Die
Međimurje
[
m??d?imuːrj?
] ist eine
kroatische
historisch-geographische Gegend (
Mikroregion
) im außersten Norden des Staates. Sie befindet sich zwischen zwei großen Flussen,
Mur
und
Drau
, und deckt bzw. uberschneidet sich großtenteils mit der gleichnamigen
Verwaltungseinheit
Gespanschaft
Međimurje
.
Die Gegend besteht aus einer
alluvialen
Tiefebene
im ostlichen und sudlichen Teil (sogenannte
Dolnje Međimurje
=
Niedermeđimurje
), und einem
Hugelzug
im Nordwesten. Der Hugelzug (namens
Gornje Međimurje
=
Obermeđimurje
oder
Međimurske gorice
= die
Medjimurje Hugel
) erstreckt sich in Nordwest-Sudost-Richtung und gehort zu den ostlichsten Auslaufern der
Alpen
. Mit dem hochsten Gipfel
Mohokos
(344 m) ist dieser Teil Međimurjes besonders wegen seiner
Weinberge
und
Weinkeller
bekannt. Die Region ist die Heimat des
Međimurje-Pferdes
(sog. Murinsulaner), das seinerzeit in der
Habsburgermonarchie
weit verbreitet war.
Die Tiefebene liegt etwa 120?150 Meter uber dem
Meeresspiegel
und ist mit verhaltnismaßig fruchtbaren Boden auf ihren
Ackerflachen
und
Wiesen
landwirtschaftlich
genutzt. Dazu tragt ein
kontinentales Klima
bei, das in der Region herrscht, mit hohen
Temperaturen
im Sommer und im Allgemeinen genug Regen, obwohl die landwirtschaftlichen Flachen manchmal zusatzlich auch
bewassert
werden mussen.
Gemaß
archaologischen Befunden
wurde Međimurje von der
Jungsteinzeit
und
Bronzezeit
besiedelt. Zu Zeiten der
alten Romer
befanden sich hier die Ortschaften
Aquama
(nasse Stadt) ? heute
?akovec
? und
Halicanum
? heute
Sveti Martin na Muri
, ? zwei Militarvorposten und
Legionarslager
. Im Mittelalter und in der fruhen
Neuzeit
herrschten mehrere Adelsfamilien, darunter die Grafen ?ak, die Herzoge
Lackovi?
, die Grafen
Celjski
,
Ernu?t
,
Zrinski
,
Altan
sowie
Fe?teti?
, uber die Herrschaft Međimurje.
Zeitweise befand sich die Gegend verwaltungsgemaß innerhalb des ungarischen
Komitats Zala
. 1848 befreite sie
Josip Jela?i?
,
Ban von Kroatien
, von den
Ungarn
und schloss sie an Kroatien an. Von 1861 bis 1918 gehorte es wieder zur ungarischen Verwaltung, und danach zum
Konigreich der Serben, Kroaten und Slowenen
(spater ab 1929 Konigreich Jugoslawien genannt). Von 1941 bis 1945 befand sich die Gegend unter ungarischer Besetzung. 1945 wurde sie befreit und als Teil der
Volksrepublik Kroatien
an das
sozialistische Jugoslawien
angeschlossen. Seit 1991 ist Međimurje ein Teil des Territoriums der gegenwartigen
Republik Kroatien
.
In der Međimurje ist
Međimurska popevka
, eine Art des Volksliedes, weit verbreitet.
[1]
Melodien und Lyrik beschreiben humoristische, frohliche und melancholische Themen ebenso wie Religioses. Bereits die Kinder werden herangefuhrt, und die Lieder werden in allen Lebenslagen gesungen, allein oder in Gruppen, bei
sakularen
und kirchlichen Veranstaltungen.
Međimurska popevka
wurde 2018 in die
UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit
aufgenommen.
[2]
- ↑
Međimurska Popevka.
In:
Croatia.hr.
Abgerufen am 2. Januar 2024
(deutsch).
- ↑
Međimurska popevka, a folksong from Međimurje.
UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2018,
abgerufen am 2. Januar 2024
(englisch).