt
|
Menschenrechte
,
Folter
|
Methode
|
Rehabilitation
,
Dokumentation
|
Aktionsraum
|
Turkei
|
|
Personen
|
Yavuz Onen, Haldun Ozen,
?ebnem Korur Fincancı
, Metin Bakkalcı
|
|
Website
|
www.tihv.org.tr
|
Die
Menschenrechtsstiftung der Turkei
(
Turkiye ?nsan Hakları Vakfı
, auch
T?HV
) wurde 1990 vom
Menschenrechtsverein
?HD und 32 Einzelpersonen gegrundet. Offiziellen Status erlangte sie am 30. Dezember 1990. Als vorrangige Aufgaben sieht die T?HV die (kostenlose) Behandlung von Folteropfern und die Dokumentation von
Menschenrechtsverletzungen in der Turkei
an. Die T?HV finanziert sich aus Spenden und wird unter anderem von der
UN
, dem
Europarat
, dem
Roten Kreuz
und
Amnesty International
unterstutzt.
Die Organisation verfugt uber funf medizinische
Rehabilitationszentren
in den Stadten
Ankara
,
Istanbul
,
Izmir
,
Adana
und
Diyarbakır
. Bis Ende 2010 waren in den Zentren 12.450 Personen wegen folterbedingten Leiden kostenlos behandelt worden.
[1]
Im Jahre 2011 wandten sich 452 Personen an die TIHV, um sich wegen der Folgen ihrer
Folterung
behandeln zu lassen. 320 von ihnen teilten mit, dass sie in diesem Jahr gefoltert wurden.
[2]
Bis Ende November 2012 meldeten sich 506 Personen bei der TIHV, um sich wegen der Folgen von Folter behandeln zu lassen. 217 gaben an, im Jahre 2012 gefoltert worden zu sein.
[3]
Die Arbeit in den Rehabilitationszentren wird statistisch ausgewertet und ist in Form von Jahresberichten sowohl auf der Website der Organisation als auch bei der deutschen Unterstutzergruppe DTF in Turkisch und Englisch einsehbar.
[4]
Im Dokumentationszentrum in der Zentrale in Ankara werden taglich Berichte zu Menschenrechtsverletzungen in der Turkei herausgegeben. Seit 2008 werden die Berichte sowohl bei der TIHV als auch beim DTF veroffentlicht. Die Jahresberichte stehen teilweise nur in der turkischen Sprache zur Verfugung. Von der Vielzahl von Sonderberichten wurden nur einige im Internet publiziert.
Zu den Publikationen gehoren:
- ??kence Dosyası (Folterakte) 12. September 1980?1995
- Guneydo?u'da Sa?lık Hizmetleri ve Sorunlar (Gesundheitsdienste und Probleme im Sudosten)
- Du?unce Ozgurlu?u ve Goc (Meinungsfreiheit und Migration)
- T?HV Yargıda (T?HV vor Gericht), 1998
- ??kence ve Cezasızlık (Folter und Straffreiheit), 2005
- Medizinischer Bildatlas: Aufklarung uber Folter in der Turkei, 2007
Die zu den Mitgliedsorganisationen des
International Rehabilitation Council for Torture Victims
(IRCT) zahlende Stiftung ergriff im Marz 1996 die Initiative zu einer einheitlichen Richtlinie nach einem internationalen Symposium ?Medizin und Menschenrechte“, das die turkische Arztekammer in Adana veranstaltet hatte. An dem als
Istanbul-Protokoll
bekannten Werk arbeiteten 75 Arzte, Psychotherapeuten, Rechtsanwalte und Menschenrechtler, die zusammen vierzig Organisationen aus funfzehn verschiedenen Landern reprasentierten.
[5]
Neben einer Reihe von nationalen Auszeichnungen wurden die TIHV fur ihre Arbeit auch mehrfach international ausgezeichnet,
[6]
wobei der
Europaische Menschenrechtspreis
im Jahre 1998 unter den Auszeichnungen herausragt.
- ↑
Vgl.
TIHV im 20. Jahr seit seiner Grundung
, eine Seite der deutschen Unterstutzergruppe, Demokratisches Turkeiforums (DTF); abgerufen am 30. Dezember 2012
- ↑
Siehe den
Bericht der Rehabilitationszentren zum Jahr 2011
(turkisch; PDF; 1,4 MB); abgerufen am 30. Dezember 2012
- ↑
Siehe den
Monatsbericht Dezember 2012
des DTF; abgerufen am 30. Dezember 2012
- ↑
Jahresberichte in turkischer Sprache
und
Jahresberichte
(englisch)
- ↑
Die Kampagne gegen Straflosigkeit hat auf ihren Seiten einen Artikel von Knut Rauchfuss mit dem Titel
Das ?Istanbul Protocol“ ermoglicht effektive Untersuchung und Dokumentation von Folter
(ohne Datum) veroffentlicht; abgerufen am 16. Dezember 2012
- ↑
Sie werden auf der Website der Stiftung aufgefuhrt als
Liste
(turkisch) oder
Liste
(englisch) abgerufen am 30. Dezember 2012